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Presse zur Herstellung von Kacheln aus Ton oder ähnlichem Material mit vor dem
Presskasten angeordneter Form.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der den Gegenstand des Patentes Nr. 17223 bildenden Presse zur Herstellung von Kacheln oder dgl. aus Ton oder ähnlichem Material mit vor dem Presskasten angeordneter Form, bei welcher in das Antriebswerk des Presskolbens ein Wendegetriebe eingeschaltet ist, durch welches die Bewegung
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vorliegende Erfindung bezweckt, das gegen das Ende des Kolbenvorganges hin auftretende, zu starke, ein glattes Ablösen der Form beeinträchtigende Nachdrücken des Tones dadurch zu verhüten, dass gegen Ende des Vorganges der Kolben oder dessen Vorgelege das Wendegetriebe selbsttätig umstellt oder ausrückt, wobei jedoch auch die Verstellbarkeit des letzteren von Hand stets möglich ist.
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führungsformendargestellt.
Der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 gemäss ist mit der Kolbenstange d eine
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eines bei 37 drehbar gelagerten zweiarmigen Hebels 38 gelangt bezw. an dessen einen Arm stösst und denselbe in der Richtung des Pfeiles 39 bewegt. Ver andere Arm des
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gfgon einen Anschjag 47 gedrückt wird, greift mit einem seitlichen Fortsatz 42 bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Lage über einen Ansatz 43 einer an einem festen Stift 45 ge-
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unter Spannung ihrer Feder 46 in die Ruhelage zurück, bei welcher ihr Ansatz 43 wieder unter den Fortsatz 42 des Hebels 38 einschnappt.
Bei der Rückbewegung nimmt die Hiiise 47 durch eine an ihr angebrachte, mit verstellbarer Mutter 54 versehene Stange 55 den Schalthebel k bis in seine Mittellage mit zurück, so dass der Kolben c wie erforderlich in der Anfangslage bis zu einer weiteren Einschaltung des Wendegetriebes von Hand auf Kolbenvorgang stillsteht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 erfolgt die Umstellung des Schalthebels k mittels eines Bolzens 63, welcher in einer Hltse iose verschiebbar ist. Letztere
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von oiner Yorgelegewolle 56 aus Antrieb erhält. Zwischen einem Bund 67 der Hülse 61 und einem Bund 64 des Bolzens 63 liegt eine der Feder 46 in Fig. 1 und 2 entsprechende Feder 62. Durch einen über die Nase 65 des Bundes 64 greifenden, dem Hebel 38 in Fig. 1 und 2 entsprechenden federnden Hebel 71 wird der Bolzen 63 in der Anfangslage, bei welcher die Feder 62 gespannt ist, zurückgehalten.
Wenn das Vorgelege derart umläuft, dass der Kolben c vorrückt, so wird gleichzeitig durch das Kettengetriebe 57, 60,59 die Hülse 61 in der Richtung gegen den Schalthebel k hin verschoben, bis eine schräge Nase 73 eines an der Hülse 61 festsitzenden Querarmes 72 den Hebel 71 von der Nase 65 löst, worauf der Bolzen 63 unter der Wirkung seiner Feder 62 vorschnellt und den Schalthebel k mit dem Wendegetriebe in die entgegengesetzte Endlage umstellt, indem eine auf dem Bolzen 63 angebrachte vorstellbare Mutter 77 an den Schalthebel k anstösst und denselben mitnimmt.
Vor dem Bund 64 ist auf den Bolzen 63 ein auf diesem verschiebbarer Ring 83. aufgesteckt und vor diesem zwischen ihm und dem Schalthebel k liegt eine Feder 84. Eine federnde Sperrklinke 81 schnappt beim Vorschnellen des Bolzens 63 in eine Einkerbung M des Ringes 83 ein und hält dadurch diesen in der vorgeschobenen Lage (Fig. 4) fest.
Dies hat den Zweck, dass bei der nun umgekehrten Umdrehungsrichtung des Vorgeleges, bei welcher die Hülse 61 in entgegengesetzter Richtung verschoben wird und schliesslich durch Anstoss an eine verstellbare Mutter 69 des Bolzens 63 diesen mit zurücknimmt, der Schalthebel k doch in seiner jetzigen Stellung (Fig. 4) erhalten bleibt, bis, nachdem der Kolben c seine vordere Endstellung wieder erreicht hat, eine verstellbare Mutter 88 des Bolzens 63 an den Schalthebel k anstösst und diesen noch bis in seine Mittelstellung mitnimmt, wodurch das Vorgelege und damit der Kolben c wieder stillgesetzt sind.
