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Vorrichtung zum Handsteuer für Flugzeug-Abwehrgeschütze
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eigenen Gesetzen.
Man hat, um die Tätigkeit des Bedienungsmannes zu erleichtern, bereits die beiden Steuerbewe- gungen in einem einzigen Handgriff zusammengefasst, dessen Bewegung in einer Richtung auf die Seitendrehung der Lafette, dagegen die Bewegung desselben Handgriffes in einer zur ersten senkrechten Richtung auf die Höhenverstellung des Geschützrohres wirkt. Zu diesem Zweck wurde schon als Handgriff ein Steuerknüppel benutzt, der an einem Ende so gelagert ist, dass er in beiden Richtungen um das Lager schwenkbar ist.
Der Bedienungsmann betätigt mittels dieses Steuerknüppels die beiden Antriebsmotoren für das Geschütz nach Seite und Höhe so, dass das Flugzeug in seinem Fernrohr stetig in Deckung mit seiner Abkommarke ist. Diese bekannte Knüppelsteuerung hat sich als brauchbar erwiesen, solange die Flugzeuggeschwindigkeiten sich in gewissen Grenzen hielten, d. h. etwa bis 600 km pro Stunde. Bei grösseren Flugzeuggeschwindigkeiten werden jedoch die Anforderungen an die Tätigkeit des Bedienungsmannes immer höher. Er hat nämlich bekanntlich die Aufgabe, den Steuerknüppel nach zwei Richtungen hin (fjr Seite und Höhe) laufend so zu verstellen, dass die Schwenkgeschwindigkeiten der Waffe den voneinander verschiedenen Winkelgeschwindigkeiten beim Verfolgen des Flugzeuges entsprechen.
Diese Winkelgeschwindigkeiten ändern sich aber mit zunehmenden Flugzeuggeschwindigkeiten in immer stärkerem Masse, so dass es für den Bedienungsmann, insbesondere in der Nähe der kürzesten Zielentfernung (Wechselpunkt) immer schwieriger und schliesslich unmöglich wird, die Änderungen der Winkelgeschwindigkeiten noch richtig zu erfassen. Das bedeutet, dass bei grossen Flugzeuggeschwindigkeiten bei Beibehaltung der Knüppelsteuerungen in der bekannten Art die Bedienung auf zwei Bedienungsleute verteilt werden müsste, von denen alsdann der eine die Steuerung mit dem Steuerknüppel für die Seite und der andere die Steuerung mit dem Steuerknüppel für die Höhe übernehmen müsste.
Wenn daher die Betätigung des Steuerknüppels auch bei grossen Flugzeuggeschwindigkeiten nur von einem Bedienungsmann erfolgen soll, so müssen ihm Erleichterungen gegeben werden, die il1m das Suchen nach den beiden sich laufend verändernden Geschwindigkeitswerten ersparen.
Dieses Problem bildet die technische Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung.
Die grundsätzliche Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäss darin, dass bei einer Vorrichtung zum Handsteuern für Flugzeug-Abwehrgeschütze, bei der die Antriebsgeschwindigkeiten für Seite und Höhe der Waffe auf Grund von Zielbeobachtungen mittels einer mit dem Geschütz bewegten Optik von Hand einstellbar sind, der durch Anvisieren und von. Hand aus nachführendes Einregulieren der beiden Komponenten des Geschütz-Verstelltriebes durch selbsttätige Rechengetriebe ermittelte Winkel T zwischen der Flugebene und der Horizontalebene nach dm Aufhören des Eingriffs von Hand durch eine in Abhängigkeit vom Höhenwinkel y betätigte Einrichtung, z. B.
Kurvenkörper konstant bleibt und zum Regeln der beiden Antriebe für Höhe und Seite der Waffe ein an sich bekannter Steuerknüppel mit zwei den Polar-
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koordinaten ents prechenden Bewegungs-Freiheits graden vorgesehen ist, dessen einer Freiheitsgrad durch die Handsteuerung ständig beeinflussbar und dessen anderer Freiheitsgrad je nach Stellung eines Umschalters entweder durch die Handsteuerung beeinflussbar oder der Handsteuerung entzogen und selbsttätig vom Rechengetriebe beeinflussbar ist.
