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Handauftragsvorrichtung für Flüssigkeiten, insbesondere niedrigen Siedepunktes.
Die Erfindung betrifft eine Handauftragsvorrichtung für Flüssigkeiten, insbesondere niedrigen Siedepunktes, und sie ist gekennzeichnet durch die an sich bekannte Vereinigung eines vorzugsweise schräg nach oben gerichteten Pinselkopfes mit einem vorzugsweise flach ausgebildeten Flüssigkeitsbehälter und die Einordnung eines am Pinselumfang mündenden und mit dem Behälterinnern verbundenen Durchlasses, der in der Ruhelage der Vorrichtung oberhalb des Flüssigkeitsspiegels in dem Behälter liegt, in der mit dem Pinsel nach unten gerichteten Arbeitslage der Vorrichtung dagegen die Flüssigkeitszuführung zum Pinsel bewirkt, und dessen Querschnitt unter Berücksichtigung der Arbeitsraumtemperatur und des Siedepunktes der aufzutragenden Flüssigkeit so klein gewählt oder einstellbar ist,
dass nur eine vom jeweiligen Arbeitsgang abhängige bzw. erwünschte Flüssigkeitsmenge bei jedesmaligem Kippen der Vorrichtung von der Ruhe-in die Arbeitslage aus dem Durchlass auszutreten vermag.
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sind, die bei den meisten Flüssigkeitsauftragsarbeitsvorgängen erforderlichen genau dosierten Fliissigkeitsmengen abzugeben. Es hängt vielmehr stets von der Geschicklichkeit der Bedienungsperson ab, die erforderliche Flüssigkeitsmenge aufzutragen.
Diese Mängel werden bei der erfindunggemässen Vorrichtung vermieden. Durch den das Behälter- innere mit der Aussenluft verbindenden und gleichzeitig der Flüssigkeitsüberleitung dienenden Kanal und dessen richtige Bemessung wird erreicht, dass stets nur diejenige Flüssigkeitsmenge im Benutzungsfalle der Pinselbehälterkombination in den Pinsel'gelangt, die für einen bestimmten Arbeitsgang erforderlich ist. So ist es beispielsweise beim Bild-und Tonfilmkleben erwünscht, jeweils nur zwei bis höchstens drei Tropfen je einmaligem Albeitsgang, d. i. das Zusammenkleben zweier Filmenden, dem Behälter zu entnehmen und aufzutragen, ohne Gefahr zu laufen, dass weitere Flüssigkeit nachläuft.
Durch richtige Wahl des Durchlassquerschnittes kann in Abhängigkeit von der Flüssigkeiteigenschaft unter Benutzung des Kapillarprinzips der Flüssigkeitsmengenaustritt geregelt bzw. einmalig genau festgelegt werden. Daneben ist bei Ausbildung der Vorrichtung mit. Regelmitteln die M glielh- keit gegeben, beliebig grosse Flüssigkeitsmengen abzuziehen.
Die erfindungsgemäss erstrebte Wirkung des dosierten Flüssigkeitszulaufes zum Pinsel ist dadurch bedingt, dass im Augenblicke des Pinselgebrauches der Druck im Behälterinnern gleich demjenigen der Aussenluft ist. Sobald beispielsweise zwei oder drei Tropfen ausgetreten sind. entsteht im Behälter ein Unterdruck, so dass ein Weiterfliessen automatisch unterbleibt. Beim Zurückstellen des den Pinsel tragenden Behälters, dessen Kopf zu diesem Zwecke aufwärtsgerichtet ist, stellt der im Behälterkopf vorgesehene Kanal die Verbindung mit der Aussenluft wieder her, so dass sich der Unterdruck im Behälter ausgleicht. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. Um ein Verschliessen der Kanalmündung, z.
B. zufolge der im Pinsel befindlichen Flüssigkeit, zu verhüten, ist es erforderlich, diese an den Umfang des Pinsels zu legen.
