CH363961A - Verfahren zum kontinuierlichen Verbinden von weichen Schaumstoffbahnen mit Trägerbahnen - Google Patents

Description

  Verfahren zum kontinuierlichen Verbinden von weichen     Schaumstoffbahnen    mit Trägerbahnen    Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuier  liches Verfahren zum Verbinden von weichen       Schaumstoffbahnen,    insbesondere aus thermoplasti  schen Kunststoffen, mit Trägerbahnen, z. B. aus Tex  tilien oder     Kunststoffen.     



  Schaumstoffe, wie z. B.     Zellkörper    mit geschlos  senen Zellen, haben unter anderem die Eigenschaft,  thermisch hervorragend zu     isolieren.    Schon sehr  dünne, z. B. 2 bis 4 mm dicke Bahnen eignen sich  zum Ausfüttern von     Kleidungsstücken-.        Hindernd     wirkt jedoch bei dieser Verwendungsweise die     geringe     Festigkeit des Schaumstoffes. Es wurde bereits vor  gschlagen, die Nähfestigkeit des     Zellmaterials    da  durch zu erhöhen, dass man die     Zellkörper    mit leich  ten Textilstoffen vernäht. Dadurch wird aber nicht  die Reissfestigkeit des Schaumstoffes vergrössert.  



  Es wurde auch schon vorgeschlagen, mit     lösungs-          mittelhaltigen        Klebstoffen    die     Schaumstoffbahnen     auf den genannten. Trägermaterialien zu befestigen.  Solche Verfahren haben aber den Nachteil, dass ent  weder die Zellen des Schaumstoffes durch das  Lösungsmittel beschädigt werden oder dass die Kleb  stelle durch Einwandern des Weichmachers, welcher  in dem Schaumstoff enthalten ist, an Haftfestigkeit  verliert. Schliesslich kann es auch vorkommen, dass,  wenn man eine     lösungsmittelundurchlässige    Schicht,  wie z.

   B. eine Kunststoffbahn, als Trägermaterial  verwendet, das Lösungsmittel nicht oder nur äusserst  langsam verdampft, so dass keine oder nur eine un  genügende     Verklebung    erfolgt.  



  Bekannt ist auch, die thermoplastische Ober  fläche des Schaumstoffes mittels Wärme zu er  weichen und die     Verklebung    mit dem Träger  material unter Druck durchzuführen. Dieses Ver  fahren hat aber den Nachteil, dass die Zellen  struktur an der Oberfläche weitgehend zerstört wird,    was sich auf die Eigenschaften des Fertigmaterials  ungünstig auswirkt.  



  Es wurde auch die Verwendung von thermo  plastischen Pulvern als Bindemittel zur Herstellung  von Formstücken durch     Verbinden    von zerkleinerten  Schaumstoffen beschrieben.  



  Es wurde nun ein Verfahren gefunden, welches  auf einfache Weise erlaubt, die genannten Schwierig  keiten zu überwinden.  



  Die Erfindung besteht in einem Verfahren zum  kontinuierlichen Verbinden einer weichen Schaum  stoffbahn, insbesondere aus     thermoplastischem    Kunst  stoff, mit einer Trägerbahn z. B. aus Textilien, Kunst  stoffen, Papier,     Filz    usw., unter Verwendung eines  thermoplastischen Kunststoffpulvers als     Bindemittel;

       das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekenn  zeichnet, dass das Kunststoffpulver auf die     @    sich vor  wärts bewegende Trägerbahn aufgetragen und die  bepuderte Fläche so weit erhitzt wird, dass das     Pulver'     erweicht bzw. schmilzt, und dass man anschliessend,  gegebenenfalls unter Abkühlung die Schaumstoff  bahn mit leichtem Druck auf die mit Kunststoff ver  sehene Fläche der Trägerbahn auflegt.  



