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Filmspule
Es sind allgemein Filmspulen bekannt, bei denen das zugeschnittene Filmbandende in Klemmeinrichtungen festgehalten wird, die sich in einem im Spulenkörper vorgesehenen Schlitz befinden. Um nach der Belichtung des Films diesen von der Spule lösen zu können, muss man das Filmbandende dicht am Schlitz abreissen. Das vorerst im Schlitz verbleibende 1estliche Filmstück muss dann vor dem Einsetzen eines neuen Filmes aus dem Spulenschlitz entfernt werden.
Sind jedoch an der Filmspule selbst Nasen angebracht, die zum Festhalten des Films in dessen Perforation eingreifen und wird dabei der Film mit einer üblichen Ringfeder gehalten, so muss man ihn bei Verwendung einer solchen Spule nach dem Belichten entweder ebenfalls abreissen oder die Ringfeder entfernen. Im letzteren Fall besteht die Gefahr des Fingernagel-Abbrechens, weil die Ringfeder verhältnismässig stark sein muss, um ihrer Aufgabe zu genügen.
Die Erfindung betrifft eine Filrnspule, die aus einem mit seitlichen Führungsflanschen versehenen Spulenkern und einer an diesem Spulenkern befestigten Bogenfeder besteht.
Eine bekannte Spule dieser Art ist mit einer Bogenfeder versehen, die den Spulenkern über 1800 hinaus umklammert und an einem Ende in nahezu radialer Richtung einen an sie angebogenen und mit ihr ein Stück bildenden kurzen Lappen aufweist, der in eine entsprechende Vertiefung des Spulenkerns einsteckbar ist. Die Bogenfeder dieser Spule hält den zwischen ihr und dem Spulenkern eingeführten Film lediglich durch Reibungswirkung fest und es ist daher ein äusserst straffer Sitz der Feder und eine nicht geringe Federkraft erforderlich, welche das Filmbandende gegen den Spulenkern pressen soll, um dieses sicher zu halten. Dies bedingt wiederum, dass das Einführen des Filmbandendes schwierig ist, ohne dass die besonders für das Zurückspulen des Filmes erforderliche zugfeste Verbindung zwischen Film und Spule gewährleistet ist.
Die Bogenfeder der erfindungsgemässen Filmspule weist ebenfalls einen angebogenen Lappen auf, der in etwa radialer Richtung in eine Öffnung des Spulenkernes eingreift, und besitzt ferner einen mit dem Lappen aus einem Stück gebogenen Teil, der sich angenähert um die Hälfte des Spulenkernes herum er-
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der Feder mit mindestens einem Paar von gegen den Spulenkern vorragenden Nasen versehen, in welche das eingesteckte Filmbandende mit einem Lochpaar seiner Perforation eingreift. Dies ermöglicht, dass die Feder nicht allzu straff am Spulenkörper anzuliegen braucht und dennoch ein sicheres Haften des Filmbandendes unter allen Umständen gewährleistet ist. Dies ist von besonderem Vorteil bei besonders kleinen Filmpaironen, welche bei Kameras verwendet werden, die eine nur geringe Bauhöhe von etwa 17 bis 18 mm aufweisen.
Es braucht auch bei den erfindungsgemässen Spulen der Film weder zugespitzt, noch in Schlitze im Inneren der Spule eingelegt, noch mit Klebeband festgeklebt zu werden Es besteht ferner auf keinen Fall die Möglichkeit des Herausrutschen des Filmbandendes vor oder während dem Zurückspulen des belichteten Films.
Gemäss einer speziellen Ausbildung der Filmspule sind die Nasen aus dem gebogenen Teil der Feder gestanzte und herausgebogene Widerhaken, deren Spitzen in die Einführungsrichtung des Filmendes weisen.
Der Spulenkern besitzt, wie dies an sich bekannt ist, einen diametral durchgehenden Schlitz, welchen der angebogene Lappen der Bogenfeder zur Gänze durchsetzt. Der gekrümmte, die Haken tragende Teil der Feder schliesst diese dabei nahezu zu einem Ring, der demnach aus einem geraden, im Schlitz des Spulenkernes entlang seinem Durchmesser liegenden Lappen und einem gekrümmten Teil besteht, der
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fast eine Hälfte des Spulenkörpers umklammert.
Der Schlitz kann sich beidseitig gegen das Innere im Spulenkörper verjüngen, wobei dann der Lappen der Bogenfeder an diametral gegenüberliegenden Stellen des Schlitzes anliegt. Dies gibt der Feder am Spulenkörper einen festen Sitz.
