DE3725333A1 - Hochdruck-gussverfahren - Google Patents
Hochdruck-gussverfahrenInfo
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Hochdruck-
Gußverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
Falls beim Hochdruck-Gießen beispielsweise Formgießen
oder Stranggießen das geschmolzene Metall innerhalb eines
Hohlraums rasch gekühlt und verfestigt wird, erreicht das
geschmolzene Metall nicht die Randbereiche des Hohlraums,
wodurch die Qualität des Gußproduktes nachteilig
beeinflußt wird. Um dies zu verhindern wird das
geschmolzene Metall mit hoher Geschwindigkeit in die
Gußform eingeführt, wobei die Gußform und die Gußhülse
auf einer vorgegebenen Temperatur gehalten werden. Nach
Durchführung des Gußvorgangs muß jedoch das geschmolzene
Metall rasch abgekühlt und in die feste Phase umgewandelt
werden.
Um dies zu erreichen ist es somit bereits bekannt, wärmeisolierende
Materialien, beispielsweise Asbestmaterialien
oder bestimmte Papiere, auf den mit dem geschmolzenen
Metall in Berührung gelangenden Kontaktoberflächen der
Gußformen und -hülsen aufzubringen. Weiterhin kann an die
betreffenden Oberflächen ein Gußlösemittel aufgebracht
werden oder die Gußformen und -hülsen können aus
keramischen Materialien hergestellt werden. Schließlich
besteht die Möglichkeit, sowohl die Gußformen wie auch
Gußhülsen mit Hilfe eines Heizgerätes zu erhitzen.
Bei Verwendung eines keramischen Materials kann ein
gewisser Wärmestaueffekt erreicht werden, weil das
betreffende Material eine geringe Wärmeleitfähigkeit
besitzt. Das betreffende Material ist jedoch nicht in der
Lage, gleichzeitig eine rasche Abühlung hervorzurufen.
Bei Verwendung eines Heizgerätes kann zwar ein guter
Wärmestaueffekt erreicht werden, falls die Gußform bis
nahe an die Temperaturn des geschmolzenen Metalls erhitzt
wird, in welchem Fall jedoch eine rasche Abkühlung bei
hohem Druck nicht zustande kommt. Dasselbe gilt, falls
ein wärmeisolierendes Material an die Kontaktflächen des
geschmolzenen Metalls geklebt wird, in welchem Fall
ebenfalls eine rasche Abkühlung nicht zu erwarten ist.
Beim Auftragen eines Gußlösemittels auf die Kontaktoberflächen
des geschmolzenen Metalls kann zwar ein Abbrennen
dieser Oberflächen verhindert werden, in welchem Fall
jedoch weder der gewünschte Wärmestau noch eine
gewünschte rasche Abkühlung zustande kommt. Falls
Asbestmaterialien auf die Kontaktflächen des
geschmolzenen Metalls geklebt werden, kann zwar ein guter
Wärmestaueffekt erreicht werden, sobald jedoch die
Temperatur 500°C überschreitet, wird Asbest unter Bildung
eines Gases oxidiert, wobei sowohl das Gas wie auch das
in das geschmolzene Metall eingemischte verbrannte Asbest
zu Gußfehlern führen. Die verbrannten und carbonisierten
Stücke haften fernerhin an der Gußform, wodurch bei
Verringerung der Wärmeleitfähigkeit eine rasche Abkühlung
verhindert wird. Beim Aufbringen von Papier auf die
Kontaktoberflächen des geschmolzenen Metalls wird dieses
Papier bei hohen Temperaturen einer Oxidation und
Dekomposition ausgesetzt, was zur Entstehung giftiger
Gase führt.
Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das
Hochdruck-Gießverfahren der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, daß unter Vermeidung der oben genannten
Nachteile einerseits während des Einführens des flüssigen
Gußmaterials eine zufriedenstellende Wärmeisolierung
zustande kommt, während in der Folge eine rasche
Abkühlung der innerhalb der Gußform befindlichen Schmelze
zustande kommt.
