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Beregnungsvorrichtung
Es sind bereits Beregnungsvorrichtungen für Kulturen bekannt, die an einem über der Kultur ausgespannten Seil aufgehängt sind und daran selbsttätig hin-und herbewegt werden, indem ein in der Vorrichtung eingebauter, um seine lotrechte Achse umlaufender und das Wasser versprühender Wassermotor seine Drehbewegung auf das Laufwerk der Vorrichtung überträgt und gleichzeitig das Ab-und Aufwickeln des das Treib-und Beregnungswasser dem Motor zuführenden, an einer Wasserleitung angeschlossenen Schlauches auf eine Trommel bewirkt.
Bei einer dieser Vorrichtungen ist an der nach unten verlängerten Achse des Wassermotores die Schlauchtrommel angebracht, die sohin zusammen mit dem Laufwerk vom Wassermotor angetrieben wird und mit beiden zusammen ein Aggregat bildet, das leichter zu handhaben ist, da es von einem Seilbahnabschnitt auf den anderen von Hand übersetzt werden kann. Die genannten Beregnungsvorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass die Bewegungsumkehr der Beregnungsvorrichtung sowie die Umkehr des Drehsinnes der Schlauchtrommel bisher weder selbsttätig noch einwandfrei erfolgte und die Vorrichtung bei längeren Bahnstrecken von einem Bahnabschnitt auf den anderen übersetzt werden musste.
Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Beregnungsvorrichtung, welche die genannten Mängel nicht aufweist. Diese ist als Adhäsionsbahn (Standbahn) ausgebildet und läuft dementsprechend auf über oder am Boden der zu beregnenden Kultur angeordneten Schienen. Die Schlauchtrommel ist dabei horizontal gelagert und mittels Rädern auf den Schienen geführt sowie mit dem als Antrieb wirkenden Wassermotor verbunden. Ferner ist die Vorrichtung selbsttätig auf Vor-und Rückwärtsgang umsteuerbar. Zweckmässig sind die Schlauchtrommel und der Antrieb hintereinander auf der Bahn geführt und miteinander verbunden, wobei jedes der Teile zwecks völlig selbsttätiger Hin-und Herbewegung der Vorrichtung mit einer Umschaltvorrichtung versehen ist.
Die Umschaltvorrichtungen wirken bei Erreichen der Bahnenden oder bei Umkehrstellen der Schlauchwickelrichtung durch die Vorrichtung mit Steuerkurven, Anschlägen u. dgl. zusammen und lösen dabei die erforderliche Bewegungsumkehr aus. Dadurch ist es möglich, die Vorrichtung selbst auf sehr langen Bahnen ohne Umsetzen laufen zu lassen.
Eine beispielsweise Ausführungsform der er- findungsgemässen Beregnungsvorrichtung ist in den Zeichnungen dargestellt, u. zw. zeigen die Fig. 1 und 2 je eine Ansicht und eine Seitensicht der Beregnungsvorrichtung. Die Fig. 3 stellt die Steuerung der Schlauchtrommel dar. Die Fig. 4 und 5 sind Ansicht und Seitensicht der Antriebsumsteuerung.
Gemäss den Fig. 1 und 2 besteht die Beregnungsvorrichtung im wesentlichen aus der auf Schienen 1, 2 laufenden Schlauchtrommel 3 mit dem Wasserschlauch 4 und deren Antrieb 6 mit dem Wassermotor 7. Die Schlauchtrommel 3 ist an ihren Enden mit je einem Flansch 5 versehen, die den Schlauchwickel seitlich halten. Die Trommel 3 ist auf der die beiden Laufräder 9, 10 aufnehmenden Achse 8 frei drehbar gelagert.
Die Laufräder 9, 10 sind dabei auf den Schienen 1, 2 geführt. Die Trommel 3 besitzt an der einen abgedeckten Seite eine konzentrisch um den Achsdurchlass angeordnete Lochreihe in der Abdeckung 11, in deren Löcher 12 ein am Laufrad 10 beweglich gelagerter Kupplungsbolzen 13 eingeführt werden kann. Das Laufrad 10 hat eine gegen die Trommel 3 bzw. deren Abdeckung 11 verlängerte Nabe 14, die einerseits die Trommel 3 vom Laufrad 1 0 abhält, so dass zwischen diesen ein freier Zwischenraum bleibt, anderseits als Lager für die seitlichen Achsbolzen 15 eines den Kupplungsbolzen 13 haltenden Doppelhebels 16 dient. Der eine, längere Arm des Hebels 16 ragt über das Laufrad 10 hinaus in den Bereich einer an der Laufschiene 1 od. dgl. angeordneten Steuerkurve 17.
