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Photographischer Sucher
Photographische Kameras rüstet man vielfach mit einem NE'WTON-Sucher aus, der dem einblickenden Auge das anvisierte Objekt als verkleinertes Bild darbietet. Objektseitig ist bei ihm eine Negativlinse angeordnet, okularseitig eine Positivlinse. Um eine genau umrandete Begrenzung des Bildfeldes sichtbar zu machen, sind Vorschläge bekanntgeworden, die NEWTON-Sucher so auszugestalten, dass sie im Sinne des ALBADA-Prinzips die Einspiegelung eines Rahmens gestatten. Das Auge blickt dabei durch einen gewölbten teildurchlässigen Spiegel zum Objekt, welcher gleichzeitig einen an geeigneter Stelle im Sucherraum, beispielsweise etwa in der Brennebene des genannten Spiegels, angebrachten spiegeln den Rahinen seinerseits etwa im Unendlichen abbildet.
Darüber hinaus ist es bekanntgef worden, die Hohlfläche der Objektivlinse des NEWTON-Suchers gleichzeitig als Träger für den teildurchlässigen Spiegel des einzuspiegelnden Rahmens zu benutzen. Ausserdem wurde vorgeschlagen, die Negativlinse des NE TON- Suchers in zwei Negativlinsen aufzuteilen, von
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zugekehrten ;Dieser bekannte Stand der Technik ist in mehrfacher Hinsicht noch nicht befriedigend.
Zum einen treten an den freistehenden Einzelgliedern des Suchers störende Reflexe auf ; zum andern sind die gegen Luft grenzenden spiegelnden Schichten des teildurchlärsigen Spiegels und die des einzuspiegelnden Rahmens gegen atmosphärische Einflüsse, Staubbelag usw. nicht ausreichend geschützt oder erfordern aufwendige staubdichte Gehäuse od. dgl.
Wenn man aus praktischen Gründen der Verwendung und der Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit des Suchers die Beseitigung der letztgenannten Mängel voranstellt, so kommt man zur einheitlichen Blockkonstruktion des Suchers, der dann die gefährdeten Teile in gegen äussere Einflüsse geschützter Anordnung enthält. In dieser Form sollen durch den Sucher aber auch die erstgenannten Mängel vermieden werden, was erhebliche technische und vor allem optische Schwierigkeiten bereitet.
So ist vor allem dem Widerspruch hinsichtlich der Linsenwölbung Rechnung zu tragen, der darin besteht, dass einerseits die dem Auge des Betrachters zugekehrte konkave Fläche der Frontlinse im Sinne des NEWTON-Prinzips bekanntlich eine sehr starke Krümmung verlangt, wogegen anderseits die Wölbung der den teildurchlässigen Spiegel gemäss dem ALBADA-Prinzip tragenden, nach vorn konvexen Fläche verhältnismässig flach ausgebildet sein soll. Bei einem
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nis 1 : 1 spielt dies keine besonders erschwerende Rolle, weil die Krümmung dieser Spiegel-
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Suchern, also beispielsweise bei GALILEI- oder NEWTON-Suchern, sind hingegen die optischen Bedingungen der Brechkräfte zu berücksichtigen.
Gegenstand der Erfindung ist ein photo-
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Xir-teildurchlässigçn Spiegel hindurch wahrge. nommen wird, welcher gleichzeitig im Zusammenwirken mit der positiven Okularlinse einen in der Nähe der Brennebene des Hohlspiegels angeordneten spiegelnden Rahmen etwa im Unendlichen abbildet.
Bei einem solchen Sucher werden nun die angegebenen Mängel der bisher bekannten Ausführungen erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass die negative Frontlinse des Suchers an ihren Rändern mit einem durchsichtigen Mittelklotz mit konvexer Vorderfläche derart verkittet ist, dass zwischen diesen beider Teilen eine meniskusförmige
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Luftlinse frei bleibt, und die Hinterfläche dieses Mittelklotzes mit der positiven Okularlinse des Suchers verkittet ist, so dass der gesamte Sucher einen allein durch die Verkittungen zusammenhaltenden Block bildet, wobei in bei NEWTON-Suchern mit andersartiger Einspiegelung bekannter Weise die Spiegelfläche auf der konvexen Vorderfläche des Mittelklotzes und der einzuspiegelnde Rahmen auf der Hinterfläche des Mittelklotzes oder auf der an dieser anliegenden Fläche der Okuiarlinse angebracht ist.