Erfindungsgemäß wird dies durch Vorsehen der im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale
erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
anhand der Unteransprüche.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß beim
anfänglichen Einleiten der Schmelze durch eine Gußhülse
in einen Hohlraum die Schmelze keinem Druck ausgesetzt
ist. Die Schmelze wird dabei in Berührung mit einem
hohlen plattenförmigen Element gebracht, welches eine
geringe Kontaktfläche und demzufolge niegrige
Wärmeleitfähigkeit besitzt. Dieses hohle Element wird
dabei aufgeheizt und durch Verbrennung oder dgl.
carbonisiert, wobei die Temperatur des geschmolzenen
Metalls durch das hohle carbonisierte Element
aufrechterhalten wird. Wenn dann in der Folge das
geschmolzene Metall unter Druck gesetzt wird, dringt
dasselbe in das hohle Element ein bzw. wird dieses
Element oder sein Carbid zusammengedrückt, wodurch das
geschmolzene Metall in unmittelbaren Kontakt mit der
Innenwandung der Gußform gelangt, welche sich auf relativ
niedriger Temperatur befindet. Die Wärme des
geschmolzenen Metalls kann demzufolge sehr rasch durch
die Oberflächen der inneren Wandungen der Gußform
absorbiert werden, so daß das geschmolzene Metall rasch
abgekühlt und in den festen Aggregatzustand umgewandelt
wird.
Die Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben werden, wobei auf die
beigefügte Zeichnung Bezug genommen ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtschnittansicht einer Gußmaschine,
Fig. 2 eine Längsschnittansicht der Gußform sowie der
Gußhülse bei der Gußmaschine von Fig. 1,
Fig. 3
und 4 vergrößerte Schnittansichten des eingebrachten
geschmolzenen Metalls während des Anfangszustandes
der Metallinjektion und nach der
Metallkompremierung,
Fig. 5
und 6 graphische Darstellungen der Temperaturen der
Metallschmelze sowie der Gußform während des
Metallinjektionsvorgangs und
Fig. 7
und 8 vergrößerte Schnittansichten einer abgewandelten
Ausführungsform unter Darstellung der in die
Gußform eingebrachten Metallschmelze während des
Metallinjektionsvorgangs und nach der
Kompremierung der Metallschmelze.
Die in Fig. 1 dargestellte Druckgußmaschine 21 weist eine
horizontale Halteeinheit 22 und eine vertikale Halteeinheit
23 auf. Die horizontale Halteeinheit 22 ist dabei
an einem sich in horizontaler Richtung erstreckenden
Maschinengestell 24 befestigt, das auf dem Boden fixiert
ist. An einer im rückwärtigen Bereich der oberen Fläche
des Maschinengestells 24 vorgesehenen Öffnung ist eine
stationäre Platte 25 befestigt, welche eine L-förmige
Konfiguration aufweist, wobei ein im wesentlicher
quadratischer Vertikalteil 25 a sich an einen
Horizontalteil 25 b anschließt, der bis in den Bereich
einer beweglichen Platte 28 reicht. Die Breite des an dem
Maschinengestell 24 befestigten horizontalen Teils 25 b
ist dabei geringfügig kleiner als die des vertikalen
Teils 25 a. Eine weitere nicht dargestellte stationäre
Platte ist am anderen Ende des Maschinengestells 24
derart befestigt, daß sie der stationären Platte 25
gegenüberliegt. Die beiden stationären Platten sind dabei
durch Stangen 27 miteinander verbunden, welche jeweils
durch die vier Ecken der stationären Platten
hindurchführen. Entlang der Stangen 27 ist die bereits
erwähnte bewegliche Platte 28 verschiebbar angeordnet, so
daß sie der stationären Platte 25 gegenüberliegt, wobei
sie über einen Kippmechanismus 29 mit einem im Bereich
der anderen stationären Platte vorgesehenen Klemmzylinder
in Verbindung steht. An der stationären Platte 25 liegt
eine stationäre Gußformhälfte 30 auf, welche mit Hilfe
eines Verriegelungselementes 31 an Bewegungen in der
vertikalen Richtung gehindert wird. An der beweglichen
Platte 28 liegt hingegen eine bewegliche Gußformhälfte 32
auf, welche mit Hilfe eines entsprechenden Verriegelungselementes
33 ebenfalls an Bewegungen in der vertikalen
Richtung gehindert wird. Die beiden Gußformhälften 30 und
32 können in horizontaler Richtung bewegt werden, so daß
sie entlang einer Berührfläche 34 aufeinander zum
Aufliegen gelangen. Im zusammengespannten Zustand ergeben
die beiden Gußformhälften 30 und 32 einen Gußhohlraum 35,
eine darunter angeordnete Einlaßbohrung 36 sowie eine
vertikale Öffnung 37, welche in die Einlaßbohrung 36
übergeht. An der Innenoberfläche der vertikalen Öffnung
37 ist eine gespaltene Hülse 38 befestigt. Die bewegliche
Gußformhälfte 32 ist mit einem Auswurfmechanismus 39 versehen,
mit welchem das gegossene Endprodukt entfernt
werden kann.
