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Als Sessel, Liegestuhl und Bett verwendbares Sitzmöbel
Wahlweise als Liegestuhl oder Bett verwendbare Sitzmöbel, die durch den Benützer von der sitzenden bzw. liegenden Stellung aus verstellt werden können, sind bekannt. Sie sind für den Krankenbedarf in Spitälern, Sanatorien usw. bestimmt, aus Metall gefertigt und benötigen eine Reihe von Elementen des Maschinenbaues, wie Kurbeln, Zahnrädern, Federn usw., um die Funktion zu erfüllen.
Durch die Erfindung wird ein Sitzmöbel der eingangs genannten Art geschaffen, das zur Gänze aus Holz ausgeführt werden kann, da es ausser einfachen Zapfengelenken keinerlei Mechanismen aufweist und das überdies den Vorteil besitzt, dass es in eine flache Aufbewahrungslage zusammenklappbar ist. Dadurch werden die Herstellungskosten viel niedriger und der Platzbedarf geringer, was die Voraussetzung dafür bildet, dass ein solches Möbelstück für den normalen Haushaltsbedarf angeschafft werden kann.
Das Sitzmöbel nach der Erfindung erreicht diese Vorteile durch die Kombination folgender
Merkmale : Durch einen Dreieckständer, einer nahe ihrem unteren Endpunkte am Ständer angelenkten Rückenlehne, die durch eine Stütze gegen den hinteren Ständerteil abgestützt ist und einen etwas nach innen geneigten Sitzteil, der am unteren Endpunkte der Rückenlehne und an einer zum Fusse des vorderen Ständerteiles gehenden schrägen Stütze angelenkt ist, derart, dass man durch Mehrbelastung der Rückenlehne ein Neigen derselben und ein Aufrichten des Sitzteiles bis in die horizontale Lage und umgekehrt durch Mehrbelastung des Sitzteiles eine Rückkehr in die Anfangslage erzielen kann, ohne sich vom Sitze zu erheben,
und wobei die Summe der Gelenkabstände des Sitzes und der Sitzstütze gleich ist der Summe der Gelenkabstände des vorderen Ständerteiles und des Abstandes der am unteren Ende der Rückenlehne angebrachten Gelenke, woraus sich die Zusammenklappbarkeit dieser Teile in eine Ebene ergibt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen den Stuhl in verschiedenen, für das Sitzen geeigneten Lagen, die Fig. 3 und 4 zwei verschiedene für Liegen geeignete Stellungen, die Fig. 5 zeigt den zusammengeklappten Stuhl, alle in schematischen Seitenansichten und ohne
Bespannung. Die Fig. 6,7 und 8 zeigen die
Verstelleinrichtung für die Rückenstütze in drei verschiedenen Stellungen in Seitenansicht.
Als tragender Bestandteil dient ein Dreieckständer, der aus einem Paar vorderer Holme 1 und einem Paar hinterer Holme 2 besteht, die durch Gelenke im Scheitelpunkte A und unten durch ein flexibles Zugorgan 3, sowie untereinander an den Fusspunkten durch Querstreben 4, 5 und 6 verbunden sind.
An den Scheitelpunkten A sind die beiden Holme der Rückenlehne 7 nahe ihrem unteren Ende angelenkt. Die Holme 7 sind an ihren oberen Endpunkten durch die Querstrebe 8 untereinander verbunden. An ihrem unteren Endpunkte C sind die beiden Holme 9 des Sitzteiles angelenkt, die weiters in etwa in ihrer Mitte befindlichen Punkten B gelenkig an den Holmen der Stütze 10 befestigt sind, die wieder in den Punkten D gelenkig an dem vorderen Ständerteil 1 sitzen. Untereinander sind die Sitzholme 9 durch eine zweckmässig nach unten ausgebogene Querstrebe 11 und die Holme der Stütze 10 durch eine Querstrebe 12 verbunden.
Am vorderen Ende des Sitzteiles 9 ist noch eine Fussstütze 14 angebracht, deren Holme unten durch eine Querstrebe 15 verbunden sind, während oben Verstellhandgriffe 16 damit starr verbunden sind. An der Rückenlehne 7 ist eine Stütze 17 gelenkig befestigt, die sich gegen den rückwärtigen Ständerteil 2 abstützt. Ihre beiden Holme enden in Klauen 18 (Fig. 6-8), welche in an dem Ständerteil 2 angebrachte Zähne 19 eingreifen, u. zw. ist die Klaue 18 so breit, dass dazwischen immer zwei Zähne 19 Platz finden.
