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Geschoss lür Mörser mit glattem Rohr.
Die Erfindung betrifft ein Geschoss für Mörser mit glattem Rohr und Führungsflügeln. Gemäss der Erfindung sind die Führungsflügel in an sich bekannter Weise unter einem Winkel von weniger als 40 gegen die Geschossachse geneigt, um unsymmetrische Wirkungen auszugleichen, ohne dass eine stabilisierende Kreiselwirkung hinzutritt oder der Vorwärtsbewegung ein merklicher Widerstand entgegengesetzt wird. Es sind bereits Luftbomben bekannt, die mit unter einem Winkel von weniger als 40 gegen die Bombenaehse geneigten Führungsflügeln versehen sind.
Solche Bomben werden lotrecht oder waagrecht von grosser Höhe abgeworfen und ihre Führungsflügel haben den Zweck, eine
Kreiselwirkung behufs Stabilisierung herbeizuführen.
Die bisher bekannten Geschosse für Mörser mit glattem Rohr haben stets gerade Führungsflügel gehabt. Diese Führungsflügel hatten den Zweck, die Achse des Geschosses ständig tangential zur Flugbahn zu halten, insbesondere im Scheitel der Flugbahn, von der aus die Geschossspitze nach abwärts geneigt werden soll.
Obgleich geneigte Führungsflügel seit langem bekannt waren, hatte man sie doch nur bei Geschossen für Mörser mit glattem Lauf angewendet, denn bei Anordnung der Flügel unter der üblichen Neigung wird auf das Geschoss eine Kreiselwirkung übertragen, die für die ärodynamisehe Wirkung der Führungsflügel hinsichtlich der Fortbewegung schädlich ist und zum Auftreten einer exzentrischen Bewegung Anlass gibt, die sieh immer mehr verstärkt und schliesslich ein Schwingen des
Geschosses verursacht.
Die Anwendung von Führungsflügeln, die eine Neigung von weniger als 40 haben, bei Geschossen für Mörser und insbesondere bei solchen, die mit Zündern mit Reaktionswirkung versehen sind, wurde nicht versucht, weil die schädliche Wirkung der üblichen Neigung der Führungsflügel bekannt war und man sich daher nicht entsehliessen konnte, überhaupt geneigte Führungsflügel im Sinne der Erfindung anzuwenden.
Die Erfindung beruht jedoch auf der Erkenntnis, dass schwach geneigte Führungsflügel die nicht zu erwartende Wirkung auf Geschosse für Mörser mit glattem Rohr ergeben, dass die Zielsicherheit und die Schussweite erhöht werden, was dem Umstande zuzuschreiben ist, dass die Unsymmetrien, die durch die Massenverteilung im Innern des Geschosses und auch bei verschiedenen Geschossen auftreten können, auf das Geschoss durch solcherart angeordnete Führungsflügel ausgeglichen werden. Die Wirkung der Führungsflügel tritt besonders dann in Erseheinung, wenn sie bei Geschossen verwendet werden, die Zünder mit Reaktionswirkung und ungleicher Ausströmung der Verbrennungsprodukte sowie Fehler in der Zentrierung haben.
Infolge der geringen Neigung der schraubenförmig gewundenen Flügelflächen ist der Luftwiderstand praktisch derselbe wie bei geradlinigen Führungsflügeln, so dass die durch die Neigung bewirkte Bremsung fast null ist und die Tragweite nicht geringer ist als bei einem Geschoss, das mit gradlinigen Führungsflügeln ausgestattet ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung des Erfundungsgegenstandes und aus der Zeichnung.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform des Geschosses gemäss der Erfindung, das in seinem vorderen Teil einen Treibsatz für die Fortbewegung hat, im Achsenschnitt und in Seitenansicht. Fig. 3 zeigt das Geschoss in Endansicht, Fig. 4 zeigt die Flächenprojektion der Flugbahn eines mit gerade-
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während man im zweiten Fall im Gegensatz hiezu feststellen kann, dass infolge der Drehung sich eine sinusartige Flugbahn längs der Geschützachse ergibt. Die Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform im Schnitt, bei der der Treibsatz in dem hinteren Teil des Geschosses angeorduet ist.
