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Verfahren zum Staubschutz beim Gesteinbohren und Einrichtung hiefür
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Um die Wirkung des Flüssigkeitsfilmes stets in nächster Nähe der Bohrlochmündung zu gewährleisten, wird vorteilhaft eine Vorschub- einrichtung für den Schirm vorgesehen. Der
Bohrer selbst kann in einer Art Stopfbüchse im
Schirm geführt sein, um auch an dieser Stelle ein Ausblasen von Staub zu verhindern.
Wenn erwünscht kann der Schirm an die Bohrlochmündung durch eine eigene Anpressvorrichtung dicht angeschlossen werden ; er kann elastisch, verformbar ausgebildet sein.
Die Wirkung des erfindungsgemäss gebildeten Flüssigkeitsfilmes ist für die Aufnahme von Mikrostaub wesentlich günstiger als die von Flüssigkeitsnebel, weil die Flüssigkeitströpfchen infolge ihrer hohen Oberflächenspannung zur Aufnahme von Mikrostaub ungeeignet sind.
Die Wirkung des Filmes kann durch Adhäsion, Kapillarwirkung od. dgl. unterstützt werden.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Erfindung in Verbindung mit einer Bohrvorrichtung bzw.
Tragvorrichtung, die Fig. 3 und 4 beziehen sich auf verschiedene Einrichtungen der Abdämmplatte, Fig. 5 zeigt die Erfindung insbesondere in Anwendung beim Bohren mittels Pressluftbohrmaschine ohne besondere Tragvorrichtung.
In den Figuren bedeuten 1 eine elastisch biegsame Platte, etwa Gummiplatte von Förderbandqualität, 2 einen feinporige, weichen Körper, etwa einen (Gummi-) Schwamm, 3 ein auf die Platte 1 aufvulkanisiertes Stahlscheibchen, 4 sind Bürsten, die alternativ die Stelle des Gummischwammes 2 vertreten, 5 eine Art Stopfbüchse, die beispielsweise mittels Gummischwammeinlage den Bohrer 10 abdichtet, 6 sind Federn, die gegebenenfalls die gespaltene Platte 1 (und 2) zusammenhalten, 7 ist ein verstellbarer Tragarm, 8 die Befestigungsmuffe dazu, 9 eine Schraubenfeder, 10 die Bohrstange (Bohrer), 11 eine Stützstange (Lanze), 12 eine Pressluftbohrmaschine, 13 ein Stahlscheibchen, 14 die Stelle, an der die Schraubenfeder 9 gegebenenfalls am Bohrer 10 befestigt (angeschweisst) sein kann.)
Im Beispiel der Fig.
1 und 2 ist der zur Abdichtung der Bohrstelle gegen austretenden Staub dienende, etwa kreisrunde Gummischwamm 2 vorteilhaft auf die elastisch-biegsame Gummitragplatte 1 aufvulkanisiert ; ebenso ein Stahlscheibchen 3, das (in Fig. 1) mittels des Trag-
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armes 7 und der Muffe 8 einstellbar an einer Stange 11 (Lanze) einer Bohrvorrichtung bzw.
Haltevorrichtung einer solchen befestigt ist. Die Platte 1 soll dabei den Gummischwamm 2 mit einigem Druck ans Gestein anpressen, damit eine ordentliche Abdichtung allseitig zustande kommt ; der Bohrer 10 geht durch ein Loch im Scheibchen 3 und der Tragplatte 1 und durch den Gummischwamm 2 hindurch und erfährt in letzterem eine hinreichende Abdichtung.
In Fig. 2 ist zwischen Tragarm 7 und dem Scheibchen 3, das die Gummiplatte 1 trägt, noch eine Schraubenfeder 9 eingeschaltet, die einen auch bei Erschütterungen und Verschiebungen gleichbleibenden Druck auf den Gummischwamm 2 vermittelt. Im Betriebe dichtet die Vorrichtung das Bohrloch praktisch vollkommen nach aussen ab, derart, dass auch der feinste Staub irgendwo an der durch das austretende Spülwasser dauernd nassen grossen Oberfläche des Schwammes hängen bleiben und endlich mit dem Spülwasser unschädlich vermischt herabrinnen ; oder wenn, wie einleitend erwähnt, der Schwamm wenigstens von Zeit zu Zeit in Wasser eingetaucht wird, wobei dem Wasser staubbindende z. B. schäumende Zusätze beigegeben sein können.
Die Fig. 3 zeigt eine Ausbildung der Erfindung, bei der die Schwammplatte 3 durch Bürsten 4 ersetzt ist, welche die ganze Oberfläche der Platte 1 bedecken.
Zugleich zeigt die Fig. 3 eine Art Stopfbüchse 5, die etwa mit Gummischwamm gefüttert, den Austritt von Feinstaub auch an der Durchtrittsstelle des Bohrers 10 verhindert ; in der Regel wird aber die im Schwamm 2 ohnehin erfolgende Abdichtung auch der Bohrstange schon hinreichen.
Die Fig. 4 bezieht sich auf eine Ausführungsform der Schwamm-bzw. Bürstenplatte 1, bei der zwecks leichteren Auf-und Abnehmens (beispielsweise zum Zwecke des Benetzens) die Platte 1 samt dem Schwamm 2 aufgeschnitten ist, und im Betriebe durch die Federn 6 zusammen gehalten wird.
Die Fig. 5 erläutert eine besondere beim Arbeiten ohne Zuhilfenahme eines Bohrständers od. dgl. vorteilhafte Einrichtung : die oben erwähnte Feder 9 wird von solcher Länge gewählt, dass sie, die Bohrstange lose mit reichlich Spielraum umschliessend, bis zur Bohrmaschine reicht und dort sich abstützt.
Sie kann am Ende ein Stahlscheibchen 13 aufweisen, das den Druck auf das Stahlscheib- chen 3 vermittelt ; bei 14 kann sie an der Bohrstange 10 selbst befestigt (angeschweisst) sein, so dass das Ganze ein Stück bildet, und samt dem Bohrer auswechselbar ist.
Aus Fig. 5 ist auch der Vorteil der Biegsamkeit der Gummiplatte 1 zu entnehmen ; auch ein Ansetzen der Vorrichtung in Ecken ist ohne weiteres möglich.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen
Schutzvorrichtung ist es ferner, dass dem Arbeiter weder Staub noch Splitter, noch Spülwasser ins Gesicht fliegen ; alles läuft als Brei unschädlich am Gestein herunter.
Die Erfindung ist sowohl für Trockenbohrung als auch für Nassbohrung geeignet. Sie bildet einen wesentlichen Fortschritt im Zuge der Entwicklung der Staubbekämpfung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Staubschutz beim Gesteinbohren, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrloch mittels eines elastisch-verformbaren porösen Körpers von grosser innerer Oberfläche abgedämmt wird, durch den der Bohrer hindurch geht, und welcher in nassem Zustand erhalten wird, wobei die Benetzungsflüssigkeit in an sich bekannter Weise chemische Stoffe enthalten kann, die die Bildung eines Flüssigkeitsfilmes erleichtern, die Staubbindefähigkeit erhöhen und allenfalls die Verdunstungsfähigkeit herabsetzt.