Der andere, kürzere Hebelarm hält an seinem Ende den quer zu ihm gelagerten Kupplungsbolzen 13, der überdies in einer entsprechenden Bohrung des Laufrades 10 verschiebbar geführt ist und durch eine Schwenkung des Hebels 16 um seine Achsbolzen 15 auch noch in eine ihm gerade gegenüberliegende Bohrung der in der Trommelabdeckung 11 vorgesehenen Reihe von Bohrungen eingreift, wodurch die Kupplung der Trommel 3, 5, 11 mit dem Laufrad 10 bewerkstelligt ist. Der Doppelhebel 16 besteht aus zwei durch Schrauben miteinander verbundenen Hälften, die einerseits die Laufradnabe 14, anderseits den Kupplungsbolzen 13 im Bogen umschliessen.
Auf dem über das Laufrad 10 nach aussen : vorragenden Achsende 20 ist ein die Trommelachse 8 mit dem Antriebsgehäuse 25 verbindender
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Steg 18 mittels eines Lagerauges 19 gelagert und durch eine auf dem Achsende aufge- schraubte Mutter in seiner Lage gehalten. Der
Steg 18 ist mit seinem anderen, vom Lagerauge 19 abgekehrten Ende 21 am Gehäuse oder Gestell 25 des Antriebes 6 fest angebracht und hält diesen in lotrechter Stellung.
Das die Trommel 3 durchsetzende und dessen Achse 8 bildende Wasserzuleitungsrohr 22 ist an der vom Steg 18 abgekehrten Trommelseite, gleich nach der Lagerungsstelle des Laufrades 9, scharf rechtwinkelig abgebogen und gerade bis in die Höhe des Wassermotors 7 geführt, um von da nochmals rechtwinkelig abgebogen zum Wassermotor 7selbst bzw. zu dem diesen tragenden Rohrknie 23 zu gehen. Die zum Motor führende Wasserzuleitung 22 ist also im gesamten gesehen
U-förmig gebogen, wobei der eine Schenkel die Trommelachse 8 bildet.
Innerhalb der Trommel 3, im Bereich des einen Trommelendes, besitzt das Achsrohr einen um die Rohrachse drehbaren Schlauchanschluss24.
Das U-förmige Wasserrohr 22, das zum Wassermotor 7 führt, gibt ausserdem der Verbindung zwischen Antrieb und Trommelachse 8 einen zusätzlichen Halt.
Das Gehäuse 25 für den Antrieb 6 weist an seinem oberen Ende ausser dem Rohrknie 23 für den Anschluss des Wasserrohres 22 einerseits und des brausenartigen Düsenkopfes 26 mit den seitlichen Sprühdüsen anderseits noch ein Lager 28 für das mit einem Kegelrad 29 versehene Schaufelrad 27 auf. Am unteren Ende des Antriebsgehäuses 25 ist eine Laufrolle 30 angeordnet, mit der es auf der einen Schiene 1 läuft.
Der im Gehäuse 25 untergebrachte Antrieb 6 geht vom Kegelrad 29 des Schaufelrades 27 aus, das mit einem grösseren Kegelrad 31, welches mit einem Ritzel auf gleicher Achse sitzt, in Eingriff steht. Das Ritzel kämmt wiederum mit dem grösseren Rad eines weiteren Räderpaares 32, das den Antrieb über ein Wendegetriebe 34, 37, 37'37"auf ein zweites Räderpaar 33 überträgt, dessen Abtriebsrad ein Kettenrad ist, das mittels einer Kette das auf der Achse 35 der Laufrolle 30 befindliche Kettenrad 36 antreibt.
Das Wendegetriebe 34 besteht in an sich bekannter Weise aus drei in ständigem Eingriff miteinander stehenden Ritzeln 37, 37', 37" (Fig. 1), von denen das eine Ritzel 37 mit dem einen Rad des Räderpaares 33 dauernd kämmt.
Auf der Achse 40 dieses Ritzels 37 ist die Schwinge 34 mit den beiden anderen Ritzeln 37', 37"schwenkbar gelagert, wobei das eine Ritzel 37' unmittelbar, das andere Ritzel 37"mittelbar über ersteres mit dem Ritzel 37 zusammenwirkt.
