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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18689. THE CONTINENTAL HALL SIGNAL COMPANY IN BRÜSSEL.
Elektrisch betriebene Weichenstellvorrichtung.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der durch Patent Nr. 12G78 geschützten Steuerung des Umschalters für elektrisch betriebene Wei hcnstell-und Ver- riegelungsapparate. Im wensentlichen unterscheidet sich die vorliegende Ausführungsform von der des Stamm-Patentes dadurch, dass der dort beschriebene, aus einem gewöhnlichen Umstellhebel bestehende Motorpolwender durch von den Kernen gegenüberstehender Solenoide
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stellhebels eingeschaltet, sobald die Weichenzunge aber in ihre Endlage eingetreten ist, durch einen von der Hauptwelle angetriebenen Drehschalter selbsttätig ausgeschaltet werden, und ferner durch eine von der Stellvorrichtung der Weiche abhängige mechanische Steuerung der Motorschaltkontakte,
deren auf die Motorschaltkontakte wirkender Teil, knapp bevor die Weiche in ihre Endstellung eintritt, in sob'he Stellung gebracht wird, dass, wenn bei in die Endlage gelangter Weiche der Verriegelungsbolzen in seine Verriegelungsstellung eintritt, dieser Steuerungsteil derart umgestellt wird, dass er auch die Motorschaltkontakte verschiebt und so den Motor für die gegenläufige Bewegung der Weiche schaltet.
Der Erfindungsgegenstand ist in den beiliegenden Zeihnungen zur darstellung ge- bracht, u./. w. zeigt Fig. 1 einen Grundriss des Weichenstellapparates, Fig. 2 einen Aufriss, wobei der Umschaitcr im Schnitt nach Linie 7 ;-a" von Fig. 1 erscheint : Fig. 3 ist ein Grundriss der Bewegungsvorrichtung für den Umschalter in grösserem Massstabe. Fig. 4 ein Schnitt nach Linie'/-- ;/ von Fig. 3 und Fig. 5 zeigt das Schema der Stromleitung.
Der Weichenstellapparat, der Stellhebel und die Anzeigevorrichtung entsprechen der im Haupt-Patente angegebenen Anordnung.
Die mit der Weichenzunge (nicht dargestellt) verbundene Riegelstange 8 wird durch
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liegt eine in Führungen des Rahmens gleitende Stange. 5 : an der Stange 3 ist ein T-hebel 6 um einen Zapfen drehbar angebracht. Zwischen T-Hebel 6 und Stange 3 be-
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in der Mitte des Rahmens 1 angebrachten Zapfen schwingt und mit der Schieberstange a durch ein Zwischenstück 10 verbunden ist. Anschlagzapfen 11 und 12 der Stange 8 nehmen den Hebel 9 bei der Bewegung ersterer mit. An der Schiebersta. nge 5 befindet sich ein nach unten ragender Zapfen 13, welcher auf den Keil 7 und auf die Arme des
T-Hebels (j (Fig. 1, 3, 4) einwirkt.
Bewegt sich die Weiche, so bewirkt die beginnende Bewegung des Weichenstell- apparates zunächst das Zurücktreten des Verriegell1ugsbolzens 4 aus der Riegelstange 8 : im weiteren Verlaufe der Bewegung wird die Weiche umgestellt und die Stange 8 mit- genommen. Gegen Ende der Bewegung legt sich der Zapfen 12 gegen den Hebel 9, nimmt die Schieberstange @ 5 mit, so dass der Zapfen 13 auf die andere Seite der Stange 3 bewegt wird. Der Zapfen 13 trifft auf den Keil 7 und verschiebt die Stange 3, so dass
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Verriegelung der Weiche der Riegel 4 sich befand.
Bei der Schtussbewegung der Weiche tritt der Riegelbolzen 4 in eine Öffnung 14 der Verriegelungsstange 8 (Fig. 2), hiebei schiebt der Riegelbolzen 4 die Stange 3 zurück, auf welcher der T-Hebel 6 aufsitzt. Der Anschlagbolzen 18 trifft nun den anderen Arm des T-Hebels 6 und zwingt letzteren, sich um seinen Zapfen zu drehen. Das Ende des Hebels 6 ist mit dem Umschalter durch die Stangen 16 und 15 (Fig. 1 und 2), welch letztere die Kontaktstücko 17 und 18 trägt, die ihrerseits an einem isolierten Blocke 19 befestigt sind, verbunden. Bei der Bewegung des T-Hebels 6 wird der Kontakt 17 von den Kontakten 20 und 21 entfernt und mit den Kontakten 22 und 23 in Berührung gebracht ; andererseits wird der Kontakt 18 von den Kontakten 24 und 25 entfernt und auf die Kontakte 26 und 27 gelegt.