Ein zwischen die negative Frontlinse und die positive Okularlinse eines NEWTON-Suchers eingefügter Glasklotz mit planparallelen Flächen würde in optischer Hinsicht keine Änderung der Frontlinse und der Okularlinse bedingen ; er würde lediglich die Baulänge des Suchers bei gleichem Bildwinkel und gleichen Austritts- und Eintrittsfenstern vergrössern, wodurch der Einbau in die Kamerakappe gegebenenfalls erleichtert wäre. Wird aber ein durchsichtiger Mittelklotz mit den vorgenannten erfindungsgemässen Merkmalen eingesetzt, der also zumindest nach der dem Objekt zugekehrten Seite keine Planfläche besitzt, sondern konvex ausgeführt ist, dann müssen die Brechungsverhältnisse verändert werden, wenn das Prinzip des NEWTON-Suchers erhalten bleiben soll. Die negative Brechkraft der Frontlinse muss vergrössert werden.
Das wird im Sinne der Erfindung eben durch die eine meniskusförmige Luftlinse ergebende Ausbildung erreicht. Die Flächenbrechkraft der diese Luftlinse nach vorn begrenzenden, dem Auge zugekehrten und nach dem Objekt hin durchgewölbten Hohlfläche der negativen Frontlinse des Systems ist grösser als die Flächenbrechkraft der die Luftlinse nach hinten begrenzenden, ebenfalls nach dem Objekt hin durchgewölbten vorderen Begrenzungsfläche des durchsichtigen Mittelklotzes, wobei die beiden Flächenbrechkräfte zusammen diejenige negative Brechkraft ergeben, welche als solche zusammen mit der positiven Brechkraft der Okularlinse das System eines NEWTON-Suchers bildet.
Die zwischen der dem Auge zugekehrten Fläche der Frontlinse und der dem Objekt zugekehrten Fläche des nachgeschalteten Mittelklotzes befindliche Luftlinse bietet gegenüber einer vollständigen Einkittung des Spiegels zwischen zwei gleich gekrümmten Flächen auch den Vorteil, dass die hohe Reflexion nicht durch die Verkittung gemindert wird. Besonders bei Verwendung von nicht absorbierenden Einzel- oder Mehrfachschichten ist diese Wirkung vorteilhaft.
Zufolge der Verkittung der Hinterfläche des Mittelklotzes mit der positiven Okularlinse bleibt von dieser eigentlich nur noch ihre dem Auge zugekehrte Einblicksfläche als optisch wirksames Element übrig. Durch die
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den Teile aufgedampfte Rahmen gegen Beschädigungen mechanischer oder chemischer Art geschützt, wobei zugleich die Reflexe, die an freistehenden Flächen entstehen würden, praktisch auf Null reduziert werden. Die Form
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TON-Sucher keinen Einfluss. Man kann sie also derart ausgestalten und anordnen, wie es für den gegebenen Zweck als Trägerfläche für den einzuspiegelnden Rahmen des ALBADA-Suchers jeweils zweckmässig erscheint.
So kann die den einzuspiegelnden Rahmen tragende Trennfläche als eine ebene Fläche ausgebildet sein, die vorzugsweise senkrecht zur optischen Achse steht ; sie kann aber auch als Konkavfläche des Mittelklotzes ausgebildet sein, über deren gesamten Bereich dann die Okularlinse mittels ihrer konvexen, gleiches Krümmungsausmass besitzenden Vorderfläche angekittet ist. Sowohl bei ebener, als auch bei konvexer Ausbildung der Vorderfläche der Okularlinse kann die optisch wirksame Hinterfläche derselben konvex gestaltet sein, wodurch sich bei ebenfalls konvexer Vorderfläche eine bikonvexe Form der Okularlinse ergibt.
Die Wölbung der dem Objekt zugekehrten, den teildurchlässigen Spiegel tragenden Vorder- fläche des Mittelklotzes wird dabei so bemessen, dass der Hohlspiegel zusammen mit der brechenden Hinterfläche der Okularlinse den Rahmen etwa im Unendlichen abbildet. Frontlinse und Mittelklotz sind unter Bildung der Luftlinse lediglich am Rande miteinander verkittet.
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anderen Teile des Suchers aus Kunststoff her- stellen.
Sowohl den teildurchlässigen Spiegel als auch den spiegelnden Rahmen erzeugt man vorteilhaft durch Aufdampfen im Vakuum.