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in Eingriff gebracht werden, wodurch die Antriebsrichtung jedesmal umgekehrt wird. Der ausserhalb des Antriebsgehäuses 25 (Fig. 4 und 5) auf der verlängerten Achse 40 des Wendegetriebes 34 fest angebrachte Steuerhebel 38 besitzt einen
Führungsansatz 41 für einen mittels Stellstange 42 und winkelhebelartiger Handhabe 43 verstell- baren, abgefederten Sperrzahn 44, der mit entsprechenden Ausnehmungen 45 eines am
Gehäuse 25 angebrachten Segmentes 46 zu- sammenwirkt.
Der Steuerhebel 38 ist mit einem von ihm abstehenden Stift oder Bolzen 47 versehen, der in einem Schlitz oder eine Nute 48 des
Segmentes 46 ragt und an dessen Enden als Anschlag wirkt, durch den die Stellung des
Sperrzahnes 44 gegenüber den Segmentausnehmungen 45 festgelegt ist. Sowohl das untere Ende des Steuerhebels 38 als auch die an diesem angeordnete Handhabe 43 der Stellstange 42 wirken an den Bahnstellen, wo eine Umschaltung des Antriebes stattfinden soll, mit an der Laufbahn, zweckmässig an der einen Schiene 1, angebrachten Anschlägen oder Stell-bzw. Steuerkurven 49 zusammen. Letztere weisen zwei voneinander gesonderte Steuerflächen 50, 51 auf, u. zw. je eine für die Sperrzahnhandhabe 43 und den Steuerhebel 38 selbst.
Die Steuerflächen 50, 51 sind so geformt und angeordnet, dass zuerst die Handhabe 43 für den Sperrzahn bzw. die Stellstange 42 betätigt und dadurch der Sperrzahn ausgeklinkt wird, worauf gleich der Steuerhebel 38 selbst in die neue Stellung umgelegt wird.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Beregnungsvorrichtung ist folgende :
Nachdem die Beregnungsvorrichtung auf die entlang der zu beregnenden Kultur oder des sonstigen Geländes angeordneten Laufschienen 1, 2 gesetzt ist, wird das freie Ende des auf die Trommel 3 aufgewickelten Schlauches an die Wasserleitung angeschlossen und der Wasserhahn geöffnet. Hierauf strömt das Wasser in das Achsrohr 8 der Trommel 3 und von hier weiter durch das U-förmige Rohr 22 zum Rohrknie 23 bzw. zum Düsenkopf 26 des Wassermotors 7.
Das aus denDüsen unter Druck austretende Wasser treibt das Schaufelrad 27 und damit das an diesem angebrachte Kegelrad 29 an, das sein Antriebsmoment über das Getriebe 31, 32, 33, 34, 35, 36 auf das Laufrad 30 überträgt. Die Vorrichtung setzt-sichohin=inr : Bewegungbei gleichzeitigem Versprühen des aus dem Düsenkopf 26 austretenden Wassers und Abrollen des Schlauches 4 von der zunächst nicht mit dem Laufrad 10 gekuppelten Trommel 3, 5.
Unmittelbar vor Erreichen der Endstellung wird der Betätigungshebel 38 für das Wendegetriebe 34 durch entsprechende Steuerkurven od. dgl., wie schon angegeben, auf Rücklauf umgeschaltet und durch selbsttätiges Einklinken des Sperrzahnes 44 in die zugehörige Ausnehmung 45 des Segmentes 46 in seiner Stellung gesichert. Gleichzeitig wird auch der Betätigungshebel 16 für den die Trommel 3, 5, 11 mit dem Laufrad 10 kuppelnde Bolzen 13 durch eine Steuerkurve 17 od. dgl. betätigt. Dadurch kann sich die Trommel 3, 5 nicht mehr gegenläufig zu den Laufrädern 9, 10 drehen und wird sohin beim Rückgang in gleicher Weise wie diese
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gedreht, so dass sich der Schlauch 4 wieder, u. zw. entgegengesetzt wie vorher, aufwickelt.
Bei längeren Strecken wird der Schlauchanschluss an die Wasserleitung zweckmässig in der Bahnmitte sein, wobei in der Bahnmitte auch eine Umschalt-bzw. Steuerkurve für das Kuppeln und Entkuppeln der Trommel 3, 5, 11 mit dem Laufrad 10, je nachdem ein Ab-oder Aufwickeln erfolgen soll, vorgesehen ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Beregnungsvorrichtung, die auf einer entlang der Kultur verlaufenden Bahn geführt ist und auf dieser durch einen das Beregnungswasser gleichzeitig versprühenden Wassermotor hin-und herbewegt wird, wobei sich der das Wasser zuführende Schlauch ab-bzw. aufwickelt, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Adhäsionsbahn (Standbahn) ausgebildet ist.