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Vorrichtung zum Zusammenschichten von Scheiben aus Glas oder andern Werkstoffen mit Folien oder Platten aus einer hochelastischen, nicht plastischen Zwisehensehiehte.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zusammenschichten von Scheiben aus
Glas oder anderem Werkstoff mit Folien oder Platten aus einer hochelastischen, nicht plastischen
Zwischenschicht im fortlaufenden Aufwalzverfahren, wobei die Zwischensehichtmasse mittels Walzen unter einem spitzen Winkel der unteren, auf einer Fördervorrichtung unter der Austrittsdüse der Zwischenschichtmasse vorbeibewegten Scheibe ununterbrochen zugeführt wird.
Die Erfindung betrifft
Anordnungen, um die aus der Austrittsdüse austretende Zwischenschichtmasse unmittelbar unter
Führung zu nehmen, um zu verhüten, dass sich diese Masse infolge des beim Austreten aus der Düse auf sie einwirkenden Temperaturgefälles stark wellt, wodurch das Einbetten zwischen Glasscheiben unmöglich werden würde, da das Geraderichten der Wellungen einen Druck erfordert, der die Bruchfestigkeit des Glases übersteigt.
Es handelt sich hiebei um Zwischenschichtmassen, wie sie in der österr. Patentschrift Nr. 155236 offenbart sind und die unter gewöhnlichen Temperaturverhältnissen nicht mehr verformbar sind. Nach der Erfindung wird im Bereiche der Verlängerung des Düsenaustrittschlitzes eine Führungswalze und dahinter ein Walzenpaar angeordnet, deren Walzen unter nachgiebigem, aufeinander zugerichteten und die Bewegungsebene der unteren Scheibe kreuzenden Druck stehen und von denen die untere Walze nachgiebig auf die Glasplatte und die obere nachgiebig auf das unter einem spitzen Winkel mit der
Glasplatte in Verbindung tretende Zwisehenschiehtband einwirkt ;
ferner ist in einem die grösste Platten- grösse übersteigenden Abstande von diesem Walzenpaar ein zweites gleichartiges Walzenpaar ange- ordnet, wobei zwischen diesen beiden Walzenpaaren die obere Deckscheibe unter einem spitzen Winkel der unteren Scheibe und dem darüber befindlichen Bande so zugeführt wird, dass unter der Einwirkung des zweiten Walzenpaares im Masse der Fortbewegung der Fördervorrichtung die Teile des Verbundes in eine planparallele Lage zueinander gebracht werden. Da die hochelastisch und nicht plastische
Verbundsehichtmasse nach der österr. Patentschrift Nr. 155236 keine Lösungsmittel enthält, so hat sie auch keine klebenden Eigenschaften. Infolgedessen müssen zur Verbindung der Zwisehensehieht- masse mit den Glasplatten die Platten vorher in bekannter Weise mit einem Klebmittel überzogen werden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung hat sich ausserordentlich bewährt. Es ist selbstverständlich, dass im Betriebe gewisse Vorsorgemassnahmen beachtet werden müssen. So z. B. ist die Geschwindigkeit des Zwischenschichtbandes zur Bewegungsgeschwindigkeit der unteren Glasscheibe sowie die Um- drehungsgeschwindigkeit der Walzen in bezug auf die Bewegungsgeschwindigkeit der Glasscheiben und der Zwischenschichtmasse so zueinander abzustimmen, dass auf die Zwischenschichtmasse keine
Vorspannung ausgeübt wird. Diese würde, wenn das Verbundglas zu Bruch geht, sich dahin auswirken, dass die freigegebene Verbundmasse sich zusammenzieht und dabei von den Glassplittern ablöst, was verhütet werden muss.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung in Fig. 1 in einem Querschnitt durch eine Formungs- presse für die Zwischenschichten und eine Fördervorrichtung für die Verbundplatten dargestellt. Fig. 2 ist ein Grundriss nach Fig. 1. Fig. 3 zeigt in vergrössertem Massstabe die Form eines elastischen Stütz- gliedes in seiner Lage zwischen hochelastischer Zwischenschicht und oberer Deckscheibe.
In Fig. 1 ist eine Plattenformungsvorrichtung für die Zwischenschichtmasse im Querschnitt dargestellt, bei welcher ein mit Heizgliedern in den Wandungen ausgestatteter Pressenkoffer 1 mit
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Farmungsdüse 2 mit einem Presskolben 3 derart zusammenwirkt, dass die in dem Pressenraum befind- liche Zwischenschichtmasse 4, beispielsweise das Polymerisationsprodukt eines entsprechend dargestellten Vinylacetat, das auf etwa 1200 C gleichmässig erhitzt ist, unter einem gleichmässigen Druck innerhalb des Schlitzes der Austrittsdüse 2 zu Platten geformt werden kann.
