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Kinderwagen mit schwenkbar angeordneten Radachsen
Es sind bereits Kinderwagen mit einer Einrichtung zur Erleichterung des Befahrens der Randsteine beim Übersetzen der Strasse von einem Bürgersteig zum anderen ohne Veränderung der Lage des Wagenkastens, also bei horizontaler Lage desselben, bekannt geworden. Zu diesem Zwecke ist jede Radachse auf einem Paar von Lenkern gelagert, von welchen jeder einen in seiner Längsrichtung angeordneten, mit einem festen Stift des Wagengestells zusammenwirkenden Führungsschlitz aufweist und am freien Ende mit einem am Wagengestell gelagerten Hebel gelenkig verbunden ist, der unter der Wirkung einer Feder die Wagenräder gegen die Fahrbahn zu drücken sucht.
Beim Übersetzen der Strasse wird ein vom Führungsholm des Wagens ausgehendes Gestänge betätigt, das die für die Fahrt auf ebener Bahn vorgesehene Verriegelung aufhebt und gleichzeitig ein jeder Radachse zugeordnetes, auf einem Schwenkhebel in der Mittelebene des Wagens vorgesehenes Hilfsrad gegen die Fahrbahn schwenkt. Diese Einrichtung ist überaus umständlich und für das Befahren mehrerer aufeinanderfolgender Stufen, z. B. von Treppen nicht geeignet.
Es sind auch schon Kinderwagen vorgeschlagen worden, die durch zweiteilige Ausbildung der Karosserie die Umwandlung eines Kastenwagens in einen Sportwagen ermöglichen und zu diesem Zwecke wegen der hiebei auftretenden Schwerpunktsverlagerung des Wagens als Schwinghebel ausgebildete Radachsen aufweisen, die kurbelzapfen- ähnlich ausgebildet um 180'schwenkbar sind und durch Zugfedern in ihren Endstellungen gehalten werden.
Die Erfindung betrifft einen Kinderwagen mit schwenkbar angeordneten Radachsen und bezweckt durch einfache bauliche Ausgestaltungen das Befahren von Treppen zu ermöglichen und mit wenigen Handgriffen den Wagen bei verschieden geneigter Rückenlehne und Fussrast zum Sitzen und Liegen geeignet sowie zur Beförderung des Wagens auf öffentlichen Verkehrsmitteln auf handliche Grösse zusammenklappbar zu machen. Im wesentlichen besteht die Erfindung dann, dass wenigstens eine der Radachsen mit ihren Tragarmen einen um eine feste Achse des Warengestells drehbaren U-Bügel. bildet, der zur Verkürzung des Radstandes in der Richtung zur anderen Achse zum Befahren von Stiegen schwenkbar ist. Die Erfindung erstreckt sich ferner auf bauliche Ausgestaltungen des Wagens.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausfiihrungsform dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen den Kinderwagen in Seitenansicht bzw. in Draufsicht, wobei die Rückenlehne und die Fussrast sich in einer zum Liegen des Kindes geneigten Stellung befinden. Die Fig. 3 zeigt den Wagen in Seitenansicht in einer anderen Stellung der Teile. In den Fig. 4 und 5 sind die Räder des Wagens während des Befahrens einer Stiege in zwei aufeinanderfolgenden Phasen ersichtlich gemacht.
Die Fig. 6 zeigt den Wagen in zusammengeklappter Stellung, Fig. 7 bei abgenommenen Rädern und darauf aufgesetzten Schlittenkufen und Fig. 8 eine Einzelheit.
Das Wagengestell besteht im wesentlichen aus einem Rahmen, dessen Längsleisten 1 an den Enden etwas aufgebogen sind und Drehbolzen 2,3 für eine Fussrast 4 bzw. die Rückenlehne 5 aufweisen. An der Unterseite der aus U-förmig gefalteten Blechen bestehenden Querleisten 6 sind Lagerlaschen 7, 8 angeschweisst, in welchen Drehzapfen 9, 10 gelagert sind, um die die Achsen 11, 12 der Wagenräder 13, 14 schwenkbar sind, wozu jede Achse 11 bzw. 12 mit Armen 15 bzw. 16 zu einem Bügel ausgebildet ist. Die Arme 15 sind über die Drehbolzen 9 unter Bildung von Winkelarmen 17 hinaus verlängert, deren gabelförmiges freies Ende um 90 0 verdreht, einen Stehbolzen 18 umgreift, der an der Unterseite der Querleiste 6 befestigt ist und einer Schraubenfeder 19 als Widerlager dient.
Jedem Bügelarm 16 ist ein gleichfalls um den Drehbolzen 10 schwenkbar gelagerter Arm 20 zugeordnet, dessen freies Ende zur Aufnahme eines Schraubenbolzens 21 um 90' verwunden ist (Fig. 8), der mit einer Öse 22 bei 23 am Arm 20 schwingend befestigt ist. Jeder Arm 20 weist nahe seiner Lagerstelle eine Bohrung 24 auf, die in der in Fig. 1 dargestellten Lage mit Löchern der Lagerlaschen 8 zur Deckung kommen, so dass die Arme 20 durch einen hindurchgeführten Steckbolzen gegen Schwenkbewegungen gesichert werden können. Zwischen
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eine Schraubenfeder 25 vorgesehen, deren Spannung durch die Schraubenmutter des
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Bolzens 21 regelbar ist und die bei Fahrt auf ebener Strecke die Stösse der Fahrtunebenheiten auffängt.