Die vertikale Halteeinheit 23 ist mit vier Stangen 40
versehen, welche in den horizontalen Teil 25 b der
stationären Platte 25 eingeschraubt sind. Der Abstand
zwischen diesen Stangen 40 ist dabei kleiner als der der
Stangen 27. Die Stangen 40 erstrecken sich durch das
Maschinengestell 24 in eine unterhalb der Bodenfläche
angeordnete Kammer 41. Die unteren Enden der Stangen 40
sind mittels Muttern 43 an den vier Ecken einer
Trägerplatte 42 befestigt, welche von oben her eine U-
förmige Konfiguration besitzt. Von der Trägerplatte 42
wird ein drehbar gelagerter Einspritzmechanismus 44
gehalten. Dieser Einspritzmechanismus 44 besteht dabei
aus einer rechteckigen oberen stationären Platte 45 und
einer unteren stationären Platte 46, welche miteinander
über Stangen 47 verbunden sind. Die oberen Enden dieser
Stangen 47 sind dabei in die obere stationäre Platte 45
eingeschraubt, während die unteren Enden gegenüber der
unteren stationären Platte 46 mittels Muttern 48 gehalten
sind. Die obere stationäre Platte 45 ist in ihrer Mitte
mit einem vertikalen Stift 49 versehen, welcher zwischen
den beiden Schenkeln der U-förmigen Platte 42 derart
festgeklemmt ist, daß er eine drehbare Lagerung des
Einspritzmechanismus 44 gegenüber der Trägerplatte 42
bildet. Im mittleren Bereich halten die beiden
stationären Platten 45 und 46 einen dazwischen
angeordneten Einspritzzylinder 50. Die Kolbenstange 51
des Einspritzzylinders 50 erstreckt sich dabei durch die
obere stationäre Platte 45 hindurch, wobei am oberen Ende
der Kolbenstange 41 mittels eines Kupplungselementes 53
ein Stößel 52 gehalten ist. Die untere stationäre Platte
46 hingegen ist mit einem öleinlaßkanal 54 versehen. Mit
Hilfe eines Paares an der oberen stationären Platte 45
befestigten Stiftes 56 ist ein glockenförmiger Block 55
befestigt, dessen unteres Ende derart geformt ist, daß
innerhalb desselben das Kupplungselement 53 zu liegen
gelangt. Der glockenförmige Block 55 ist mit Zylindern 57
versehen, in welche öl unter Druck eingeführt werden
kann, um auf diese Weise eine vertikale Bewegung des
glockenförmigen Blockes 55 und damit der Kolbenstange 51
zu erreichen. Am oberen Ende des Blockes 55 ist eine
zylindrische Eingußhülse 58 befestigt, welche denselben
Durchmesser wie die stationäre Hülse 38 besitzt und koaxial
zu derselben verläuft. Im anghobenen Zustand des
Blockes 55 und der Kolbenstange 51 wird die Eingußhülse
58 gegen die stationäre Hülse 38 gedrückt, während im
abgesenkten Zustand des Blockes 55 beide Hülsen, 58, 38
voneinandr getrennt sind. An der oberen stationären
Platte 45 ist ein schwenkbarer Zylinder 59 mit einer
Kolbenstange 60 befestigt, deren freies Ende schwenkbar
mit einer der Stangen 57 verbunden ist, demzufolge im
zurückgezogenen Zustand der Kolbenstange 60 der Einspritzmechanismus
44 um den Stift 49 geschwenkt ist, so daß in
diesem Zusand geschmolzenes Metall in die Eingußhülse 58
eingegossen werden kann.
Die beschriebene Druckgußmaschine arbeitet wie folgt:
Nach Einführen des Stößels 52 in die Eingußhülse 58 wird
der schwenkbare Zylinder 59 betätigt, wodurch der
Einspritzmechanismus 44 um den Stift 49 geschwenkt wird.