Dieser Kontaktwechsel unterbricht den Motorstrom und schliesst den Anzeigestrom. Die Kontakte
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die auf dem Gehäuse 34 montiert sind, befestigt. Die Stange J5 ist mit der Platte 30 und mit den Kernen 31 zweier in dem Gehäuse 34 eingeschlossenen Spulen paare 32 und 33 verbunden ; die Kerne 31 der letzteren (32 und 33) gehen durch die Bohrungen der Spulen hindurch und bilden auf diese Weise eine Geradführung für den Umschalter 17, 18, 19, 30. Der Anker des Motors, welcher auf der Zeichnung nicht dargestellt ist, ist auf der Welle 35 befestigt. Eine Welle 37 ist im Gehäuse 34 derart gelagert, dass deren Achse in der Verlängerung der Hauptwelle 38 des Stellapparates liegt. Von letzterer Achse 38 wird auf die Welle 37 mittels des an der Welle 38 vorgesehenen Zapfens 39 die Bewegung des Stellapparates übertragen.
Auf der Welle 37 befindet sich ein Umschalter ; dieser besteht aus einem Zylinder 41 aus Isoliermaterial und zwei aus Metall hergestellten Zylinderteile 42 und 43. Derselbe ist derart gebaut, dass bei Drehung der Welle 37 der Teilzylinder 42 zwischen den Kontakten 44 und 45 und gleichzeitig der Teilzylinder 43 zwischen den Kontakten 46 und 47 während des grössten Teiles der Umdrehung die elek- trische Verbindung herstellt. Da eine volle Umdrehung der Welle 38 der Umstellung der
Weiche entspricht, so fallen die Berührungslinien der Kontaktfedern 44, 45, 46,47 vor und nach Umstellung der Weiche in dieselbe, u. zw. in eine der Stromunterbrechung entsprechende Erzeugende des Umschaltezylinders.
Die Metallteile 42 und 43 überdecken einen so grossen
Teil des Umschalteumfanges, dass sie bereits mit den zugehörigen Kontaktfedern Verbindung herstellen, bevor noch der Riegel 4 aus der Stange 8 heraus-bezw. beim Verriegeln der Riegel 4 in die Stange 8 eingetreten ist.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist an Hand der Fig. 5 folgende : Der Stromschalter mit den Kontakten 48, 49 und die Kontakte 50, 51, 52, 53, 54 und 55 bilden einen Teil des in dem Stellwerkhäuschen befindlichen Stelltisches. Die Kontakte 48, 49 sitzen auf einem Isolationsblock 58, welcher durch die Stange 59 mit dem Stellhebel bezw. der Stellknrbel in Verbindung steht. Die Kontakte 50 bis 55 sind voneinander isoliert. Soll nun die Weiche umgestellt werden, so wird der verstellbare Teil 58, 59 des Umschalters mit den Kontakten 48 und 49 nach rechts gezogen, bis der Kontakt 49 die Verbindung zwischen den Kontakten 51, 52 und der Kontakt 48 zwischen den Kontakten 54, 55 herstellt.
Hiedurch wird ein Stromkreis durch die Batterie 60 derart geschlossen, dass der Strom durch den Draht 61, den Elektromagneten 62, die Drähte 63 und 64, den Kontakt 52, den Schleifkontakt 49, den Kontakt 51, die Drähte 65, 66, den Kontakt 20, das Kontaktstück 17, den Kontakt 21, die Drähte 67 und 68, den Motoranker 36, den Draht 69, die Kontakte 24,. M, 25, die Drähte 71 und 72, die Motorschenkelwicklung 73 und den Draht 74 hindurchgeht, um zur Batterie 60 zurückzukehren. Dieser Strom bewirkt die Drehung des Ankers 36 und damit die Umstellung der Weiche.
Durch die Verschiebung der Stange 8 erfolgt die Lageveränderung des Zapfens 13, gegen welchen sich der T-Hebel 6 anlegt. Die Endbewegung des Riegels 4 beeinflusst die
Stange 3 und veranlasst dadurch die Drehung des T-Hebels 6 um seinen Zapfen. Infolge- dessen werden die Kontaktstangen 17 und 18 mittelst der Verbindungsstangen 16 und 15 verstellt. Hiedurch wird der Kontakt zwischen 17, 20 und 21 unterbrochen und mit 22, 23 hergestellt. Desgleichen verlässt der Kontakt 18 die Kontakte 24 und 25 und legt sich auf die Kontakte 26 und 27.
Durch diese Umstellung wird der oben. beschriebene Stromkreis unterbrochen ; es entsteht ein neuer Stromkreis von dem die Weiche stellenden Motor zum
Anzeigemagneten 75, so dass der durch die Weiterdrehung des Ankers 36 erzeugte Strom folgenden Weg nimmt : Anker 36, Leitung 68, Kontakte 26, 18, 27, Leitungen 77 und 72,
Motorschenkelwicklung 73, Leitungen 74 und 79, Elektromagnet 75, Leitungen 80 und dz
Kontakt 55, Schleifkontakt 48, Kontakt 54, Leitungen 82, 83, Kontakte 22, 17, 23, Leitungen 84 und 69 und zurück zum Anker 36. Dieser Strom erregt den Elektromagneten 75, der in- folgedessen seinen Anker anzieht und den Stellhebel freigibt, wodurch derselbe vollends umgestellt werden kann.
