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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines homogenen feinfaserigen Gutes in nassem oder trockenem Zustande aus Faserstoffe enthaltenden Massen und eine Vorrichtung zur Aus- führung dieses Verfahrens.
Stoffe, die nach diesem Verfahren behandelt werden, sind z. B. Pflanzenfasern, wie Tabak- rippen, Zellstoff oder diesen enthaltende Lösungen bzw. Flüssigkeiten, Baumwolle, Textilreste, Filz,
Leder, Kunstseide, Asbest, Schlacken-oder Glaswolle u. dgl.
Das Verfahren besteht erfindungsgemäss darin, dass die Faserstoffe enthaltenden Massen der
Einwirkung von zwei gegeneinander arbeitenden Rippenscheiben ausgesetzt werden, deren wirksame geradlinigen, parallelen Rippen Arbeitszonen von geringerer Breite als der Hälfte des Scheibenradius bilden, wobei der geradlinige und staufreie Gutdurchgang durch die Rippenzwisehenräume durch gasförmige oder flüssige Druckmittel gesteigert wird. Die zur Ausführung des Verfahrens benutzte
Vorrichtung enthält gemäss der Erfindung ähnlich einer Scheibenmühle zwei gegeneinander arbeitende, mit geradlinigen, parallelen Rippen versehene Scheiben, zwischen die analog zu bekannten Mühlen Zuführungseinrichtungen für ein gasförmiges oder flüssiges Fördermittel münden.
Gegenüber den bekannten, mit Rippen oder Zähnen versehenen Scheibenmühlen, die ausschliesslich zur Feinmahlung oder Feinzerkleinerung Anwendung finden und bei denen das Gut durch die Form der Rippen bzw. Rippenzwischenräume und gegebenenfalls noch durch besondere Stauvorrichtungen gezwungen wird, möglichst lange in der Arbeitszone zu verweilen, damit eine sehr weitgehende Zerkleinerung, also Zerstörung des Fasergefüges und ein Vermahlen zu mehlförmigem
Gut erfolgt, unterscheidet sieh nun die Erfindung vorteilhaft dadurch, dass infolge rasehester Durchund Abführung des faserhaltigen Gutes durch die scheibenmühlenartig ausgebildete Vorrichtung eine Zerstörung des Fasergefüges vermieden und ein homogenes feinfaseriges Gut erhalten wird.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die das Fördermittel zubringenden Rohre so vor der Zone der parallelen Arbeitsrippen angeordnet, dass sie im Wirkungsbereich der im Zentrum der Arbeitsscheiben umlaufenden Sehlagarme münden. Ausserdem enden die Zubringerrohre für das fördernde Medium in Düsen, die es senkrecht oder in Drehrichtung der Arbeitsscheiben voraus auf die Scheiben schleudern.
An sich ist es bei Mühlen nicht mehr neu, gasförmige oder flüssige Medien unter Druck zwischen die Mahlscheiben einzuführen. Gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich aber die Erfindung durch die besondere vorteilhafte Stellung der Rohre und Düsen, die eine besonders gute Förderwirkung ergibt.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäss der Erfindung, Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform, Fig. 3 einen halben Ring mit radial verlaufenden Rippen nach Fig. 2, Fig. 4 eine Ausführungsform der Zähne zweier Scheiben, die Fig. 5-7 zeigen Rohranordnungen zum Zubringen des Fördermittel und Fig. 8 stellt die Fördermittelzufuhr durch die Hohlwelle in grösserem Massstabe dar.
