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Verfahren und Vorrichtung zur IIersteIlung praktisch durchhangfreier Glühkorper.
An elektrische Glühlampen, u. zw. insbesondere solche mit schraubenförmig einfach oder mehrfach gewundenem Leuchtkörper aus hochschmelzenden Metallen, wie Wolfram, stellt man als eine der wichtigsten Forderungen diejenige der Formbeständigkeit. Die Erfindung bezieht sich auf die Verhinderung des Auftretens des Durchhängen freihängender Glühkörper während der Rekristallisation, bei der infolge der hohen Temperatur das Material mehr oder minder plastisch ist und daher durch Schwerkraftwirkung zum Durchhängen gebracht wird, wenn nicht besondere Massnahmen dagegen getroffen werden.
Man hat dies bisher einerseits dadurch zu erzielen getrachtet, dass man der Lampe bzw. der Vorrichtung, in welcher der Glühkörper angeordnet ist, eine Drehbewegung erteilt (vgl. österr. Patent Nr. 106454), anderseits dadurch, dass man die Schwerkraft durch die Einwirkung eines magnetischen Feldes zu kompensieren suchte (vgl. österr. Patent Nr. 112191). Beim erstangeführten Verfahren tritt die Schwerkraftswirkung wiederholt voll auf, es soll aber bei der Drehung abwechselnd die Schwer-
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Das an zweiter Stelle angeführte bekannte Verfahren erfordert verhältnismässig komplizierte Enrichtungen und ist überdies nur auf Glühkörper vor dem Montieren (im gestreckten Zustand) anwendbar.
Das Verfahren zur Herstellung von praktisch durchhangfreien Glühkörpern gemäss der Erfindung besteht darin, dass der auf ein an Stromzuleitungen angeschlossenes Gestell aufgebrachte Glühkörper während der Rekristallisation in Richtung der Schwerkraft zwangläufig mit solcher Beschleunigung bewegt wird, dass die Schwerkraftwirkung praktisch aufgehoben ist, wobei die Rekristallisationsdauer so verkürzt wird, dass dieselbe der Bewegungszeit für einen Weg von etwa der Grössenordnung Zentimeter entspricht.
Um die Rekristallisation in einer so kurzen Zeit (unter etwa 1/10 Sekunde) durchzuführen, schaltet man zweckmässig den freihängenden Glühkörper während der Bewegung in den Entladungskreis eines Kondensators ein, wobei die elektrischen Grössen dieses Kreises so bemessen sind, dass einerseits die für die Rekristallisation innerhalb der erforderlichen kurzen Zeit notwendige hohe Temperatur (bei Wolfram etwa 3000 ) im Glühkörper entsteht und die Zeit der periodischen Entladung in diesem Kreise auf die entsprechende Dauer beschränkt ist. In den Schwingungskreis kann zur Einstellung dieser elektrischen Grösse eine entsprechende Selbstinduktionsspule eingeschaltet werden.
An Stelle des Schwingungskreises eines Kondensators kann auch der Stromkreis eines Transformators verwendet werden, der entsprechend bemessen und zweckmässigerweise mit solcher Streuung gewählt wird, dass bei der Belastung durch den Glühkörper die Klemmenspannung des Transformators auf etwa die Hälfte des Leerlaufwertes oder auch darunter sinkt. Bei Verwendung eines Transformatorstromkreises ist eine auf die hier in Betracht kommende Zeitdauer einstellbare Schaltvorrichtung zu verwenden.
Während der Bewegung des Glühkörpers geht die Rekristallisation vor sich und es wird der bewegte Glühkörper nach entsprechender Abkühlung sodann zum Stillstand gebracht. Dadurch ist während des Bremsweges die Formbeständigkeit des Gliihkörpers gewahrt.
Um die Rekristallisationsdauer gegebenenfalls länger bemessen zu können, als dies sich bei dem oben beschriebenen Verfahren als notwendig erweist, kann die Bewegung des Glühkörpers auch stufenweise erfolgen. Will man beispielsweise die Rekristallisationsdauer auf den vierfachen Wert erhöhen, so würde man bei dem oben beschriebenen Verfahren eine 16mal so lange Wegstrecke benötigen.
Wenn man aber beim eben angegebenen Beispiel den Glühkörper in vier aufeinanderfolgenden Bewegungsstufen behandelt, so reduziert sich die gesamte Wegstrecke praktisch auf nur das Vierfache
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Weglänge bewegt und hierauf zum Stillstand gebracht und dies viermal wiederholt werden, oder es kann auch der Glühkörper nach Zurücklegung der ersten Wegstrecke wieder in die Ausgangslage zurückgebracht und von dort aus der Vorgang wiederholt werden. Die eben beschriebene Ausführungsform der Erfindung gestattet also im gewissen Ausmasse eine für die Rekristallisation in Betracht kommende Wahl der gesamten Rekristallisationsdauer.
Das Verfahren gemäss der Erfindung lässt sich beispielsweise mit einer Fallmaschine durchführen, die einen Träger besitzt, in welchen das bespannte Füsschen der Glühlampe eingespannt werden kann. Längs der Fallstrecke sind Schleifkontakte in irgendeiner bekannten Art vorgesehen, um dem Leuchtkörper während der Fallbewegung den Heizungsstrom zuzuführen. Der Träger wird beispielsweise mit einer geeignet geformten Daumenscheibe od. dgl. vertikal nach abwärts in solche Bewegung versetzt, dass während des durch die Schleifkontakte vermittelten Stromdurchganges das bespannte Füsschen eine Fallbewegung vollzieht, die der durch freien Fall beschleunigten Bewegung entspricht. Am Ende dieser Bewegung wird der Strom unterbrochen und der Träger durch Abbremsung zum Stillstand gebracht.
Er kann dann zweckmässig selbsttätig wieder in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden,
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von praktisch durchhangfreien Glühkörpern, dadurch gekennzeichnet, dass der auf ein an Stromzuleitungen angeschlossenes Gestell aufgebrachte Glühkörper während der Rekristallisation in Richtung der Schwerkraft zwangläufig mit soleher Beschleunigung bewegt wird, dass die Schwerkraftwirkung praktisch aufgehoben ist, wobei die Rekristallisationsdauer so verkürzt wird, dass dieselbe der Bewegungszeit für einen Weg von etwa der Grössenordnung Zentimeter entspricht.