Nach Eingießen von geschmolzenem Metall in die Eingußhülse
58, - was beispielsweise mit Hilfe eines
Schöpfgefäßes vorgenommen werden kann -, wird der
schwenkbare Zylinder 59 in der entgegengesetzten Richtung
betätigt, wodurch der Einspritzmechanismus 44 in die
vertikale Position gebracht wird. In der Folge wird dann
unter Druck stehendes Öl gleichzeitig in die Zylinder 59
und in den Einspritzzylinder 50 eingeführt, wodurch die
Eingußhülse 58 und der Stößel 52 angehoben werden,
wodurch die Eingußhülse 58 gegen die untere Stirnfläche
der stationären Hülse 38 gedrückt wird. Mit Hilfe des
nicht dargestellten Klemmzylinders und des
Kippmechanismus 29 wird dann die bewegliche Platte 28 und
mit ihr die bewegliche Gußformhälfte 32 bewegt, so daß
beide Gußformhälften 30 und 32 zusammengedrückt werden.
Nachdem die Eingußhülse 58 gegen die stationäre Hülse 38
gedrückt worden ist, wird in den Einspritzzylinder 50
unter Druck stehendes Öl eingeführt, wodurch der Stößel
52 angehoben wird, was zur Folge hat, daß geschmolzenes
Metall über die Hülsen 58 und 38 und die Einlaßbohrung 36
in den Gußhohlraum 35 injiziert wird. Nach Injektion und
Abkühlung des Gußproduktes wird die Gußhülse 58 von den
beiden Gußformhälften 30 und 32 abgezogen. Nach Öffnung
der Gußformhälften 30 und 32 unter Betätigung des
Gußformklemmzylinders wird das gegossene Produkt mit
Hilfe des Auswurfmechanismus 39 aus den beiden Gußformhälften
30 und 32 entfernt, wodurch der jeweilige
Arbeitszyklus beendet wird.
Fig. 2 zeigt die Gußform und die Eingußhülse der
Druckgußmaschine von Fig. 1, um auf diese Weise das
erfindungsgemäße Hochdruck-Gußverfahren zu erläutern.
Fig. 3 zeigt dabei die Gußform während des anfänglichen
Injektionsvorgangs von geschmolzenem Metall, während Fig. 4
die Gußform zeigt, nachdem das geschmolzene Metall
unter Druck gesetzt worden ist. Bei der Druckgußmaschine
handelt es sich dabei um eine der Art sowie sie
beispielsweise in der US-PS 46 55 274 beschrieben ist.
Gemäß Fig. 2 bis 4 ist der Gußhohlraum 35 auf beiden
Seiten der Berührfläche 34 zwischen den beiden
Gußformhälften 30 und 32 im geschlossenen Zustand
angeordnet. Die stationäre Hülse 38 paßt dabei in eine
Bohrung, welche durch die unterhalb des Gußhohlraumes 35
angeordnete Einlaßbohrung 36 gebildet wird. Die Einlaßhülse
58 wird dabei durch den glockenförmigen Block 55
gehalten. Diese Eingußhülse 58 kann dabei im Bezug auf
die stationäre Hülse 38 entsprechend abgezogen werden.
Der am vorderen Ende des Stößels 52 vorgesehene Stößelkopf
52 a liegt dabei innerhalb der Bohrung der
Eingußhülse 58.
Gemäß der Erfindung sind dünne poröse Elemente 69 und 70
beispielsweise aus papierähnlichen Aluminiumoxid-,
Siliciumoxid-Keramikfasern an den Innenwandungen der
Gußhohlräume 35 der Gußformhälften 30 und 32 sowie den
Innenwandungen der Hülsen 38 und 58 angelegt, wobei die
Befestigung mit Hilfe eines Gußlösemittels, beispielsweise
wasserlöslichem Graphit erfolgt.
