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Dreifaden-Flachtiseh-Überwendliehnähmasehine, insbesondere zum Nähen von Handschuhen.
Die Erfindung betrifft eine Flachtischnähmaschine zur Herstellung einer Dreifaden-Überwendlich- naht und bezweckt eine solche Ausbildung einer derartigen Maschine, dass eine besonders schmale, u. zw. dicht an der freien Kante der Stichplatte gelegene und zu bildende Naht in der Breite von etwa
1 mm oder noch weniger erhalten wird.
Eine solche Naht ist beispielsweise und besonders bei der Herstellung von Handschuhen von grosser Wichtigkeit, deren genau zueinander abgepasste Einzelteile mittels einer schmalen Kanten- naht zusammengenäht werden sollen, wobei weder vor noch während oder nach dem Nähvorgang ein Beschneiden oder eine sonstige Formveränderung dieser Teile stattfinden darf. Abgesehen davon, dass durch eine solche schmale Naht das Zusammennähen der genau zueinander abgepassten Teile ohne jegliches Beschneiden derselben ermöglicht wird, wird ferner der Vorteil einer grossen Wendigkeit des Nähgutes erzielt, was insbesondere beim Benähen der Fingerkuppen und sonstigen scharfen Krümmungen von grosser Bedeutung ist.
Gemäss der Erfindung ist zum genannten Zweck eine mit drei fadenführenden Organen ausgerüstete Überwendlich-Flachtischnähmaschine derart ausgebildet, dass das Stichloch, die Führung für das Nähgut, die fadenführenden und nahtbildenden Organe, der Stoff drücker und Stoffschieber möglichst nahe an die freie, nach der Antriebseite der Maschine gelegene Kante der Stichplatte herangerückt sind und die zusammenwirkenden Teile, wie Stoffschieber, Stichplatte mit der Stichzunge und Stoffdrücker, mit entsprechenden Ausnehmungen bzw. Abschrägungen versehen sind, um Platz für die nahtbildenden Organe zu schaffen und eine ordnungsgemässe Verschlingung der Fäden dicht bei der freien Aussenkante der Stichplatte in möglichster Nähe des Stichloches zu gewährleisten.
Fig. 1 ist eine schematische Ansicht der Nähmaschine von der Nähseite gesehen, wobei die für die Erfindung in Betracht kommenden Teile angedeutet sind, Fig. 2 zeigt die fadenführenden Organe und Schlingenbildner in der tiefsten Stellung unter der Stichplatte in vergrössertem Massstabe, die Fig. 3,3 a und 3 b zeigen die gleichen Organe in der mittleren Stellung für die Sehlingenbildung nebst Stichplatte, Stoffschieber, Stoffdrücker und Führungsorgan, ebenfalls in vergrössertem Massstabe, Fig. 4 zeigt die nahtbildenden Organe in ihrer höchsten Stellung zur Stichplatte in gleichem Massstabe wie zuvor, Fig. 5 zeigt die Stichplatte in verschiedener Darstellung und Fig. 6 den Stoffdrücker in drei Ansichten.
In Fig. 1 ist in verkleinertem Massstabe-vom Sitz der Maschinenbedienung aus gesehen-eine dreifädige Überwendlich-Nähmasehine dargestellt, die sich neben den genannten Vorteilen auch durch ihre kleine, leichte und gedrängte Bauart auszeichnet. Am Maschinenständer sind, wie üblich, der Schwinghebel zum Antrieb der die Nadel 9 tragenden Nadelstange 10 angeordnet sowie die Fadenspannvorrichtungen (Fadenbremsen) und die motorisch oder von Hand betätigte Antriebsvorrichtung der Maschine ersichtlich. Diese Anordnungen können von bekannter Bauweise sein und sollen hier nicht weiter erörtert werden.
Zum Zwecke grösserer Übersichtlichkeit ist das Tischgehäuse fortgelassen worden, so dass man die fadenführenden Organe mit ihrem Antrieb, der ebenfalls bekannter Bauart sein kann, in der Gesamtanordnung erkennen kann. Neben der bereits erwähnten senkrecht auf und ab bewegten Nadelstange 10 mit der Nadel 9 ist ein unterer fadenführender Hakengreifer und Schlingenbildner 11 sowie ein ebenfalls schwingender Hakengreifer und Schlingenbildner 12 unterhalb des Stoffsehiebers 13 und der Stichplatte 14 vorgesehen.
