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Anordnung zur Beleuchtung von Betriebsteilen in Kraftwerken, Stellwerken und ähnlichen lebens- wichtigen Anlagen bei Luftgefahr.
Gegenstand der Erfindung ist eine Massnahme, mittels der man in Hallen und Räumen mit grossen Fenstern, insbesondere von lebenswichtigen Betrieben, eine Notbeleuchtung einzurichten vermag, indem man die zu handhabenden Instrumente, Hebel, Schaltungen und andere Einrichtungsgegenstände mit fluoreszierender oder phosphoreszierender Farbe belegt und durch eine Lichtquelle, die unsichtbares, z. B. ultraviolettes Licht ausstrahlt, lediglich die Einrichtungen sichtbar macht, die zur Aufrechterhaltung des Betriebes sichtbar bleiben müssen. Dadurch wird die bei grossen Fenstern umständliche und schwierige Verdunkelung unnötig gemacht.
Es liegt zwar schon, allerdings nicht für Luftschutzzwecke, ein Vorschlag vor, gemäss welchem, gleichfalls zur Sichtbarmachung gewisser Zeichen bzw. Teile im Dunkeln, diese mit einem Auftrag von phosphoreszierenden Stoffen versehen und mit unsichtbaren Strahlen zum Leuchten gebracht werden.
Um dabei aber im Dunkeln auch die in der Umgebung der leuchtenden Zeichen liegenden Gegenstände erkennen zu können, wird gleichzeitig vorgeschlagen, eine schwache Raumausleuchtung mit sichtbarem
Licht anzuwenden, wobei man mit der Stärke dieser Ausleuchtung so weit geht, dass gerade noch keine
Beeinträchtigung der Netzhautempfindlichkeit (für die Wahrnehmung der leuchtenden Zeichen) eintritt. Diese allgemeine, wenn auch schwache Beleuchtung mit sichtbarem Licht macht aber die bekannte Anordnung für Luftschutzzwecke völlig unbrauchbar.
Durch die Erfindung wird die allgemeine schwache Beleuchtung überflüssig, u. zw. eben dadurch, dass an ihre Stelle ausschliesslich eine allgemeine Ultraviolettausleuchtung des Raumes tritt und sämt- liche Hebel, Schalter, Geländer und andere betriebswichtige Organe mit einem Anstrich aus flores- zierenden oder phosphoreszierenden Farben versehen sind, wobei dieser Anstrich im wesentlichen die
Umrisse bzw. die Konturen der Gegenstände wiederzugeben hat und nicht die Gegenstände selbst.
Dadurch wird erreicht, dass die Ausdehnung der Leuchtfläche auf ein Mindestmass reduziert
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der geringen Flächenausdehnung des Leuchtfarbenanstriches ist die durchschnittliche, zur Fliegersicht gelangende Helligkeit bzw. Lichtmenge äusserst gering und liegt unterhalb des luftschutzmässig zugelassenen Schwellenwertes. Die Flächenhelligkeit aber der betriebswichtigen, mit Leuchtfarbe belegten Teile darf dank diesem Umstand sehr hochgehalten werden, so dass die Erkennbarkeit der betriebswichtigen Teile trotz der Verdunkelung sehr leicht und betriebssicher bleibt. Dies ist bei einer allgemein schwachen Beleuchtung (etwa durch rotviolette Strahlen) nicht erreichbar.
Im folgenden seien zwei Beispiele für die Anwendung der Erfindung gegeben : a) In einer Eraftzentrale müssen beim normalen Verlauf des Betriebes lediglich einige Hebel, Schalttafel und die Instrumente, vielleicht noch die Umrisse gewisser Maschinenteile erkennbar sein.
Im Falle der Luftgefahr, also beim Einsatz der Verdunkelung, ist an Stelle der normalen Lichtquelle die ultraviolettstrahlende einzuschalten. Es leuchten dann nur die mit Fluoreszenzfarbe markierten Stellen auf, während alles übrige im Dunkeln bleibt. Da gerade solche Betriebe mit sehr hohen Fenstern, Oberlicht und Glasdächern versehen sind, erspart man hier die Anbringung von komplizierten Ver- dunkelungseinriehtungen, bei denen nicht nur die Anbringung, sondern auch die Beseitigung äusserst umständlich und zeitraubend wäre.
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ò) In einem Stellwerk der Eisenbahn sind hauptsächlich Hebel und Instrumente zu bedienen und Tafeln zu beobachten.
Diese Gegenstände können mit fluoreszierenden Stoffen flächen-oder linienhaft mit verschiedenen Farbtönen markiert werden.
Bei Luftgefahr ist nur die normale Beleuchtung zu löschen und dafür die ultraviolette Lichtquelle einzuschalten, worauf nunmehr die zur Aufreehterhaltung des Betriebes notwendige Einrichtung sichtbar wird, und trotz der Luftgefahr eine Abdunkelung der Fenster nicht zu erfolgen braucht.
Wesentlich ist, dass die fluoreszierenden Farben ein zwar deutliches, aber schwaches Licht aufweisen, das nur in äusserst geringem Umfange andere Gegenstände erhellt und von aussen jedoch nicht sichtbar ist. Gleichzeitig besteht aber für den Stellwerksbeamten die Möglichkeit, ungehindert durch die nicht verhängten Fenster des Stellwerkes die Strecke beobachten zu können.
Bei der Anwendung von phosphoreszierenden Farben erwächst gegenüber den fluoreszierenden Farben dadurch ein besonderer Vorteil, dass bei plötzlicher Unterbrechung der Stromzufuhr die Markierungen'noch viele Stunden lang sichtbar bleiben, weil die im Ultraviolettlieht vollerregten phosphoreszierenden Farben, wie Strontiumsulfid und Zinksulfid, sehr lange nachleuchten. Besonders wichtig ist bei der Anwendung der fluoreszierenden Farben der Umstand, dass man verschiedene Farbtöne anwenden kann, was bei der Unterscheidung von Einrichtungsgegenständen von grossem Wert ist.