Das Hochdruck-Gußverfahren unter Verwendung derartiger
poröser dünner Elemnte 69, 70 soll nunmehr erläutert
werden. Die von der stationären Hülse 38 abgezogene
Eingußhülse 58 wird geneigt, um auf diese Weise
geschmolzenes Metall 71, beispielsweise Aluminium
injizieren zu können. Daraufhin wird die Eingußhülse 58
erneut wieder gegenüber der stationären Hülse 38 vertikal
ausgerichtet und mit Hilfe des jeweiligen Zylinders
eingeschoben. Sobald der Stößel 52 mit Hilfe des
Einspritzzylinders nach vorwärts bewegt wird, gelangt
flüssiges Metall 71 durch die stationäre Hülse 38 und den
durch die Einlaßbohrung 36 sich ergebenden verengten
Bereich in die jeweiligen Gußhohlräume 35. Das
geschmolzene Metall 71 wird dabei mit den Innenwandungen
der Eingußhülse 58 und der Gußhälften 30 und 32 in
Berührung gebracht. Während der Anfangsperiode der
Injektion steht das geschmolznene Metall 71 nicht unter
Druck, so daß die porösen dünnen Elemente 69 und 70 nicht
vom Metall durchdrungen werden. Diese dünnen Elemente 69
und 70 besitzen dabei aufgrund der innerhalb derselben
vorhandenen Luft gute Wärmeisolier- und Wärmestaueigenschaften
wegen der geringen Kontaktoberfläche. Die
Temperatur des die dünnen Elemente 69 und 70 berührenden
geschmolzenen Metalls 71 wird demzufolge konstant
gehalten. Fig. 3 zeigt dabei den Zustand der Gußform
während der Anfangsperiode der Injektion von
geschmolzenem Metall. Es sei bemerkt, daß bei dieser
Ausführungsform die verwendeten dünnen Elemente 69, 70 in
Form keramischer Faserplatten ausgebildet sind, welche
eine Dicke zwischen 0,5 und 2 mm aufweisen, wobei diese
keramischen Fasern eine Temperatur im Bereich zwischen
1 300 und 1 500°C wiederstehen können. Diese Fasern
besitzen dabei bei einer Dicke von 1 mm eine mechanische
Festigkeit von 4 kg/25 mm bei einer Porosität von 90 und
95%.
Sobald der Stößel 52 weiter nach vorwärts bewegt wird,
wird das innerhalb der Gußhohlräume 35 vorhandene
geschmolzene Metall 71 kompremiert. Sobald der Druck des
flüssigen Metalls den Eindringdruck in die dünnen
Elemente 69 und 70 überschreitet, strömt das geschmolzene
Metall 71 in diese dünnen Elemente 69 und 70. Gemäß Fig. 4
erreicht dabei das geschmolzene Metall 71 die inneren
Oberflächen der Druckformhälften 30 und 32. Das
geschmolzene Metall wird demzufolge durch die inneren
Wandoberflächen sehr rasch abgekühlt und gelangt in den
verfestigten Zustand.
Fig. 5 zeigt eine graphische Darstellung der Veränderung
der Temperatur des geschmolzenen Metalls vom Anfang der
Metallinjektion während der Verfestigung. Die Temperatur
ist dabei entlang der Ordinate aufgetragen, während die
Zeit entlang der Abszisse gezeigt ist. Die Kurve A zeigt
dabei die Veränderung der Temperatur des geschmolzenen
Metalls bei Nichtverwendung eines wärmeisolierenden
Materials. Die Kurve B hingegen zeigt die Veränderung der
Temperatur des geschmolzenen Metalls sobald Asbest als
wärmeisolierendes Material verwendet wird. Die Kurve C
schließlich zeigt die Temperatur des geschmolzenen
Metalls, sobald gemäß der vorliegenden Erfindung als
wärmeisolierendes Material keramische Fasern verwendet
werden. In diesem Fall beträgt die Temperatur des
geschmolzenen Aluminiums 71 780°C, während die
Temperatur der Gußformhälften 30 und 32 auf 170 bis 200°C
gehalten wird. Anhand von Fig. 5 ist dabei erkennbar, daß
die Zeit zur Abkühlung des Gußes bei Nichteinsatz eines
wärmeisolierenden Materials bis zur Erreichung einer
vorgegebenen Temperatur ein paar Sekunden beträgt,
während die Zeit zur Abkühlung des Gußes bei Verwendung
von keramischen Fasern, - beispielsweise eines porösen
dünnen Elementes 69 - in der Größenordnung von etwa 2
Minuten liegt. Bei Verwendung von Asbest als
wärmeisolierendes Material ergibt sich eine entsprechende
Abkühlzeit, welche zwischen diesen beiden Werten liegt.
Fig. 6 zeigt eine graphische Darstellung der Veränderung
der Temperatur der Gußformen von Beginn des Einspritzens
von geschmolzenem Metall bis zur Metallverfestigung. Die
Temperatur ist dabei entlang der Ordinate aufgezeichnet,
während entlang der Abszisse die Zeit erkennbar ist. Die
Kurve C zeigt dabei die Veränderung der Temperatur der
Form bei Nichtverwendung eines wärmeisolierenden
Materials. Die Kurve D hingegen zeigt die Veränderung der
Temperatur der Form bei Verwendung von keramischen Fasern
als dünne poröse Elemente 69 und 70 gemäß der Erfindung.
