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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 19811.
MAX EDLER VON LEBER m WIEN.
Schutzvorrichtung an Strassenbahnwagen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausgestaltung der im StammPatente Nr. 17762 beschriebenen Schutzvorrichtung und hat zwei spezielle Ausführungsformen derselben zum Gegenstande. Bei der ersten Ausführungsform erscheinen die deichselartige Stange, das Auslösependel, die Auslösevorrichtung für den Wagenführer nebst dem Sperrhaken etc. der im Stamm-Patent beschriebenen Schutzvorrichtung derart angeordnet, dass ein ungehindertes Spiel der Kupplungsstange möglich ist. Es bleibt also die Verbindung zwischen Schutzrahmenvorderteil und Auslösependel mittelst einer deichselartigen Stange ganz dieselbe, wie sie bereits im Stamm-Patente beschrieben wurde und ist dieselbe aus diesen) Grunde in der beiliegenden Zeichnung nicht mehr dargestellt.
Diese Ausführungs-
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aehsenwagen ohne Untergestelle gedacht. Bei der zweiten Ausführungsform verbleiben das Auslösependel, die Auslösevorrichtung für den Wagenführer nebst dem Sperrbaken etc. genau so wie für die erste Ausführungsform, nur die deichselartige Stange und deren Verbindung mit dem Schutzrahmenvorderteil ist eine andere, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Diese Slang'-ist viel kürzer und wirkt auf den Schutzrahmenvorderteil vermittelst einer Zugstange, welche einen oder zwei Winkelhebel betätigt und deren Länge jo nach der Wagenkonstruktion sehr verschieden sein kann, ohne dass dies das Funktionieren der Vorrichtung beeinträchtigt.
Diese hier für den Lenkachsenwagen ohne Untergestelle eingezeichnete Vorrichtung ist speziell für die mit Untergestelle oder Drehgestelle versehenen Wagentypen geplant ; sie ist aber eigentlich auf alle Wagentypen ohne Unterschied anwendbar.
In der Zeichnung entspricht die Bezeichnung der gleichen Bestandteile genau derjenigen des Stamm-Patentes ; im folgenden wird daher nur dasjenige, was sich gegenüber der im Stamm-Patent beschriebenen Vorrichtung geändert hat, genauer beschrieben werden. Es bedeutet daher für beide Ausführungsformen gemeinschaftlich : 1 kurzer Stützarm des
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rahmenvorderteiles 7, 12 Drehachse des Auslösependels, 13 Schraubenfeder zum Rückziehen des Pendels, 14 Stift der Tretglocke, 15 Schraubenfeder zum Rückdrehen des Exzenters, 16 Zugstange der Hebevorrichtung, 17 federnder Haken zum Befestigen der Stange 16.
Für die zweite Ausführungsform kommt noch dazu : 18 Drehachse für die deichselartige Stange 9, 19 Zugstange mit Spannschloss zwischen der Stange 9 und dem Winkel-
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Sprossen, zwischen welchen das spitz geformte Ende der deichselartigen Stange. 9 eindringen kann. Das Ganze reicht nicht über den Horizont des Winkeleisen hinauf, welches die Kupplungsstange in ihren Bewegungen stützt. Die Drehachse 12 des Auslösependels ist tiefer gelegen. Die beiden hakenförmigen Bleche, welche die Lagerung bilden, sind unterhalb 12 durch ein festes Blech und an der Stirnseite des Wagens durch eine Blechverkleidung verbunden. Auf diese Weise kann das spitze Ende der deichselartigen Stange bei ihrer Bewegung nach abwärts nie aus dem durch die Bleche gebildeten eisernen Kasten herauskommen.
Die tiefste Lage des Endes der Stange 9 ist durch deren Anschlagen auf das unterhalb 12 befindliche feste Blech gegeben. Die ganze Vorrichtung für die Auslösung durch den Wagenführer ist seitlich knapp an den Hauptträgern angebracht, so dass sich die Bestandteile in horizonzaler Richtung sicherlich ausserhalb des durch die Kuppluugsstange beschriebenen Kreissektors befinden. Bei beiden Ausführungsformen ist eine Reguliervorrichtung für die deichselartige Stange vorgesehen. Bei der ersten wird die Stange der Länge nach aus zwei U-Eisen gebildet, wovon das stärkere nächst dem Schutzrahmenvorderteil 7, das schwächere nächst dem Auslösependel sich befindet.
