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Österreichische PATENTSCHRIFT Nus 19781.
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iN. BARMEN-UNTERBARMEN.
Verfahren zur Herstellung von mit Gewebe, Papier oder dgl. gefütterten oder umhüllten Papier- oder Gewebeschläuchen von beliebiger Länge in einem Arbeitsgange.
Die Herstellung von Papierschläuchen durch Längseinrollen einer Papierbahn in Schlauchform und Verbindung der überlappenden Ränder mittels Klebestoff ist bekannt.
Auch fertigt man in dieser Wei, e stärkere Rol) re an, indem man mehrere Papierbahnen mittels eines Klebemittels aufeinander klebt (vergl. z. B. deutsche Patentschrift Nr. 108316).
Die Anbringung des Klebemittels durch Bestreichen der einzelnen Bahnen ist sehr umst & ndlich und teuer ; werden aber die Bahnen, um sie in schneller und billiger Weise mit Klebestoff zu versehen, durch diesen hindurchgeführt, so bedeckt der Klebestoff auch die Innen- und Aussenflächen der inneren bezw. äusseren Bahn, wobei bei der Rohrbildung Schwierigkeiten entstehen und beim Zusammenkleben der Ränder über einen Dorn ein Festkleben auf demselben eintritt, während bei der Vereinigung der Ränder ohne Dorn das dabei flachgedrückte Rohr an der Innenwandung zusammenklebt.
Nach. dem den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Verfahren werden nun verstärkte Rohre aus Papier, Gewebe oder dgl. durch Fütterung oder Umhüllung einer Papior- oder Gewnbehahn mit ehonsolchen Stoffen dadurch hergestellt, dass die zu fütternde oder zu umhüllende Papierbahn durch eine Klebenüssigkeit geleitet und nach dem Verlassen derselben mit einer Bahn des Futter- oder Umhüllungsstoffes zwischen einem Presswalzenpaar vereinigt, das Ganze der Länge nach zusammengebogen wird und die überlappenden Kanten unter Druck verbunden werden.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 eine zur Ausführung des Verfahrens zur Herstellung gefütterter Rohre dienende Vorrichtung schematisch dargestellt. Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 7. ur Erzeugung gefUtterter und zugleich mit Stoff umhüllter Schläuche. Fig. 3,4 und 5 sind Einzelheiten der Vorrichtung. Fig. 6 stellt den Querschnitt eines noch offenen, innen gefütterten Schlauches und Fig. 7 den Querschnitt eines noch offenen, gefütterten und mit Umhüllung versehenen Schlauches dar.
Das Papier-oder Stoffband, aus welchem der gefütterte oder mit Papier überzogene Schlauch gebildet werden soll, wird zweckmässig einer Rolle a entnommen und von dieser durch die Klebeflüssigkeit eines Behälters b geleitet, wozu eine Führungsrolle c angeordnet ist, von welcher das mit dem Klebemittel versehene Band, nachdem der etwa zu viel anhaftende Klebestoff abgestrichen worden ist, zwischen die Presswalzen d, f läuft. Diesen wird zugleich von einer Rolle g der Futterstoff zugeführt, welcher dann durch den Druck der Walzen mit dem Papier-oder Stoffband durch das Klebemittel fest vereinigt wird.
Der erhaltene flache Streifen s wird nun durch eine ovale Führung 1, in welcher seine Kanten gegeneinander gebogen werden, dann weiter durch eine mehr runde, die Kanten einander nähernde Führung II und endlich durch eine Führung III gezogen, welche die Kanten übereinander bringt. Aus den Fig. 3 bis 5, welche in Vorderansichten die Führungen darstellen, sind die Formen der drei Führungen zu erkennen. Der nunmehr schlauchförmige Streifen (Querschnitt Fig. 6) passiert das Presswalzenpaar i, m, in welchem die übereinander iegenden Ränder durch den Druck vereinigt werden. Der fortwährend
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aus den Walzen i, m tretende Schlauch wird dann auf gewünschte Länge abgeschnitten.
Eine Störung des Arbeitsganges durch den auch an der unteren Seite des Streifens bezw. an der Aussenwandung des in der Bildung begriffenen oder gebildeten Rohres haftenden Klebestoff kann nicht eintreten, denn der grösste Teil dieses'Klebestoffes wird schon zwischen den Eingangswalzen d, f abgequetscht und läuft in den Behälter zurück so dass sich höchstens in den ersten Führungen 1. 1I ganz geringe Mengen von Klebestoff absetzen, während die Führung Ill, jedenfalls aber die Ausgangswalzen i, m völlig von Klebestoff freibleiben. Etwa an den Führungen sich anhäufender Klebestoff wird im übrigen von Zeit zu Zeit, ohne Unterbrechung der Arbeit, einfach durch Abstreichen entfernt.
Zur Herstellung eines Schlauches mit Innenfütterung und einer äusseren Stoffumhül1ung wird diese, wie in Fig. 2 veranschaulicht, von einer Rolle 91 abgezogen und von untenher in das Walzwerk d, f unter-das aus der Klebeflüssigkeit kommende Band geleitet. Alsdann geht die Schlauchbitdung und Weiterbehandlung in gleicher Weise vor sich, wie oben für den nur mit Innenfntterung versehenen Schlauch bereits näher beschrieben. Bei dem innen und aussen mit Stoff bedeckten Schlauch werden die miteinander zu verbindenden Ränder einerseits vom Innenstoff 9 (Querschnitt Fig. 7), andererseits vom Aussenstoff 91 freigelassen, so dass der Klebestoff an den Rändern a die Vereinigung bewirkt.
Da der Fütterungsstoff an der inneren Fläche keinen Kiebestoff aufnimmt, kann die Kantenvereinigung zwischen den Presswalzen i, m durch Flachdrücken des Schlauches erfolgen, weil ein Zusammenkleben an der Innenwandung nicht eintreten kann. Das Runden des flachgedrückten, fertigen Schlauches wird durch Einpressen von Luft oder in anderer Weise bewerkstelligt. Aber auch bei der Erzeugung gefütterter Schläuche, die durch Leitung der Streifen s über einen von der Führung 1 durch Führung II und Führung III in das Walzwerk reichenden runden Dorn geschieht, veranlasst die Fütterung wegen der von Klebestoff freien Innenfläche einen ungehemmten Durchzug der Bahnen.
Das Verfahren bietet eine schnelle, billige Arbeitsweise und wird zur Fütterung bezw. Umhüllung Gewebe gewählt, so erhält man Schläuche von ausserordentlich grossem Widerstand gegen Flüssigkeits-oder Gasdruck.