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BUndstich-und Pikiermaschine
Im Patent Nr. 162750 ist eine als eigene Maschine oder als Zusatzapparat für Nähmaschinen geeignete Blindstich-und Pikiervorrichtung beschrieben, bei welcher im Bereich der Nadelbahn ein Schlingenfänger ortsfest angeordnet ist, mit Hilfe dessen die ihm vom Fadengreifer zugeführte Fadenschlinge für den darauffolgenden Durchstich der Blindstichnadel über und unter die Nadelführung gelegt wird. Bei dieser Maschine steht das zu benähende Werkstück unter der Einwirkung eines entgegen der Stoffvorschubrichtung aufgebogenen Stoffdrückerfusses am oberen Teil des Maschinenkörpers, und eines im Maschinenunterteil vorgesehenen Stoffhebers. Ein Teil des Stondlücker- fusses ist hiebei als Schlingenfänger ausgebildet.
Die Herstellung eines solchen Stoffdrúckerfusses ist schwierig und teuer.
Erfindungsgemäss wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, dass der Stoffdrückerfuss als unmittelbar am Maschinenkopfoberteil starr befestigter, leicht herstellbarer Plattenkörper (Nadelplatte) ausgebildet ist, an dessen Oberseite der Schlingenfänger als besonderes Werkstück lösbar befestigt ist. Weitere erfindungsgemässe Verbesserungen an der Nadelplatte sind nachstehend beschrieben und in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Die Zeichnung stellt die Blindstich-und Pikiermaschine gemäss der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dar, u. zw. zeigt Fig. 1 die Maschine in Ansicht von der
Bedienungsseite aus, mit Teilschnitt durch den
Stofführungsfuss, Fig. 2 in Stirnansicht. Die
Fig. 3 und 4 geben den ortsfesten Stoffführungsfuss (Nadelplatte) in natürlicher Grösse wieder, u. zw. Fig. 3 in Draufsicht, mit einem die
Stichbildung zeigenden Blick auf das Werk- stück, Fig. 4 im Schnitt nach IV-IV der Fig. 3.
Die dargestellte, sowohl für Blindstich-als auch für Durchsticharbeiten geeignete Maschine ist von jener an sich bekannten Bauart, bei welcher sich der Transporteur und der feste
Teil der Stoffpressereinrichtung am Maschinen- kopf 1 befindet, wogegen das bewegliche, von unten auf das Werkstück wirkende Organ der
Pressereinrichtung am Unterteil 2 der Maschine angeordnet ist.
Am Maschinenkopf 1 sind in üblicher Weise der Fadenspannungsregler 3, die Fadenführung 4 und der Stichlängeneinsteller 5 vorgesehen.
Auf einer im Maschinenkopf 1 gelagerten Quer- welle 6, deren Schwingbewegung auf übliche
Art von der Hauptwelle abgeleitet ist, sitzt in einem nach der Redienungsseite auskragenden
Arm 7 des Maschinenkopfes 1 ein zweiarmiger
Schwinghebel 8, wobei der eine Hebelarm die
Nadelklemme 9 mit der gekrümmten Blindstich- nadel 10 und dem Fadenzubringer 11, der andere das Kegelradsegment 12 für den Antrieb des
Fadengreifers 13 trägt. Dieser wird, der Höhe nach einstellbar, in einer Klemme 14 gehalten, welche am freien Ende eines Drehbolzens 15 vorgesehen ist, dessen anderes Ende ein mit dem Segment 12 kämmendes Rirzel 16 aufweist.
Die Drehachse des innerhalb des Maschinen- kopfarmes 7 gelagerten Drehbolzens 15 liegt vor der Vertikalebene der Nadelbahn und ist einerseits gegenüber dieser, anderseits in hezug auf eine in der Stoffvorschubrichtung x durch den Tiefst- punkt der Nadelbahn geführten Vertikalebene so geneigt, dass sie die Nadelbahn. auf ihrer
Einstichseite schneidet.
Die den ortsfesten Teil der Stoffpresser- vorrichtung bildende, an ihrer Oberseite den
Schlingenfänger 18 tragende Nadelplatte 17 ist unterhalb der beschriebenen, aU1 Maschinen- kopf 1 angeordneten beweglichen Teile der
Pikiervorrichtung an dem nach der Bedienungs- seite ausladenden Arm 7 des Maschinenkopfes 1 starr befestigt und trennt gleichzeitig als Abdeck- platte diese Teile der Pikiervorrichtung vom zu pikierenden Nähgut.