Vorteilhaft ist ferner der Umstand, dass der Flüssigkeitsaustritt nicht stossartig, sondern allmählich erfolgt, so dass kein Klecksen möglich ist. Die Flüssigkeit tritt zunächst langsam in den leeren Pinsel ein, wo sie entweder verbleibt, wenn der Kanalquerschnitt nur für den Austritt eines Tropfens bemessen ist, oder durch die weitere dosierte Flüssigkeitsmenge zum langsamen Abtropfen gebracht wird. wenn der Kanalquerschnitt für den Austritt mehrerer Tropfen bemessen ist. Bei Austritt nur weniger Tropfen aus dem Behälter verbleibt diese Flüssigkeitsmenge im Pinsel, bis der Pinsel mit dem zu benetzenden Gegenstande berührt wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung gibt trotz der Bemessung des Flüssigkeitsführungskanals für den Austritt kleiner bestimmter Flüssigkeitsmengen die Möglichkeit, grössere Flüssigkeitsmengen in einem Arbeitsgange dem Pinsel zu entnehmen. Zu diesem Zwecke erfolgt eine Erwärmung des Behälters, beispielsweise durch Umklammerung, mit der Bedienungshand, so dass die gegenüber der Raumtemperatur erheblich grössere Handwärme einen Überdruck im Behälterinnern erzeugt, die ein ununterbrochenes Austreten der Flüssigkeit so lange bedingt, wie die Erwärmung anhält.
Wenn grössere Mengen längere Zeit hindurch entnommen werden sollen, empfiehlt sich die Einordnung der erfindungsgemässen Regelvorrichtung und deren Einstellung auf den erwünschten Flüssigkeitszulauf zum Pinsel.
Beim Zurückstellen des Behälters auf den Arbeitsplatz erfolgt eine Zurückführung der im Pinsel verbleibenden Flüssigkeit, da der durch die Abkühlung bedingte Unterdruck im Behälterinnern die Flüssigkeit zwangläufig zurücksaugt, bis die Verbindung mit der Aussenluft wiederhergestellt, der Druckausgleich also erfolgt ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und sehematisch dargestellt und es bedeuten Fig. 1 Längsschnitt durch den Flüssigkeitsbehälter mit dem Pinselkopf. Fig. 2 Querschnitt a-ri gemäss Fig. 1, Fig. 3 Längsschnitt durch den Flüssigkeitsbehälter mit dem Pinselkopf in einer weiteren Ge- staltungsform, Fig. 4 Querschnitt b-h gemäss Fig. 3, Fig. 5 und 6 Schnitt entsprechend Fig. 4 in weiteren Gestaltungsformen, Fig. 7 Längsschnitt durch den Flüssigkeitsbehälter mit dem Pinsel kopf mit Regelvorrichtung für die Flüssigkeitsmenge, Fig. 8 Seitenansicht der Pinselbehälterkombination.
Fig. 9 Längsschnitt durch die Nuftragsvonielltung entsprechend Fig. 7 in etwas geänderter Form.
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Dichtungsscheibe 10 mit Mittenloch 11 zwischengefügt. Das Rchrehen 4 in Ein-oder Mehrzahl kann auch zwischen der Pinselwurzel bzw. dem Kork od. dgl. 3 und der Innenwand der Hülse *'gelagert sein. Stets ist aber darauf zu achten, dass die Rohrmündung nicht oder nur wenig von den Pinselhaaren überdeckt ist.
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Bei der Ausbildung nach Fig. 3 und 4 sind die Pinselhaare 1 durch eine Hülse 2 gehalten, die ihrerseits von einer weiteren Hülse 12 2 eng umschlossen ist. Beide Hülsen sind konisch in Richtung Mündung zulaufend, damit sie beim Zusammenfügen sich fest ineinanderschmiegen. Die äussere Ver- schlusskappe 7 kann, wie bei der Ausführung nach den Fig. 1 und 2, beliebig gestaltet sein. Sie ist grundsätzlich entbehrlich. Bei der in Fig. 3 gewählten Konstruktion trägt die Aussenhülse 12 einen Bund 13, der durch die Verschlusskappe 7 fest gegen den Behälterkopf J gedrückt wird. Die innere Hülse 2 besitzt eine den Flüssigkeits-und Luftkanal bildende Rille 14.
Diese Rille JM kann auch in der Aussenhülse 12 oder entsprechend Fig. 5 sowohl in der Innen-als auch in der Aussenhiilse vorgesehen sein, so dass im letzteren Falle eine Rille beispielsweise mit Kreisquersehnitt entsteht. Bei der Gestaltung nach Fig. 6 ist der Kanal durch Einfügung eines Drahtes 15 zwischen die Innenhülse 2 und die Aussenhülse 12 gebildet, derart, dass sich zwei Taschen 16 und 17 bilden.