Zu rechter Zeit nimmt bei der Zurückverschiebung der Hülse 61 der Querarm 72 derselben mittels eines Stiftes 85 einen mit der Sperrklinke 7S verbundenen Arm 87 mit und löst dadurch die Sperrklinke 78 von dem Ring 83 aus, so dass dieser mit der Feder 84 auch wieder zurückweichen kann. Der von der Nase 73 wieder freigegebene Hebel 71 schnappt wieder über die Nase 65 ein und die Teile befinden sich dadurch wieder in ihrer ursprünglichen Lage. Die Einschaltung der Feder 84 hat den Zweck, dass man auch bei vorgeschobener und durch die Klinke 78 arretierter Lage des Ringes 83 den Schalthebel k nötigenfalls von Hand in die Mittellage behufs Stillsetzens des Wendegetriebes und dadurch des Vorgeleges bewegen kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 wird von der Vorgelegewelle 56 aus mittels des Kettengetriebe 57, 60, 59 eine Schraubenspindel 105 verschoben, weiche durch einen Ansatz 106 einer an den Schalthebel lc angelenkten Zugstallge 101 lose verschiebbar hindurchgeht. Bei 92 ist ein T-förmiger Hebel 93 drehbar gelagert, welchen eine durch Druck wirkende Feder 94 in einer seiner beiden mit vollen und mit punktierten Linien gezeichneten Schräglage zu erhalten bestrebt ist. An der Kolbenstange d sitzen zwei keil- fÖrmige Nasen 90 und 91 fest.
Beim Vorgange des Kolbens c stösst die Nase 90, wenn der Kolben seine Endstellung beinahe erreicht hat, gegen einen seitlich abstehenden
Zapfen 89 des T-förmigen Hebels 93 und hebt denselben so weit an, dass dadurch der
Hebel 93 unter Zusammendrückung der Feder 9. bis etwas über seine Mittellage hinaus- gedreht wird, worauf die sich wieder ausdehnende Feder 94 den Hebel 93 vollends in seine punktiert gezeichnete entgegengesetzte Selirägstellung bewegt. Durch diese Umstellung des Hebels 93 wird ein mit diesem gelenkig verbundener, bei 97 drehbar gelagerter zwei- armiger Hebel 98 in die punktiert gezeichnete Lage umgestellt, welcher hiebei mit einem
Zapfen 99 gegen den Arm 106 stösst und den Schalthebel k in die entgegengesetzte Lage umstellt.
Dabei ist die Bewegung des Armes 106 durch die vorangegangene Verschiebung der Schraubenspindel 105 mit deren Mutter 104 ermöglicht. Beim Rückgang des Kolbens c nebst Kolbenstange d erfasst die Keilnase 91 der letzteren den anderen seitlich abstellenden
Zapfen 103 des T-förmigen Hebels 93 und veranlasst in gleicher Weise die Zurückstellung des letzteren mit dem Hebel 98 in deren vorige, mit vollen Linien gezeichnete Lage, wie dies vorher durch die Nase 90 umgekehrt geschah. Hiebei gibt der Zapfen 99 den Teil 106 wieder frei und die mittlerweile durch das entgegengesetzt umlaufende Kettengetriebe zurück verschobene Schraubenspindel 105 erfasst nun mittels ihrer Mutter 104 den Teil 106 und nimmt dadurch den Schalthebel k noch bis in seine Mittellage mit.
Bei den Ausführungsformen nach Fig. 6,7 und 8,9 wird der vor dem Kolben gegen
Ende seines Vorganges in dem Presskasten entstehende Überdruck zur Umstellung des
Wendegetriebes nutzbar gemacht. Am Ende des Presskastens 1 ist derselbe mit einem seitwärts gerichteten Zylinder 108 versehen, in welchem sich ein Kolben 109 verschieben kann, der eine Feder 110 gegen das Innere des Presskastens hin zu drücken bestrebt ist.
Der Kot on 109 sitzt an der Stange 45, welche durch die auf den Schalthebel k des W f1ndpgetriebes einwirkende Hülse 47 hindurchgeht, welche letztere die Feder 46 enthält.