Die frei erhalten bleibende Bewegung des Steuerknüppels besteht in der Auslenkung des Steuerknüppels in einer vorgegebenen Richtung derart, dass durch die Grösse dieser Auslenkung die Geschwindigkeiten, mit denen die Waffe nach Höhe und Seite geschwenkt wird, veränderbar sind, und dass die Aufteilung dieser resultierenden Bewegung auf die Seiten- und Höhenrichtbewegung der Waffe selbsttätig mechanisch erfolgt. Die Richtigkeit der Bewegungsrichtung des Steuerknüppels ist dadurch nachprüfbar, dass in dem Gesichtsfeld der Optik diese Bewegungsrichtung des Steuerknüppels als drehbarer radialer Strich erscheint, der mit der Flugzeuglängsachse als in Deckung liegend erscheinen muss.
Dieser neuen Steuerung liegt folgende geometrische Betrachtung zu Grunde:
Durch einen geradlinigen Weg des Flugzeuges, der in gleichbleibender Höhe oder geneigt verlaufen kann, lässt sich, wie Fig. 1 zeigt, eine Ebene f hindurchlegen, die üblicherweise mit"Flugebene"be- zeichnet wird.
In Fig. 1 sind M und W Punkte auf dem Zielweg, der in der Höhe h = MW* verläuft. Im Mittelpunkt 0 der Kugel ist der Geschützstandort zu denken. Der Punkt M auf dem Flugweg erscheint dem in
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obachter das Flugzeug, wie in Fig. 2 dargestellt, so, dass die Flugzeuglängsachse um den Winkel 6, nach Fig. 1 zur Senkrechten geneigt ist. Den Winkel 6 bezeichnet man als "scheinbare Flugrichtung". Er ändert sich von dem Wert 0 bei unepdlich von fern kommendem Ziel über 6 = 90 im Wechselpunkt W (Fig. 1) bis zum Winkel 5 = 180 für unendlich entfernt gehendes Ziel. Der Winkel # gibt aber gleichzeitig das jeweilige Verhältnis zwischen den Winkelgeschwindigkeiten nach dem Seiten- und dem Höhenwinkel an.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ändert sich im Punkt Mo die Höhenwinkelgeschwindigkeit in Richtung des durch M gehenden Meridians M M'und die Seitenwinkelgeschwindigkeit in der durch M gehenden Breitenkreisebene M P. Die resultierende Geschwindigkeit ergibt sich durch Zusammensetzung der bei-
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digkeit M0P0 bzw. M0'P0' bekannt.
Um die Bewegungsrichtung, in der der Bedienungsmann den Steuerknüppel auslenken soll, vorschreiben zu können, muss deshalb der Winkel 6 bestimmt werden.
Im Gesichtsfeld des Fernrohres (Fig. 2) fällt der Geschwindigkeitsvektor der Höhenwinkelgeschwindigkeit mit der Senkrechten (Meridian) zusammen, der Geschwindigkeitsvektor der Seitenwinkelgeschwindigkeit in der Breitenkreisebene steht senkrecht dazu, und der Geschwindigkeitsvektor der resultierenden Seitenwinkelgeschwindigkeit in der Flugebene liegt auf dem unter dem Winkel 6 geneigten radialen Strich (Fig. 4).
Bei der Erfindung ist davon Gebrauch gemacht, dass die Neigung der Flugebene f zur Horizontalebene, d. h. der Winkel r für den gesamten geradlinigen Flugweg konstant ist oder dass umgekehrt die Flugebene richtig bestimmt worden ist, wenn bei einem geradlinigen Flugweg dieser Winkel T der Flugebene als Konstante erscheint.
Der Neigungswinkel der Flugebene liegt in dem bereits erwähnten rechtwinkligen sphärischen Dreieck M. M.' N, in dem auch der scheinbare Flugrichtungswinkel 6 liegt. Es bestehen somit zwischen diesen Winkeln und dem Seitenwinkel 0 M und dem Höhenwinkel y M bestimmte sphärische Beziehungen.
