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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kautsehukstreiten für die Erzeugung von Kautsehukiäden.
Der Gegenstand des Patentes Nr. 159634 bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Fäden u. dgl. aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Stoffen, insbesondere aus wässrigen Kautschukdispersionen, wobei auf bewegten Unterlagen in einem kontinuierlichen Arbeitsgang Kautschukstreifen gebildet werden. Bei dem Verfahren nach diesem Patente werden diese Kautschukstreifen auf Unterlagen von der gleichen oder nahezu der gleichen Breite wie die herzustellenden Kautsehukstreifen gebildet.
Der Gegenstand des vorliegenden Patentes beruht auf der Feststellung, dass bei Verwendung von Unterlagen von der gleichen oder ungefähr der gleichen Breite, wie sie der herzustellenden verhältnismässig schmalen Streifenbreite entspricht, die Unterlage unmittelbar erwärmt und so zur Trocknung und Vulkanisation des gebildeten Kautschukstreifens herangezogen werden kann. Patentgemäss
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getrocknet und vulkanisiert.
Patentgemäss kann diese elektrische Trägerbandheizung als Widerstandsheizung ausgebildet sein, wobei die zweckmässig aus einem Material von hohem elektrischem Widerstand, z. B. aus einer Chromnickellegierung bestehenden Trägerbänder den Widerstand eines oder mehrerer elektrischer Stromkreise bilden. Hiezu kann sowohl Gleich-als auch Wechselstrom verwendet werden. Die zugeführte Stromstärke ist so gross zu wählen, dass eine für die Trocknung und Vulkanisation der Kautsehukstreifen ausreichende Wärmeentwicklung bzw. Temperatur in dem Trägerband hervorgerufen wird.
Nach einer zweckmässigen Ausführungsform erfolgt hiebei die Übertragung des elektrischen Stromes auf die bewegten Trägerbänder mit Hilfe von Kontakten, die beispielsweise als Schleifkontakte oder zweckmässig als Rollenkontakte, welche gleichzeitig ab Trag-oder Führungsrollen des Trägerbandes dienen können, ausgebildet sind.
Eine solche direkte elektrische Trägerbandheizung gewinnt erst durch die Verwendung schmaler Einzelträgerbänder praktische Bedeutung. Bei der Anwendung relativ breiter Unterlagen, auf welchen die einzelnen Kautsehukstreifen in Abständen voneinander gebildet werden und daher die Fläche der Unterlage nicht vollkommen bedecken, würde nicht nur eine sehr schlechte Wärmeausnutzung erreicht werden, sondern es müssten infolge des grossen Querschnittes der breiten Unterlage auch sehr hohe. praktisch kaum anwendbare Stromstärken benutzt werden.
Bei einer Mehrbandapparatur ist es zweckmässig, die einzelnen schmalen Trägerbänder nebeneinander und nicht hintereinander zu schalten, damit die Beheizung jedes Bandes für sich abgestellt werden kann, was für den Storungsfall durch Fadenriss od. dgl. sehr vorteilhaft ist.
Die Schaltung eines Einzelbandes kann auf zweierlei Arten erfolgen, je nachdem ob das Band auf beiden Seiten oder nur auf einer Seite mit Kautschuk belegt wird.
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Bei einseitigem Kautschukbelag des Trägerbandes können die Stromzuführungen an jeder beliebigen Stelle der kautschukfreien Bandseite angeordnet werden. Es ist daher möglich, mehrere Stromzuführungen anzuwenden und dadurch das Trägerband in einzelne, zwischen je zwei Stromzuführungen liegende Teilstrecken zu unterteilen. Die einzelne Teilstrecke ist entweder vollkommen stromlos, falls sie zwischen zwei Stromzuführungen liegt, die an denselben Leiter angeschlossen und daher ohne gegenseitige Spannung sind, oder sie ist bei einem Spannungsunterschied zwischen den beiden Stromzuführungen in verkehrt proportionalem Masse zu ihrer Länge von Strom durchflossen.
Man erhält auf diese Weise verschieden beheizte Bandstrecken und kann so beispielsweise dem Band, solange der aufgetragene Kautschuk noch ziemlich nass ist, mehr Wärme zuführen als dem folgenden, der Fertigtrocknung und Vulkanisation dienenden Bandabschnitt. Weiters lässt sich auch erreichen, dass der von der Abzieh-zur Auftragsstelle bewegte Bandteil ungeheizt bleibt, so dass hier eine sowohl wegen des leichteren Abziehens der Kautschukstreifen als auch wegen einer gleichmässigeren und koagelfreien Kautschukauftragung besonders vorteilhafte Abkühlung des Bandes eintritt. Diese Abkühlung kann noch durch geeignete Massnahmen, wie Anblasen mit kalter Luft oder durch Benetzung der Rückseite des Trägerbandes mit Wasser od. dgl., unterstützt werden.
