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Verfahren und Presseinrichtung zur Herstellung von mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden Kennzeichnungsmitteln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden plombenartigen Kennzeichnungsmitteln, eine Presseinrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens und ein nach diesem Verfahren hergestelltes Kennzeichnungsmittel.
Kunststoffsiegel mit einem eingeprägten Kennzeichen und einem gleichzeitig eingeprägten flexiblen Organ sind bereits bekannt. Dieselben entsprechen aber nur selten den an sie gestellten ästhetischen Anforderungen.
Bei Metallplomben ist es seit Jahrzehnten bekannt, bedruckte Einlagescheiben zu verwenden und diese in den Rand der Metallkapsel einzubördeln. Die Formgebung einer solchen Metallkapsel ist indessen begrenzt. Auch muss die Einlagescheibe bei diesen Metallkapseln ringsherum immer vollständig eingebördelt sein, weil die Einlagescheibe bei einer unvollständigen Einbördelung wieder leicht aus der Kapsel entfernt werden kann, was dem sicherheitsprinzip widerspricht.
Das erfindungsgemässe Verfahren stellt demgegenüber eine wesentliche Verbesserung und Vereinfachung dar und erreicht dies dadurch, dass mindestens ein mit Bild bzw. Beschriftung versehbarer, flächenhafter Kennzeichenträger sowie ein flexibles Befestigungsorgan in einem Arbeitsgang durch eine Kunststoffmasse zu einem diese Teile verbindenden Kennzeichnungsmittel vereinigt werden und nach Beendigung des Spritz vorganges der Anguss abgedrückt wird.
Auf den flächenhaften Körper können feinste Beschriftungen und Bilder aufgedruckt sein, die nach dem Pressen noch genau so scharf auf dem Kennzeichnungsmittel erscheinen.
Die plastische Kunstmasse kann durchsichtig sein sowie eine Färbung und Formgebung aufweisen, welche mit der Farben- und Formgebung des eingelegten Körpers harmoniert. Der flächenhafte Körper kann von der Kunstmasse ganz oder teilweise umrahmt sein. Seine Formgebung und die Formgebung der ihn umgebenden Kunststoffmasse können weitgehend aufeinander abgestimmt werden. Der flächenhafte Körper kann zentral oder auch an mehreren Stellen durchbohrt sein, z. B. derart, dass beim Pressen die Kunststoffmasse durch seine Bohrungen hindurchtreten und auf seiner Oberfläche sich verteilen und dort einen Hut bilden kann. Dabei kann der äussere Rand des flächenhaften Körpers vollständig frei liegen und dieser selbst auf der Kunststoffmasse wie angenietet erscheinen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei flächenhafte Körper einzulegen, so dass der eine davon die Rückseite, der andere die Vorderseite des Formlings bildet. Beide Körper können bedruckt sein oder es kann auch eine Seite des einen zur Aufnahme späterer Beschriftung unbedruckt bleiben.
Gleichzeitig mit dem Einpressen des flächenhaften Körpers wird auch ein das Kennzeichnungsmittel beidseitig durchdringendes flexibles Organ mit eingepresst, um das Kennzeichnungsmittel als Plombe an den Verpackungsschnüren eines Paketes oder als Etikette an einem Gegenstand zu befestigen.
Der flächenhafte Körper kann als Platte, Scheibe, Schild, Metallfolie oder als eine Membrane ausgebildet sein. Die Presseinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Pressform zur Aufnahme eines vom Kunststoff zu umgebenden, flächenhaften Körpers ausgebildet ist, einen axial durchbohrten, in einem Zylinder bewegten Presskolben aufweist, in dessen Bohrung eine axial verschiebbare Düsennadel angeordnet ist, die nach Beendigung des Spritzvorganges den Anguss abdrückt, und dass der Zuführungszylinder und der Presszylinder von einer Heizeinrichtung umgeben sind.
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Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist der Presskolben mit einer seitlich mündenden
Durchgangsöffnung zum Zuführungszylinder versehen, welche während des Pressvorganges durch eine
Drehung des Presskolbens verschliessbar ist.
Ein nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes Kennzeichnungsmittel ist dadurch gekenn- zeichnet, dass der flächenhafte Kennzeichenträger von einem wulstförmigen Rand aus Kunststoff eingefasst und verschiebungsfest umschlossen ist.
Das Kennzeichnungsmittel kann jede beliebige Form annehmen, es kann also rund, eckig, orna- mental sein.