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Erfindungsgemäss wird der Steuerknüppel in einer mit einem Führungsschlitz versehenen Scheibe geführt, wobei dieser Führungsschlitz aber mechanische bzw. elektrische Elemente mit einer in der Optik des Fernrohres drehbar angeordneten Scheibe verbunden ist, auf der sich ein radial verlaufender Strich, wie in Fig. 2 gezeigt, befindet. Hiedurch ergibt sich, dass jede Drehung der Scheibe als Drehung des radialen Striches im Gesichtfeld der Optik erscheint. Da bei der richtigen Einstellung des radialen Striches die Flugzeuglängs- achse mit dem Strich in Deckung stehen muss, ergibt sich dadurch eine Anweisung für den Bedienungsmann für die Verstellung der mit dem Steuerknüppel verbundenen Scheibe. Ein zweites Kriterium für die Richtigkeit seiner Einstellung ist, dass der aus dem Winkel 6 und dem Höhenwinkel y zu berechnende
Neigungswinkel T der Flugebene konstant sein muss.
Sind diese Bedingungen erfüllt, kann rückwärts aus dem somit bekannten konstanten Neigungswinkel T und dem durch das laufende Verfolgen des Zieles bekannten Höhenwinkel y der Winkel 6 berechnet und entsprechend diesem die mit dem Steuerknüppel verbundene Scheibe gedreht werden, so dass bei der weiteren Verfolgung des Zieles die Schwenkrichtung des Steuerknüppels dem Bedienungsmann vorgeschrieben wird. Es wird durch nachgeschaltete mechanische Getriebeelemente der Ausschlag des Steuerknüppelsinder Schlitzführung der Scheibe laufend in die beiden rechtwinkligen Komponenten zerlegt (Fig. 4), die die Seitenwinkelgeschwindigkeit in der Breiten- kreisebene und die Höhenwinkelgeschwindigkeit im Meridian bedeuten.
Die eine Komponente dient unmittelbar zur Verstellung des Höhenwinkelantriebes, die andere mittelbar über ein Rechengetriebe zur Verstellung des Seitenwinkelgetriebes.
Die Scheibe zur Einstellung des Steuerknüppels ist nicht nur, wie erwähnt, mit der Optik verbunden, wo sie einen radialen Strich verdreht, sondern gleichzeitig mit einem Rechengetriebe, das aus dem WinkeLµ und dem laufend gemessenen Höhenwinkel y den Neigungswinkel r der Flugebene berechnet.
Dabei ist die Anordnung so gewählt, dass einerseits der Winkel r in der erwähnten Weise berechnet wird, dass anderseits aber umgekehrt aus dem konstanten Winkel T und dem Höhenwinkel y der Flugwinkel 6 berechnet wird und danach die Scheibe mit dem Führungsschlitz verstellt werden kann.
Solange das Rechengetriebe noch nicht eingeschaltet ist, kann der Steuerknüppel in allen Richtungen beliebig geschwenkt und gedreht werden, um die beiden Antriebsgeschwindigkeiten für Seite und Höhe der Waffe willkürlich einzustellen. Dabei nimmt der Steuerknüppel die Scheibe mit. Wenn aber das Rechengetriebe eingeschaltet ist, stellt es selbsttätig die Scheibe in die jeweils erforderliche Lage ein. Der Bedienungsmann kann dann den Steuerknüppel nur noch in der einen Ebene schwenken, die durch die Lage des Schlitzes der Scheibe vorgeschrieben ist.
Da aber nach dem oben Gesagten das Rechengetriebe den Schlitz der Scheibe stets in Stellungen bringt, bei denen die Rohrerhöhung des Geschützes und die Seitendrehung der Lafette eine Nachführung in der einmal ermittelten durch die gerade Flugbahn und den Geschützort gehenden Ebene ergeben. bleibt dabei dem Bedienungsmann nur übrig, durch Schwenken des Knüppels in dem Schlitz der Scheibe die Nachführungsgeschwindigkeit in dieser einen Ebene zu regeln.
Die Vorrichtung wirkt demnach wie ein Lineal, dessen Lage fortwährend vom Rechengetriebe verändert wird, damit sich der Bedienungsmann auf eine einzige Beobachtung beschränken kann. Die fortwährende Veränderung des als Lineal wirkenden Schlitzes der Scheibe entspricht dabei einer unverändert geradlinigen Bewegung des Zieles im Raum.
Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele nach dem Erfindungsgedanken dar.
