<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17067. MAX GÜTTNER IN CHEMNITZ uD RICHARD BAEGER
EMI1.1
Schleudermaschine mit ununterbrochenem Betrieb zum Scheiden der flüssigen und festen Bestandteile von Flüssigkeiten, insbesondere der Bierwürze von den Trebern einer Maische.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum ununterbrochenen Scheiden gemischter Flüssigkeiten, sowie zum Klären und Abläutern fester Stoffe bei Flüssigkeiten, welche den bisherigen Vorrichtungen gegenüber den Vorteil besitzt, dass dieselbe auch für solche Stoffe, z. B. für die Klärbeckenschlämme bei der Strassenkanalisation, Fäkalien, Klosettspülwässer u. dgl. benutzt werden kann, deren Natur die Scheidung der festen Bestandteile von den flüssigen sehr erschwert, zumal bei den ge- nannten Stoffen die wässerigen Bestandteile ausserordentlich fest an den wasserundurchlässigen festen Bestandteilen haften.
Aber auch die Maische hei der Bierfabrikation zählt
EMI1.2
in ganz kurzer Zeit durchzuführen, soll ebenfalls mittelst der erfundenen Vorrichtung ermöglichtwerden.
Das Wesen der vorliegenden Vorrichtung besteht darin, dass das in rotierenden
EMI1.3
Bewegung zum Schleudergut erhalten, bezw. quer durch das Schleudergut derart geführt werden, dass die festen Bestandteile desselben gegen die Schöpfbleche gepresst werden.
EMI1.4
lagert, ein System planetarisch bewegter Schleuderkörbe 2 aus nicht durchlöchertem Metall- t : tech. Diese Körbe haben zweckmässig kegelfÖrmige Gestalt, deren enger Teil aufwärts gerichtet ist, während der weitere Bodenranm durch eine wagercchte Ringscheibe 3 von dem oberen Teil in der Weise räumiich geschieden ist, dass die untere ringförmige Kammer 4 durch einen an der Kegolwandung entlang laufenden Schlitz 5 mit dem oberen Raum in Verbindung steht.
Der Raum oberhalb der Ringscheibe 3 ist durch Schöpfbleehe 6, welche an der Innenwandung der Schleuderkörbe befestigt sind, in eine Anzahl Kammern geteilt.
Die nach dem Innern des Schlenderkorbes gerichtete Begrenzungskante der einzelnen Schöpfbleche 6 schliesst sich unten an die Innenkante der Ringscheibe 3 und oben an den
<Desc/Clms Page number 2>
nach aufwärts umgebördelten Rand 7 des Dockelringes an. Von einer mit der Königs. welle j ! mittelpunktsgleich angeordneten Verteilungstrommol 5 aus fuhrt je ein Zuführungsrohr 9 in die Schleudorkörbe hinein und mündet mit dem unteren Ende in den ringförmigen Hohlraum 4 des Schleuderkorbes. Die Teile 5 und 9 sind natürlich an der drehenden Bewegung der Königswelte 1 beteiligt und um die Rohre 9 herum drehen sich die Schleuderkörbe 2.
Ausser dem Rohr 9 ist aber auch noch ein eigentümlich gestaltetes
EMI2.1
im allgemeinen eine muldenförmige Gestalt, ist mittelst seines wagerechten Fussbördels 11 (Fig. 2) an der gusseisernen Drehscheibe 12 (Fig. 1) starr befestigt und ragt mit seinem abwärts verlängerten Mantelteil 13 durch eine Öffnung 14 der Drehscheibe hindurch. Die eine Kante 15 des Fangbleches 10 ist senkrecht, also parallel zur Schleudertrommelachse angeordnet. In Fig. 2 sind die vier Schleuderkörbe einzeln dargestellt, so dass man auch die Fangbleche deutlich erkennt, und zwar zeigt a Schleuderkorb und Fangblech in vollständiger Darstellung von oben gesehen. In b ist das Fangblech entfernt, der Schleuderkorb aber ebenfalls in vollständiger Aussensicht gezeigt.
Man erkennt das in der Drehscheibe 12 befindliche Loch 14 auf dem Boden des Korbes, durch welches die aus Fig. 1 ersichtliche Verlängerung 13 des Fangbleches hindurchragt. Bei c ist nur das Fangblech lo allein gezeigt, der Scl11euderkorb aber gänzlich abgehoben. Insbesondere ist bemerkenswert die Befestigung des Fangbleches auf der Drehscheibe mittelst der angenieteten oder allgeschraubten Bördel 11. Endlich ist in d sowohl der Schleuderkorb 2 als auch das Fangblech 10 im wagerechten Schnitt gezeigt, so dass besonders deutlich die Schöpfbleche ss hervortreten.
