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Österreichische PATENTSCHRIFT N"16367.
VALENTIN LAPP IN LEIPZIG.
Maisch-, Aufhack- und Austrebermaschine.
Die neue Maschine soll im Brauereibetriebe zum Maischen, zum Aufhacken der Treber und zum Austrebern benutzt werden, also für verschiedene Verfahren bezw. Phasenreihen
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auf das Material bezw. Materialgemisch werden, wie bekannt, Flügel verwendet, die horizontal oder vertikal kreisend in einem vor-und rückwärts kreisenden Flügelträger angeordnet sind.
Die Neuerung an der Maschine besteht darin, dass der Wechsel des Drehungssinnes des Flügelträgers ohne Einfluss auf den Drehungssinn der Flügel, sowohl der in horizontaler wie in vertikaler Ebene kreisenden, ist. Infolgedessen ergeben die sich stets in gleicher Richtung drehenden Flügel beim Kreisen des Flügelträgers nach der einen Richtung wesent- lich andere Wege bezw-Kurven, als beim Kreisen des Flügelträgers nach der anderen Richtung; die Bearbeitung des Materials erfolgt also an anderen Stellen und die Wirkung der Maschine wird erhöht.
In der Zeichnung ist die neue Maschine in einem AllsfUhrungsbeispiel mit einer stehenden und einer liegenden Flügelwelle veranschaulicht. Der Flügelwellenträger 1 ist um die vertikale Hauptwelle : 2 so gelagert, dass er sich nach jeder Richtung um dieUtc drehen kann. Sie steht in der Mitte des entsprechend grossen, vorzugsweise kreisrunden Behälters 3, der unten und oben geschlossen, aber natürlich mit Einsteigöffnungen sowie allen erforderlichen Armaturen (in der Zeichnung nicht dargestellt) versehen ist.
Auf der Welle, 2 ist oberhalb des Trägers 1 ein Stirnrad 4 und unterhalb dieses Trägers bezw. im untersten Teile desselben ein Kegelrad 5 befestigt. Dieses letztere treibt mittels des Kegelrades 6 die geneigt liegende Flügelwelle 7, während das Stirnrad 4 ein Zahnrad 8 und dieses wiederum ein Zahnrad. 9 treibt, dessen Hohlwelle 10 eine dauernd mitgedrehte Vollwelle 11 umgibt. Diese trägt an ihrem unteren Ende die in horizontaler Ebene kreisenden Flügel 12. Im Träger 1 ist entgegengesetzt zum Zahnrad 8 ein Zahn- rad 13 gelagert, das mit dem Zahnrade 4 durch ein Zwischenrad 14 in Eingriff steht.
Infolgedessen drehen sich die Zahnräder 8 und 13 stets in entgegengesetztem Sinne. Oberhalb des Zahnrades 4 befindet sieh ein wesentlich grösseres Zahnrad 15, das die Nabe des ersteren lose umgibt und von der Decke des Behälters 5 aus mittels Stangen 16 festge- stellt ist, also sich nicht drehen kann. Dieses Zahnrad ist auf entgegengesetzten Seiten in
Eingriff mit Zahntrieben 17 und 18, von denen der erste auf dem oberen Ende einer in dem Träger 1 gelagerten Welle 19 und der zweite ebenso auf einer Welle 20 befestigt ist. Die Naben der Zahnräder 8 und 13 sind hülsenfÖrmig gestaltet bezw. zu kurzen Hohl- wellen ausgebildet, deren untere Enden Zahnkupplungen 21 bezw. 22 tragen.
Die beiden anderen Teile 23 bezw. 24 dieser Kupplungen sind auf der Welle 19 bezw. 20 des Zahn- triel 17 bezw. 18 längsverschiebbar, aber nicht drehbar befestigt. Je nachdem also 21 mit 23 oder 22 mit 24 gekuppelt ist, wird die Drehung des Zahnrades 8 auf die Welle und damit auf den Trieb 17 oder die Drehung des Zahnrades 13 auf die Welle 20 und
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auf dem Zahnrade 15 und im zweiten Falle der Trieb 18 auf diesem Zahnrad abwälzen und damit den Träger./mit allen von diesen getragenen Teilen ins Kreisen um die Weite 2
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versetzen wird.
In beiden Fällen wälzt sich natürlich auch der jeweils entgegengesetzte Xahntrieb (JS und 17) auf dem Zahnrad 15 ab, aber wirkt dann nicht treibend, sondern wird getrieben, ohne dass daraus irgendeine Tätigkeit arbeitender Teile hervor-
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Uhrzeigers droht, so wird bei Herstellung der Kupplung zwischen 21 und 23 der Träger 1 mit den Flügelwellen 7 und 11 entgegengesetzt zur Richtung des Uhrzeigers kreisen, wohingegen bei Herstellung der Kupplung zwischen 22 und 24 der Drehungssinn gleich dem des Uhrzeigers ist. In welcher Richtung aber auch das Kreisen des Trägers 1 erfolgen mag, der eigene Drehungssinn der Flügelwellen 7 und 11 bleibt unverändert.