Die Feder ist beim Einlegen des Filmbandendes leicht anhebbar, wenn das dem angebogenen Lappen abgewandte Ende die Kante des Schlitzes etwas übergreift und vor der zugehörigen gegenüberliegenden Kante endet.
Bei der erfindungsgemassen Feder braucht nur der gekrümmte Teil in seiner Breite angenähert der Spulenkernbreite entsprechen, wogegen der angebogene Lappen und damit die Schlitzbreite eine geringere Breite hat.
Die erfindungsgemässe Filmspule kann aus Kunststoff, z. B. aus Polystyrol, hergestellt werden. Von besonderem Vorteil ist es jedoch, sie aus Aluminium im Spritzgussverfahren zu erzeugen. Diese Massnahme ermöglicht eine bessere Haltbarkeit und ein wiederholtes Verwenden der Spule, die z. B. nicht wie eine Kunststoffspule am Rande leicht beschädigt werden kann. Ausserdem besteht keine Gefahr, dass die Filmemulsion durch die Ausdünstungen der Kunststoffe verschleiert werden. Der einwandfreie Rundlauf einer Flanschspule aus Aluminium-Spritzguss verhindert auch ein Reiben der Emulsionsfläche ("Verblit- zen"), wodurch der Film verderben könnte. Dies ist besonders für die Verwendung der Spule in den Tropen von besonderer Bedeutung.
Die erfindungsgemässe Feder ist in iher äusseren Form symmetrisch ausgebildet, wobei an den ausse-
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den dabei von der Filmspule im wesentlichen nicht überragt. Dies ermöglicht, abgesehen von der vorteilhaft gelingen Bauhöhe, je nach der Ablaufrichtung des Films und de : Konstruktion der Kamera auch ein verkehrtes Einsetzen der Spule.
Die Erfindung soll nunmehr an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Fig. l zeigt die komplette Filmkassette oder-patrone teilweise im Schnitt, teilweise in Ansicht, Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie H-II in Fig. 1. Fig. 3 zeigt die Filmspule von der Seite mit einem Führungsring. Fig. 4 ist eine Ansicht der abgewickelten Bogenfeder und Fig. 5 ein Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4. Schliesslich veranschaulicht die Fig. 6 eine Seitenansicht der einsetzfertigen Feder.
Die komplette Filmpatrone besteht in üblicher Weise aus einem Kassetf. enrohr l, das aus Bandstahl gestanzt, abgekantet und zu einem zylindrischen Körper gebogen ist, der an einer Seite einen vom eingelegten Filmband 3 durchsetzten Längsschlitz 2 aufweist. Dieser Längsschlitz ist mit eingeklebtem, schwarzem Samt zu einer lichtdichten Schleuse (auch Kassettenmaul genannt) ausgebildet.
Es sei erwähnt, dass der Aussendurchmesser des beschriebenen fertigen Kassettenrohres 1 nur 1 : wa 15mm beträgt. An beiden Seiten des Rohres ist dieses mit Warzen oder kleinen Buckeln 5 versehen, welche zum Verriegeln der beiden seitlichen Kappen 6,7 dienen. Diese bestehen bevorzugt aus gestanztem und gebogenem Messingblech, das im Zuge seiner Herstellung abschliessend gelocht wurde. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass die Kappen 6,7 das Kassettenrohr 1 beidseitig dicht übergreifen.
Die Filmspule 8 kann aus Kunststoff, z. B. aus Phenol-Kunstharz, Polystyrol od. dgl., gepresst oder aus Aluminium im Spritzgussverfahren hergestellt werden und besteht im wesentlichen aus einem Spulenkörper 9, der seitlich von Führungsflanschen 10,11 begrenzt ist. Zur Vermeidung einer zu engen Fassung zwischen Filmspule und Kassette ist die Filmspule mit einem seitlichen Spiel von zirka 0,7 bis 1, 0 mm gegen das Kassettengehäuse, trotzdem aber lichtdicht gelagert. So wird auch die Reibung zwischen dem Filmband und dem Kassettenschlitz und damit der Kraftbedarf zum Filmdurchzug verringert. Dies ist besonders wichtig bei Verwendung der Filmspule bzw. Kassette für Reihenaufnahmen in einer automatischen Federwerkkamera.
An einer Seite der Spule ist eine konische Ausnehmung 12 mit einem Quersteg 13 vorgesehen, die als Zentrierung und als Kupplungsorgan für den Transportantrieb des Films in der Kamera dient. Auf der gegenüberliegenden Seite der Spule ist eine ähnliche leicht konische axiale Zentrierbohrung 14 angeordnet. Ferner ist auf dieser Seite ein Mitnehmerring 15 aufgepresst, der Mitnehmernasen 15' aufweist. In diese Mitnehmernasen greift beim Rückspulen des belichteten Films die Rückwickelachse der Kamera ein, welche bei Gebrauch der Kamera so tief im Inneren des Spulenkernes sitzt, dass der Quersteg der Achse nicht mehr im Bereich der Mitnehmernasen liegt. Dies ermöglicht also das freie Rollen der Spule in der Kamera beim Filmtransport, ohne dass die Rückwickelachse der Kamera mitgeschleppt werden müsste.