Die so geformte Platte 9 wird nach dem Austritt um eine mit ihrer Oberfläche noch im Bereich der Verlängerung des Düsenaustrittschlitzes liegende Walze 5 zwischen ein Walzenpaar 6 und 7 geführt, die unter nachgiebigem Druck aufeinander einwirken und von denen die untere Walze 7 auf die auf einem Förderband 8 unter der Austrittsdüse 2 vorbeigeführten Glasscheiben 10 einwirkt, während die obere Walze 6 gleichzeitig die unter einem leichten Zug gehaltene Platte 9 fortlaufend auf die zugehörige Glasplatte 10 unter einem spitzen Winkel a aufdrückt. Innerhalb dieses spitzen Winkels a wird die Luft in der der Förderrichtung der Glasscheibe 10 entgegengesetzten Richtung verdrängt und der Einschluss von Luftbläschen oder Luftnestern zwischen Zwischenschichtplatte 9 und Glasplatte 10 verhindert.
Hinter den beiden zusammenwirkenden Walzen 6 und 7 sind in einem Abstande davon, der grösser ist als die zur Verwendung kommende Glasplattengrösse, ein weiteres aufeinander nachgiebig einwirkendes Walzenpaar 11 und 12 angeordnet, von denen die untere Walze 12 in gleicher Weise wie die Walze 7 auf die untere Glasscheibe 10 und die obere Walze 11 auf die obere Glasscheibe 13 einwirkt, die in dem Zwischenraum zwischen den oberen Walzen 6 und 11 auf die bereits auf die untere Glasscheibe 10 aufgewalzte Zwischenschichtplatte 9 von Hand oder selbsttätig aufgebracht ist.
Um auch diese so aufgebrachte obere Glasplatte 13 unter Innehaltung eines spitzen Winkels zwischen ihr und der Zwischenschichtplatte 9 auf diese aufwalzen zu können, ist es erforderlich, die obere Glasscheibe 13 entweder durch unterschiedlich lange äussere Hängeglieder oder durch zwischengelegt keilförmige Stützglieder 14 in dem durch ihre Höhe bedingten Abstande zu halten. Diese Stützkeile 14 bestehen zweckmässig aus dem gleichen Kunststoff wie die Zwischenschichtmasse 4. Ihre Anbringung und Wirkung erläutert die Querschnittsfigur 3.
Da die Zwischenschichtplatten 9 elastisch nachgeben, so ist es ohne weiters möglich, zwischen den beiden unter nachgiebigem Druck aufeinander zu wirkenden Walzen 11 und 12 die drei Teile 10, 9 und 13 des Verbundes so zusammenzuwalzen, dass die obere Glasscheibe 13 bis zu ihrer hinteren Kante immer in einem wenn auch geringen spitzen Winkel zu der freien Oberfläche der Zwischenschichtplatte 9 verbleibt. Bei dem Zusammenwalzen der drei Verbundteile werden die Keile 14 allmählich verdrängt, wobei es auch unschädlich ist, wenn dabei die letzten spitzen Keilausläufer zwischen den Verbund mit eingeklemmt werden und sich dabei mit der Zwischenschicht 9 vereinigen.
Die Führungs- und Zug walzen 5 und 6 bestehen aus einem nachgiebigen Werkstoff, beispielsweise vulkanisiertem Kautschuk. Es hat sich herausgestellt, dass in dem Falle die Hitzepolitur, die die aus dem Schlitz der Düse 2 austretende hochelastisch Masse 9 mitbringt, erhalten bleibt.
Solche Zwischenschichtmassen, für die das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung in erster Linie bestimmt sind, haben keine klebenden Eigenschaften. Sie entwickeln in hocherhitzte Zustande lediglich eine gewisse Haftfähigkeit.
Zu dem Verkleben der zusammengeschichteten Verbundteile kommen an sich bekannte hauchdünne Klebemittelauftragungen in Anwendung. Diese negative Eigenschaft kann aber bei der Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung dazu nutzbar gemacht werden, dass die zwischen zwei Scheiben oder Platten eingebetteten Folien od. dgl. auch als hochpolierte Folien oder Platten zum Einzelversand gewonnen werden.
Für den Zweck werden statt der Deckscheiben hochpolierte Blech-oder Metallplatten verwendet und diese mit dem eingebetteten Verbund dann für eine kurze Zeit einer höheren Kältewirkung ausgesetzt, worauf die Bleche oder Platten von den Zwischenschichten leicht zu lösen sind, so dass diese dann in Schutzschichten eingehüllt zum Versand in andere Länder kommen können, um dort erst nachträglich mit Glasplatten od. dgl. zu fertigen Verbunden zusammengeschichtet zu werden. Solche Folien zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur vollkommen planparallele Oberflächen und gleichmässige Stärke haben, sondern auch eine ausserordentlich hohe Hitzepolitur und Glätte aufweisen.
Der hohe wirtschaftliche Wert der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen, dass solche Folien oder Platten am laufenden Band in jeder gewünschten Stärke in Hunderten von Metern je nach dem Fassungsraum des Aufbereitungsgefässes so hergestellt werden können, dass sie entweder als fertiges Verbundglas das Band verlassen oder aber als ohne irgendwelche Art der Nachbehandlung erfordernde Folien oder Platten zum Versand gelangen können.