Die beiden
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geschraubt. liei der zweiten Ausführungsform erfolgt die Regulierung mitteist eines auf der Zugstange 19 angebrachten Spannschlosses.
Was nun die Schwankungen anbelangt, welchen bei der zweiten Ausführungsform der bewegliche Teil des Schutzrahmens wahrscheinlich unterliegen wird, so ist folgendes zu bemerken : Im Falle einer Wagentype mit Untergestelle oder mit Drehgestelle, ist es möglich, die Drehachse 20 des Winkelhebels 21 auf diesem Gestelle anzubringen, so dass die Schwankungen auf ein Minimum reduziert werden. Im Falle einer Wagentype mit Lenkachsen (also ohne Untergestelle), welche in der Zeichnung dargestellt ist, ist man genötigt (wenn nicht zu höchst schwerfälligen Verbindungen mit den Achsbüchsen gegriffen werden soll), die Drehachse 20 am Wagengestelle zu befestigen. Diese Drehachse und mit ihr der bewegliche Schutz rahmen vorderteil 7 unterliegen wonach den Schwankungen des gefederten Wagenkastens.
Nachdem aber diese Achse 20 sehr nahe der Radachse zu liegen kommt, so werden die Schwankungen des Schutzrahmenvorderteiles gering sein. Übrigens ist in der Zeichnung für die zweite Ausführungsform ein Schutzrahmenvorderteil in Aussicht genommen, welcher an der Stirnseite mit einem einzigen senkrecht zur Fahrbahn liegenden Pfosten (und nicht wie bei der ersten Ausführungsform pflugartig) endet, so dass alle Punkte desselben sich dort gleichmässig heben und senken. Bei beiden Ausführungs-
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einem 4 bis 5 CMt vorspringenden Holz-oder Besenkranz versehen, welch letzterer nach Auslösung der Vorrichtung auf das Strassenplanum aufzuliegen kommt.
Bei beiden Ausführungsformen ist die durch den Wagenführer zu betätigende Hebevorrichtung für den Schutzrahmenvorderteil abgeändert worden, wie dies aus den Fig. 2 bis 4 ersichtlich ist. Der unterhalb des Piattform-Fussbodons und oberhalb der Deichsel-
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der hinteren Plattform darf dieser Raum behufs Wahrung des Spieles der Kupplungsstange nicht in Anspruch genommen werden. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Hebestange 16 zum Abnehmen einzurichten.
Das untere Ende derselben erhält die in Fig. 2 dargestellte Hakenform, ssehufs Einhängung der Hebestange wird das Ende derselben in die Rinne der deichselartigen Stange 9 gesteckt, dann gleitend bis zum Stifte 27 der Stange 9 geführt und dort um 900 gedreht, so dass der Haken den Stift umgreift. Sodann wird das obere ringförmige Ende der Stange 16 in den in den Fig. 3 und 4 dargestellten, unter Federwirkung stehenden Hebelarm J7 eingehängt. Die Feder dieses letzteren hält die nur 1/2 leg wiegende Stange 16 in ihrer gehobenen Lage.
Wird aber die Schutzvorrichtung ausgelöst, so gibt der Hebelarm 17 unter dem Gewichte des Schutzrahmenvorderteiles sofort nach und die Hobestange fällt in ihre unterste Lage, wobei wegen der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung ein Aushängen derselben fast gar nie vorkommen wird. Der Wagenführer ist somit in der Lage, den Schutzrahmenvorderteil sofort wieder in die Normalstellung und wenn nötig auch noch zirka 8 cm darüber hinaufzuziehen, wobei für diese oberste Stellung ein fester Haken oder Dorn vorgesehen ist. Das obere Ende der Stange 16 ist nicht allein mit dem früher beschriebenen Griffe versehen, sondern auch mit einem breiten Ringe ausgestattet, in welchen der Führer die Hand bequem einführen kann.
