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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 18683. GUSTAV KLEY m SIEGBURG.
Neigungswage.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wage, deren wesentliches Merkmal darin besteht, dass durch die Belastung der Wagschale Hebel derart zum Ausschlag gebracht werden, dass ein zwischen diesen aufgehängtes Gelenkviereck eine Lagenveränderung erfährt, eine mit dem Viereck verbundene Zahnstange der Lastgrösse entsprechend verschoben und der hiebei zurückgelegte Weg an einem Zeigerwerk kenntlich gemacht wird, während der Eintritt der Gleichgewichtslage durch das Einspielen eines besonderen Zeigers über einer Marke erfolgt. Das Gelenkviereck steht unter dem Einflusse von Gewichtshebeln, deren Unterstützungspunkte verschoben werden, so dass bei jeder Wägung Gewichtsmomente gebildet werden, die den Lastmomenten entsprechen.
Der Zweck, der mit der neuen Wage verfolgt wird, ist der, dass für Lasten in grossen Gewichtsgrenzen die Abmessungen der eigentlichen Wagebalken beibehalten werden können, während höchstens die Wahl der Glieder des Gelenkviereckes wechselt, so dass die Herstellung solcher Wagen für verschiedene Belastungen einfacher ist als bei Wagen bekannter Systeme.
Auf der Zeichnung ist die vorstehend in allgemeinen Zügen gekennzeichnete Wage in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar in einer Ansicht, einem Längs-und einem Querschnitt.
Auf einer Plattform 1" steht als Träger der ganzen Anordnung eine Säule a mit seitlichen Ansätzen s. Die beiden Ansätze s bilden die Lager für die wagerechten Schneiden t eines Schwingstückes b. Dieses hat U-förmigen Querschnitt und seine Schenkel sind als doppelarmige Hebel von gleicher Armlänge ausgebildet ; das Schwingstück b trägt auf seiner
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den Kopf der Säule a.
An dem langen Arm des Hebels d hängt an einem kurzen Halter mein Gelenkviereck. Dasselbe besteht aus je einem Paar Flachschionen h hund h1 hl in seinem
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in Schneiden ml des Halters m, diejenigen der Fussgelenke in Schneiden it der Stange k, welche zwischen den unteren Schienenpaaren in das Innere des Gelenkviereckes hinein- ragt. An der Stange k greift die abgebrochen gezeichnete, rechtwinkelig gebogene Zahn- stange o an, welche das Räderwerk eines Anzeigewerkes u bewegt, das auf dem Wage- balken d angebracht ist und eine empirisch festgelegte Gewichtsskala aufweist. An ihrem
Kopfe trägt die Stange k zwei gelenkig angeordnete Arme i.
Diese sind an ihren freien
Enden mit Gewichten x beschwert und führen sich in prismatischen Gleitstücken p, die auf den entsprechend ausgekröpften Querversteifungen n2 und n3 befestigt sind, welche die Schneiden für die seitlichen Gelenke der Schienenpaare A/, bilden. In den ösenförmige unteren Teil kl der Stange k greift der lange Arm des Hebels fein.
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Die Wirkungsweise der Wage ist folgende :
Wird die Wagschale 11 belastet, so senkt sie sich aus der gezeichneten Gleichgewichtslage, Hebel g hebt sich mit seinem rechten Arm, zieht die Stange z nach oben, der lange Arm des Hebels f wird nach unten ausgeschwungen und hiebei an dem Gelenkviereck ein Zug nach unten ausgeübt.
Dadurch aber, dass der Hebel g seine gezeichnete Lage, wie angegeben, verlässt, schwingt das Glied b ebenfalls, wenn auch nur wenig, aus, wobei sein rechter Arm gehoben wird.
Da sich nun der Hebel d durch seine eigene Schwere bezw. durch die an ihm hängenden Teile mit der äusserst, en Kante des kurzen Hebels schwebend immer gegen die Augen s der Säule a anlegt, so wird durch das schwache Heben des rechten Hebelarmes b ein immerhin bedeutendes Heben des langen Armes des Hebels d eintreten. Es wird also das Gelenkviereck in seinem Kopf-und Fussgelenk derart beeinflusst, dass diese voneinander entfernt werden. Durch das Niedergehen der Stange c nähern sich die Gewichtsarme i der wagerechten Lage, die Ausschwingung des Hebels d wird geringer und schliesslich spielt der Zeiger to auf der ihm gegenüberliegenden Spitze ein, auf diese Weise eine Kontrolle dafür bietend, dass die Last ausgewogen ist.
Entsprechend der Grösse der Last heben sich die Gewichte x stärker oder schwächer, so dass immer eine Ausgleichung stattfindet. Durch die Verschiebung des Gelenkvierecks wird aber die Zahnstange o mitgenommen, das Räderwerk entsprechend gedreht und die Belastung auf der Skala angezeigt.
Es ist ersichtlich, dass lediglich die Wahl des Verhältnisses der Hebel h bezw. h1 zu 1 bezw. 11 die Grundbedingung für das höchsterreichbare Gewichtsmoment bildet. Bei den einmal gegebenen Verhältnissen in der Ausbildung der Haupthebel b, g, d, f braucht sich bei selbst grossen Lastgrenzen nichts zu ändern ; bei entsprechender Wahl der Hebelverhältnisse h (7t) zu 1 ( kann das Gerüst auch für Wägungen kleiner und grosser
Lasten benutzt werden. Jedenfalls bedarf es nur des Ersatzes des vorhandenen Gerüstes durch ein entsprechend anderes, um Lasten von bedeutendem Gewichte verwiegen zu können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Neigungslage, dadurch gekennzeichnet, dass die auswägenden Gewichte (x) an zweiarmigen Hebeln (i) angebracht sind, deren Unterstützungspunkte (n2, n3) auf einem aus drehbar verbundenen Armen (h : , bestehendon Gelenkviereck verschiebbar gelagert sind, so dass bei dessen durch das Ausschwingen der Wagebalken (g, d, f) erzeugter Verschiebung auch eine Verstellung der Gewichtshebel (i) eintritt und dadurch ein Gewichtsanzeigewerk (It) der Last entsprechend beeinflusst wird.