Die Nadelplatte 17 (vgl. insbesondere Fig. 3 und 4) geht von ihrem oben mit Passflächen
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abgesetzt, in den gegen die Stoffvorschubrichtungx aufgebogenen Fussteil 17 b über und weist an der sonst ebenflächigen Sohle eine durchgehende, nach einer Kreiszylinderfläche geformte runde Nut 17 c auf, die dem Querschnitt des am Maschinenunterteil 2 beweglich gelagerten Stoffdrückers 25 angepasst ist.
Ein vom Befestigungsende 17a ausgehender, sich bis über die Nadelbahn
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erstreckender, in deren unmittelbarem Bereich verengter geschlossener Schlitz 17 d der Nadelplatte gibt in seinem breiteren Teil dem nicht dargestellten Stofftransporteur Raum und lässt in seinem vorderen verengten Teil den ebenfalls nicht gezeichneten Stoffheber durchtreten.
Anschliessend an den Befestigungsteil 17 a ist eine dem Radius der Nadelbahn entsprechende kreiszylindrische Ausfräsung vorgesehen, deren dem aufgebogenen Fussteil 776 zugewandte rechtsseitige Begrenzungswand 17e als Führungsleiste für die Blindstichnadel 10 dient, wogegen sie linksseitig durch eine Nadelrinne 171 begrenzt ist, die das Einfädeln der Nadel erleichtert.
In dieser Ausfräsung, deren Krümmung angepasst, sind zu beiden Seiten des Schlitzes 17 d Führungs- plättchen 19 bzw. 20 und 21 festgeschraubt, von denen das Plättchen 20 einen den Rand des verengten Schlitzteiles 17 d etwas überragenden Vorsprung hat, der unten abgeschrägt ist und als Führung des unteren Teiles der Fadenschlinge wirkt. Die Plättchen 20 und 21, von denen letzteres auf der Schlitzseite schräg abgeschnitten ist, sind im Bereich der Nadelnnne 17f um deren Breite verkürzt und dienen als zusätzliches Widerlager gegen ein Ausbiegen der Blindstichnadel in der Stoffvorschubrichtung.
Das Plättchen 19 ist an der Kante 19a abgeschrägt, damit die Blindstichnadel 10 auch bei etwaigem Verziehen des Nähgutes nicht aufstösst, sondern abgleiten kann. Auf dem linken Randteil der Nadelplatte 17 ist zwischen dessen aufgebogenem Vorderteil 17 b und der Nadelrinne 171, unter Zwischenfügung eines die Fadendicke berucksichtigenden Distanzbleches 22 der ortsfeste Schlingenfänger 18 befestigt, dessen hart an der Nadelbahn in die Verengung des Schlitzes 17 d vorragende Auffangnase 23 nach unten und vorne abgerundet ist und im Scheitelpunkt der vorderen Rundkante einen vertikalen, an seinem Fussteil gegen die Nadelbahn zurückgebogenen Schlingenhalterstift 24 trägt.
Das mit der festen Nadelplatte 17 zusammenwirkende bewegliche Stoffdrückerhorn 25 ist die-er gegenüber in einem um eine Achse 26 des Maschinenunterteiles 2 schwenkbaren Stoffdrückergehäuse 27 nachgiebig gelagert und weist im Bereich der Nadelbahn eine Durchbrechung fur den nicht dargestellten Stoffheber auf..
Der schwenkbare Halter des Stoffhebers und dessen Antriebsteile sind gleichfalls im Stoff- druckergehäuse 27 untergebracht. Eine auf den Träger 28 des Stoffdrückergehäuses 27 wirkende kräftige Blattfeder 29 hält dieses ständig in der durch einen am Träger 28 vorgesehenen Anschlag 30 bestimmten Gebrauchslage, aus welcher das Gehäuse 27 lediglich zum Zweck der Einführung bzw. Abnahme des zu benähenden Stoffes durch Knieantrieb (angedeutet durch ein am Träger 28 angreifendes Betätigungglied 31), gegen die Wirkung der Feder 29 abgesenkt werden kann.
Die Einstellung der Höhenlage des Stoffdrückergehäuses 27 und damit des Stoff drücker- homes 25 und des Stoffhebers entsprechend der Dicke des zu verarbeitenden Nähgutes erfolgt mittels einer am Gehäuseunterteil 2 angebrachten Einstellschraube 32 mit Skala, an deren konisches Ende 33 der Anschlag 30 des Trägers 28 unter der Wirkung der Blattfeder 29 ständig anliegt. Bei einer durch Verdrehung der Schraube 32 hervorgerufenen axialen Verschiebung ihres Konus 33 im einen oder anderen Sinn, erfährt der Träger 28 durch bzw. gegen die Wirkung der Feder 29 eine geringe Ausschwenkung.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Maschine entspricht hinsichtlich Fadenführung und Stichbildung grundsätzlich jener der im Patent Nr. 162750 behandelten Pikiervorrichtung.