Um die Kupplungshälften 21 und 23 bezw. 22 und 24 in Eingriff miteinander zu bringen, ist parallel zu dem Träger 1 im oberen Teil desselben eine (nur punktiert angedeutete) Welle 25 gelagert, die sich durch die ganze Länge des Trägers 1 hindurch erstreckt und an jedem Ende mit einem ebenfalls punktiert angedeuteten Handrad 26 versehen ist. Diese Welle trägt an zwei Stellen, und zwar in der Nähe der Wellen 19 und 20 Gewinde 27 mit Muttern 28, welche an einem Winke]hebel 29 bezw. 30 angeschlossen sind.
Jeder dieser Hebel ist in einem von dem Träger 1 herabreichenden Arm 31 bezw. 32 gelagert, dessen unteres, horizontal umgebogenes Ende gleichzeitig das untere Lager für die Welle 19 bezw. 20 bildet. Der horizontale Arm jedfs Winkelhebels ist mit der Kupplungs- hälfte 23 bezw. 24 in solcher Weise verbunden, dass die Drehung dieser Kupplungshälfte ungehindert vor sich gehen kann. Der Gang des Gewindes 27 ist für beide Kupplungseinrichtungen der gleiche, so dass die beiden Muttern 28 stets in gleicher Richtung bewegt werden. Daraus folgt, dass beim Einschalten der Kupplungsteile 21 und 23 das Ausschalten der Kupplungsteile 22 und 24 und umgekehrt erfolgt, wobei aber natürlich eine Mittel- lage vorhanden ist, in der beide Kupplungen ausgeschaltet sind. Diese Lage ist die gezeigte.
Die vertikale Flügelwelle 11 kann, da oft ein Aushacken der Treber mit den in vertikaler Ebene kreisenden Flügeln allein genügt, wie bekannt, gehoben und gesenkt werden.
Zu diesem Zweck ist ein Teil dieser Welle zu einer Zahnstange 33 ausgebildet, die mittels des in einem Gehäuse 34 angeordneten Triebes 35 bewegt werden kann. Dieser Trieb wird durch die auf seiner Welle 86 sitzenden Schneckenräder 37, Schnecken 38 und die nur punktiert angedeuteten, in die Innenverzahnung eines Rades 39 eingreifenden Zahnräder betrieben. Der Eingriff dieser Zahnräder ist stets vorhanden, gleichgiltig, welche relative Lage sin zu dem Zahnrad 89 einnehmen. Dies Zahnrad 39 ist lose auf der Hohlwelle 10 gelagert und in seinem oberen Teile zu einem Kegelrade 40 ausgebildet, das durch das Kegelrad 41, Welle 42 und Handrad 43 betrieben wird.
Das Hoben und Senken der Welle 11 kann natürlich nur bei Stillstand des Zahnrades , der Wellen 10 und j ! J ! und aller hiemit verbundenen Getriebeteile erfolgen.
Auf der geneigten Flügelwelle 7 sind Naben 44 befestigt, die in mehrere von dreh- haren Hülsen 46 umgebene Zapfen 45 auslaufen. An diesen Hülsen sind die Flügel 47 befestigt, so dass man sie also um die Zapfen 45 drehen kann. Diese Flügel können in bekannter Weise gleichzeitig und gleichmässig gedreht werden, so dass sie bei der Arbeit verschiedene Stellungen zum Material einnehmen. Von jeder Hülse 46 geht ein kurzer Arm 48 aus ; die Arme der in ein und derselben Reihe liegenden Flügel 47 sind unter sich durch eine parallel zur Welle 7 verlaufende Stange 49 verbunden. Nimmt man an, dass jede Nabe 44 drei Zapfen 45, also drei Flügel trägt und dass die Flügel der aufeinander folgenden Naben versetzt zueinander angeordnet sind, so würden also sechs Verbindungsstangen 49 vorhanden sein.
Diese Stangen sind sämtlich an eine die Welle 7 umgebende, auf dieser längsverschiebbare Hülse 50 angeschlossen, durch deren Verschiebung sämtliche Flügel 47 in einem der Verschiebungsgrösse entsprechenden Masse gedreht werden.
Die Hülse 50 ist auf geeignete Weise an eine von oben herabkommende, etwas geneigte
Welle 51 angeschlossen, die von einem Handrad 52 aus mittels eines Schneckengetriebes 53 gedreht werden kann. Selbstverständlich muss der Träger 1 sich während der Verstellung d'er Flügel in Ruhe befinden, was auch dann der Fall sein muss, wenn das eine oder andere Handrad 26 gedreht wird.
Dadurch, dass der Drehungssinn der Flügel sich nicht ändert, gleichviel, ob der Träger vor oder rückwärts kreist, werden besonders von den auf der liegenden Welle sitzenden
Flügeln wesentlich andere Zykloiden beschrieben. Wenn die Drehung der Flügel und des
Trägers im Sinne der Bewegung des Uhrzeigers erfolgt, dann werden die Schleifenspitzen der Zykloiden nach unten, also dem Boden des Bottichs zugerichtet sein, während die
Aste der Zykloiden im oberen Teil des Materiales liegen. Dreht sich aber der Träger im entgegengesetzten Sinne zur Bewegung des Uhrzeigers, so sind die Schleifenspitzen der Zykloiden oben und die Äste unten. Die Flügel beschreiben also verschiedene Wege, so dass die Materialschichten verschieden durchgearbeitet werden.