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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17037.
DR. CARL WILHELM GEORG AARLAND IN LEIPZIG.
Verfahren zur Herstellung von Farbfiltern für photographische Aufnahmen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Farbfiltermasse, welche gestattet, Veränderungen nicht unterworfene, ganz bestimmte Spektratzonen begrenzende, in allen Teilen gleichmässige Farbfilter für photographische Zwecke ; Dreifarhendruck) von unbegrenzter Grösse herzustellen. Bei Herstellung der Negative für den Dreifarbendruck u. dgl. Zwecke ist der geeignetste Platz für das Farbfilter vor der lichtempfindlichen Platte, weshalb an eine mit Vorteil anwendbare Farbfiltermasse die Grundbedingung geknüpft ist, dass dieselbe der Herstellung von Farbfiltf-rn in grösseren Abmessungen keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
Diese Bedingungen zu erfüllen, sind aber die zur Zeit bekannten Farbfiltermassen nicht geeignet, insbesondere bereiten dieselben bei Herstellung von grösseren Farbfiltern insofern Schwierigkeiten, als es nicht möglich ist, die Filtermasse völlig gleichmässig auf den Filter zu verteilen und sofern dieses dennoch gelingt, lassen sich nachträgliche Ver- änderungen nicht verhüten. Die am meisten beispielsweise im Dreifarbendruck verwendeten Farbfilter werden auf folgende Weise h & rgestelit : Es wird eine Glasplatte entweder mit passend gefärbtem Kollodium, in Wasser gelöster farbiger Gelatine oder mit farbigem Lack übergossen.
Nach dem Trocknen werden die so erhaltenen Farbfilter mit einer zweiten Glasplatte versehen und gegebenenfalls beide übereinander gelegte Platten unter Anwendung von Kanadabalsam vcrkittot. Die Herstellung von Filtern nach diesem Verfahren, namentlich in grossen Formaten, ist mit ausserordentlichen Schwierigkeiten und grossem Zeitaufwand verknÜpft. Insbesondere ist es beim einfachen Aufgiessen der Farbmasse nicht möglich, diese gleichmassig aufzutrocknen, vielmehr entstehen matte Stellen auf der Oberfläche, Schlieren,
Risse in der farbigen Schicht, wie auch eine Zersetzung der Farbmischung eintritt. Diese
Fehler sind teils mit blossem Auge sichtbar, häufiger aber nur mit dem Spektroskop nach- weisbar.
Ebenso ist das einfache Bedecken der so erhaltenen Filter mit Schutzglasplatten nicht genügend, da infolge Zutritts von Luft und Feuchtigkeit die Bindemittel und Farb- stoffe der Filter leicht Veränderungen erleiden.
Um dies zu vermeiden, weiden die Platten mit Kanadabalsam verkittet. Das hiezu erforderliche Erwärmen ruft aber Werfen des Glases und Veränderungen der Farbschicht hervor. Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Farbfiltermasse ist von solcher
Zusammensetzung, dass dieselbe in eine Glaszelle eingeschossen werden kann, ohne dass selbst nach längerer Zeit ein Eintrocknen der Masse, noch ein Auskristallisiren und Trennen der Farbstoffe zu befürchten ist.
Das Charakteristische der neuen Farbfiltermasse besteht darin, dass die mit entsprechenden Farbstoffen zu vermischenden Substanzen, wie beispiels- weise Gelatine, Hausenblase, Agar-Agar, oder andere tierische und Pflanzenleime, sowie Fibrin- stoffe allein oder in geeigneten Mischungen in reinem Glyzerin gelöst werden, wodurch die
Farbstoffe dauernd in Lösung bleiben und somit weder eine Trennung der Farbstoffe, Aus-
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Gelatine und Glycerinum purum werden in der Hitze gelöst und filtriert. Die Ferbfiltermasse wird bereitet aus : 80 cm9 oB, 80 cm, 8 A, der zur Fäulnisverhütung 0'2 9 Thymol hinzugesetzt werden kann.
Nach inniger Vermischung wird diese Masse von Luft befreit
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müssen, in sehr leicht herstellbare Glaszellen > eioschliessen und dauernd in diesen erhalten.
Die Glaszellen sind einfach in der Weise herzustellen, dass an den Rändern einer Glasplatte schmale, in allen Teilen gleichmässig dicke Streifen befestigt werden, die im Verein mit der Glasplatte einen flachen Trog entstehen lassen.
In diesen Trog wird die farbige bezw. gefärbte Masse bei der erforderlichen Temperatur eingegossen. Hierauf wird eine zweite Glasplatte aufgelegt und das Ganze unter Druck dem Erkalten überlassen. Werden an Stelle von Gelatine der Farbfiltermasse andere li-olloidsubstanzen zugesetzt, so richtet sich deren Mengenverhältnis ganz nach der Beschaffenheit dieser Substanzen, was vom Fachmann durch Experiment leicht bestimmbar ist.
So sind z. B. bei Verwendung von Agar-Agar an Stelle von 50 9 Gelatine 60 9 Agar-Agar zuzusetzen.
Zu erwähnen ist noch, dass Farbfiltermassen aus Gelatine, Farbstoff und Wasser, welche geringe Mengen Glyzerin enthalten, ebenso Farbfilter aus gefärbte Glyzerin bekannt sind. Erstere haben jedoch den Nachteil, dass dieselben wegen ihres hohen Gehaltes an
Wasser schon nach kurzer Zeit durch Verdunsten desselben solchen Veränderungen unterworfen sind, dass deren vorteilhafte Benutzung für die Zwecke der photomechanischen Reproduktion unverwendbar sind.
Die aus gefärbtem Glyzerin bestehenden Farbfiltermassen sind für photographische Zwecke deshalb ungeeignet, weil dieselben ganz besonders kon- struierte Kuvetten erfordern, die in solchen Grössen, wie sie das photomechanische Re- produktionsverfahren erfordert, gar nicht angefertigt werden können, sondern sich einiger- massen preiswert nur in Grössen anfertigen lassen, welche bedingen, dass das Filter vor das
Objektiv gesetzt wird. Es ist aber bereits in der Einleitung erwähnt worden, dass für photo- graphische Zwecke gute brauchbare Negative nur dann erlangbar sind, wenn das Farbfilter vor die lichtempfindliche Platte gesetzt wird.
Wollte man flüssige Farbfiltermassen dennoch in Kuvettpn von solchen Grössen einschliessen, welche vor die lichtempfindliche Platte ge- schaltet werden können, so würde es geradezu zur Unmöglichkeit, die Kuvetten vollständig gleicbmässig und derart dicht herzustellen, dass dieselben in allen Teilen eine bestimmte
Spektralzone begrenzen, noch derart dicht sind, dass Flüssigkeitsverluste und damit auch
Fehler bei der Aufnahme vermieden werden können.
Zudem lässt sich bei Verwendung von flüssigen Filtermasse infolge deren Veränderung bei starkem Temperaturwechsel ein
Springen der Kuvette kaum verhüten. Wird dagegen, wie es bei vorliegender Erfindung ge- schieht, als Farbfiltermasse eine dickflüssige bezw. breiige, nicht eintrocknende Glyzerin- Gehttinemasse verwendet, so können ohne jede Gefahr eintretender Veränderungen die
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zur Herstellung von Farbfiltern für photographische Zwecke dienende Farbfiltermasse, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den entsprechenden Farbstoffen zu vermischenden Substanzen, wie beispielsweise Gelatine, Hausenblase, Agar-Agar oder andere tierische und Pflanzenleime oder Fibrinstoffe in reinem Glyzerin gelöst werden.