Sowie sich dies anhand der Figur ergibt, wird das
geschmolzene Metall 71 an einem Punkt P kompremiert, zu
welchem Zeitpunkt das geschmolzene Metall 71 in Berührung
mit den Gußformhälften 30 und 32 gelangt, so daß von
diesem Zeitpunkt an die Temperatur der Gußformhälften 30
und 32 stark ansteigt. Nachdem die Temperatur der
Gußformhälften 30 und 32 bis zu einen bestimmten Wert
zugenommen hat, ist der durch die Gußformhälften 30 und
32 sich ergebende Abkühleffekt des geschmolzenen Metalls
71 derselbe wie im Fall der Kurve C.
Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der
Erfindung. Fig. 7 zeigt dabei die Gußform während der
Anfangsperiode der Injektion von geschmolzenem Metall,
was in etwa dem in Fig. 3 dargestellten Zustand
entspricht, während Fig. 8 die Gußform zeigt, nachdem das
geschmolzene Metall kompremiert worden ist, was im
wesentlichen dem Zustand von Fig. 4 entspricht. Bei
dieser Ausführungsform wird als dünnes Element ein
Element 72 mit Wabenkonfiguration verwendet. In anderer
Hinsicht entspricht diese zweite Ausführungsform der
zuvor beschriebenen.
Wenn in diesem Fall geschmolzenes Metall 71 in den
zwischen den Gußformhälften 30 und 32 vorhandenen
Hohlraum 35 eingeführt wird, wird die Temperatur des
geschmolzenen Metalls 71 durch die wärmeisolierenden
Eigenschaften der innerhalb des wabenförmigen Elementes
72 gehaltenen Luft während der anfänglichen Einspritzperiode
entsprechend Fig. 7 aufrechterhalten, weil
ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform auf das
geschmolzene Metall 71 kein Druck wirkt. Wenn jedoch das
geschmolzene Metall 71 weiter in den Hohlraum 35
eingespritzt wird und auf das geschmolzene Metall 71 ein
Druck ausgeübt wird, wird das wabenförmige Element 72
durch das geschmolzene Metall 71 entsprechend Fig. 8
zusammengedrückt. Das geschmolzene Metall 71 wird dabei
in Berührung mit der Innenfläche der Gußformhälften 30
bzw. 32 gebracht. Dadurch wird die Wärme des
geschmolzenen Metalls 71 rasch an die jeweilige
Gußformhälfte 30 bzw. 32 abgegeben, so daß das
geschmolzene Metall 71 sehr rasch abgekühlt und
verfestigt wird.
Es soll nunmehr ein Fall beschrieben werden, bei welchem
Material einer Verbrennung bzw. thermischen Dekomposition
durch die von dem geschmolzenen Metall abgegebene Hitze
verwendet wird, um ein hohles dünnes Element mit
Lufteinschlüssen zu bilden. Beispiele von hohlen dünnen
Elementen sind beispielsweise keramische Fasern, Karton
und Asbest, welche jeweils ein organisches Bindemittel
enthalten und durch die Hitze des geschmolzenen Metalls
leicht carbonisiert werden können, wobei derartige
Materialien eine ausreichende Festigkeit besitzen, um dem
Gewicht des geschmolzenen Metalls zu widerstehen.
