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Die Erfindung bezieht sich auf eine Stützbewehrung für vorgefertigte, im Querschnitt rechteckige geschosshohe Kaminstränge mit über die Stranghöhe durchgehenden Bewehrungsteilen.
In der Bauwirtschaft, insbesondere im Fertigteilbau, hat sich der Einsatz vorbereiteter geschosshoher Kaminstränge bereits gut bewährt, da sich so auch hohen thermischen Anforderungen genügende Kamine schnell aufstellen lassen. Die Kaminstränge sind dazu meist dreischalig aufgebaut und bestehen aus einer inneren Rauchrohrschale, einer mittleren Wärmedämmschale und einer äusseren Mantelschale, wobei bereits bei der Vorfertigung der Kaminstränge verschiedene Einbauteile, wie Rauchrohranschlüsse, Putztüranschlüsse u. dgl. vorgesehen werden können. Geschosshohe Kaminstränge lassen sich mit ein oder mehreren Rauch-, Abgas-und Luftzügen ausstatten und sie können durchgehend gegossen oder gepresst oder auch bevorzugt aus einzelnen Elementen aufgemauert werden.
Schwierigkeiten bereitet allerdings die Handhabung der zwischen 250 und 500 cm hohen Kaminstränge beim Transport und beim Versetzen, da zur Herstellung Werkstoffe geringerer Festigkeitseigenschaften Verwendung finden und die bei der Handhabung der Kaminstränge durch ein Aufstellen, Kippen u. dgl. auftretenden Belastungen, vor allem Biegebelastungen, bisher von den Strängen selbst aufgenommen werden müs-
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sen. Dazu ist es notwendig, die Kaminstränge mit einer eigenen Bewehrung zu versehen, die in Form von Zugstangen in durchgehenden Schächten oder Schlitzen der Mantelsteine eingeführt und eingegossen sind, oder wenn auf solche Bewehrungsteile verzichtet wird, die Mantelschalen mit einer an sich überdimensionierten Wandstärke auszugestalten, um die Belastungen aufnehmen zu können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stützbewehrung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die eine besonders rationelle Handhabung der Kaminstränge erlaubt und darüber hinaus eine normgemässe Optimierung der Strang-Abmessungen zulässt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass als Bewehrungsteile wenigstens zwei aussen an einander diametral gegenüberliegenden Eckkanten eines Kaminstranges ansetzbare und über den Strang umschliessende Spannringe od. dgl. lösbar befestigbare Winkelschienen vorgesehen sind, die fussseitig eine den Strang untergreifende Abstützplatte und kopfseitig einen Anschluss für ein Lastaufnahmemittel aufweisen. Durch diese Stützbewehrung, die sich mit wenigen Handgriffen aussen an einem fertigen Kaminstrang anbringen lässt, entsteht ein stabiles, biegesteifes und hochbelastbares Transportgerüst für den Kaminstrang, welches Gerüst die bei einer Stranghandhabung auftretenden Belastungen aufnimmt und den Strang selbst weitgehend belastungsfrei hält.
Der Strang kann ohne Beschädigungsgefahr transportiert und über ein Hebezeug entsprechend exakt und einfach versetzt werden, und es besteht keine Notwendigkeit, den Kaminstrang selbst mit einer verlorenen Bewehrung oder mit überdimensionierten Wandstärken ausstatten zu müssen. Es sind vorzugsweise drei Winkelschienen vorgesehen, die sich nach dem Aufstellen des Kaminstranges auch in einem Eckbe-
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reich eines Raumes ohne Schwierigkeiten wieder entfernen lassen und nicht nur die entsprechende Biegesteifheit des Stranges, sondern auch einen gewünschten Kantenschutz mit sich bringen.
An sich genügen zwei diametral gegenüberliegende Winkelschienen, was die Stabilität betrifft, doch ist zum Schutz des Stranges vor Beschädigungen beim Auflegen u. dgl. eine dritte Winkelschiene vorteilhaft, und zusätzlich kann eventuell als reiner Kantenschutz für die vierte Eckkante auch eine vierte Schiene eingesetzt werden. Die Winkelschienen untergreifen mit ihrer Abstützplatte jeweils im Eckbereich den Kaminstrang, so dass eine entsprechend feste Transporteinheit entsteht, wobei geeignete Anschlüsse im oberen Bereich der Winkelschienen einen schnellen Ansatz von Kranhaken od. dgl. Lastaufnahmemitteln erlauben.