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Die auf der Stange 45 festsitzende Platte 64 ist hier seitwärts verlängert, um bei der Stellung Fig. 6 den Arretierhebel 38 eingerückt zu halten, der durch Übergriff mit seinem Ansatz 42 tiber den Ansatz 44 der Hülse 47 die letztere zurück und die Feder 46 gespannt hält. Zwischen den Schalthebel k und die Hülse 47 fasst noch eine Stange 110, welche mit einem bei- drehbar gelagerten zweiarmigen Ausrückhobel-LM für eine auf der Welle 113 des in die Zahnstange d des Presskolbens c eingreifenden Zahntriebes r verschiebbare Kuppelmuffe 114 beweglich verbunden ist.
Der Zahntrieb r sitzt lose drehbar auf der Welle 113, der Kupplungsteil 114 ist dagegen auf derselben nicht drehbar.
Gegen das Ende des Vorganges des Presskolbens c hin, wenn nicht mehr genügend viel zusammendrückbare Masse in dem Presskasten ist, um den Nachdruck des Kolbens zu vermindern und dadurch ein entsprechend hoher Druck vor dem Presskolben entsteht, wird durch letzteren der Kolben 109 in den Zylinder 108 hineingepresst (siehe.
Fig. 7), was zur Folge hat, dass die Platte 64 der Stange 45 bis in den zurücktretenden Teil des Sperrhebels 38 vorrückt und dadurch die Feder 40 den Sperrhebel 38 ausrücken kann, so dass die gespannte Feder 46 die Hülse 47 vorschiebt und dadurch den Schalthebel k nebst dem Wendegetriebe umstellt, und zwar erfolgt hiebei die Umstellung des Wendegetriebes nur bis in seine Mittelstellung, wie in Fig. 7 gezeichnet, bei welcher das Kuppelglied i ausser
Eingriff mit beiden Kupplungsscheiben g und h sieh befindet und folglich die Welle 113 keinen Antrieb erhält, also still steht.
Mit der Verschiebung der Hülse 47 ist auch die
Stange 110 verschoben und dadurch der Ausrückhebel 112 aus der Lage Fig. 6 in diejenige Fig. 7 umgestellt worden, bei welcher er den Kupplungsteil 114 ausser Eingriff mit dem Zahntrieb l'gebracbt hat und mithin der Presskolben c zum Stillstand gebracht worden ist. Bei der Verschiebung der Stange 110 hat dieselbe mit einer Nase 115 über einen federnden Sperrhebel 116 eingeschnappt, der nun den Schalthebel k und den Kupplungsteil 114 in der erwähnten ausgerückten Lage erhält.
Hat dann der Arbeiter die gefüllte Kachelform 1 abgenommen, die geformte Kachel aus derselben herausgenommen und hierauf die Form wieder angelegt, so braucht er nur den Sperrhebel 116 zurückzuziehen, worauf eine Feder 117 den Schalthebel k wieder in die ursprüngliche Kupplungslage des Wendegetriebes für den Kolbenvorgang und gleichzeitig durch Zurückverschiebung der Stange 110 den Kupplungsteil 114 wieder in den Zahntrieb r einrückt, so dass ein weiterer Vorgang des Presskolbens c erfolgt.
Vorher schon hat infolge des Nachlassens des Druckes im Presskaston die Feder 110 den Kolben 109 in seine innere Endlage zurück- verstellt und hiebei mittels der Platte 64 den Sperrhebel 38 wieder in die Sperrlage gebracht, so dass die bei der Wirkung der Feder 117 mit zurückverschobene Hülse 47 unter Spannung der Feder 46 durch Zusammendrücken derselben mit ihrem Ansatz 44 wieder unter den Am\l. ttz 42 des Sperrhebels 38 einschnappt und durch denselben wieder gesperrt wird.
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kehrt, eine Saugwirkung in dem vor ihm befindlichen Teil des Presskastens ausübt, infolge welcher das Material aus der Form wieder herausgesaugt werden kann und dadurch z. B. die Wandstärke der zuletzt geformten Kacheln schwächer wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 ist die Gefahr dieses Absaugens nicht vorhanden, sondern der Presskolben c bewegt sich dort nach dem Abkuppeln des Kupplungsteiles 114 von dem Zahntrieb r behufs Entlastung des vor ihm herrschenden Überdruckes nur so weit zurück, als letzterer dies bewirkt.
Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform des Wendegetriebes, bei welcher dasselbe anstatt auf einer einzigen Welle auf zwei Wellen 120 und 121 angeordnet ist, derart, dass sich auf jeder dieser beiden Wellen je ein Paar miteinander zu kuppelnde bezw. voneinander zu entkuppelnde Körper 122, 123 bezw. 124, 125 befinden. Von jedem Kupplungspaar 122, 123 bezw. 124, 125 ist der eine Kupplungskörper 122 bezw. 124 auf der zugehörigen Welle 120 hezw. 121 nicht drehbar befestigt und der andere 123 bezw. 125 auf derselben lose drehbar. Die letzterwähnten auf den Wellen lose drehbaren Kupplungskörper 123 bezw. 125 werden durch irgendwelches Antriebsorgan (Riemen, Zalmradeingriff, kurbel- stange oder dgl. ) in einander entgegengesetzte Umdrehung versetzt.
Es kann auch der eine der beiden lose drehbaren Kupplungskörper, z. B. 123 seine entgegengesetzt gerichtete Umdrehung von dem anderen lose drehbaren Kopplungskörper 125 aus etwa durch ein Stirnräderpaar erhalten. Ist die Kupplung 124, 125 eingerückt, wobei gleichzeitig die Kupplung 122, 123 ausgerückt sein muss, so überträgt der Kupplungskörper 125 seine Drehung auf den Kupplungskörper 124 und durch diesen auf die Welle 121, welche dieselbe durch das Zahnrad 126 und die auf einer Nebenwelle 127 sitzenden Zahnräder 128 und 129 auf das auf der Welle 120 festsitzende Zahnrad 130 und dadurch auf diese selbst überträgt.
Da die Kupplung 122, 123 ausgerückt ist, so läuft hiebei der auf der Welle 120 nicht drehbare Kupplungskörper 122 mit derselben leer mit, während der Kupplungskörper 123 auf der Welle 120 in seiner entgegengesetzten Drehungsrichtung leer umläuft. Auf der Welle 120 sitzt das Antriebszahnrad r für den Presskolben c, fest, welches entweder unmittelbar in die als Zahnstange ausgebildete Kolbenstange d eingreifen oder auch etwa als konisches Zahnrad ausgebildet sein kann, das in einen konischen Zahnkranz einer Schraubenmutter eingreift, welche die als Schraubenspindel ausgebildete Kolbenstange d umfasst.
In jedem Falle bewirkt das Antriebszahnrad r, wenn die Wolle 120, wie erwähnt, ihre Umdrehung von der Kupplung 124, 125 aus durch die Zahnräder jazz
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die lupplungen umgestcllt, so dass diejenige 122, 123 eingerückt und diejenige 124 ausgerückt ist, so versetzt der Kupptungskörper J23 den Kupplungskörper 122 und damit die Welle 120 in seine entgegengesetzt gerichtete Umdrehung, so dass das Antriebszahnrad r den Rückgang des Presskolbens c bewirkt, während dabei die Zahnräder 130, 129, Nebenwelle 127, Zahnräder 128, 126 und Welle 121 nebst dem ausgerückten Kupplungskörper 124 (diese nun in umgekehrter Richtung als der Kopplungskörper JM) teer mitlaufen.
Das Ein-und Ausrücken der Kupplungen 122, 123 und J24, 125 kann beliebig durch einen einzigen oder zwei getrennte Hebel oder andere Mittel erfolgen. Ob dabei die auf den Wellen 120 und 121 nicht drehbaren oder die auf denselben losen Kupplungs- körper auf den Wellen verschoben werden, ist gleichgiltig, desgleichen ob die Räderüber- setzung 126, 128, 129, 130 etwa durch andere gleichwertige Mittel ersetzt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Presse zur Herstellung von Kacheln oder dgl. aus Ton oder ähnlichem Material mit vor dem Presskasten angeordneter Form nach Patent Nr. 17223, dadurch gekenn- zeichnet, dass das gegen das Ende des Kolbenvorganges hin auftretende, zu starke, ein glattes Ablösen der Form beeinträchtigende Nachdrücken des Tones selbsttätig verhütet wird, dadurch, dass der Kolben in der entsprechenden Stellung oder dessen Vorgelege das Wendegetriebe umschaltet.