Mit der Klaue starr verbunden ist ein Verstellhebel 20, mit dem die Verstellung in der später beschriebenen Weise möglich ist, ohne dass man sich vom Sitze erhebt.
Der beschriebene Stuhl gestattet die verschiedensten Gebrauchsarten. In der Stellung nach Fig. 1 ist die Rückenlehne fast senkrecht und der Sitz schwach nach innen geneigt ; diese Stellung entspricht einem Sessel, den man zum Sitzen beim Tische zum Essen, Schreiben u. dgl. benützt.
In der Stellung nach Fig. 2 ist die Rückenlehne und auch der Sitz stärker geneigt, entsprechend einem bequemen Lehnstuhl zum Ausruhen, Rauchen und zur zwanglosen Unterhaltung.
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Die Stellung nach Fig. 3 mit etwa unter 30 geneigter Rückenlehne entspricht dem üblichen Liegestuhl für Sonnenbad u. dgl.
In der Stellung nach Fig. 4 befinden sich Rückenlehne, Sitzteil und Fussstütze in horizontaler Stellung. Dies entspricht dem Bett zum Schlafen.
Zum Übergang von der Stellung nach Fig. 1 in die übrigen Stellungen braucht man sich nicht zu erheben, vielmehr genügt es, die Klaue 18 durch abwechselndes Auf-und Abwärtsschwenken des Verstellhebels gemäss Fig. 7 und 8 zu lüften und die Rückenlehne stärker zu belasten. Dabei gleitet die Klaue 18 über die Zähne 19, wie dargestellt, hinweg und die Rückenlehne und der Rückenteil verschwenken sich allmählich bis in die horizontale Lage gemäss Fig. 4, wobei sich die Fussstütze. 14 allmählich aufrichtet.
Aber nicht nur das Senken, sondern auch das Wiederaufrichten der Rückenlehne und die Rückkehr in die Lage nach Fig. 1 ist ebenfalls möglich, ohne sich vom Sitze zu erheben. Man belastet hiezu durch Aufrichten des Oberkörpers den Sitzteil 9 stärker. Das Gelenk C senkt sich hiedurch und richtet damit die Rückenlehne selbsttätig auf, wenn gleichzeitig die Klaue 18 der Rückenstütze entsprechend gelöst wird.
Die horizontale Endlage kann durch Verriegelung gegen Einknicken durch unbeabsichtigte Lageveränderung des Körpers, z. B. beim Schlafen gesichert werden.
Dadurch, dass die Summe der Gelenkabstände B-C und B-D gleich ist der Summe der Gelenkabstände A-C und A-D, ist bei der geschilderten Lage der Querstreben eine Zusammenklappbarkeit des Sitzmöbels in eine Ebene erreichbar. In Fig. 5 ist der Deutlichkeit halber diese zusammengeklappte Stellung etwas vor Erreichen der Endlage dargestellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Als Sessel, Liegestuhl und Bett verwendbares Sitzmöbel, das durch den Benützer von der sitzenden bzw. liegenden Stellung aus verstellbar ist, gekennzeichnet durch einen Dreieckständer (1, 2), eine nahe ihrem unteren Endpunkte am Ständer angelenkte Rückenlehne (7), die durch eine Stütze (17) gegen den hinteren Ständerteil (2) abgestützt ist und einen etwas nach innen geneigten Sitzteil (9), der am unteren Endpunkte (C) der Rückenlehne (7) und an einer zum Fuss des vorderen Ständerteiles (1) gehenden schrägen Stütze (10) angelenkt ist, derart, dass man durch Mehrbelastung der Rückenlehne (7) ein Neigen derselben und ein Aufrichten des Sitzteiles (9)
bis in die horizontale Lage und umgekehrt durch Mehrbelastung des Sitzteiles (9) eine Rückkehr in die Anfangslage erzielen kann, ohne sich vom Sitze zu erheben, und wobei die Summe der Gelenkabstände des Sitzes (B-C) und der Sitzstütze (B-D) gleich ist der Summe der Gelenkabstände des vorderen Ständerteiles (A-D) und des Abstandes der am unteren Ende der Rückenlehne (7) angebrachten Gelenke (A-C), woraus sich die Zusammenklappbarkeit dieser Teile in eine Ebene ergibt.