Die Fig. 1 - 4 sind geometrische Darstellungen zur bereits vorerwähnten Erläuterung der mathematischen Beziehungen. Fig. 5 ist ein schematisches Schaubild einer erfindungsgemässen Vorrichtung. Fig. 6 zeigt ein elektrisches Schaltbild zu der Vorrichtung, und die Fig. 7,8 und 9 zeigen konstruktive Einzelheiten.
In der Fig ; 5 ist der Steuerknüppel l bei 2 allseitig schwenkbar gelagert und endet in einer Griffkugel 3. Der Steuerknüppel l bewegt sich in dem geradlinigen Schlitz 4 einer Führung 5 und darüber in dem senkrecht zum ersten Schlitz 4 gerichteten Schlitz 6 einer zweiten Führung 7. Die erste Führung 5 befindet sich starr an einer zu ihr senkrechten Führungsschiene 8 und kann nur in Richtung dieser Führungsschiene verschoben werden. Entsprechend befindet sich die zweite Führung 7 an einer zu ihr senkrechten Führungsschiene 9 und kann nur in deren Richtung verschoben werden. Die Schwenkungen des Steuerknüppels 1 werden daher nach zwei zueinander senkrechten Komponenten in Parallelverschiebungen der beiden Führungsschienen 8 und 9 zerlegt.
Die eine Schiene 9 gibt die Höhenwinkelgeschwindigkeit und die andere Schiene 8 die Seitenwinkelgeschwindigkeit in der Breitenkreisebene an.
Ferner geht der Steuerknüppel l durch einen Schlitz 10 in Fig. 11, der sich geradlinig radial in einer drehbaren Scheibe 11 erstreckt. Der Steuerknüppel 1 wird daher diese Scheibe 11 drehen, wenn er nicht nur in der Richtung der zufälligen Lage des Schlitzes 10 geschwenkt wird. Die Scheibe 11 greift mit ihrem Zahnkranz 12 in ein Zwischenzahnrad 13 ein und dieses greift in das Stellrad 14 eines Nachlaufgetriebes
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ein, das hier als Ganzes mit 15 bezeichnet ist und später im einzelnen beschrieben wird. Dieses Nachlaufwerk 15 schaltet einen Motor 16 immer dann ein, wenn die Winkelstellung der Motorwelle 17 von der Winkellage des Stellrades 14 abweicht.
Die Drehung der Scheibe 11 wird winkelgetreu auf die Drehung der Welle 17 übertragen, da die Übersetzung zwischen der Scheibe 11 und dem Stellrad 14 den Wert l : l hat.
Die bisher beschriebenen Teile arbeiten beim Auffassen des Zieles und beim Einsteuern folgendermassen :
Die Verschiebung der Führungsschiene 8 wird durch ein Kurvenkörpergetriebe, das später noch im einzelnen beschrieben wird, auf den Antrieb für die Lafettendrehung übertragen. Die Stellung dieser Schiene 8 gibt unmittelbar die Seitenwinkelgeschwindigkeit in der Breitenkreisebene an (Fig. 3). Die Drehgeschwindigkeit der Lafette (Seitenwinkelgeschwindigkeit in der Horizontalebene, Fig. 3) hängt jedoch noch von dem Höhenwinkel y ab. Deshalb wird die Verschiebung der Führungsschiene 8 durch eine Zahnstange 18 über das Ritzel 19 auf die Welle 20 eines Kurvenkörpers 21 übertragen, der die Drehung seiner Welle mitmacht und ausserdem durch eine Nut 22 auf dieser verschiebbar ist.
Der Kurvenkörper 21 wird von einem Bügel 23 umfasst, der durch eine Wandermutter 24 von dem Gewinde 25 einer Welle 26 verschoben wird. Da diese Welle 26 mechanisch mit dem Höhenwinkel y des Geschützes gekuppelt ist, wird durch die entsprechend gewählte Form des Kurvenkörpers 21 der Einfluss des Höhenwinkels y nach der Beziehung = wa". cosy (s. o.) berücksichtigt, indem auf dem Kurvenkörper 21 ein Abtaster 27 unter der Wirkung einer Feder 28 den Wert der Seitenwinkelgeschwindigheit der Lafette abtastet und in einer nicht gezeichneten Weise auf den Antrieb überträgt.
