AT155975B - Verfahren zur vollkommenen Wiedergewinnung der beim Sulfitzellstoffkochverfahren anfallenden schwefligen Säure. - Google Patents

Verfahren zur vollkommenen Wiedergewinnung der beim Sulfitzellstoffkochverfahren anfallenden schwefligen Säure.

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  Verfahren zur vollkommenen Wiedergewinnung der beim Sulfitzellstoffkochverfahren anfallenden schwefligen Säure. 



   Bei den bisher bekannten Verfahren zur Wiedergewinnung der schwefligen Säure, die aus der beim Kochprozess anfallenden Ablauge frei wird gelingt es nicht, die gesamte   S02-Menge   restlos wieder nutzbar zu machen. Es liegt dies hauptsächlich daran, dass die nur zeitweilig anfallende Ablauge während der ersten Minuten stossartig in kurzer Zeit eine verhältnismässig grosse Menge schwefliger Säure entbindet. Dieser schockartigen Beanspruchung waren die bekannten Vorrichtungen wegen der begrenzten Möglichkeiten, die sie hinsichtlich der Dimensionierung boten, nicht gewachsen, so dass stets ein mehr oder weniger grosser Anteil der schwefligen Säure ins Freie entwich.

   Dies bedeutete nicht allein einen privat-und nationalwirtschaftlichen Verlust, sondern auch eine zuweilen erhebliche Geruchsbelästigung und unter Umständen beträchtliche Schädigung der Umgebung. 



   Es wurde nun gefunden, dass man unter Vermeidung dieser Nachteile die aus der Ablauge frei werdende   Schwefligsäure,   einschliesslich der stossartig anfallenden Mengen, vollständig wiedergewinnen und eine   Schwefligsäurelösung   beliebiger Konzentration erhalten kann, wenn man die Gase und Dämpfe, die in einem Entspannungskessel aus der einem oder mehreren Kochern entstammenden Ablauge entbunden werden, in einem geschlossenen System, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Laugenabscheiders, einer gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung zuführt, dessen Glocke zweckmässig so entlastet ist, dass sie auf eine plötzliche Zunahme der zugeleiteten Gasmenge möglichst schnell anspricht. 



   In der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung findet eine Lösung des   S02-Gases   in der Sperrflüssigkeit statt. Hiebei kann man in ununterbrochenem Verfahren arbeiten, indem man beispielsweise in dem Masse, wie mit   802   angereicherte Sperrflüssigkeit aus der gasometerartig ausge- 
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 gewissen   S02-Gehalt beitzende   Flüssigkeit, wie z. B. Turmlauge, Verwendung finden. 



   Unter Umständen kann es zweckmässig sein, die aus dem Entspannungskessel kommenden Gase und Dämpfe, bevor man sie in die gasometerartig ausgebildete Absorptionsvorrichtung leitet, zu kühlen, beispielsweise in einem Röhrenkühler üblicher Bauart oder in einem Kaltwassereinspritzkühler. Das Ausmass der Kühlung kann dabei verschieden sein. Kühlt man weit herunter, so besitzt das Kondensat noch einen entsprechenden   S02-Gehalt,   so dass der wässrige Anteil gegebenenfalls auch 
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 kann. Dabei kann man die   Strömungsgeschwindigkeiten   so regeln, dass der Zustrom der Kondensatmenge gleich der am Ablauf der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung anfallenden   Sous-haltigen   Flüssigkeitsmenge ist. 



   Durch entsprechende Regelung der Temperatur des Kühlmediums ist es aber auch möglich, das Kondensat praktisch   S02-freizuhalten   und die gesamte Menge der   Schwefligsäure   als Gas in der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung ohne   Flüssigkeitsvermehrung   aufzufangen. 



   Um eine besonders intensive Auflösung des SOI-Gases in der Gasometerflüssigkeit zu erzielen, verfährt man zweckmässig derart, dass man mittels einer Fördervorrichtung, z. B. einer Pumpe, fortdauernd oder auch nur zeitweilig aus dem unteren Teil der gasometerartig ausgebildeten Absorptions- 
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   Durch eine Pumpe t wird am Boden der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung mittels Rohr i Sperrflüssigkeit abgesaugt, durch Leitung q wieder in die gasometerartig ausgebildete Absorptionsvorrichtung eingeführt, u. zw. durch eine oder mehrere Zerstäuberdüsen r gegen die Decke der Glocke gespritzt, wobei gleichzeitig aus dem Kondensatabscheider   9   etwa in der Gasleitung angesammeltes Kondensat über die Leitung s von der Pumpe mitweggesaugt werden kann. Durch das Versprühen der Sperrflüssigkeit wird insbesondere die spitzenmässig in den ersten Minuten des Entspannens der Ablauge anfallende   SO,   leicht und vollkommen absorbiert. In die Druckleitung der Pumpe ist in einer Umgehungsleitung 1 ein Kühler m eingebaut, um, falls nötig, die Sperrflüssigkeit zu kühlen.