Letztere sind zweckmässig mit Perforierungen zu versehen und können entweder normal zur Wandung der Schleuderkörbe oder so angeordnet werden, dass die sie aufnehmenden Flächenelemente der Schleuderkorbwandung mit ihnen einen Winkel bildl'l1, welcher von 900 mehr oder minder abweicht. Die gegen die Schöpfbleche gepressten festen
Bestandteile, welche mit denselben bei der Rotation des Schleuderkorbes um die eigene
Achse der Hauptwelle 1 des Systems genähert werden, werden unter Einwirkung der
Zentrifugalkraft früher bezw. später als im ersten Falle, in welchem die Schöpfblerhu normal zur Schleuderkorbwandung angeordnet gedacht sind, von den Schöpfhlechen fort- geschleudert.
Die Lagerung der Schleuderkörbe ist in der Weise durchgeführt, dass auf der Hodenscheibe 12 und der Doppelscheibe 16 Kugellagerkränze 17 eingebaut sind, so dass die Schleuderkörbe eine möglichst reibungslose Planetenbewegung ausführen können.
Auf der oberen Drehscheibe 16 ist hei den vier Schleuderkörben je ein trieb ter-
EMI2.2
Diese Trichter können von einem ringförmigen Filtertuch 44 umgeben sein, welches dann von der die Schleuderkörbe verlassenden Flüssigkeit passiert werden muss, wenn die nu-. geschleuderte Flüssigkeit in den am feststehenden Maschinengestell angeordneten \11'- hälter 59 gelangen soll. Dieser Behälter 59 ist nach oben hin durch den Deckel 7.' abgeschlossen, nach aussen durch das zylindrische Wand blech 20 und nach unten dmch eine schiefe Ebene begrenzt, die bei 21 ihre höchste Stelle hat und ringsum laufend nach einer tiefsten Stelle hin abfällt, wo sich der Ablaufstutzen 22 befindet.
Die aus dem
Trichter 18 ausspritzende Flüssigkeit wird daher unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft durch das Filtertuch gedrängt, gelangt in den Behälter 59 und findet ihren Ausweg dunh
Stutzen 22. Zwar ist es bekannt, Zentrifugen, in welchen die flüssigen Bestandteile der
Maische durch den Schleuderprozess von den Trebern getrennt werden, mit Filtrier- vorrichtungen zu versehen, um auch die feineren Verunreinigungen, welche in der die
Zentrifuge verlassenden Flüssigkeit noch enthalten sind, auszuscheiden, jedoch besitzen dto bisherigen Einrichtungen dieser Art den grossen Nachteil.
dass die hydraulischen Reaktion''" zwischen der dem Filtrieren unterworfenen Würze uud der den Zentrifugalprozess durch- machenden Maische nicht vermieden werden konnten bezw. zu Störungen Veranlassung gaben. Dieser Übelstand ist bei der vorliegenden Erfindung in der Weise beseitigt worden, dass die ringförmige Filtriervorrichtung ausserhalb der Schleuderkörbe angeordnet ist und gleichsam eine Zentrifuge für sich bildet, welche die Rückwirkung des in ihr herrschenden hydraulischen Druckes auf die in den Schleuderkörben dem Zentrifugalprozess unterworfene
Flüssigkeit und umgekehrt nicht zulässt.
Während der Antrieb des auf der Hauptwelle 1 starr befestigten Systems in bekannter
Weise mittelst eines auf der Scheibe 23 laufenden Riemens erfolgt, so vermittelt den planetarischen Antrieb der Schleuderkörbe 2 folgender Mechanismus : An der Unterkante der Riemenscheibe 23 ist ein Lederring 24 angeschlossen, welcher mit dem ebenfalls aus Lederscheiben hergestellten Heibkegel 25 und dem kugelförmigen
Reibrade 26 zusammenarbeitet. Die Kugelscheibe 26 ist drehbar um die Achse des Hebels 29.
Eine in derselben Achsenrichtung angeordnete Feder 28 presst die Kugelscheibe 26 gegen
<Desc/Clms Page number 3>
beide Loderkegel 24, 25. Der Hebel 29 kann um den Mittetpunkt 30 der Kugetsctteibe in andere Lagen gedreht werden, wodurch das Übersetzungsverhältnis zwischen den konischen
EMI3.1
greift.