Vorstehend ist nur von Suchern mit verkleinernder Abbildung, insbesondere von NEW- TON-Suchernj die Rede gewesen. Die Erfindung lässt sich aber in analoger Weise sinn-
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denen die Frontlinse als Positivglied, die Okularlinse als Negativglied ausgebildet ist.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Fig. 1 gibt dabei eine der im Rahmen der Erfindung möglichen Lösungen für die Kombination NEWTON-Sucher/ALBADA-Su- cher an ; Fig. 2 stellt eine besonders vorteilhafte andere Bauform dar.
Weitere Bauformen sind im Rahmen der Erfindung durchführbar.
In Fig. 1 ist ein dreiteiliger NEWTONSucher nach dem ALBADA-Prinzip für das Vergrösserungsverhältnis 1 : 0, 75 in Blockkonstruktion dargestellt. Dabei bedeuten 1 die negative Frontlinse mit der planen Vorderfläche 11 und der konkaven Hinterfläche 12, 2 die Luftlinse, 3 den teildurchlässigen Spiegel, der auf die Frontfläche 8 des durchsichtigen Mittelklotzes 4 aufgedampft ist. Dem Auge 6 zugekehrt ist die positive Linse 5.
Die die Luftlinse 2 einschliessenden Glieder 1 und 4 sind zweckmässig am Rande miteinander verkittet. Bei eckigem Querschnitt des Suchers genügt es meist, die Verkittung an den vier Ecken oder gegebenenfalls an zweien vô ihnen vorzunehmen. Bei rund ausgeführten Suchern würde die Kittfläche ringsum verlaufen oder aus zwei oder mehr Kittklötzchen bestehen. In den Zeichnungen ist die Verkies tung nicht besonders dargestellt. Die Kittfläche 10 zwischen den Linsen 4 und 5 nimmt den spiegelnden Rahmen 7 auf. Dieser wird durch den schon erwähnten teildurchlässigen Spiegel 3 im Zusammenwirken mit der Brechkraft der dem Auge zugekehrten Fläche 9 der Okularlinse 5 etwa im Unendlichen abgebildet. Die Glieder 1 und 5 realisieren das Prinzip des NEWTON-Suchers.
Als Spiegelträger dient die konvexe Fläche 8 des beispielsweise aus Glas gefertigten Mittelklotzes 4. Die Luftlinse 2 ist bei einem solchen Sucheraufbau insbesondere auch deshalb vorgesehen, um die für den NEWTON-Sucher notwendige, Brechkraft der Frontlinse 1 zu realisieren, was einleitend bereits dargelegt ist. Die Kittfläche 10 zwischen den Linsen 4 und 5 ist im Falle, dieses Ausführungsbeispieles als Planfläche ausgebildet. Die dem Objekt zugekehrte Frontfläche 11 der Negativlinse 1 ist plan gehalten.
Sie könnte zwecks Erzielung besonders gewünschter Wirkungen aber auch konkav oder konvex sein ; entsprechend stark würde ihre dem Auge 6 zugekehrte Hohlfläche durchzuwölben sein.
Der Sucher nach Fig. 2 ist ebenfalls dreiteilig aufgebaut. 21 ist hier die negative Frontlinse, 40 der durchsichtige Mittelklotz, und 50 die dem Auge 60 zugekehrte Okularlinse.
Mit 20 ist die zwischen der Frontlinse 21 und dem Mittelklotz 40 befindliche Luftlinse bezeichnet. Der teildurchlässige Spiegel 30 befindet sich an der konvexen Vorderfläche 80 des Mittelklotzes 40. Die Krümmung dieser Fläche ist derart bemessen, dass sie den Rahmen 70, der sich auf einer der die Kittfläche 100 bildenden, hier nach dem Objekt hin durchgewölbten Nachbarflächen der Körper 40 und 50 befindet, im Zusammenwirken mit der Brechkraft der konvexen'Hinterfläche 90 der Okularlinse 50 in grosser Entfernung, vorzugsweise etwa im Unendlichen, abbildet.
Die Krümmung der Vorderfläche 80 des Mittelklotzes 40, der Hinterfläche der Frontlinse 21 und der Hinterfläche 90 der Okularlinse 50 sind so bemessen, dass das ganze optische System einen Sucher NEW- TON'scher Bauart ergibt. Die Frontfläche 211 des Systems ist hier wiederum plan ausgebildet, könnte aber auch gewölbt ausgeführt sein.
Die Frontlinse 21 und die Okularlinse 50 ergeben zusammen noch keinen NEWTONSucher, da nämlich die Brechkraft der Linse 50 grösser ist als die Brechkraft der Linse 21.DerMittelklotz 40 gehört also hier zwangs- läufig zum NEWTON-Sucher. Der Mittelklotz 40 besitzt darüber hinaus gleichzeitig mit seiner konvexen Vorderfläche 80 die Funktion als Träger des Spiegels 30.