  Das Kunststoffpulver kann auf verschiedene Weise  auf die Trägerbahn aufgebracht werden, z. B. mit  Bürsten, durch Aufstäuben, vorzugsweise aber mit  einer rotierenden Walze, deren Oberfläche zweck  mässig nicht poliert ist. Die letztere nimmt das  Kunststoffpulver z. B. aus     einem    längs der Walze an  geordneten Behälter auf und streift es an der Ober  fläche der Trägerbahn ab. Je nach Umlaufgeschwin  digkeit der Walze kann so die Dicke der Pulver  schicht auf der Trägerbahn eingestellt werden. Der  Drehsinn der Walze kann gleich oder vorzugsweise  in einer der Fortbewegung der Trägerbahn entgegen  gesetzten Richtung sein. Es hat sich als günstig er-      wiesen, die     Walze    mit einer Umfangsgeschwindigkeit  von etwa 3 bis 8 Mal die Fortbewegungsgeschwin  digkeit der Trägerbahn drehen zu lassen.  



  Die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Träger  bahn kann nach Wunsch eingestellt werden. Bedin  gung ist dabei, dass das Erweichen bzw. Schmelzen  des Kunststoffpulvers und der spannungsfreie Nach  schub der     Schaumstoffbahn    gewährleistet ist. Das  Pulver auf der so vorbereiteten Trägerbahn kann  auf verschiedene Weise erweicht bzw. geschmolzen  werden. Die Art und Weise, wie man vorgeht, muss  aber dem Material, aus welchem die Trägerbahn be  steht, angepasst sein. Man kann z. B. die bepuderte  Seite einer Textilbahn mit infrarotem Licht be  strahlen, die Bahn über eine beheizte Walze oder  durch einen     Ofen    leiten. Die Temperatur muss so  gewählt werden, dass das Kunststoffpulver erweicht  bzw. schmilzt, die Trägerbahn aber nicht beschädigt  wird.  



  Mit leichtem Druck wird nun die Schaumstoff  bahn auf die erhitzte     Haftfläche    der Trägerbahn auf  gelegt. Auf diese Weise wird verhindert, dass die       Schaumstoffbahn    beschädigt, das heisst deren Zellen  struktur zerstört wird.  



  Das beim     erfindungsgemässen    Verfahren     zur    An  wendung kommende Pulver soll möglichst feinkörnig  sein; dessen Korndurchmesser sollte etwa 0,2 mm  nicht überschreiten, vorzugsweise aber kleiner als  0,06 mm sein. Auch ist es vorteilhaft, ein gemahlenes  Pulver zu verwenden. Das thermoplastische Material,  aus welchem das Pulver besteht, wird nach den zu  vereinigenden Materialien gewählt. Zum Beispiel wird  man mit Vorliebe Pulver verwenden, deren Fliess  punkt unterhalb der Temperatur liegt, bei welcher die  zu vereinigenden Materialien beschädigt werden. Als  Pulver eignen sich z.

   B.     Polymerisate    oder Misch  polymerisate des     Vinylchlorids,        Vinylacetats,        Styrols,          Methylmethacrylats,        Acrylnitrils,        Butadien    usw., oder       Celluloseester.        Gegebenenfalls    können die Pulver  weichgemacht sein und als sogenannte  Dry     Powder      Anwendung finden.  



  Mit dem Verfahren können die verschiedensten  weichen     Schaumstoffe    mit offenen oder geschlossenen  Zellen aus z. B.     Polyvinylchlorid,    Polystyrol,     Cellu-          loseacetat    oder     Isocyanatharzen    dauerhaft mit einer  Trägerbahn vereinigt werden. Die     Schaumstoffbahnen     sind in ihrer Dicke nicht beschränkt; jedoch werden  solche von 2 bis 10 mm Dicke bevorzugt.  



  Je nach     Verwendungszweck    können die weichen  Schaumstoffe mehr oder weniger weichgemacht sein.  Vorzüglich eignen sich z. B. solche     Bahnen    aus  Schaumstoff, wie sie nach dem Verfahren der  Schweizer Patente     Nrn.    277087 und 292164     hergestellt     werden können. Grundsätzlich können aber auch  Schaumstoffe     verwendet    werden, welche nach ande  ren     Verfahren    hergestellt wurden.  



  Als Trägerbahn können alle zweckdienlichen       Stoffe,    wie z. B. Textilien, Papier, Filz, insbesondere  aber Textilbahnen und thermoplastische Folien, An  wendung     finden.       Das Verfahren soll anhand der nachstehenden  Beispiele zur besseren Verständlichkeit dargestellt  sein.  