Letztere wiederum sind auf gemeinsamer Achse starr befestigt mit den Schraubenrädern 36 (Fig, 2 und 4), die ihrerseits wiederum in die Schraubenräder 37 eingreifen. Da diese letzteren mit den Stirnrädern 38 (Fig. 2 und 3) auf gemeinsamer Achse sitzen,
EMI3.2
sichtlich, wie die bei 23 empfangene Drehbewegung sich durch Vermittlung des verstellbaren Reibri. idervorgeleges 24, 26, 25 nach Bedarf auf die Umdrehungsgeschwindigkeit der Schleuderkörbe 2 übertragen lässt.
Das ringförmige Filtertuch 44, welches nur Verwendung finden soll, sobald die die Schleuderkörbe verlassende Flüssigkeit noch etwaige feste Bestandteile enthält, kann entweder dieselbe Rotationsgeschwindigkeit um die Achse der Königswelle erhalten, wie die Schleuderkörbo, oder aber eine solche Geschwindigkeit, welche von derjenigen der Schleuderkörbe nach oben oder unten hin abweicht. Bei dem Ausschleudern der Bierwürze wird es sich empfehlen, dem ringförmigen Filtertuch 44 eine wesentlich geringere Rotationsgeschwindigkeit um die Achse der Königswelle zu erteilen, um ein Schäumen der Bier- würze nach Möglichkeit zu vermeiden.
Zu diesem Zwecke ist die Königswelle 1 entsprechend weiter nach oben durch das Lager 46 geführt und nimmt oben den Trieb 47 auf, welcher die Bewegung der Königswcl ! e auf den Trieb 48 der Welle 49 überträgt. Letztere ist in
EMI3.3
Trieb 58 der in denselben Böcken 50, 51 gelagerten Welle. 54 weiter. Durch das Zahnrad 55 der Welle 54 wird der Zahnkranz 56 in Umdrehung versetzt, welcher in dem Ring 5i gelagert und mit dem halsförmigen Teil des Deckels 45 fest verbunden ist. An letzterem ist der auswechselbare Filterring 44 befestigt.
Durch entsprechende Dimensionsverhältuisse der Triebe 47, 48, 52, 53, welche zweckmässig als Reibräder auszubilden sind, kann man erreichen, dass der Deckel 45 mit dem Filterring bei einer bestimmten Tourenzahl der Königswelle 1 mit entsprechend geringerer Geschwindigkeit als die Siebkörbe um die Achse der Königswelle rotiert.
Es empfiehlt sich, direkt unterhalb der Schleuderkörbe einen Anschwänzbottich 60 zut Aufnahme der aus den Schleuderkörben geworfenen Treber anzuordnen. Dieser Anschwänzbottich kann mit einer Treberaufhackmaschine 61 versehen werden. Die in den Anschwänzbottich aus den Scbleuderkörbon hineingeworfenen Treber werden daselbst mit dem durch Leitung M und Stutzen 65 xugt-führten heissen Wasser ausgelaugt und durch die Schaufeln der Treberaufhackmaschine entsprechend bearbeitet.
Die Aufhackmaschino 61 und die Drehung der Schaufelwellen 67 wird am besten von der Königswelle 1 in der Weise abgeleitet, dass der sich um die Königswelle drehende
EMI3.4
kranz 74 überträgt. Letztgenannter Zahnkranz ist mit den Armen 75 der Aufhackmaschine fest vorbunden und wird letztere daher infolge der Drehung des Rades 73 um die Königswelle langsam rotieren. wobei die Räder 76 der Schaufelwellen 67 sich auf dem feststehenden Zahnkranz 77 abrollen und hiedurch die Rotation der Schaufeln bezw. das Aufhacken der Treber bewirken.
Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist folgende : Das rohe Schleudergut, beispielsweise die Maische in der Bierbrauerei, wird durch Leitungen 27, 79 bei entsprechender Einstellung des Dreiweghahnes 40 in die Verteilungstrommel 8 geführt und findet seinen weiteren Weg durch die Verteilungsrohre 9 zunächst in die ringförmigen Räume 4 der Schleudorkörbe 2. Während nun das System um die Königswelle 1 schnell rotiert, der Hebel 2. 9 aber so eingestellt ist, dass die Schleuderkörbe 2 ihre Drehbewegung um ihre eigene Achse noch nicht begonnen haben, staut sich die bei-t zugeführte Maische in den vier Schleuderkörbe unter dem Einfluss der Mittelpunktsfliehkraft an der am weitesten von der Welle 1 entfernten Zone jedes einzelnen Schleuderkorbes.