Sobald das geschmolzene Metall 71 injiziert wird, werden
gleichzeitig die dünnen hohlen Elemente, welche an den
Innenwandungen der Gußformhälften 30 und 32 haften einer
Verbrennung bzw. thermischen Dekomposition ausgsetzt,
wobei innerhalb der Anfangsperiode die Injektion von
geschmolzenem Metall die keramischen Fasern verbrannt
bzw. durch die Hitze des geschmolzenen Metalls 71
carbonisiert werden. Die hohlen Teile der keramischen
Fasern erhalten dabei eine große Menge von Sauerstoff,
was eine aktive Oxidation hervorruft. Das bei dieser
Reaktion erzeugte toxische Gas wird dabei durch die
vorhandenen hohlen Öffnungen unmittelbar in die äußere
Atmosphäre abgegeben. Aus diesem Grunde wird das toxische
Gas nicht in das geschmolzene Metall 71 eingemischt. Der
zwischen dem geschmolzenen Metall und der Wandung der
Gußform sich ergebende, durch Verbrennung der keramischen
Fasern gebildete hohle Bereich und die innerhalb des
hohlen Bereichs sich ergebenden Carbide haben dabei eine
wärmeisolierende Eigenschaft, wobei im Rahmen dieser
Verbrennung Reaktionswärme entsteht. Die Temperatur des
geschmolzenen Metalls wird demzufolge durch die
wärmeisolierenden Eigenschaften und die Reaktionshitze
aufrechterhalten, so daß auf diese Weise ein guter
Wärmerückstaueffekt zustande kommt. Falls ein der
thermischen Reaktion ausgesetztes Metallpulver in den
durch die Verbrennung sich ergebenden hohlen Bereich
eingeführt wird und dabei durch die Oxidationsreaktion
Wärme erzeugt wird, kann dieser Wärmerückstaueffekt noch
verbessert werden. Da die keramischen Fasern durch die
Verbrennung carbonisiert werden, kann die Freigabe des
gegossenen Produktes und seine Schmierung verbessert
werden. Sobald das geschmolzene Metall 71 dann unter
Druck gesetzt wird, werden die Carbide der keramischen
Fasern zusammengedrückt, wodurch geschmolzenes Metall in
Berührung mit den Wandungen der Gußform gelangen, so daß
auf diese Weise das geschmolzene Metall sehr rasch
abkühlt und in der bereits beschriebenen Weise verfestigt
wird.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen werden poröse
keramische Fasern, poröse oder hohle Kartons oder poröse
oder hohle Asbeste für die Herstellung der dünnwandigen
porösen Elemente mit darin enthaltenen Lufträumen
verwendet. Ein entsprechendes hohles Element kann jedoch
ebenfalls durch ein poröses Metall - beispielsweise
Aluminium oder Kupfer -, einen porösen Keramikstoff oder
einen schwammartigen Keramikstoff gebildet werden. Falls
ein guter Wärmedämmeffekt erforderlich ist, erscheinen
jedoch keramische Materialien am zweckmäßigsten. Als
Bindemittel für keramische Fasern erweisen sich
inorganische Bindemittel besser als organische
Bindemittel, welche sich innerhalb eines Temperaturbereiches
zwischen 500 und 900°C zersetzen und Gase
erzeugen. Bei den beschriebenen Ausführungsformen wird
das poröse Element an der Oberfläche der Gußform mit
Hilfe eines Gußformlösemittels zum Haften gebracht. Bei
Verwendung eines porösen Elementes mit einer Außenform,
welcher der Innenform der Gußform entspricht, kann das
betreffende Element ebenfalls in die Form eingesetzt
werden. Derartige poröse dünne Elemente können jedoch
ebenfalls gebogen werden, um den Innenabmessungen der
Gußform angepaßt zu werden. Schließlich besteht die
Möglichkeit, daß das poröse dünne Element durch
Beschichtung oder Aufsprühen an den inneren Oberflächen
der Gußform hergestellt wird.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen werden die dünnen
porösen Elemente an den Innenflächen der Gußform und der
Hülse zum Haften gebracht. Es besteht jedoch ebenfalls
die Möglichkeit, daß das dünne poröse Element nur an der
Innenoberfläche der Hülse angesetzt wird. Die dabei
verwendeten dünnwandigen Elemente können dabei an der
inneren Oberfläche der Hülse und der Einlaßbohrung
vorgesehen sein, um auf diese Weise einen besseren Effekt
zu erzielen. Es ist jedoch wesentlich, daß das
betreffende dünnwandige Element wenigstens die innere
Oberfläche der Eingußhülse im Bereich der Gußform
abdeckt, um auf diese Weise die gewünschte Aufgabe der
Erfindung zu lösen. Die dünnwandigen Elemente können
dabei entweder an der gesamten oder an nur Teilen der
Oberfläche der verschiedenen Elemente der Druckgußmaschine
vorgesehen sein. Der gewünschte Wärmestau und
rasche Abkühlung kann durch geeignete Wahl des Materials,
der Porosität, der Dicke und des Einsetzverfahrens der
dünnwandigen Elemente sowie durch geeignete Wahl des
Material und der Temperatur der Gußform eingestellt
werden.