Dadurch, dass beim Aufziehen der Vorrichtung dieser Ring in der Richtung der Längsachse des Wagens gehalten wird, bleibt ein Ausspringen des-Hakens am unteren Ende der Stange 16 vollständig ausgeschlossen.
Zum Schlusse muss noch einer für den Betrieb hervorgehobenen Einwendung begegnet werden. Solange nämlich der Auslösestift 5 nicht eingesteckt ist, bleibt die Schutzvorrichtung gesperrt. Wenn somit der Wagenführer vergisst, den Stift einzustecken, so
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funktioniert die Schutzvorrichtung nicht. Die einfachste Abhilfe könnte durch Vereinigung dieses Stiftes mit dem Tretglockenstift mittelst einer kurzen Stahlkette geschaffen werden,
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mitzunehmen bezw. den letzteren zu vergessen. Ein weiteres Auskunftsmittel wäre darin zu finden, dass der Sperrhaken 4 nicht durch den Auslösestift 5, sondern durch den Stift der Tretgtocke 14 angehoben wird, was durch einfache Verlängerung des rückwärtigen
Armes. des Sperrhebels 4 erreicht werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
Bei einer Schutzvorrichtung an Strassenbahnwagen, bei welcher in bekannter Weise mittelst eines Auslösependels nächst der Stirnseite des Wagens im Momente des Anfahrens an ein Fahrthindernis der Vorderteil des üblichen, die Räder umhüllenden Schutzrahmens zum herabfahren gebracht wird :
t. die Anordnung eines Anschlages, welcher das vertikale Spiel des vorderen
Endes der deichselartigen Auslösestange (9) nach unten zn begrenzt :
2. die Einrichtung, dass das Auslösependel (10) mit zwei sprossenartigen Armen versehen ist, welche das Ende der deichselartigen Stange (9) in der Normalstellung der
Schutzvorrichtung derart umfassen, dass erstere, sich weder nach oben noch nach unten bewegen kann ;
3. die Einrichtung, dass die deichsolartige Stange (9) kürzer gehalten und in Form
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versehenen Zugstange (19) mit einem zweiten Winkelhebel (21) in Verbindung steht, der wieder mittclst eines Gliedes (22) den Schutzrahmenvorderteil (7) trägt, so zwar, dass die Bewegungsübertragung trotz der zwischen den gefederten und ungefederten Teilen des Wagens stattfindenden Schwankungen ohne wesentliche Beeinflussung der Höhenlage des Schutzrahmenvorderteiles erfolgen kann ;
4. die Anordnung eines anschlagstiftes (2) für den Auslöseexzenter (6), durch
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5 die Einrichtung, dass der rückwärtige Arm des Sperrhebels (4) zu dem Zwecke verlängert ist, dass die Hebung desselben durch Einstecken des Tretglockenstiftes (14) bewerkstelligt werden kann ;
6. die Verbindung des Tretglockenstiftes (14) mit dem Tretstifte (5) für die Auslösung des Sperrhebels (4) durch eine Kette, so dass es dem Wagenführer nicht möglich ist, den Tretgloclwnqift ohne den Aus) ösestift mitzunehmen bpzw. den letzteren zu vergessen ;
7. die Einrichtung, dass die Hebestange (16) an ihrem unteren Ende mit einem Haken versehen ist, durch weichen bei Drehung der Hebestange um 900 in der einen oder anderen Richtung vermittelst des Stiftes (27) der deichselartigen Stange (9) die Verbindung mit derselben hergestellt oder gelöst werden kann, und dass das obere Ende der llebestange im normalen Zustande der Schutzvorrichtung an einem unter Federwirkung stehenden Hebelarm (17) aufgehängt ist, welcher bei normal gestellter Schutzvorrichtung nur das Eigengewicht der Hebestange zu tragen hat, dagegen nach erfolgter Auslösung der Schutzvorrichtung infolge des hiedurch vermehrten Zuges nach abwärts nachgibt und die Hebestange fallen lässt ;.
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