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Drallgesehoss.
Die Erfindung bezieht sieh auf Drallgeschosse, die einen zur Aufnahme einer Spreng-oder einer andern Ladung geeigneten Innenraum haben und bei denen das vorne und hinten liegende
Ende leichter ist, während sich ihre Hauptmasse in der Zwischenzone zusammendrängt.
Es sind bereits homogene Vollgeschosse mit einem Spitzbogen bekannt, der sich bis zu dem nahe dem hinteren Ende des Geschosses angeordneten Verstärkungsring erstreckt.
Es sind auch bereits Geschosse bekannt, die in der Nähe des Schwerpunktes mit einem Ring aus einem Werkstoff sehr hoher Dichte versehen sind. Ein solcher Ring hat immer den Nachteil, dass er schwer vollkommen zu zentrieren ist, was Symmetriefehler, die die Lage des Geschosses auf seiner
Bahn beeinträchtigen können, erzeugt.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, dass die Konzentration der Masse in ihrem mittleren Teil bloss durch eine Vergrösserung der Wandstärke herbeigeführt wird.
Hiedurch wird der Schwerpunkt des Geschosses nach vorn verlegt, so dass das Geschoss das grösstmögliche Trägheitsmoment in bezug auf seine Längsachse sowie zugleich ein möglichst kleines
Trägheitsmoment in bezug auf eine durch den Schwerpunkt verlaufende Querachse erhält. Damit werden die Bedingungen erfüllt, die für eine bestimmte Drallgeschwindigkeit die Erzielung des bestmöglichen Stabilitätskoeffizienten sichern, so dass selbst Geschosse von einer Länge von sechs und mehr Kaliberlängen eine ausgezeichnete Stabilität haben, ohne dass der übliche Gang der Drallzüge des Geschützrohres verändert werden muss.
Wenn der vordere, spitzbogenförmige Geschossteil in den hinteren Teil eingesetzt ist, so kann er aus leichterem Metall bestehen als der letztere.
Die Zeichnung zeigt die Schnittansicht eines Geschosses, das beispielsweise das Prinzip der Massenverteilung gemäss der Erfindung veranschaulicht, bei dem die Bogenform sich bis an das hintere Ende des Geschosses erstreckt und bei dem die Zentrierung durch einen auf dem bogenförmigen Teil des Geschosses angeordneten abschleuderbaren Ring gebildet wird.
Wie aus dem Beispielsfall ersichtlich ist, besteht das eigentliche Geschoss aus einem Körper mit einem nahe dem Schwerpunkt G liegenden dickwandigen mittleren Teil 1 aus homogenem Metall und mit dünnen Wänden in seinem hinteren Teil')'. Eine schlanke, bogenförmige Spitze 2 von geringem Gewicht ist in irgendeiner Weise in den Körper 1-3 eingesetzt. Sie besteht vorzugsweise aus einer leichten Legierung, wie z. B. Duraluminium oder auch aus Stahl. Die Teile 2 und 3 sollen so dünn sein, als es eben die Kräfte, denen sie widerstehen müssen, erlauben.
Die Ebene, in welcher die Spitze 2 und der Geschosskörper 1 miteinander verbunden sind, liegt zweckmässig in der Nähe des Schwerpunktes G des gesamten geladenen Geschosses. Die Länge des Geschosses beträgt sechs oder mehr Kaliberlängen.
Ein derartiges Geschoss kann wegen seiner Länge und der geringen Dicke seiner vorderen und hinteren Wände eine in bezug auf sein Gewicht verhältnismässig grosse Menge Sprengstoff aufnehmen.
Die modernen Sprengstoffe verbrennen bekanntlich derart plötzlich, dass der schwere Teil trotz der schwachen Ausbildung der Spitze und des Bodens ausgezeichnet zerlegt wird.
Das Geschoss erhält eine gute Stabilität, ohne dass die schwere Masse in den Geschossvorderteil, also in einen Teil von geringerem Durchmesser verlegt wird, was den Nachteil mit sich bringen würde, dass das Trägheitsmoment um die Längsachse des Geschosses vermindert wird, das so gross wie möglich
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sein soll. Anderseits wird durch die leichte Ausbildung der Enden des Geschosses das Trägheitsmoment des Schwankens (das Trägheitsmoment in bezug auf eine durch den Schwerpunkt verlaufende Querachse) vermindert und dadurch weiterhin die Stabilität erhöht. Die Sprengladung oder eine andere Ladung füllt den ganzen inneren Hohlraum 2 b des Geschosses aus. Zu ihrer Zündung können entweder ein Spitzenzünder 6 oder ein nicht gezeichneter Bodenzünder oder auch beide Zünder zugleich vorgesehen sein.
Bei dem dargestellten Beispiel hat nicht nur der leichte vordere Teil 2 des Geschosses spitzbogenförmige Gestalt, sondern die Bogenform erstreckt sich über die ganze Länge des mittleren schweren Teiles und sogar über den leichten hinteren Teil des Geschosses : 3 bis zum Führungsband, das in einer Entfernung von weniger als einer Kaliberlänge vom Geschossboden angeordnet ist. Wenn dieses Führungsband an das hintere Ende des Geschosses, wie im dargestellten Beispiel verlegt ist, so hat das Geschoss ein von der Spitze bis zum hinteren Ende verlaufendes bogenförmiges Profil.
Die in Kaliberlängen gemessenen Längen der leichten Vorder-und Hinterteile und des inneren schweren Teiles des Geschosses können je nach der Art der Geschosse verschieden gross gewählt sein.
Die veranschaulichte Darstellungsform ist lediglieh als Ausführungsbeispiel zu betrachten.