Die Verschiebung der zweiten Führungsschiene 9 wird durch die Zahnstange 29 und das Ritzel 30 so auf den Antrieb für die Geschützerhöhung übertragen, dass die Stellung dieser zweiten Führungsschiene 9 unmittelbar die Höhenwinkelgeschwindigkeit angibt. DahE. zeigt die als Resultierende aus den Stellungen der beiden Führungsschienen 8 und 9 gebildete Winkelstellung des Schlitzes 10 der Scheibe 11 unmittelbar
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liegt.Verlängerung 31 die in der Einleitung erwähnte Strichmarke im Gesichtsfela des Zielfernrohres an (Fig. 2).
Ist mit der Optik noch eine an sich bekannte Recheneinrichtung zur selbsttätigen Berechnung der jeweiligen Vorhaltwerte der Waffe zur Bekämpfung von beweglichen Zielen, z. B. von Luftfahrzeugen, verbunden, so können die in der Recheneinrichtung der Handsteuerung ermittelten Winkelwerte ö und T sowie gegebenenfalls auch noch andere Winkelwerte durch Übertragen dieser Werte in den Vorhalt-Rechner der Optik dazu dienen, die Abkommpunkte der Waffe laufend zu berechnen und in der Optik kenntlich zu machen.
Die Bewegung des Steuerknüppels 1 darf also beim Auffassen des Zieles und beim Einsteuern der erforderlichen Folgegeschwindigkeiten in keiner Weise eingeschränkt sein, damit der Bedienungsmann zunächst durch willkürlich Wahl der Richtgeschwindigkeiten das Ziel möglichst rasch mit der radialen Strichmarke in der Optik zur Deckung bringen kann. Diese Bewegungsfreiheit verschafft sich der Bedienungsmann dadurch, dass er auf einen in Fig. 5 nicht dargestellten Druckknopf drückt, der zweckmässig an der Oberseite der Griffkugel 3 des Steuerknüppels 1 angebracht ist. Dadurch wird bewirkt, dass das Nachlaufwerk 15 elektrisch mit dem Motor 16 verbunden ist, um die oben erwähnte Nachlaufbewegung dieses Motors zu steuern.
Gleichzeitig ist ein zweites Nachlaufwerk 32, das weiter unten beschrieben wird und zur erfindungsgemässen Vorsteuerung dient, elektromagnetisch in seiner Lage festgehalten, so dass es zunächst unwirksam bleibt.
Sobald der Bedienungsmann das Ziel aufgefasst und die Nachführungsgeschwindigkeiten für den Augen- blick richtig eingesteuert hat, lässt er den Druckknopf am Steuerknüppel l los, um die erfindungsgemä- sse Vorsteuerung in Betrieb zu setzen, die ihm einen Teil der Arbeit abnimmt. Diesem Zweck dienen folgende Teile nach Fig. 5 :
Die Motorwelle 17 verschiebt durch ein Gewinde 33 eine Wandermutter 34. Daher gibt die Stellung dieser Wandermutter 34 in Richtung der Welle 33 unmittelbar den Wert des vorhin genannten Winkels 6 an (Fig. 2). Die Wandermutter 34 verschiebt durch einen Bügel 35 einen Kurvenkörper 36 auf seiner Welle 37. Der Kurvenkörper 36 ist auf der Welle 37 durch eine Nut 38 so geführt, dass er zwar in der Längsrichtung der Welle 37 verschoben werden kann, aber deren Drehung mitmacht.
Die Welle 37 wird durch eine nicht gezeichnete mechanische Verbindung von dem Höhenrichtgetriebe des Geschützes mit gleichbleibender Übersetzung angetrieben. Bezeichnet man den Höhenwinkel des Geschützes mit y, so wird der
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Kurvenkörper 36 seine Winkelstellung stets entsprechend dem Winkel y einnehmen. Der Kurvenkörper 36 ist nach der Beziehung cos T = sin 5. cosy ausgebildet, wobei T der konstante Neigungswinkel der Flugebene (Fig. 1 und 3) durch den zugehörigenRadius an jedem Punkte der Oberfläche ist. Dieser dem Winkel T entsprechende Radius wird durch den Abtaster 39 abgetastet, der von einer Feder 40 an den Kurvenkörper 36 gedrückt wird. Der Abtaster 39 verschiebt eine Zahnstange 41, die in das Stellrad 42 des zweiten Nachlaufwerks 32 eingreift.
