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Verfahren zur Herstellung von form-und feuerfesten Bauelementen von grossem Isoliervermogen gegen Wärme und Feuchtigkeit.
Der Wunsch, Bauelemente. z. B. Platten herzustellen, die einerseits eine hohe Festigkeit und Feuersieherheit aufweisen und andeiseits kleines Gewicht haben und porös sind, führte zu verschiedenen Her-
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hervorragenden Eigenschaften weite Verbreitung im Baugewerbe gefunden. Als Bindemittel kommen Magnesia, Magnesit mit Krisit. C'hlorzink-und Magnesiumchloridlaugen, Wasserglas u. a. zur Verwendung.
Diese Produkte haben den Nachteil, dass in ihnen schädigende Stoffe, wie freie Säuren, Schwefel, Salpeter,
Soda, u. a. m. enthalten sind oder im Verlaufe der Zeit auftreten. Die dadurch eintretenden Schäden an Bauten wie z. B. das Zerfressen der metallischen Leitungen und Rohreinlagen usw. sind dem Fachmanns aus der Praxis bekannt. Die im Baugewerbe am meisten verwendeten hydraulischen Bindemittel wie Zement. Kalk usw. kamen für die Herstellung solcher Leiehtbaukörper nicht in Frage, da eine innige Verbindung zwischen diesen Materialien und den vegetabilischen Füllstoffen nicht herzustellen war und daher nur wenig haltbare und bruchige Produkte erzielt werden konnten. Bei Verwendung von Teer, Asphalt usw. als Bindemittel lassen die damit hergestellten Körper die gewünschte Feuersicherheit und Formbeständigkeit vermissen.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet nun ein Verfahren zur Herstellung von form-und feuerfesten Bauelementen von grossem Wärmeisolationsvermögen aus einem hydraulischen Bindemittel und einem vegetabilischen Füllstoff. Zur Erzielung einer beschleunigten und innigen Verbindung zwischen dem hydraulischen Bindemittel und dem faserigen Füllstoff wird das erstere mit einem säure-und schwefelfreien Hydrosol vegetabilischer Natur gemischt und in die so entstandene dickflüssige Masse der vegetabilische Füllstoff eingebracht. Der Brei wird dann in Formen gegossen und dem Abbindeprozess überlassen. Mit Vorteil wird das Hydrosol in heissem Zustande zur Verwendung gebracht und der Brei noch vor dem vollständigen Erkalten in die Formen gegossen.
Die Dauer des Abbindeprozesses, das spezifische Gewicht, die Festigkeit des Fertigproduktes hängen einerseits von der Art und Menge des
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wie folgt ausgeführt werden : Es wird zunächst eine Mischung hergestellt, indem 10 kg Zement mit 5 g trockenem Agar-Agar in fein verteiltem Zustande als säure-und schwefelfreies Hydrosol vegetabilischer Natur erhitzt und zu einem dickflüssigen Brei gerührt werden.
In der Zwischenzeit wird eine zweite Mischung hergestellt, indem 1 leg Wasser mit 20 g trockenem Agar-Agar in fein verteiltem Zustande gemischt und gekocht wird. 10 leg Holzfaserstoffe als vegetabiliseher Füllstoff von grossem Isoliervermögen gegen Wärme und Feuchtigkeit werden mechanisch in bekannter Weise zu dem Wasser und Agar-Agar gerührt und eine halbe Stunde lang gekocht. Der faserige Füllstoff kann nun auch bestehen aus zerkleinertem Holz, Stroh, Schilf, Rinde, Kork usw. Beide Mischungen werden dann zusammengebracht. Es können aber auch bloss Holzfaserstoffe für sich allein zu der ersterwähnten Mischung hinzugefügt werden.
Nachdem die Masse solange umgerührt worden ist, bis sie dick und gleichförmig geworden ist, wird sie in Formen gegossen.
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Durch die Anwendung des neutralen, vegetabilischen Hydrosols wird eine beschleunigte und innige Verbindung zwischen dem hydraulischen Bindemittel und den fasrigen vegetabilischen Füllstoffen bewirkt, ohne dass die Abbindefähigkeit des Mittels irgendwie vermindert und auf die Fiillstoffe auf irgendeine Weise schädigend eingewirkt wird. Durch die dickflüssige Masse aus hydraulischem Bindemittel und Hydrosol werden die Füllstoffe vollständig eingehüllt. Das heisse Hydrosol wirkt im Sinne des Aufschliessen und Geschmeidigmachens auf die Füllstoffe, so dass die dickflüssige Masse in die feinsten Poren einzudringen und nach dem Trocknen festzuhaften vermag.
Dieserart entsteht eine Masse von grosser Festigkeit und geringem spezifischem Gewicht, die sich sägen, nageln und bohren lässt. Je nach dem besonderen Verwendungszwecke können die fertigen mehr oder minder porösen Stücke mit Teer, Asphalt oder anderen geeigneten Materialien imprägniert werden.