Während der Mittelklotz 40 einerseits die Brechkraft der Kittfläche 100 teilweise aufhebt, reduziert seine genannte Fläche 80 anderseits gleichzeitig die Brechkraft der Fläche 212 der Frontlinse 21.. Durch diese Reduzierung der an sich grossen Brechkräfte der Flächen 212 und 100 gelingt es konstruktiv ausserdem, einerseits den Rahmen 70 auf der gekrümmten Hinterfläche und anderseits ein Spiegel 30 auf der gekrümmten Vorderfläche des Mittelklotzes 40 unterzubringen. Beides ist hier baulich besonders einfach zur Erfüllung des ALBADA-Prinzips vor- gesehen.
Hier ist darauf hinzuweisen, dass man im Sinne der vorliegenden Erfindung bemüht bleiben wird, für den Spiegel 30 eine absorptionsfreie, teildurchlässige, hochreflektierene Schicht zu verwenden. Verkittet man nichtabsorbierende reflektierende Schichten zwischen zwei lichtdurchlässigen Körpern, so geht in meist unerwünschter Weise ein grosser Teil der Reflexion verloren. Dies wird hier durch die
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Luftlinse 20 vermieden. Um aber die damit verbundenen Nachteile eines Spaltes möglichst klein zu halten, ist diese Luftlinse derart bemessen und angeordnet, dass die Ränder ihrer nach dem Lichteinfall hinweisenden Begrenzungsfläche, also die Ränder der Hinterfläche 212 der Frontlinse 21, in den Bereich des Mittelklotzes 40 hineinragen.
Der Mittelklotz 40 hat an diesen Stellen, wie aus der Zeichnung ersichtlich, Abschneidungen entsprechender Krümmung erhalten. Durch diese Massnahme gelingt es, den Luftspalt 20 verhältnismässig schmal zu gestalten und somit die Reflexe in tragbaren Grenzen zu halten, sowie den Spiegel 30 besser zu schützen. Die Anordnung könnte auch so getroffen sein, dass umgekehrt der Mittelklotz 40 in die Frontlinse 21 hineinragt. Je dicker die Frontlinse gewählt wird, desto kleiner kann man unter Berücksichtigung der optischen Gegebenheiten den Luftspalt 20 halten.
Legt man bei der Grundkonzeption der Konstruktion des Suchers eine dicke Frontlinse 21 zugrunde, so ist es im vorliegenden Fall eines kombinierten NEWTONALBADA-Suchers sogar ohne Gefahr einer Störung des Sucherbildes möglich, für verschiedene Verwendungszwecke, z. B. zwecks Angleichung an eine speziell vorliegende Kappenbreite der Kameras, den Sucher in seiner) Baulänge dadurch zu verkürzen, dass man die dicke Frontlinse 21 in ihrer Dicke reduziert, ohne Änderungen an den übrigen Teilen vornehmen zu müssen. Die damit bewirkte Änderung des Sucherbildwinkels ist unbedenk- lich, denn sie wird ja durch den in unver- änderter Grösse sich darbietenden Rahmen neutralisiert, der das richtige Bildfeld anzeigt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographischer Sucher mit verkleinernder Wirkung, insbesondere NEWTON-Sucher, und mit eingespiegelter Bildfeldumrahmung, bei dem das anvisierte Objekt durch einen ge- wölbten, teildurchlässigen Spiegel hindurch wahrgenommen wird, welcher gleichzeitig im Zusammenwirken mit der positiven Okularlinse einen in der Nähe der Brennebene des Hohlspiegels angeordneten spiegelnden Rahmen etwa im Unendlichen abbildet, dadurch gekennzeichnet, dass die negative Frontlinse ;
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meniskusförmige Luftlinse (2,'20) freibleibt, und die Hinterfläche dieses Mittelklotzes (4 ; 40) mit der positiven Okularlinse (5 ;
50) des Suchers verkittet ist, so dass der gesamte Sucher einen allein durch die Verkittungen zusammenhaltenden Block bildet, wobei in bei NEWTON-Suchern mit andersartiger Einspiegelung bekannter Weise die Spiegelfläche auf der konvexen Vorderfläche (8 ; 80) des Mittelklotzes (4 : 40) und der einzuspiegelnde Rahmen (7,'70) auf der Hinterfläche des Mittelklotzes oder auf der an dieser anliegenden Fläche der Okularlinse. (5 ; 50) angebracht ist.