Die Abstützplatten sind in ihrer Dicke etwas geringer als die vorgesehene Lagerfugenstärke zwischen den einzelnen aufeinandergesetzten Kaminsträngen, um die Schienen nach dem Versetzen einfach wieder abnehmen zu können, und zur Befestigung der Winkelschienen am Kaminstrang eignen sich um den Strang gelegte Spannringe, vorzugsweise Stahlband- umreifungen, die nach dem Versetzen durchtrennt und seitlich abgezogen werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine den Kaminstrang überdeckende, an den Winkelschienen befestigbare Kopfplatte vorgesehen ist, wobei die Winkelschienen und/oder die Kopfplatte den Lastaufnahmemittelanschluss tragen. Durch diese Kopfplatte kann der Kaminstrang lagesicher zwischen den Abstützplatten, den Winkelschienen und der Kopfplatte in der Stützbewehrung eingespannt werden, was die Stabilität und den Schutz des Kaminstranges bei den verschiedenen Manipulationen wesentlich erhöht. Diese Kopfplatte kann über entsprechende Anschlusspratzen an den Schienen verschraubt werden und sie eignet sich auch zur Aufnahme des Anschlus-
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ses für das Lastaufnahmemittel.
Zusätzlich ergibt sich durch diese Kopfplatte eine obere gegenseitige Lagefixierung der Winkelschienen, so dass eine wirklich hochbelastbare, in sich stabile Stützbewehrung entsteht.
Besitzen die Winkelschienen und/oder die Kopfplatte innenseitig eine gummielastische Auflage, werden auftretende Stoss- und Schlagbelastungen gedämpft und der Kaminstrang ist besonders schonend eingespannt.
Sind die Innenteile des Kaminstranges, also beispielsweise die Rauchrohr-und Dämmschale bei der Vorfertigung nicht lagegesichert in der Mantelschale eingesetzt, können die Stützplatten der Winkelschienen Halterungen für eine Transportsicherung aufweisen, so dass beim Anheben des Kaminstranges während des Transportes oder des Versetzen ein Herausrutschen dieser Innenteile auf jeden Fall verhindert wird.
Eine weitere Sicherung der Innenteile wärend der Handhabung lässt sich auch dadurch erreichen, dass die Kopfplatte Zentriervorrichtungen und/oder Befestigungsvorrichtungen für einen Innenteil des Kaminstranges aufnimmt, so dass für diese Innenteile gewissermassen eine eigene zusätzliche Halterung vorgesehen ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise näher veranschaulicht, und zwar zeigen die Fig. 1 bis 3 ei-
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Stützbewehrung in schematischer Seitenansicht bzw. Draufund Untersicht.
Um einen geschosshohen Kaminstrang 1 einfach und schonend beim Transport und Versetzen handhaben zu können, ist eine aussen am Kaminstrang 1 angreifende Stützbewehrung 2 vorge-
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sehen. Diese Stützbewehrung 2 besteht aus drei der Höhe nach durchgehenden Winkelschienen 3, die an Eckkanten des Stranges 1 angesetzt und mittels Stahlbandumreifungen 4 befestigt werden. Die Winkelschienen 3 untergreifen den Strang 1 fussseitig mit Abstützplatten 5 und als Uberdeckung des Stranges 1 gibt es eine Kopfplatte 6, die über Verbindungspratzen 7 an den Winkelschienen 3 festgeschraubt ist.
Die Kopfplatte 6 trägt Anschlüsse für ein Lastaufnahmemittel, beispielsweise Kranösen 8, die auch direkt an den Winkelschienen angeordnet sein können, so dass eine stabile, aus dem Strang 1 und der Stützbewehrung 2 zusammengesetzte Transporteinheit entsteht, bei der die auftretenden Belastungen ohne Beschädigungsgefahr für den Strang 1 von der Stützbewehrung 2 aufgenommen werden.
Die Winkelschienen 3 und die Kopfplatte 6 können an der Innenseite gummielastische Auflagen 9, 10 aufweisen, die einen stossdämpfenden Effekt mit sich bringen und den Strang 1 auch bei den rauhesten Transport- und Vesetzbedingungen schonend in der Stützbewehrung festhalten.
Zur Sicherung der Innenteile 11 des Stranges 1, beispielsweise der Innenschale, können, wie in Fig. 3 strichpunktiert angedeutet, an den Abstützplatten 5 Halterungen 12 für eine Transportsicherung 13, beispielsweise in Form einer Bodenverspannung, oder, wie in Fig. l strichpunktiert angedeutet, an der Kopfplatte 6 eine Zentriervorrichtung 14 in Form eines Rohransatzes bzw. eine Befestigungsvorrichtung 15 in Form eines hängenden, in der Innenschale fixierbaren Klemmkörpers vorgesehen sein.