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Österreichische
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LUDWIG CRON IN MÜNCHEN.
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mehl aus Getreide.
Dieses neue Verfahren bezweckt die Beseitigung von Mängeln der bisherigen Flach- mahtverfahren.
Mit den Flachmahlverfahren sucht man das Getreide möglichst rasch niedprzumahlen, um den Mehlkörper baldigst in Mehlform überzuführen, d. h. um baldigst viel Mehl zu erhalten. Die dazu dienenden Verfahren bestehen in dem Niedermahlen des gereinigten Getreides, dem sogen. Tiefschroten und dem darauffolgenden Absichten des Schrotproduktes mitte1st Sieben. Bei dem Schroten des Getreides wird aber nicht der ganze Mehlkörper in Mehl verwandelt, sondern nur ein Teil desselben, während ein anderer Teil in etwas gröberer Form den Dunst und ein weiterer Teil in grober Form den Gries gibt. Ein anderer Teil bleibt noch mit der Schale verbunden, welcher mit dieser den nach ten Schrot gibt.
Nachdem das Mehl abgesichtet, müssen der Dunst, der Gries und der Schrot einer weiteren Vermahlung unterworfen werden, um Mehl daraus zu gewinnen. Je nachdem nun das Schrotprodllkt abgesichtet und die gesichteten Produkte weiter vermahlen werden, bis schliesslich Mehl und Kleie vorhanden, unterscheidet man verschiedene Verfahren.
Man sucht entweder, wie in der alten Steinmüllerei gebräuchlich, nach dem Schroten nur Mehl abzubeuteln und dètl Dunst und Gries bei dem Schrot zu lassen und mit diesen weiter zu vermahlen, bis nach wiederholtem Mahlen alles Mehl herausgezogen und die Schale als Kleie bleibt ; oder es wird neben dem Mehl auch noch der Dunst abgesichtet und dieser dann für sich weiter gemahlen und abgebeutelt, während nur der Gries bei dem Schrote bleibt, oder aber es wird auch noch der Gries abgesichtet und dieser auch für sich weiter vermahlen und abgesichtet, bis er in Mehl verwandelt ist.
Das Schroten wird vornehmlich mit Schrotwalzen, selten mit Mühlsteinen ausgeführt und für das Absichten der Mehlprodukte dienen verschiedene Sichtapparate, die keiner weiteren Erörterung bedürfen.
Soll der Flachmahlmethode entsprechend, durch das Schroten möglichst viel Mehl fallen, so muss natürlich ein starker Druck auf das Mahlgut ausgeübt werden, der eine Lockerung der Mahlgutteile herbeiführen soll, während die gleichzeitig vorhandenen verschiedenen Geschwindigkeiten der Mahlflächen, die Differentialgeschwindigkeit (im Verein mit ihrer Oherfächenbeschaffenheit), ein Auseinanderziehen der Mahlgutteile bis zu ihrem Zerfall bewirkt. Durch den Druck und die Differentialgeschwindigkeit entsteht eine starke Reibung zwischen Mahlgut und den Mahlflächen, wodurch eine starke Erwärmung des Mahlgutes und ein grosser Kraftverbrauch resultiert. Die Mehle werden glatt, verschliffen.
Die starke Erwärmung des Mahlgutes sucht man durch Ventilation, d. h. durch Abkühlung mittels Luft herabzumindern oder man sucht bei Walzenstühlen die Arbeit auf zwei Walzenpaare zu verteilen. Ein oberes Walzenpaar arbeitet einem darunter befindlicher.
Walzenpaar vor und nachdem der Schrot durch die beiden Walzenpaare hindurch gegangen ist, wird das Schrotprodukt abgesichtet. Man lässt in diesem Falle den Gries bei dem Schrot, um viel Schrotmehl zu erhalten. Es bleiben aber die oben angeführten Mängel in der Hauptsache bestehen.
Eine vollständige Beseitigung derselben bezweckt nachfolgendes Verfahren.
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Druck, um Mehl aus dem Schrot zu gewinnen, sondern die Walzen werden weiter gestellt, damit mehr Schrotgries erhalten wird, der wie bereits angegeben, abgesichtet für sich auf Grieswalzen kommt und von diesen weiter mit dem Schrot vermahlen wird.
Zur Vergegenwärtigung dieses Verfahrens diene die schematische Darstellung (Fig. 1) der beiliegenden Zeichnung. Die Fig. 2 zeigt einen zur Ausführung desselben eingerichteten Walzenstuhl. a ist dabei der Behälter für die Schrote, aus welchem diese letzteren zwischen
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das Mehl in Säcke abgefüllt wird, wird der Gries mit oder ohne Dunst zwischen die Gries-bezw. Glattwalzen e geführt (in Fig. 2 oben), in diesen gelockert und dann, wie angegeben, in den Schrotbehälter a zurückgeleitet, was selbstredend auch mit dem aus dem Zylinder c abgehenden Schrote s geschieht.
Die Gruppierung der Walzen b, e zueinander kann natürlich eine verschiedene sein.
Ebenso können d und 9 von den Walzen e hinweg gleich direkt zwischen die Schrotwalzen b geführt werden, wie in Fig. 1 punktiert angedeutet ist.
Das Verfahren ist eine Kombination von Hochschroten und Flachmahlen. Die Schrotwalzen arbeiten mit weniger Druck mehr auf Gries und die Grieswalzen (mit weniger Differentialgeschwindigkeit) hauptsächlich durch Druck lockernd auf die Mehlkörper, die dann erst durch die Schrotwalzen zu Mehl auseinandergezogen werden. Die Vorteile dieses Verfahrens sind :
Vollständiges Kaltmahlen ohne Aspiration. Man erhält eine grosse Menge von Schrotmehl. Die Mehle werden nicht glatt verschliffen, sondern locker. Der Kraftverbrauch ist geringer. Das Verfahren ist einfach und für kleinste wie für grösste Leistung in gleicher Weise anwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Mehl aus Getreide, dadurch gekennzeichnet, dass die Griese und gegebenenfalls auch die Dunste von dem Schrote abgesichtet und für sich auf Grieswalzen zerdrückt (gelockert), dann aber zu dem Schrote geführt und mit diesem auf dem Schrotwalzenpaar durch die Differentialgeschwindigkeit der Walzen zu Mehl auseinandergezogen und mit dem Schrote abgesichtet werden.