<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Einschalen von Betondecken gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie sie beispielsweise bekannt sind aus der EP-A 0 678 637.
Derartige Vorrichtungen, Deckentische genannt, werden im Hochbau bei der Erstellung von Bauwerken mit gleichen Raumgrössen verwendet, wenn die Decken örtlich geschalt werden. De- ckentische bestehen aus einem Traggerüst und einer Oberkonstruktion. Die Oberkonstruktion besteht aus Längsträgern, darauf liegenden Querträgern und der darauf liegenden Schalhaut. Die beiden derzeit überwiegend verwendeten Systeme haben folgende Eigenschaften.
Das erste System verwendet spezielle Spindelstützen, die mit Hilfe von Aussteifungsrahmen gleicher Höhe, jedoch unterschiedlicher Länge zu einem Schalungsgerüst verbunden werden, dessen Steifigkeit und Tragfähigkeit an das Bauobjekt angepasst sind. Die Oberkonstruktion wird auf die Kopfplatten der Spindelstützen aufgelegt. An diesem System ist nachteilig die umständliche Montage. Die Spindelstützen werden zunächst mit gegenseitigem Abstand auf den Boden gelegt und durch je einen Aussteifungsrahmen miteinander verbunden. Anschliessend werden die im rechten Winkel dazu anzubringenden Aussteifungsrahmen hochkant angesetzt, die zweite Lage Spindelstützen montiert und die zweite Lage Aussteifungsrahmen montiert. Schliesslich muss das so vormontierte Schalungsgerüst aus seiner liegenden Montageposition in die stehende Arbeitspo- sition gebracht werden.
Zur Montage des Schalungsgerüstes sind wenigstens zwei Personen erforderlich, die ca eine halbe Stunde beschäftigt sind.
Die Demontage des Schalungsgerüstes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge und mit im wesent- lichen gleichem Zeitaufwand.
Schliesslich handelt es sich sowohl bei den Spindelstützen als auch bei den Aussteifungsrah- men um aneinander angepasste Spezialteile, deren Anschaffung mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist.
Das zweite System verwendet handelsübliche Stahl-Deckenstützen, auf deren Spitze spezielle Halteköpfe montiert werden, die die Verbindung zu der Oberkonstruktion herstellen. Da die han- delsüblichen Stahl-Deckenstützen nicht von selbst stehen, sind zur Herstellung eines Deckenti- sches wenigstens zwei Personen und ein Kran erforderlich. Der Kran muss die Oberkonstruktion so lange halten, bis die Halteköpfe mit der Oberkonstruktion fest verbunden sind. Während dieser Zeit muss eine der Personen die Deckenstütze halten, während die andere Person die Verbindung herstellt.
Da bei diesem Konstruktionssystem zusätzliche Versteifungselemente zwischen den Decken- stützen bzw. zwischen Deckenstütze und Oberkonstruktion fehlen, ist die Konstruktion recht insta- bil.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Deckentische derart weiterzuent- wickeln, dass das Aufstellen der Traggerüste von einer einzigen Person in wenigen Minuten erle- digt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung resultiert aus der Tatsache, dass der Ver- steifungsrahmen von selbst sicher steht, sobald Festrahmenteil und Schwenkrahmenteil in ihre Arbeitsposition geschwenkt sind und einen Winkel von ca. 90 zueinander einnehmen. Anschlie- #end wird mit einem gleichartigen Versteifungsrahmen die Lücke geschlossen. Da alle Teile mit ihren Füssen fest auf dem Boden stehen, lassen sich die Enden der beiden Versteifungsrahmen sicher und schnell miteinander verhaken. An dem so gebildeten, fest stehenden und sehr stabilen Versteifungsrahmenviereck lässt sich mit den vorgesehenen Halterungen eine Deckenstütze nach der anderen befestigen. Alle Arbeiten kann eine einzige Person innerhalb weniger Minuten durch- führen. Ein Kran ist nicht erforderlich.
Es können ohne weiteres handelsübliche Stahl-Deckenstüt- zen verwendet werden. Zum Verfahren des erfindungsgemässen Deckentisches können die han- delsüblichen Hub- und Fahrgeräte verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass während der Nichtbenutzung das Schwenkrahmenteil platzsparend flach an das Festrahmenteil herangeschwenkt werden kann.