Die Gestaltung der Handauftragsvorrichtung nach Fig. 7 entspricht im Prinzip derjenigen nach Fig. 3, wobei aber der Durchlass 14 ringförmig und in bezug auf seinen Querschnitt einstellbar ausgebildet ist. Zu diesem Zwecke ist zwischen dem Bund 1. 3 der äusseren Hülse 12 und dem Bund 9 der inneren Hülse 2, deren Konizität grosser ist als diejenige der Hülse 12, eine Feder 18 oder ein sonstiges Spannglied, beispielsweise Gummi, eingefugt, derart, dass je nach dem Masse der Einschraubung des Behälterkopfes 5 in die Kappe 7 ein Annähern oder Entfernen der Aussenwandung der Hülse 2 gegenüber der Innenwandung der Hülse 12 bzw. deren Knickkante erfolgt. Diese Einrichtung ermöglicht es, den Flüssigkeitsdurchlass und Ausfluss aus dem Pinsel 1 zu regeln.
Auf diese Weise können während der Benutzung der Vorrichtung eintretende Temperaturschwankungen und dadurch bedingte Unregelmässigkeiten in der Flüssigkeitsabgabe durch die Bedienungsperson ausgeglichen werden. Der Übertritt der Flüssigkeit aus dem Behälter 20 in den Durchlassringkanal14 Imnn in beliebiger Weise erfolgen. In Fig. 7 ist angenommen, dass durch die Öffnung 11 der Zwisehenscheibe 10 die Flüssigkeit in den unteren Raum der Innenhiilse : 2 und von dort durch Seitenlöcher 21 in den Ringraum 14 übertritt. Es ist verständlich, dass auch jede sonstige Art der Flüssigkeitsüberführung vom Behälter in den Ringraum möglich ist, beispielsweise durch entsprechende Ausbildung des Bundes 9, indem dieser eine Nute erhält und nicht bis an die Begrenzungswandung durch die Kappe 7 reicht.
In Fig. 9 ist
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und dem Behälterhals 5 ein Zwischenstück 28 mit Aussen-und Innengewinde vorgesehen ist. Hiedurch ist die Feineinstellung des Flüssigkeitsaustrittes besser möglich, da ein Feingewinde auf dem gewöhnlich aus Glas bestehenden Behälterhals nicht leicht anbringbar ist. Das Zwischenstück kann so aus-
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Pinsel 1 mit dem Zwischenstück als Einheit zunächst auf dem Behälterhals J aufgeschraubt werden kann, woraufhin die Kappe 7 mit der Aussenhülse 1 : ! auf das Zwischenstück 28 aufgeschraubt wird.
Je nach dem Masse der Festschraubung kann der Flüssigkeitsaustritt geregelt werden.
Der den Pinsel 1 tragende Kopf. 5 des Behälters 20 ist schräg nach oben geführt, wie aus Fig. 8 ersichtlich, so dass im Nichtbenutzungsfalle des Behälters 20 der Pinsel aufwärts gerichtet und die Flüssigkeit somit nicht die Mündung des kanals 4 oder 14 berührt. Es ist zweckmässig, eine besondere Kappe 22 vorzusehen, die auf die Verschraubung 7 im Nichtbenutzungsfalle aufgestülpt werden kann, wie in Fig. 8 gestrichelt dargestellt. Die Form des 13Behälters'20 ist zweckmässig so zu wählen, dass er bequem von der Hand erfasst werden und beim Zurückstellen auf den Arbeitsplatz (Tischplatte) nicht umfallen kann.
PATKNT-ANSPRFCHE :
1. Handauftragsvorrichtung füf Flüssigkeiten, insbesondere niedrigen Siedepunktes, gekenn- zeichnet durch die (an sich bekannte) Vereinigung eines vorzugsweise schräg nach oben gerichteten Pinselkopfes mit einem vorzugsweise flach ausgebildeten Flüssigkeitsbehälter und die Einordnung eines am Pinselumfang mündenden und mit dem Behälterinnern verbundenen Durchlasses, der in der Ruhelage der Vorrichtung oberhalb des Flüssigkeitsspiegels in dem Behälter liegt, in der mit dem Pinsel nach unten gerichteten Arbeitslage der Vorrichtung dagegen die Flüssigkeitszuführung zum Pinsel bewirkt, und dessen Querschnitt unter Berücksichtigung der Arbeitsraumtemperatur und des Siedepunktes der aufzutragenden Flüssigkeit so klein gewählt oder einstellbar ist,
dass nur eine vom jeweiligen Arbeitsgang abhängige bzw. erwünschte Flüssigkeitsmenge bei jedesmaligem Kippen der Vorrichtung von der Ruhe-in die Arbeitslage aus dem Durchlass auszutreten vermag.