Auch dieses Nachlaufwerk 32 soll später im einzelnen beschrieben werden. Es bewirkt, nachdem der Bedienungsmann den Druckknopf 43 an der Griffkugel 3 des Steuerknüppels 1 losgelassen hat, dass nunmehr der Motor 16, dessen Welle 17 durch ihre Drehung den Betrag des Winkels o angibt, eingeschaltet wird, sobald der vom Abtaster 39 ermittelte Winkel T von dem Wert abweicht, den er beim Loslassen des Druckknopfes hatte. Durch das Loslassen des Druckknopfes 43 wurde zugleich das erste Nachlaufwerk 15 elektrisch abgeschaltet, jedoch bleibt da : : zweite Nacblaufwerk 32 eingeschaltet. Dieses zweite Nachlaufwerk 32 steuert den Motor 16 so, dass er den Kurvenkörper 36 derart verschiebt, dass der Winkel T konstant bleibt.
Auf diese Weise wird erreicht, dass der Winkel 6 am Motor 16 stets so eingestellt wird, wie es bei dem von der Welle 37 gelieferten Wert y notwendig ist, um den Winkel r konstant zu halten.
Der so immer nachgesteuerte Winkel 6 wird aber wegen der jetzt starren Kupplung zwischen der Welle 17 und dem Stellrad 14 auf die Lage des Schlitzes 10 übertragen und somit dem Bedienungsmann aufgezwungen, der dann nur noch die Gesamtgrösse der Folgegeschwindigkeit entsprechend Fig. 3 nachregeln kann.
Das Schaltbild Fig. 6 zeigt den Motor 16, der den Winkel 5 einzustellen hat, den am Steuerknüppel sitzenden Durckknopf 43, der zu Fig. 5 beschrieben, aber dort nicht gezeichnet ist, weiter ein Relais 44, das die beiden Umschalter 45 und 46 mechanisch betätigt. Mit 47 sind die Umschaltkontakte des ersten Nachlaufwerks 15 und mit 48 sind die Umschaltkontakte des zweiten Nachlaufwerks 32 bezeichnet. 49 ist der Kupplungsmagnet des ersten Nachlaufwerks 15 und 50 ist der Kupplungsmagnet des zweiten Nachlaufwerks 32.51 ist das speisende Gleichstromnetz.
Bei Betätigen des Druckknopfes 43 zum Auffassen und Einsteuern des bewegten Zieles wird das Relais 44 eingeschaltet. Dieser Zustand ist im Schaltbild Fig. 6 dargestellt. Bei angezogenem Relais 44 ist der Kupplungsmagnet 49 des ersten Nachlaufwerks 15 stromlos, daher besteht zwischen der Welle 17 und dem Stellrad 14 in diesem Zustand keine mechanische Verbindung. Dagegen ist der Kupplungsmagnet 50 des zweiten Nacl, laufwerks 32 erregt, so dass dessen Führungsteil mit dem Folgeteil fest gekuppelt ist und beide miteinander vom Abtaster 39 verstellt werden. Daher verändern die Kontakte 48ihreStel- lung nicht ; sie sind überdies durch den Umschalter 45 vom Motor 16 getrennt.
Wirksam und an den Motor 16 angeschlossen sind jetzt nui die Kontakte 47, die den Motor je nach der Abweichung des ersten Nachlaufwerks 15 vorwärts oder rückwärts laufen lassen.
Sobald der Bedienungsmann den Druckknopf 43 loslässt, wird das Relais 44 stromlos, wodurch der Umschalter 45 den Motor 16 an die Umschaltkontakte 48 des zweiten Nachlaufwerks 32 legt und gleichzeitig der Umschalter 46 den Kupplungsmagneten 50 des zweiten Nachlaufwerks 32 stromlos macht, während er den Kupplungsmagneten 49 des ersten Nachlaufwerks 15 einschaltet. Dadurch wird die Welle 17 mit dem Stellrad 14 starr gekuppelt und anderseits das nun auf den Motor 16 wirkende zweite Nachlaufwerk 32 freigegeben. In diesem Zustand arbeitet die erfindungsgemässe Vorsteuerung durch zwangsläufige Einstellen des den Steuerknüppel l führenden Schlitzes 10.