Durch Auflegen von Bohlen auf das Versteifungsrahmenviereck lässt sich in kürzester Zeit eine sichere Arbeitsbühne schaffen, z. B. für Arbeiten an der Oberkonstruktion.
Schliesslich lassen sich die erfindungsgemässen Versteifungsrahmen ohne weiteres auch mit dem bei der Schilderung des Standes der Technik genannten zweiten Deckentischsystem einset- zen.
<Desc/Clms Page number 2>
Aufgrund der extrem kurzen Montage- und Demontagezeiten sind die Kosten des erfindungs- gemässen Deckentisches schon nach wenigen Einsätzen amortisiert. Dadurch ist der Einsatz des erfindungsgemässen Deckentisches bereits dann angezeigt, wenn auf einer Baustelle nur wenige Deckenabschnitte zu betonieren sind.
Gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Halterungen zur lösba- ren Befestigung der Deckenstützen an den Verbindungsrahmen ein Prisma und einen Klemmha- ken. Prisma und Klemmhaken sind so aufeinander abgestimmt, dass Deckenstützen mit unter- schiedlichem Durchmesser montiert werden können. Eine dazu geeignete Konstruktion ist bei- spielsweise bekannt aus der DE-C 31 20 125.
Vorteilhafterweise besitzt das Festrahmenteil zwei Füsse, das Schwenkrahmenteil wenigstens einen Fuss.
Gemäss einer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Versteifungsrahmen aus Rohren. Da- durch wird der aus zwei Teilen bestehende Versteifungsrahmen so leicht, dass er auch bei Ver- wendung von Stahl als Rohrmaterial noch von einer einzigen Person transportiert werden kann.
Vorteilhafterweise besteht der Versteifungsrahmen jedoch aus Leichtmetall. Dadurch können auch grosse Rahmen von einer einzigen Person transportiert werden.
Das Festrahmenteil und/oder das Schwenkrahmenteil können längenveränderlich, z. B. telesko- pierbar sein. Dadurch ist es möglich, die Abstände der Deckenstützen an die Gegebenheiten der Baustelle flexibel anzupassen.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 rein schematisch eine Ansicht der Frontseite einer Vorrichtung zum Einschalen von Be- tondecken, ausgesteift mit einem Versteifungsrahmen,
Fig. 2 die Frontansicht eines Versteifungsrahmens,
Fig. 3 die Seitenansicht des Versteifungsrahmens der Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Versteifungsrahmen der Fig. 2,
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen ersten Deckentisch mit sechs Stützen und
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen zweiten Deckentisch mit sechs Stützen.
Fig. 1 zeigt rein schematisch eine Ansicht der Frontseite eines Deckentischs, d. h. einer Vor- richtung zum Einschalen von Betondecken. Das Traggerüst besteht im wesentlichen aus vier Deckenstützen 1, von denen nur zwei zu sehen sind, und einem Versteifungsrahmen 10, beste- hend aus einem Festrahmenteil 11und einem Schwenkrahmenteil 21 Auf den Deckenstützen 1 sitzt die Oberkonstruktion, gebildet aus Längsträgern 2, Querträgern 3 und einer Schalhaut 4.
Von dem Versteifungsrahmen 10 ist im wesentlichen nur das Festrahmenteil 11 zu sehen. Die- ses besitzt an beiden Enden prismatische Aufnahmen 18, die die Deckenstützen 1 halten. Klemm- hebel 19 fixieren die Verbindung.
Das Festrahmenteil 11 steht mit zwei Füssen 12 auf dem Boden.
Fig. 2 als Frontansicht, Fig. 3 als Seitenansicht und Fig. 4 als Draufsicht zeigen Einzelheiten des Versteifungsrahmens 10. An das Festrahmenteil 11 mit seinen beiden Füssen 12 und den endseitigen Halterungen 18,19 für die Stützen 1 ist mit Hilfe von Gelenken 14 ein Schwenkrah- menteil 21 angelenkt. Das Schwenkrahmenteil 21 besitzt wenigstens einen Fuss, im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Füsse 22. An dem den Gelenken 14 abgewandten Ende sind Haltefinger 23 angeordnet, die mit Ösen 13 am Festrahmenteil 11 korrespondieren.
Am Ende des Schwenkrahmenteils 21 ist ein Sicherungshebel 24 vorgesehen, der das verse- hentliche Lösen der Haltefinger 23 aus den Halteösen 13 verhindert.