Um jeden Bolzen 10 ist eine Schraubenfeder 26 angeordnet, deren Enden einerseits an der Unterseite der einen Querleiste 6, anderseits am Arm 20 abgestützt sind und dabei so gespannt sind, dass sie die Achse 12 samt den Rädern 14 entgegen dem Uhrzeigersinn (Fig. I) um den Bolzen 10 zu drehen und in der dargestellten Lage zu halten suchen, die wie erwähnt bei Fahrt auf ebener Bahn durch den in die aufdeckenden Löcher 24 hindurchgeführten Steckbolzen gesichert werden. Die Rückenlehne 5 ist an ihren Seitenleisten mit den hinteren Enden von Armstützen 27 gelenkig verbunden, deren vordere Enden je an einem bogenförmig gekrümmten, bei 28 an der zugehörigen Leiste 1 schwenkbar befestigten Lenker 29 mittels
Bolzen 30 gelenkig angreifen.
Ein bei 31 ge- lagerter Bügel 32 untergreift mit seinem Steg die Fussrast 4 und kann an der Unterseite in bekannter Weise in Rastenhaken 33 eingehängt werden und somit die Fussrast 4 in einer be- stimmen Schräglage zur Sitzfläche 34 halten.
Der bei 35 an den Längsleisten 1 des Rahmen- gestells schwenkbar angreifende Lenkbügel 36 trägt an gegenüberliegenden Stellen seiner Längs- holme je ein Gelenk 37 und einen bei 38 schwenk- baren Sperriegel 39, der mit einem Bolzen 40 am Ende des benachbarten Teiles des Längs- holmes zusammenwirkt und beide Teile in der in Fig. 3 ersichtlichen Stellung sichert. Ein bei 41 schwenkbarer Lenker 42 mit am freien
Ende vorgesehenen Stellöchem 43 kann auf einen Bolzen 44 oder in der in Fig. 7 ersichtlichen
Stellung des Lenkbügels 36 auf das vorstehende
Ende des Lenkzapfens 28 aufgesteckt und in gewünschter Lage gegen Schwenkbewegung während der Fahrt gesichert werden.
Ein an der Unterseite jeder Armstütze 27 bei 45 an- gelenkter Stellbügel 46 weist an den Bügelarmen an gegenüberliegenden Stellen winkelförmig aus- gebildete Rastenschlitze 47 auf, die auf die vorstehenden Drehzapfen 3 der Rückenlehne 5 nach Wahl eingehakt werden können und damit die Rückenlehne in verschiedener Schräglage sichern.
Nach dem Aushängen des Stt.'lbügels kann die Lehne in irgend eine andere gewünschte
Schräglage, z. B. aus der in Fig. 3 ersichtlichen
Stellung in die nach Fig. l gebracht werden, wobei die durch die Armlehne 27 und die Lenker 29 mit der Fussrast durch den Bügel 32 in Ver- bindung stehende Fussrast selbsttätig aus der in Fig. 3 ersichtlichen Lage in die nach Fig. l gelangt und umgekehrt.
Soll der Kinderwagen über eine Stiege gefahren werden, so wird nach dem Herausziehen der
Steckstifte aus den Bohrungen 24 unter Ent- sicherung des Bügels 12, ; 6 dieser aus der in
Fig. 1 ersichtlichen Stellung entgegen der Kraft der Feder 26 in die Stellung nach Fig. 3 geschwenkt und hierauf unter Zug an dem Lenkbügel 36
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Räderpaar 14 an der ersten Stufe anliegt (Fig. 3) und hierauf unter weiterer Spannung der Feder 26 in die in Fig. 4 ersichtliche Stellung verschwenkt wird, worauf das Räderpaar gemeinsam angehoben wird und über die vordere Kante der Stufe abrollen kann, wobei aber gleichzeitig unter teilweiser Entspannung der Feder 26 auch das andere Räderpaar sich auf die erste Stufe aufsetzt.
Beide Radsätze 13, 14 nehmen dann wiedei eine in Fig. 3 ersichtliche Stellung ein, worauf sich der geschilderte Vorgang bei der nächsten Stufe wiederholt. Auf diese Weise kann der Wagen
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hinauf-oder hinuntergefahren werden, was stosslos und sanft erfolgt, da die Federn 16 und 26 dit Stösse auffangen.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, kann der Tug, n weitmöglichst zusammengeklappt werden, so dass er auf öffentliche Verkehrsmittel mitgenommen werden kann. Wie ersichtlich, wird die Rückenlehne 5 nach vorne geklappt, wobei sich die Armlehnen 27 gegen den um 180 umgelegten Lenkbügel 36 legen. Die Fussrast 4, die in Fig. 6 nicht ersichtlich ist, liegt dabei zwischen Rückenlehne 5 und Sitzfläche 34, da sie um die Drehbolzen 2 zurückgelegt werden kann. Die untere Querstütze 48 wird vorher um das Gelenk 49 an die Fussstütze 4 angeschwenkt. Der Lenkbügel 36 wird durch federnde Haken 50 sowie durch die Lenker 42, die auf seitliche Bolzen 51 der Lenker 29 aufgesteckt wird, in der in Fig. 6 ersichtlichen Stellung gesichert.
Das Rad 13 wird unter Spannung der Feder 26 knapp mit der Achse 12 an das Fahrgestell herangeschwenkt und durch einen schwenkbaren Haken 53 in dieser Lage festgehalten. Nach der Abnahme der Räder 13, 14 kann auf die Achsen seitlich je eine Kufe 52 aufgesteckt und mit den üblichen Bügelklemmen gesichert werden (Fig. 7), so dass der Wagen auch als Schlitten benützbar ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kinderwagen mit schwenkbar angeordneten
Radachsen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Radachsen (11 bzw. 12) mit ihren Tragarmen (15 bzw. 16) einen um eine feste Achse des Wagengestells (1, 6) drehbaren U-Bügel bildet, der zur Verkürzung des Rad- standes in der Richtung zur anderen Achse zum
Befahren von Stiegen schwenkbar ist.