Wenn nach erfolgtem Durchstich des durch den den Stoff heber in die Nadelbahn angehobenen zu pikierenden Nähgutes die Blindstichnadel 10 sich zurückzuziehen beginnt, tritt der in diesem Zeitpunkt hinter der Nadelebene befindliche Fadengreifer 13 seme im Uhrzeigersinn verlaufende Wirkbewegung an, bei welcher er die von der Blindstichnadel 10 zurückgelassene Fadenschleife aufnimmt und in zunächst absteigendem Bogen dem festen Schlingenfänger 18 zuführt.
Hiebei übernimmt die Abschrägung an dem den Schlitz 17 überragenden Vorsprung 2 a des Führungsplättchens 20 die sichere Führung des unteren Fadenschlingenteiles unter die Auffangnase 23 des Schlingenfängers 18
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Lagerung des Drehbolzens 15, in etwas steiler aufsteigendem Bogen seiner Endlage zustrebt, angehoben und um den auf der Schlingen- fängernase 23 vorgesehenen Schlingenhalterstift 24 gelegt. Diese Arbeitsphase ist in Fig. 3 fest- gehalten.
Beim neuerlichen Arbeitsgang der
Blindstichnadel 10 gibt das Füsschen 13 a des rückläufig bewegten Fadengreifers 13 die vor- her angehobene Fadenschlinge frei, so dass deren oberer Ast nunmehr über den gegen die Nadel- bahn zurückgebogenen Fussteil des Schlingen- halterstiftes 24 gegen die vorne und unten ab- gerundete Auffangnase 23 des Schlinge- fängers 18 abfällt, von welcher die unter der Wirkung der Fadensprnnung verengte Faden- schlinge abgeleitet und durch den beim neuen
Durchstich entstehenden Verbindungsstich an- gezogen und fixiert wird.
Soll nach Erreichen der aus Fig. 3 ersichtlichen Arbeitsphase die
Arbeit unterbrochen und das pikierte Nähgut abgenommen werden, braucht dieses, nach Ab- senken des Stoffdrückergehäuses 27 durch das kniebetätigbare Zugglied 31 bloss in der Stoff- vorschubrichtung x herausgezogen werden, wobei die Fadenschleife, durch den Haltestift 24 der
Auffangnase 23 am Abgleiten von dem in der erwähnten Endlage verbliebenen, jetzt fest- stehenden Fadengreiferfüsschen 13 a gehindert, an dessen Vorderkante selbsttätig abgerissen wird. Ein Ausbiegen der Blindstichnadel 10
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in der Stoffvorschubrichnmg wird hiebei durch das zusätzliche Widerlager an den Führungsplättchen 20, 21 verhindert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Blindstich-und Pikiermaschine nach Patent Nr. 162750, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoffdrückerfuss als unmittelbar am Maschinenkopfoberteil starr befestigter, leicht herstellbarer Plattenkörper (Nadelplatte 17) ausgebildet ist, an dessen Oberseite der Schlingenfänger (18) als besonderes Werkstück lösbar befestigt ist.
2. Blindstich-und Pikiermaschine nach An-
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ihre Oberseite überragenden Fadenhaltestift (24) trägt.
3. Blindstich-und Pikiermaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der, zweckmässig am Scheitel der vorderen Abrundung der Fadenfangnase (23) sitzende, Fadenhaltestift (24) an seinem Fussteil in der Stoffvorschubrichtung (x) gegen die Nadelbahn zurückgebogenist und dass hinter der die Nadelbahn nach vorne begrenzenden Kante der Fadenfangnase (23) eine Leit- und Führungsfl che für den unteren Teil der Fadenschlinge angeordnet ist, welche vorteilhaft den Rand der für den Stofftransporteur und den Stoff heber vorgesehenen Längsdurchbrechung (17 d) der Nadelplatte (17) seitlich überragt.
4. Blindstich- und Pikiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blindstichnadel (10), zumindest auf der Einstichseite (17f) ihrer Bahn, gegen seitliches Ausbiegen in der Stoffvorschubrichtung (x) durch ein Widerlager (20, 21) zusätzlich gesichert ist.
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