Es kann als Plombe oder als Siegel auf Dokumenten, als Schild oder als Etikette und schliesslich auch als Abzeichen ausgebildet sein. Im letzteren Falle kann die Rückseite des Kennzeichnungsmittels mit einem eingepressten Befestigungsmittel versehen sein. Überdies kann der flächenförmige Körper während des Pressens samt der Kunststoffmasse etwas gewölbt werden, wodurch eine starke plastische
Wirkung erzielt wird.
Selbstverständlich kann das Kennzeichnungsmitel auf der Rückseite auch eine Prägung aufweisen.
Eine beispielsweise Darstellung der Presseinrichtung ist auf der Zeichnung im Längsschnitt dargestellt.
Der Apparat besteht aus einem Gestell 1 mit auf ihm angebrachtem Presszylinder 2, der in eine
Düse 3 ausmündet. Der Presszylinder 2 ist von einem Heizmantel 4 umgeben. Auf den Presszylinder 2 ist ein Zuführungszylinder 5 aufgesetzt, der ebenfalls teilweise von dem Heizmantel 4 umgeben ist.
Der Zuführungszylinder 5 weist einen Einfülltrichter 6 und einen Zuführungskolben 7 auf. In dem Presszylinder 2 ist ein Presskolben 8 angeordnet, der durch geeignete mechanische Mittel axial bewegt wird. Der Kolben weist eine Bohrung 10 auf, in welcher eine Nadel 11 geführt ist, die bis zur Düse 3 heranreicht und durch diese hindurch stossbar ist. Der Kolben 8 weist schliesslich noch eine Ausnehmung 13 auf, durch die die Kunststoffmasse in den Presszylinder gelangt. Der Kolben 8 ist ferner drehbar angeordnet mittels des Radkörpers 9, womit die Ausnehmung 13 verdrehbar ist, so dass der Zuführungszylinder 5 abgesperrt werden kann.
An der Düse 3 ist die Pressform 14 angesetzt, in welcher der eingespritzte Kunststoff in der gewünschten Gestalt zu einem Kennzeichnungsmittel, in diesem Fall einer Plombe 15, erstarrt und mit dem flächenhaften Körper 16 vereinigt wird. Durch Einlegen eines, je nach dem Verwendungszweck des Kennzeichnungsmittels gestalteten Befestigungselementes in die Pressform wird auch dieses mit demselben verbunden.
Die Wirkungsweise dieser nur schematisch dargestellten Presseinrichtung ist folgende :
Der in einer beliebigen Gestalt angelieferte Kunststoff wird als trockenes Produkt in den Einfüll- trichter 6 gefüllt und gelangt durch den Trichter in den Zuführungszylinder 5. Hier wird er durch den umgebenden Heizmantel 4 geschmolzen und in eine gleichmässig zähflüssige Masse verwandelt.
Bei den bereits bekannten Spritzgussmaschinen wird der Kunststoff erst im Presszylinder geschmolzen.
Dies ist zur Herstellung von Plomben nicht möglich, weil der kurze Zeitraum der Arbeitsakte nicht ausreicht, um den Kunststoff zu schmelzen.
Nach Rückgang des Presskolbens 8 über die Eingangsöffnung des Zuführungszylinders 5 drückt der Zuführungskolben 7 unter leichtem Druck Kunststoffmasse in den Presszylinder 2 nach. Soll nun eine Plombe hergestellt werden, so wird die Düsennadel 11 so weit zurückgezogen, bis sie die Düsenöffnung in der Pressform 14 freigibt. Nunmehr wird der Radkörper 9 gedreht und mit ihm auch der Kolben 8, so dass der Zuführungszylinder 5 abgesperrt wird. Hierauf drückt der Presskolben 8 die zähflüssige Masse in die Form 14. Nach dem Anfüllen der Form drückt die Düsennadel 11 sofort nach ; und dadurch, dass sie in der Angussöffnung geringes Spiel hat, verdrängt sie den in diesem Raum befindlichen Kunststoff zurück in den Zylinder 2. Hiedurch kann die Plombe 15 nach Öffnen der Form fertig ohne Anguss herausgenommen bzw. falls erforderlich, durch Auswerfer ausgeworfen werden.
Der Radkörper 9 wird nach Rücklauf des Presskolbens 8 sofort wieder zurückgedreht, so dass neue Kunststoffmasse in den Presszylinder 2 zur Herstellung einer neuen Plombe nachfliessen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden plombenartigen Kennzeichnungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein mit Bild oder Beschriftung oder mit beidem versehbarer, flächenhafter Kennzeichenträger sowie ein flexibles Befestigungsorgan in einem Arbeitsgang durch eine Kunststoffmasse zu einem diese Teile verbindenden Kennzeichnungsmittel vereinigt werden und nach Beendigung des Spritzvorganges der Anguss abgedrückt wird.