   Den Kühler m kann man insbesondere dann immer einschalten, wenn man unter Ausschaltung des Kühlers   d   die Gase und Dämpfe über die Umgehungsleitung k direkt in die gasometerartig ausgebildete Absorptionsvorrichtung e leitet. 



   Bei dem Überlauf h fliesst die erhaltene   S02-haltige   Flüssigkeit, deren Konzentration man durch entsprechende Regelung der   Durchfluss-und Umpumpgeschwindigkeit   usw. variieren kann, ab. 



   Nach Beendigung des noch in den Beginn der Periode des Ablaugens hineinreichenden Abgasens werden die Dämpfe aus dem Oberteil des Kochers abgeleitet und durch die Leitung u hinter dem dem Entspannungsgefäss b nachgesehalteten Abscheider c von der zur gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung führenden Leitung aufgenommen, auf welchem Wege sie dann, zweckmässig zusammen mit den in dem Entspannungskessel b entbundenen   S02-Mengen,   in den als Absorptionsgefäss dienenden Gasometer e geführt werden. Dort werden sie in der Sperrflüssigkeit gelöst und finden als   Koehlauge,     Turmlauge   usw. Weiterverwendung. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur vollkommenen Wiedergewinnung der beim Sulfitzellstoffkochverfahren an- fallenden schwefligen Säure, dadurch gekennzeichnet, dass die in einem Entspannungskessel aus der einem oder mehreren Kochern entstammende Ablauge entbundenen Gase und Dämpfe in einem voll- ständig geschlossenen System, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Kühler und Laugenab- scheider, einer gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung zugeführt werden, wo sie in der
Sperrflüssigkeit zu beliebiger Konzentration gelöst werden, um z. B. als Kochlauge, Turmlauge od. dgl. verwendet zu werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrflüssigkeit kontinuierlich der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung zugeführt und nach Absorption der in der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung aufgefangenen schwefligen Säure kontinuierlich abgeführt wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und : 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte Sperrflüssigkeit ganz oder teilweise im Gasraum versprüht wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrflüssigkeit fortdauernd oder nur zeitweilig aus dem unteren Teil der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung, z. B. mittels einer Pumpe, abgesaugt und, gegebenenfalls nach Kühlung, unter Versprühen in den Gasraum der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung eingeführt wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umpumpen der Sperrflüssigkeit selbsttätig geregelt wird, indem z. B. die Fördervorrichtung bei einem bestimmten einstellbaren Stand der Gasometerglocke eingeschaltet und bei einem andern einstellbaren Stand der Glocke ausgeschaltet wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einschaltung eines Kühlers zwischen Entspannungskessel und gasometerartig ausgebildeter Absorptionsvorrichtung der im Kühler anfallende flüssige Anteil der im Entspannungskessel entbundenen Gase und Dämpfe als Sperrflüssigkeit in der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung mitverwendet wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einschaltung eines Kühlers zwischen dem Entspannungskessel und der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung die Temperatur des Kühlmediums so hoch bemessen wird, dass der abgetrennte flüssige Anteil praktisch frei von schwefliger Säure ist.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass während des Umpumpens der Sperrflüssigkeit mit Hilfe der dazu benutzten Fördervorrichtung dauernd oder zeitweilig aus einem in der Verbindungsleitung vor der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung eingebauten Abscheider Kondensat angesaugt und der gasometerartig ausgebildeten Absorptionsvorrichtung zugeführt wird.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ausser der beim Entspannen der Ablauge ausserhalb des Kochers (z. B. in einem Entspannungskessel) anfallenden S02 auch diejenigen Schwefligsäuregase, welche durch Entspannen der während und nach dem Ablaugen noch im Kocher befindlichen heissen Lauge frei werden, dem als Absorptionsgefäss dienenden Gasometer, zweckmässig zusammen mit den in einem besonderen Entspannungskessel entbundenen Sots- Gase, zugeführt und dort in der Sperrflüssigkeit zu beliebiger Konzentration gelöst werden, um als Kochlauge, Turmlauge usw. Weiterverwendung zu finden.
AT155975D 1937-03-09 1938-01-15 Verfahren zur vollkommenen Wiedergewinnung der beim Sulfitzellstoffkochverfahren anfallenden schwefligen Säure. AT155975B (de)

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