Bei Stromlosigkeit ist die selbsttätige Steuerung ausser Betrieb. Wird in einem solchen Fall der Steuer- knuppel l verstellt, so folgt die Nachlaufeinrichtung 15 nicht. Es muss daher dafür gesorgt werden, dass der synchrone Lauf wiederhergestellt wird, wenn die Stromversorgung beginnt. Aus diesem Grund muss die Übersetzung zwischen der geschlitzten Scheibe 11 und dem Stellrad 14 den Wert 1 : 1 haben, weil sonst die Winkelbeziehung zwischen diesen beiden nicht eindeutig ist. Wie es erreicht wird, dass das Nachlaufwerk wieder seine richtige Stellung einnimmt, sobald die Stromversorgung wiederhergestellt ist, wird an Hand der Fig. 7 erklärt.
Mit dem Stellrad 14 ist gemäss Fig. 7 eine Scheibe 52, die einseitig über das Stellrad 14 hinausragt und an dieser Seite den Halter 53 für einen Bolzen 54 trägt, verbunden. Dieser Halter 53 ist in Fig. 8 im Schnitt zu erkennen. Der Bolzen 54 ist in einer Bohrung des Halters 53 verschiebbar und wird von einer Feder 55 mit seiner Spitze in eine Vertiefung der Schaltwippe 56 gedrückt, die gegenüber der Spitze des Bolzens 54 auf der Spitze einer Stellschraube 57 mit einer Vertiefung gelagert ist, so dass sie um die Schraubenspitze kippen kann. An den Enden der Wippe 56 befinden sich die Kontaktstücke 58,59, die
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u.den Kontakt 58,60 oder den Kontakt 59,61 schliessen und so den Motor 16 umsteuern.
Diese Kontaktwippe stellt das Feinsystem des Nachlaufwerkes dar. Bei grösseren Auslenkungen des Bolzens 54gleitet dieser aus seiner Rast an der Wippe 56 heraus und schliesslich von der Wippe herunter. Das kann bei Stromlosigkeit vorkommen. Damit bei neuer Stromversorgung der Bolzen 54 wieder in die Rast der Wippe 56 zurückgeführt wird, ist er in einer Gabel 62 geführt, die um einen Stift 63 auf einer mit der Welle 17 starr gekuppelten Platte 64 schwenkbar gelagert ist. Das innere Ende dieser Gabel trägt eine Kontaktfeder 65, die je nach der Auslenkungsrichtung einen der auf der Platte 64 sitzenden Kontakte 66 und 67 berührt.
Diese Kontakte sind so geschaltet, dass sie bei Wiederkehr des Stromes den Bolzen 54 in entgegengesetzter Richtung wieder in die Gabel 62 und dann in die Rast der Wippe zurückführen, indem sie den Motor 16 auf entsprechende Drehrichtung schalten.
Die Welle 17 ist in der festen Grundplatte S8 gelagert und tragt den mit einer Erregerwicklung 69 versehenen Topfmagneten 70, der die Scheibe 52 mit dem Stellrad 14 anzieht. Wenn der Magnet nicht erregt ist, schleift die Scheibe 52 auf ihm, ohne mitgenommen zu werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Handsteuern für Flugzeug-Abwehrgeschütze, bei der die Antriebsgeschwindigkeiten für Seite und Höhe der Waffe auf Grund von Zielbeobachtungen mittels einer mit dem Geschütz bewegten Optik von Hand einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der durch Anvisieren und von Hand aus nachführendesEinregulieren der beidenKomponanten des Geschütz-Verstelltriebes durch selbsttätige Rechengetriebe ermittelte Winkel T zwischen der Flugebene und der Horizontalebene nach dem Aufhören des Eingriffs von Hand durch eine in Abhängigkeit vom Höhenwinkel y betätigte Einrichtung, z. B.
Kurvenkörper96). konstant bleibt und zum Regeln der beiden Antriebe für Höhe und Seite der Waffe ein an sich bekannter Steuerknüppel mit zwei den Polarkoordinaten entsprechenden Bewegungs-Freiheits- graden vorgesehen ist, dessen einer Freiheitsgrad durch die Handsteuerung ständig beeinflussbar und dessen anderer Freiheitsgrad je nach Stellung eines Umschalters entweder durch die Handsteuerung beeinflussbar oder der Handsteuerung entzogen und selbsttätig vom Rechengetriebe beeinflussbar ist.