Bei der beschriebenen Ausführungsform ist das innerhalb
des dünnwandigen Elements vorhandene Gas beispielsweise
durch Luft gebildet. Es kann jedoch ein beliebiges Gas
verwendet werden, wobei zudem die Möglichkeit besteht,
daß die inneren Räume der dünnwandigen Elemente ein
Vakuum enthalten. Das Einführen des geschmolzenen Metalls
durch die Eingußhülse und dgl. ist bekanntlich ein
relativ langdauernder Vorgang. Es besteht jedoch der
Wunsch, daß während des Gießvorgangs die Temperatur des
geschmolzenen Metalls soweit wie möglich auf einem
konstanten Wert gehalten wird. Nach dem Gießvorgang weist
jedoch der im oberen Bereich der Eingußhülse sich
ergebende verfestigte Körper ein relativ großes Volumen
aus, so daß auf diese Weise ein Block gebildet wird.
Dieser Körper muß demzufolge möglichst rasch gekühlt
werden, um auf diese Weise den Herstellungszyklus kurz zu
halten.
So wie sich dies anhand der obigen Beschreibung ergibt,
wird bei dem erfindungsgemäßen Hochdruck-Gußverfahren ein
gasenthaltender dünnwandiger Körper oder ein Vakuum
enthaltender dünnwandiger Körper an der Innenoberfläche
gebildet, an welcher das geschmolzene Metall während des
Gießvorgangs zum Anliegen gelangt. Während der
Anfangsperiode des Injektionsvorgangs ist das
geschmolzene Metall in Berührung mit dem jeweiligen
dünnwandigen Element, welches eine geringe
Kontaktoberfläche und damit eine gute wärmeisolierende
Eigenschaft aufweist. Auf diese Weise wird ein
verbrannter hohler Bereich oder ein hohles Carbitelement
gebildet, so daß die Temperatur des geschmolzenen Metalls
aufgrund der Luft oder aufgrund des innerhalb des
betreffenden Elements vorhandenen Vakuums auf einem
ausreichenden konstanten Wert gehalten werden kann. Wenn
dann das geschmolzene Metall kompremiert wird, dringt
dasselbe in das dünnwandige Element ein oder zerdrückt
das dünnwandige Element, welches unter Umständen
carbonisiert ist, so daß auf diese Weise eine rasche
Abkühlung über die Wände der Gußform zustande kommt. Auf
diese Weise kann eine optimale Wärmeisolierung und
anschließende Abkühlung erreicht werden, was eine
erhebliche Qualitätsverbesserung der Gußprodukte
hervorruft. Ohne dabei den Effekt des Wärmestaus zu
verlieren, können das Gußprodukt und die -hülse
ausreichend gekühlt werden, um ein Verbrennen des
geschmolzenen Metalls zu verhindern.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind verschiedene
Abwandlungen möglich. Das erfindungsgemäße Hochdruck-
Gußverfahren wurde anhand einer Druckgußmaschine
beschrieben, bei welcher die Gußform horizontal angeordnet
ist, während die Metallinjektion in vertikaler
Richtung erfolgt. Die vorliegende Erfindung ist jedoch
ebenfalls bei Druckgußmaschinen anwendbar, bei welchen
die Druckgußformen vertikal angeordnet sind, so wie sie
beispielsweise in den US-PS 40 88 178, 42 86 648 und
42 87 935 beschrieben sind. Fernerhin ist die vorliegende
Erfindung ebenfalls bei Stranggußmaschinen anwendbar.
Claims (8)
1. Hochdruck-Gußverfahren, bei welchem geschmolzenes
Metall über eine Eingußhülse in eine Metallgußform eingeführt
wird, um auf diese Weise einen bestimmten Artikel
zu gießen,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der inneren Oberflächen der Eingußhülse
(38) und der Gußform (30, 32) mit einem hohlen
dünnwandigen Element (69, 70, 72) versehen wird, welches
in unmittelbarer Berührung mit dem geschmolzenen Metall
(71) gelangt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dünnwandige Element (69, 70, 72) porös ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dünnwandige Element (69, 70, 72) hohle Bereiche für
die Aufnahme eines Gases enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dünnwandige Element (69, 70,72) Vakuumräume besitzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dünnwandige Element (69, 70, 72) innerhalb der
Einlaßbohrung (36) zwischen der Gußform (30, 32) und der
Eingußhülse (58) vorgesehen ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dünnwandige Element (69, 70, 72) an den Innenflächen
der Gußform (30, 32) vorgesehen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dünnwandige Element (72) eine Wabenkonfiguration
besitzt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dünnwandige Element (69, 70, 72) wenigstens im
Bereich der Innenwandung in der Nähe der Gußform (30, 32)
befindlichen Eingußhülse (58) vorgesehen ist.
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