Die Fig. 7 zeigt eine Tabelle, die die Grösse des Luftwiderstandes der Führungsflügtel in Abhängig- keit von dem Neigungswinkel der schraubenförmigen Flügel erkennen lässt. R bezeichnet den der Vorwärtsbewegung entgegengesetzten Widerstand, bezogen auf eine auf die Achse senkrecht stehende
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Explosions-oder eine andere Wirkung herbeiführt.
Gegen das hintere Ende der Aussenwand des Geschosses sind ringsum verlaufende Rippen 7 vorgesehen, die in bekannter Weise zur Abdichtung dienen und die auf dem Geschoss vorgesehen werden. wenn es in einem Rohr mit glatter Wand zum Abschuss gelangt.
Gemäss der Erfindung trägt das Geschoss hinten Fiihrungsflügel 8, die gekrümmt oder schraubenförmig angeordnet sind. Diese Neigung ist in-der Zeichnung etwas übertrieben dargestellt, damit sie erkennbar wird. Sie bleibt aber in der Praxis zweekmässig unter 4 .
Wenn die Resultierenden der Reaktionsstosse der aus den Öffnungen 3 ent weichenden Gase nicht mit der Achse des Geschosses übereinstimmen, so würde, wenn es mit geradlinigen Fühnmgsfliigeln versehen wäre, das Bestreben vorliegen, aus der Ebene der Schussrichtung abzuweichen, wie dies die Fig. 4 erkennen lässt.
Im Gegensatz hiezu wird bei Führungsflügels gemäss der Erfindung das Geschoss gezwungen, eine Art schraubenartiger Bahn zu vollenden, wie dies aus Fig. 5 sich ergibt, die die Projektion dieser Schraubenwindung auf der Grundebene darstellt. Das Geschoss pendelt nach einer oder der andern Seite der Flugbahn, entsprechend einem vollkommenen Geschoss, aber es behält seine allgemeine Anfangsrichtung bei, wodurch eine gute Genauigkeit erhalten wird, trotz des Abweichungsfaktors, der auf irgend einem Herstellungsfehler beruhen und, insbesondere in dem Falle eines durch einen Treibsatz bewegten Geschosses. durch magelhafte Zentrierung der Ausströmöffnungen oder durch unregelmässigen Gasaustritt bedingt sein kann..
Fig. 6 zeigt ein ähnliches Geschoss, bei dem jedoch der Ausströmkanal 3 a zwischen den Führung-
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Durch die leichte Neigung der Führungsflügel 8 gegen die Aehse x-x des Geschosses wird die Vorbewegung nur in einer kaum wahrnehmabaren Weise gebremst, wie sieh aus Fig.
7 ergibt, die erkennen lässt, dass für einen Drehwinkel von 2 der Luftwiderstand eines symmetrischen Profils nur etwa um
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Die Drehbewegung, die dem Geschoss infolge seiner Führungsflügel erteilt wird, bleibt im übrigen ausserordentlich schwach, um infolge der Kreiselwirkung auf der Flugbahn eine Abweichung von der Tangente zu bewirken, wie dies der Fall ist, wenn die schraubenförmige Neigung zu stark und das Verhältnis der Drehgeschwindigkeit zur Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung des befiederten Geschosses sehr gross ist.
Die Erfindung kann insbesondere Anwendung finden bei Geschossen, die aus Waffen mit glatten Rohren, z. B. aus Mörsern oder Minenwerfern verfeuert werden, wobei es gleichgültig ist. ob die Geschosse mit einem Treibsatz versehen sind oder nicht.
Durch die Erfindung werden die bei der Fabrikation sieh ergebenden Toleranzen verringert,
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unter den einzelnen Geschossen bestehen könnten, hinsichtlich der Massenverteilung, der Feinheit der äusseren Oberfläche, sowie bei Geschossen mit Treibsatz hinsichtlich der Zentrierung der Auslass- öffnungen oder in der Stärke ihrer Auswirkung.