Wie Fig. 4 erkennen lässt, stehen Festrahmenteil 11 und Schwenkrahmenteil 21 in der Arbeits- position im rechten Winkel zueinander. Dadurch steht der Verbindungsrahmen 10 sehr sicher und fest auf dem Boden. Für den Transport und für die Lagerung wird das Schwenkrahmenteil 21 zum Festrahmenteil 11hin geschwenkt, was durch die Position 21' angedeutet ist.
Wie Fig. 3 erkennen lässt, lässt sich das Schwenkrahmenteil 21, bei Bedarf auch das Festrah- menteil 11, durch Diagonalstreben 25 zusätzlich verstärken.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf das Traggerüst eines ersten Deckentisches mit sechs Stützen 1.
Zunächst wurden zwei Versteifungsrahmen 10,10' miteinander verbunden, indem die Verbin- dungsfinger 23 an den Enden der Schwenkrahmenteile 21 in die Ösen 13 an dem jeweils anderen
<Desc/Clms Page number 3>
Festrahmenteil 11eingehängt wurden. An diesem Rahmenviereck wurden vier Stützen 1 nachein- ander an den Halteprismen 18 befestigt. Anschliessend wurden zwei weitere Versteifungsrahmen 10", 10'" zu einem Rahmenviereck verbunden. Dessen Halteprismen 18 wurden an die bereits montierten Stützen 1 herangerückt. Die Verbindung erfolgt mit Hilfe der Klemmhaken 19.
Anschliessend wurden an den noch freien Halteprismen 18 die restlichen beiden Stützen 1 be- festigt.
Falls die Notwendigkeit besteht, dass Fest- und Schwenkrahmen 11,21 im exakt rechten Win- kel zueinander stehen, kann dies durch geeignete Diagonalstreben 26 sichergestellt werden.
Auf diese Weise entsteht in kürzester Zeit ein sehr stabiles und vor allem massgenaues Tragge- rüst für einen Deckentisch.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf das Traggerust eines zweiten Deckentisches mit sechs Stützen 1.
Wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 sind zunächst zwei Versteifungsrahmen 10,10' zu ei- nem Rahmenviereck verbunden, an dessen vier Halteprismen 18 vier Deckenstützen 1 befestigt wurden. Anschliessend wurde ein weiterer Versteifungsrahmen 10" so aufgestellt, dass sein Fest- rahmenteil 11 sich parallel zu den Festrahmenteilen 11 der beiden anderen Versteifungsrahmen 10,10' erstreckt Die fünfte und sechste Deckenstütze 1 wurde an den Halteprismen 18 des dritten Versteifungsrahmens 10", die Spitze des Schwenkrahmenteils 21 am bereits montierten Rahmen- viereck 10,10' befestigt. Zum Schliessen des zweiten Rahmenvierecks dient ein einfacher Steck- rahmen 27, der in die Ösen 13 an den Festrahmenteilen 11eingehängt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1 Vorrichtung zum Einschalen von Betondecken, im wesentlichen umfassend eine Anzahl von Stützen (1), darauf liegend eine Oberkonstruktion aus - Längsträgern (2), - Querträgern (3), - und/oder einer Schalhaut (4) und Versteifungsrahmen (10) zwischen den Stützen (1),
Halterungen (18,19) ermöglichen eine lösbare Verbindung zwischen den Verstei- fungsrahmen (10) und den Stützen (1), gekennzeichnet durch die Merkmale:
- der Versteifungsrahmen (10) umfasst - ein Festrahmenteil (11) mit - Füssen (12), - den Halterungen (18,19) an beiden Enden, - Halteösen (13) im Bereich des einen Endes - und Gelenken (14) im Bereich des anderen Endes - und ein Schwenkrahmenteil (21) mit - Füssen (22), - Haltefingern (23) am einen Ende, die mit den Halteösen (13) korrespondieren, - und Gelenkzapfen am anderen Ende, die mit den Gelenken (14) korrespondie- ren, - Fest- und Schwenkrahmenteil (11,21) stehen in der Arbeitsposition etwa im rechten
Winkel zueinander
2 Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal: - die Gelenke (14) und die Gelenkzapfen sind so angeordnet, dass das Schwenkrah- menteil (21) flach an das Festrahmenteil (11) schwenkbar ist.