Bei beiderseitigem Kautschukbelag werden die Stromzuführungen auf dem Trägerband zweckmässig vor bzw. nach der Stelle, an welcher der Kautschuk aufgetragen respektive als Streifen wieder abgenommen wird, angeordnet. Das zweckmässig endlose Trägerband bildet hiebei zwischen den beiden Stromzuführungen zwei parallelgeschaltete Äste, die im umgekehrten Verhältnis ihrer Längen von Strom durehflossen werden.
Geeignete Einrichtungen für die Ausführung des patentgemässen Verfahrens sind in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, u. zw. in Fig. 1 eine Einrichtung, bei welcher das Trägerband beiderseitig belegt wird, und in Fig. 2 eine Ausführungsform für einseitigen Belag des Trägerbandes.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 läuft ein endloses Trägerband 6 von einer Strom- zufülhrungsseheibe 1 über eine isolierte Scheibe 2 zu einer Stromzuführungsscheibe, l'und von dort über eine isolierte Scheibe 2'wieder zur Scheibe J ! zurück. Die beiden parallelgesehalteten Äste (1-2-l' und 1'-2'-1) des Trägerbandes sind gleich lang und daher mit der gleichen Stromstärke geheizt.
Die Anordnung ist so getroffen, dass auf beiden Bandästen Kautschuk aufgetragen wird, z. B. durch Hindurchführen des Bandes durch Gefässe 3 und 3'. Die so aufgetragenen Kautschukstreifen werden
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abgezogen und gegebenenfalls zu Fäden umgeformt, z. B. verdrillt werden.
Die Rollenpaare 5 und J'bewirken, dass die durch die rechtwinkelig aufeinanderstehenden Scheiben 1, l'und 2, 2'bedingte Verwindung des Trägerbandes 6 erst nach den Abziehstellen 4 und 4' eintritt.
Bei der beschriebenen Anordnung wird eine äusserst günstige Ausnutzung der dem Trägerband zugeführten, in Wärme umgewandelten elektrischen Energie erreicht, da der grösste Teil des Bandes vollständig von Kautschuk bedeckt ist und daher seine ganze Wärme an diese Kautschukhülle abgeben muss.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 erfolgt die Kautschukauftragung nur auf einer Seite des Trägerbandes beispielsweise mit Hilfe einer Walze 9, welche in einem mit der flüssigen Kautsehuk-
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überträgt. Die Walze 9 ist zweckmässig breiter als das Trägerband, da die Breite des aufgetragenen Kautsehukstreifens durch die Trägerbandbreite und nicht durch die Walzenbreite bestimmt wird.
Die einseitige Kautschukauftragung kann selbstverständlich auch in irgendeiner andern Weise erfolgen.
Das endlose Trägerband 13 ist über die angetriebene Scheibe 1 und die Kontaktrolle 2,3 und 4 geführt, wobei die eine Stromzuleitung mit der isoliert gelagerten Rolle 2 in Verbindung steht, während die andere Stromzuführung mit den Rollen. 3 und 4 sowie mit der Antriebsscheibe 1 bzw. mit der Masse der Apparatur verbunden und bei E geerdet ist. Es sind daher nur die Bandteile 2-3 und 2-4 unter Strom und somit geheizt, während der Bandabschnitt 4-1-3 stromlos ist und infolge seiner Erdung bei der Bedienung der Einrichtung ohne besondere Massnahmen gefahrlos berührt werden kann. Die Kontaktrolle 3 ist höher angebracht als die Kontaktrolle 4, so dass das Band zwischen den Rollen. 3 und 2 stärker geheizt wird als zwischen den Rollen 2 und 4.
Die Nutrolle 8 dient zur genauen Führung des Trägerbandes 13 unmittelbar vor dem Auftragspunkt 12 der flüssigen Kautsehukmasse.
Bei 14 wird der verfestigte und vulkanisierte Kautschukstreifen vom Trägerband 13 seitlich schräg abgezogen und gegebenenfalls zu Fäden umgeformt, z. B. verdrillt. Um dieses Abziehen zu erleichtern, wird das bis zur Kontaktrolle 4 geheizte Trägerband vor der Abziehstelle des Kautschukstreifens mittels des am Band anliegenden Rädchens 5 abgekühlt, das in ein mit Wasser gefülltes Gefäss 6 eintaucht und bei der Drehung das Trägerband auf der Rückseite benetzt.
Nach der Abziehstelle 14 sind zur Reinigung des Trägerbandes zwei gegenläufig rotierende Rundbürsten 7 angeordnet.
In beiden Ausführungsbeispielen kann selbstverständlich Gleichstrom oder Wechselstrom verwendet werden.