Die Maschine weist zwei Arbeitszonen, nämlich eine Grobzone u und eine diehtgesehlossene Feinzone z auf. Auf der Welle a ist die Scheibe b mit den an Ringflächen c radial oder nahezu radial verlaufenden Schneidrippen angeordnet. Die Welle a trägt die Antriebsscheibe d und läuft in der Lagerbuchse dl, Auf der Scheibe b sind ferner Flügel t vorgesehen, die zusammen mit der Scheibe
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umlaufen und scharfe Schneidkanten besitzen, die die Vorzerkleinerungsarbeit leisten. Die Flügel/ schleudern das Gut in die Arbeitszone und erzeugen gleichzeitig einen kräftigen Luftstrom oder Luftwirbel, der das vorzerkleinerte Gut zu der Feinzone z abführt.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, können am Umfange der Scheibe b noch Flügel n vorgesehen sein, die das zerfaserte Gut abführen und ventilatorartig einen Luftstrom erzeugen, der insbesondere im Zusammenwirken mit den Flügeln t das Gut während der Bearbeitung rasch zwischen den Schneidrippen hindurehführt.
Die feste Gegenscheibe e ist als Gehäusewand ausgebildet und trägt Ringflächen c mit Schneidrippen, die mit den Rippen der umlaufenden Scheibe b zusammenarbeiten. Die Gegenscheibe e kann aber auch drehbar ausgebildet sein. Rohr n dient zur Zufuhr des Fördermittel. Es ist senkrecht oder schräg durch die Mahlscheibe e hindurchgeführt und am Ende mit einer Düse versehen, die fest
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schiedene Winkellagen eingestellt werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung mit ungleich breiten Mahlringen k, kl, die gleichen äusseren Durchmesser besitzen. Der breite Ring kl, der am Gehäuse e sitzt, ist feststehend und der schmale Ring k zusammen mit der Scheibe b umlaufend ausgebildet. Diese Ringe enthalten Schneidrippen i, die z. B. radial oder nahezu radial verlaufen und sägezahnförmigen Querschnitt haben (Fig. 3 und 4).
Die Sehneidrippen der beiden Scheiben e, b kreuzen sieh in keiner Lage, sondern decken sich, so dass sie spaltend und nicht zermahlend auf das Gut wirken. Ferner treffen die Zähne des umlaufenden
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und eine Vorzerkleinerung bewirken.
Das Fördermittel wird durch die hohle Welle a oder das darin befindliche Rohr g in die Vor-
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Mahlfläehe k gerichtet sind (Fig. 2 und 5), in die Vorrichtung ein. An den Austrittsenden dieser Rohre sind fest oder einstellbar angeordnete Düsen s vorgesehen, die in beliebigem Winkel zur Mahlebene eingestellt werden können. Dabei erfolgt das Einstellen der Düsen so, dass das Fördermittel möglichst senkrecht auf die Arbeitsflächen der Vorrichtung auftrifft. Entsprechend werden bei fester Düsenanordnung die Arme des Rohrsystems (Fig. 2) so angeordnet, dass das aus den Düsen austretende Fördermittel möglichst vorteilhaft zur Wirkung kommt.
In Fig. 8 ist eine Rohr-und Düsenanordnung gezeigt, bei der das Fördermittel senkrecht gegen die Mahlfläehe geleitet wird. Die die umlaufende Mahlbahn b besprühenden Düsen p sind in der stillstehenden Mahlbahn e eingebaut. Das Ansehlussstüek an die Rohrleitung ist nur bei der Düse gezeichnet, die nahe der Berührungsstelle der Grobzone M und der Feinzone z ausmündet. Das Besprühen der feststehenden Mahlbahn e erfolgt durch Düsen p in der umlaufenden Mahlbahn b, denen Flüssigkeit usw. durch die Hohlwelle a über Rohrleitungen g zugeführt wird.
Das zwischen den Scheiben b, e oder t, kl austretende Fertiggut wird durch Wurfflügel n herausgeschleudert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung eines homogenen feinfaserigen Gutes in nassem oder trockenem Zustande aus Faserstoffe enthaltenden Massen, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffe enthaltenden Massen der Einwirkung von zwei gegeneinander arbeitenden Rippenscheiben ausgesetzt werden, deren wirksame geradlinigen, parallelen Rippen Arbeitszonen von geringerer Breite als der Hälfte des Scheibenradius bilden und wobei der geradlinige und staufreie Gutdurchgang durch die Rippenzwischenräume durch gasförmige oder flüssige Druckmittel gesteigert wird.