Beim Rückwickeln des Films wird die Rückwickelachse zunächst bis zu einem Anschlag herausgezogen, so dass nunmehr der Quersteg in die Mitnehmernasen eingreifen und die Spule mitnehmen kann. Beim Herausnehmen der Kassette schliesslich wird die Riickwicke1achse ganz aus der Spule herausgezogen. Durch diese Konstruktion ist die erfindungsgemässe Filmspule auch für Kameras verwendbar, in
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welchen sie umgekehrt zu liegen kommt, d.h..bei denen'also Rückwickelkopf und Aufzugvorrichtung auf verschiedenen Seiten liegen.
Es ist bemerkenswert, dass der Durchmesser des Spulenkörpers 9 nur etwa 9 mm beträgt, welch geringe Abmessung die sichere Befestigung des Filmbandendes mittels einer im Schlitz angeordneten bekannten Klemmvorrichtung nicht erlaubt.
Es ist daher erfindungsgemäss eine Bogenfeder 16 besonderer Art angeordnet, die aus einem bogenförmigen (gekrümmten) Teil 17 und einem angebogenen Lappen 18 besteht. Der Lappen greift in einen diametral durch den Spulenkörper 9 gehenden Schlitz 19 ein, der sich beidseitig gegen die Mitte der Spu- le verjüngt und kommt dabei an gegenüberliegenden Stellen 20,21 des Schlitzes anzuliegen. Der bogen- förmige Teil 17 der Feder 16 hingegen umfasst nahezu die Hälfte des Spulenkörperumfanges und bildet mit dem geraden Lappen 18 einen fast geschlossenen Ring. Dabei endet das dem angebogenen Lappen 18 abgewandte Ende 22 der Feder über dem Schlitz 19, so dass es leicht möglich ist, dieses Ende der Feder etwa mit dem Nagel eines Fingers anzuheben, um das Filmband 3 einschieben zu können.
Das Anliegen des Lappens 18 an gegenüberliegenden Stellen 20,21 im Schlitz 19 und das Anliegen des gebogenen Federteiles 17 am Spulenumfang ergibt, wie erwähnt, eine einwandfreie Verspannung der Feder 16, die ihren einwandfreien Sitz am Spulenkörper ermöglicht. Es ist zu erkennen, dass für die Montage der Feder 16 keinerlei Werkzeug erforderlich ist, diese wird vielmehr nach dem Aufpressen des Führungsringes 15 einfach am Spulenkörper 9 eingehängt.
Im gebogenen Teil 17 der Feder 16 ist mindestens ein Paar von Nasen 23-beim Ausführungsbeispiel sind es zwei Paare - vorgesehen, die aus der Feder 16 ausgestanzte und herausgebogene Teile sind. Sie weisen mit ihrer Spitze in die Einführungsrichtung des Filmbandendes und stellen Widerhaken dar, in welche sich das Filmende mittels der Perforation beim Einschieben von selbst einhängt. Das Abnehmen des Filmes von der Spule 8 erfolgt durch Anheben der Feder 16, wodurch das Filmband 3 ein wenig in die Spule eingeschoben, sodann aus dieser herausgezogen wird. Dabei ist das Anheben der Feder 16 ohne Schwierigkeit möglich, weil der gebogene Teil 17, wie erwähnt, über dem Schlitz 19 endet.
Der Schlitz 19, der sich von beiden Seiten gegen die Mitte der Spule 8 verjüngt, hat eine geringere Breite als der Spulenkörper 9 zwischen den Führungsflanschen 10,11.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Filmspule, die aus einem mit seitlichen Führungsflanschen versehenen Spulenkern und einer an diesem befestigten Bogenfeder besteht, welche einen Lappen, der in etwa radialer Richtung in eine Öffnung des Spulenkernes eingreift, und einen gebogenen (gekrümmten) Teil aufweist, der sich angenähert um die Hälfte des Spulenkernes herum erstreckt und zum Einstecken des Filmbandendes dient, dadurch gekennzeichnet, dass der gebogene Teil (17) der Feder (16) mit mindestens einem Paar von gegen den Spulenkern (9) vorragenden Nasen (23) versehen ist, in welche das eingesteckte Filmbandende (3) mit einem Lochpaar seiner Perforation eingreift.