Beim Schleuder- korbe d (Fig. 2) ist diese Flüssigkeitsmenge durch Schraffierung angedeutet. Nach dem
Gesetze der Hydrostatik wird die Flüssigkeit eine zylindrische Oberfläche annehmen, deren senkrechte Achse in der Welle 1 liegt. Ist die Flüssigkeit so weit in den einzelnen Körben
EMI3.5
beginnen und gezwungen, das ringförmige Filtertuch zu passieren.
Dies ist der Augenblick, in welchem durch Umlegen des Hebels 29 die planetarische
Bewegung der Schleuderkörbe einzurücken ist. Inzwischen schreitet der Arbeitsvorgang weiter fort. Unter dem Einfluss der Mittelpunktsfliehkraft setzen sich die schweren Bestand-
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
körben zurückgehalten und nur diejenigen festen Bestandteile, welche, wie z. B. die Eiweisskörper, das gleiche spezifische Gewicht wie die Bierwürze besitzen, in letzterer zurückbleiben bezw. mit dieser gegen das Filtertuch 44 geführt werden, so werden dann zur Filtration nur verhältnismässig geringe Mengen von festen Bestandteilen gelangen, weshalb eine Verstopfung des Filtertuches in absehbarer Zeit nicht zu befürchten ist.
Bei fortschreitender Drehung der Schleuderkörbe 2 worden die ausgeschleuderten Treber allmählich so weit herumgeführt und der unteren senkrechten Kante 15 des Fangbleches 10 genähert, dass sie schliesslich, veranlasst durch die Mittelpunktsfliehkraft, von der Zellenwand 6 (siehe Fig. 2) herabrutschen und in das Innere des Fangbleches 10 gelangen, um von dort in den Anschwänzbottich zu fallen.
Durch das Hinzuströmen des neuen Schleudergutes in die Schöpfkammern wird eine gewisse Unruhe oder Strömung in dem bereits dem Schleuderprozess unterliegenden Gute hervorgerufen. Dieser Übelstand wird jedoch durch den am inneren Umfang jedes Schleuderkorbes ringsum laufenden ungeteilten Vorraum 4 beseitigt. Letzterer steht mit den Schöpfkammern durch Schlitze 5 in Verbindung. Hiedurch wird erreicht, dass das durch die Zu- führungsrohre 9 in diesem ringförmigen Vorraum eingelassene Schleudergut durch die Schlitze 5 auf die einzelnen Kammern verteilt werden kann, ohne die in den Kammer bereits befindliche Flüssigkeit wesentlich zu beunruhigen.
Sobald das Ausschleudern der Hauptwürze beendet ist, wird die Pumpe 64 in Gang
EMI4.2
Umstellung des Dreiweghahnes 40 in die Verteilungstrommel 8 gepumpt und aus dieser durch die Verteilungsrohro 9 in die ringförmigen Räume 4 der Schleuderkörbe 2 geführt, worauf das Ausschleudern der angeschwänzten Trebermasse in genau derselben Weise vor sich geht, wie dieses soeben beim Ausschleudern der Maische beschrieben worden ist.
Um zu verhindern, dass die Differenz zwischen dem Druck innerhalb des Filter- tuches 44 übermässig gross ausfällt und infolgedessen die Bierwürze mit grosser Geschwindig- keit durch das Filtertuch getrieben wird, empfiehlt es sich, das Abflussrohr 58 der Bierwürze als Siphonrohr auszubilden, wie dies in Fig. 1 gezeigt worden ist. Das Abflussrohr 58 schliesst sich unten an den Abflnssstlltzen 22 des Behälters 59 an und verursacht je nach seiner Höhe einen entsprechenden Gegendruck im Behälter 59. Auf diese Weise kann ein sehr starker Druckabfall der Bierwürze, ein heftiges Schäumen derselben am leichtesten vermieden werde ;).
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI4.3
der Bierwürze von den Trebem einer Maische, gekennzeichnet durch an dem innern Umfang der Schleuderkörbe befestigte Sclöpfbleche 6, durch welche eine Reihe von Schöpfkammern gebildet werden, die unten mit Zuführungsleitungen des Schleudergutes in Verbindung stehen und oben in einen Sammelraum ausmünden.