  <I>Beispiel 1</I>  Es soll eine     Schaumstoffbahn    aus weichgemach  tem     Polyvinylchlorid    von etwa 3 mm Dicke mit einer       Textilträgerbahn    verbunden werden. Auf eine     Cali-          cotbahn,    welche mit einer Geschwindigkeit von 60 m  pro Stunde vorrückt, wird mit     Hilfe    einer     Walze,     welche sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit von  300     m/Std.    in der der Bahnbewegung entgegen  gesetzten Richtung bewegt, ein thermoplastisches  Kunststoffpulver in Mengen von etwa 2-5 g pro  Quadratmeter Fläche aufgebracht.

   Verwendet wird  ein     Copolymerpulver,    das beim Sieben mit einem Sieb  von 0,06 mm Maschenweite einen Rückstand von  etwa     171/o.    und einen     Erweichungspunkt    von etwa  65  C aufweist. Das verwendete     Copolymerpulver        be-          steht        aus        75%        Vinylehlorid        und        25%        Vinylacetat.     Die so präparierte Textilbahn wird mit der nicht  bepuderten Seite über eine auf 140  C     geheizte    Walze  geführt,

   so dass das Kunststoffpulver auf der anderen  Fläche zerfliesst. Anschliessend wurde mittels Walzen  die     Schaumstoffbahn    unter leichtem Druck und  unter gleichzeitiger Abkühlung auf den erweichten  thermoplastischen Kunststoff der Trägerbahn auf  gelegt. Die Abkühlung der erhaltenen     Verbundbahn     erfolgt durch Überleiten zum Beispiel über eine luft  gekühlte Kühlwalze. Man erhält auf diese Weise eine       g        cr          ut    haftende, homogene und geschmeidige Verbindung  von Schaumstoff und Textilbahn.  



  <I>Beispiel 2</I>  Eine     Schaumstoffbahn    soll mit einem Belag aus  thermoplastischem Kunststoff belegt werden.  



  Auf eine sich fortbewegende Kunststoffbahn aus  weichgemachtem     Polyvinylchlorid    mit Fliesspunkt von  etwa 80  C, wie er für Fussbodenbeläge üblich ist,  wird mit einer Walze ein Kunststoffpulver mit höch  stens 0,1 mm Korndurchmesser, bestehend aus einem       Kopolymerisat        von        25        %        Vinylacetat        und        75%        Vinyl-          chlorid,    dessen Fliesspunkt bei etwa 65  C liegt, auf  getragen.

   Die bepuderte Fläche wird mit     Infrarotlicht     so weit bestrahlt, dass das Pulver, nicht aber die  Trägerbahn, anfängt zu fliessen. Sobald das Pulver  geschmolzen ist, wird eine     Schaumstoffbahn    aus  weichgemachtem     Polyvinylchlorid    mit leichtem Druck  aufgelegt und anschliessend im Luftstrom abgekühlt.  Es entsteht ein weicher Bodenbelag.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum kontinuierlichen Verbinden einer weichen Schaumstoffbahn mit einer Trägerbahn aus z. B. Textilien, Kunststoff, Filz, Papier usw. unter Verwendung eines thermoplastischen Kunststoff pulvers als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, d'ass das Kunststoffpulver auf die sich vorwärtsbewegende Trägerbahn aufgetragen und die bepuderte Fläche so weit erhitzt wird, dass das Pulver erweicht bzw. schmilzt, und dass man anschliessend die Schaum stoffbahn mit leichtem Druck auf die mit Kunststoff versehene Fläche der 'Trägerbahn auflegt. UNTERANSPRÜCHE 1.

   Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffpulver mittels einer rotierenden Walze auf die Trägerbahn aufgetragen wird. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Walze in der der Fortbewegung der Trägerbahn ent gegengesetzten Richtung dreht. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unter ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Walze 3 bis 8 Mal grösser ist als die Fortbewegungsgeschwindigkeit der zu bepudernden Trägerbahn. 4. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Kunststoffpulver einen Korndurchmesser von höchstens 0,2 mm, vor zugsweise 0,06 mm, aufweist. 5.

   Verfahren gemäss Patentanspruch und Unter anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, d'ass das thermo plastische Kunststoffpulver einen Fliesspunkt aufweist, der tiefer liegt als jener der Trägerbahn und der Schaumstoffbahn.