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Um die Weiche in ihre Ausgangsstellung zurückzubringen, wird der Stellhebel 59 zurückgestellt und die Schleifkontakte 48 und 49 werden in die in Fig. 5 dargestellte Lage, d. h. in ihre ursprüngliche Stellung zurückgebracht. Arbeitsweise und Stromweg zur Umkehr der Weiche kommen in derselben Weise, wie vorher erläutert, zustande.
Zur Erläuterung der Umkehrvorrichtung diene folgendes : Angenommen, die Bewegung der Weiche habe bereits begonnen und man wünsche, bevor sie noch beendet sei, die Weiche wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückzuführen, sei es, weil zwischen den
Schienen irgendein Hemmnis auftritt oder aus irgendeinem anderen Grunde. Zu diesem Zwecke wird der Stellhebel 59 in seine Ausgangsstellung zurückgebracht, wobei der
Schleifkontakt 49 sich auf die Kontakte 50 und 51 und der Schleifkontakt 48 sich auf die Kontakte 53. und 54 legt. Es wird hiedurch ein Strom der Batterie 60 geschlossen, u. zw. durch Leitung 61, Elektromagnet 62, Leitungen 63 und 85, Kontakt 53, Schleif- kontakt 48, Kontakt 54, Leitungen 82 und 86, Stromabnehmer 47, Teilzylinder-Umschalter 43,
Stromabnehmer 46, Leitung 87, Solenoide 33, Leitungen 76 und 74 und Batterie 60.
Die
Solenoide 33 beeinflussen die Kerne 31 (Fig. 2) und verschieben die Kontal (tstangen 17 und 18 derart, dass 17 mit den Kontakten 22 und 23 und 18 mit den Kontakten 26 und 27 in Verbindung'wtritt, dass also der Kontakt mit 2U und 21 bezw. 24 und 25 unterbrochen wird.
Durch diesen Stellungswechsel der Kontaktstangen 18 und 17 wird ein anderer Stromkreis der Batterie 60 geschlossen, u. zw. durch Leitung 61, Elektromagnet 62, Leitungen 63, 85,
Kontakt 53, Schleifkontakt 48, Kontakt 54, Leitungen 82, 83, Kontakt 22, Gleitkontakt 17,
Kontakt 23, Leitungen 84 und 69, Motoranker 36, Leitung 68, Kontakt 26, Gleitkontakt 18,
Kontakt 27, Leitungen 77 und 72, Motorschenkelwicklung 73, Leitung 74 und Batterie 60.
Dieser Stromkreis versetzt den Anker 36 in Drehung, der die Weiche in ihre Anfangs- stellung zurückbringt. Bei Schluss dieser Bewegung erfolgt wieder die Anzeige durch die
Induktionsspule 75, ähnlich, wie bereits früher ausgeführt wurde.
Soll eine Rückstellung in entgegengesetzter Richtung erfolgen, so müssen die
Solenoide 32, der Umschaltet 42 und die Kontakte 44, 45 in Tätigkeit gesetzt werden, wobei die Stromkreise, wie eben beschrieben, zustande kommen. Der Umschalter 42, 43 und seine
Stromabnehmer dienen lediglich dazu, den Strom der Solenoide 32 und 33, sobald die
Weiche zur Ruhe gelangt ist, d. h. in ihre Ausgangsstellung oder in die entgegengesetzte
Lage endgiltig eingetreten ist, zu unterbrechen, um so eine übermässige Erwärmung der
Solenoide, wie solche durch konstanten Stromschluss eintreten würde, hintanzuhalten und einen übermässigen Stromverbrauch auszuschliessen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eine Ausführungsform der durch Patent Nr. 12678 geschützten, elektrisch be- triebenen Weichenstellvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor-Polwender des
Stamm-Patentes durch bewegliche, von den Kernen gegenüberstehender Solenoide (32, 33) getragene Motorschaltkontakte (17, 18) ersetzt ist, welche Solenoide (32, 33) derart in den Stromkreis eingeschaltet sind, dass sie bei Rückführen des Stellhebels (59) in seine ursprüngliche Lage mit Strom versorgt werden und durch Verschieben ihrer Kerne die @ Motorschaltkontakte (17, 18) ebenfalls rückverschieben, wobei ein von der Hauptwelle (88)
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sobald die Weichenzunge in ihre ursprüngliche Endstellung zurückgelangt ist, zum
Zwecke,
die Weiche vor Vollendung der Umstellung in die Ausgangsstellung rückführen zu können.