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Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- stellung einer Bauplatte, bei welchem mit einem sich verfestigenden Grundstoff wie Gips oder
Zement Schichten eines Armierungsmaterials in Formen umgossen werden. Als Armierungs- material dient Rohrgeflecht, Drahtgewebe, Holzgerippe oder kreuzweise verlegte Schichten von
Stäben oder gebundenen Schilfrohrmatten. Dieses Armierungsmaterial erfordert entweder die Verarbeitung von wertvollen Halbfabrikaten, wie Eisenstäbe, Draht oder Holzstäbe oder von in zu geringer Menge vorkommendem Rohmaterial, wie Schilf, von geringer Festigkeit.
Die Erfindung liegt nun zur Beseitigung dieses Nachteiles darin, dass als Armierungsmaterial nach Art der Köperbindung zu tragfähigen Tafeln verflochtene Weidenruten verwendet werden.
Diese Weidenruten stellen ein äusserst zähes und widerstandsfähiges Baumaterial dar, das den Tafeln eine weit höhere Festigkeit als die Schilfrohrgeflechte verleiht und dabei den Vorzug hat, keine maschinelle Vorbehandlung, wie Holz oder Eisen, zu beanspruchen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der aus Gipsbrei bestehenden Gussmasse noch ein zwischen Mahlsteinen hergestellter Schrot von Weidenrinde beigemengt und dadurch ein Baustoff restlos für Bauzwecke herangezogen, der überall in ausreichender Menge zu finden ist, ohne Schwierigkeiten beschafft und transportiert werden kann und unter geringsten Herstellungskosten zur serienweisen Fabrikation von Bauplatten herangezogen werden kann.
Die zur Bildung der Tafeln verwendeten Weidenruten werden so verflochten, dass rechteckige Tafeln entstehen, die ein Ausmass von höchstens einem Quadratmeter erreichen und je nach ihrer baulichen Verwendung schon bei ihrer Herstellung entsprechend geformt werden können. Die Köperbindung der Weidenruten kann auf verschiedene in der Textilindustrie bekannte Arten hergestellt werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Köperbindung veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 eine fünfbündige Köperbindung und die Fig. 2 eine Spitzköperausführung.
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dass entweder sogenannte gewöhnliche Köper ein-bis fünfbündig (Fig. 1) oder sogenannte Spitzköper (Fig. 2) zwei-bis sechsbündig entstehen. Die Flechtungsart ist so gewählt, dass die Tafeln an sich schon einer Durchbiegung in jeder Richtung den grösstmöglichsten Widerstand entgegenstellen. Das Ausfüllen der Tafeln mit Gips-
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Gipsbrei kann ausserdem mit Rindenschrot der
Weiden vermischt werden, so dass die Wärme- isolation der Bauplatte wesentlich erhöht wird.
Die aus Gipsbrei bestehende Schicht, welche die
Geflechtstafeln umgibt, ist ungefähr 1 cm stark, so dass die auf diese Weise hergestellten Bau- platten eine Gesamtstärke von zirka 4-6 cm erreichen.
Diese Bauplatten sind sofort nach dem
Abbinden des Gipsbreies an der Baustelle ver- wendbar und können mit der Handsäge in jeder
Richtung bearbeitet oder zur Anbringung an dem
Fachwerk des Baues durch Nageln und Ver- binden mit Mörtel in den aus den Platten be- stehenden Mauerverband eingefügt werden.
Bei der Herstellung dieser Bauplatten wird darauf Rücksicht genommen, dass in den Stoss- flächen der Bauplatten die 4-6 cm breit sind, in bekannter Weise Nut und Feder eingearbeitet werden. Dadurch greifen die Bauplatten beim Ver- legen in den Mauerverband sofort ineinander und ergeben eine allen Witterungseinflüssen standhaltende Verbindung. Solche Bauplatten sind relativ leicht, schalldicht, formbeständig, temperaturisolierend, frostsicher, feuersicher und infolge des verwendeten Materials leicht zu bearbeiten.
Die Verkleidung des Fachwerkbaues mit den erfindungsgemässen Bauplatten erfolgt nicht nur an den Wänden, sondern auch am Dach. Durch
Aneinanderfügen der Bauplatten mit Nut und
Feder und Ausfüllen der Fugen mit Lager-oder
Stossfugenmörtel werden geschlossene Wand- bzw. Dachflächen in denkbar kurzer Zeit gebildet, die allen Anforderungen, die an solche Bauten ge- stellt werden, in jeder Weise entsprechen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte, bei welchem mit einem sich verfestigenden Grundstoff, wie Gips oder Zement, Schichten eines Armierungsmaterials in Formen zu Platten gegossen werden, dadurch gekennzeichnet, dass als Armierungseinlagen nach Art der Köperbindung zu tragfähigen Tafeln verflochtene Weidenruten verwendet werden.
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