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Die fadenführenden Organe sind in ihrer höchsten Stellung dargestellt, vom Stoff drücker ist nur die Fussplatte 15 angedeutet, während die übrigen Teile der Übersicht wegen fortgelassen sind. Am vorderen Teil des Maschinenständers ist ein Führungs- und Stützorgan 16, welches sich mit seinem unteren Ende gegen die Stichplatte 14 in der Nähe des Stichloches anlegt, befestigt. Dieses Führungsund Stützorgan 16 lehnt sich in seiner oberen Hälfte gegen einen ebenfalls am Maschinenständer angeschraubten Anschlag, so dass es seiner gewünschten Lage entsprechend eingestellt und gehalten werden kann.
Die fadenführenden und nahtbildenden Organe sind in den Fig. 2,3 und 4 in vergrössertem Massstabe zur Darstellung gebracht, um die Fadenverschlingung und Nahtbildung sowie im Verein mit den Fig. 3 a, 5 und 6 den Nähvorgang deutlicher beschreiben zu können. In Fig. 2 ist die Nadel 9 in ihrer tiefsten Stellung gezeichnet, ebenso ist der mit einem fadenführenden Haken 11 a versehene Hakengreifer H, welcher mit seiner Nabe 11b auf einer (nicht dargestellten) Achse schwingen kann, in seiner tiefsten Stellung erkennbar. Desgleichen ist der um einen andern (nicht gezeichneten) Drehpunkt schwingende Hakengreifer 12 mit seinem fadenführenden Haken 12 a in der tiefsten Lage dargestellt.
Schliesslich ist noch der Stoffschieber 18 zu erkennen, der an der Unterseite seines gezahnten Teiles mit Abschrägungen 13a und 13b versehen ist, damit der fadenführende Haken 11 a möglichst dicht unter dem Stoffschieber und der Stichplatte arbeiten kann.
In Fig. 3 sind die fadenführenden und nahtbildenden Organe 9, 11 und 12 in ihrer mittleren Stellung gezeichnet, während Fig. 4 die gleichen Organe in ihrer obersten Stellung erkennen lässt. Die Schlingenbildung für die Naht findet zweckmässig in der Form statt, dass, wenn die Nadel 9 aus ihrer tiefsten Stellung gemäss Fig. 2 wieder aufwärts geht, sie eine Schlinge oder Schleife bildet, in welche der Hakengreifer 11 a eintritt und diese Schleife über sich hinwegzieht. Darauf tritt angenähert in der Stellung der beiden Hakengreifer 11 und 12 gemäss Fig. 3 der fadenführende Teil 12a des, Greifers 12 in die Schleife des Fadens vom Greifer 11 a und zieht diese über sich.
Schliesslich sticht die Nadel 9 ungefähr in der Stellung gemäss Fig. 4 in die Fadenschleife des Greiferhakens 12a, so dass diese auch verriegelt wird. Wird nunmehr das Nähgut durch den Stoffschieber weiterbewegt, so werden unter Wirkung der Fadenbremsung, ausgeübt von den verschiedenen Fadenspannvorrichtungen, die Schleifen zugezogen und eine dreifädige Überwendlichnaht gebildet, bei der alle Fäden miteinander verriegelt sind.
Die Ausbildung der Stichplatte gemäss der Erfindung ist aus den Fig. 3, 3 a, 3 b und 5 zu entnehmen. Für die Bildung einer schmalen Kantennaht, insbesondere bei schwachen Stoffen, ist es notwendig, dass das Stichloch, die Führung für das Nähgut sowie die Nadel und die fadenführenden Hakengreifer möglichst dicht beieinanderliegen, u. zw. in der Nähe der nach der Antriebsseite der Maschine gerichteten Kante der Stichplatte. Dabei ist natürlich nicht zu umgehen, dass Stoffschieber und Stoff- drücker auch möglichst nahe an der erwähnten Kante dieser Stichplatte arbeiten, so dass der zur Verfügung stehende Raum gering ist und alle beim Nähvorgang beteiligten Organe so gestaltet werden müssen, dass sie sich gegenseitig nicht im Wege sind.
Die in Fig. 5 dargestellte Draufsicht der Stichplatte 14 lässt deutlich erkennen, wie stark das Stichloch an die freie Kante der Stiehplatte herangezogen und in die Nähe eines dornartigen Gebildes 14a, welches die bei der Nahtbildung beteiligten Fäden in der gewünschten Form abgleiten lässt, gebracht ist. Die zugehörige Seitenansicht der Stichplatte gemäss Fig. 5 zeigt den Dorn 14a mit seiner unteren Abschrägung, an welcher sich der Hakengreifer 11 a dicht vorbeibewegt, und lässt erkennen, wie zart dieser Dorn 14a ausgebildet ist. Fig. 3a, in welcher die Stichplatte im angenähert durch das Stichloch gehenden Längsschnitt dargestellt ist, zeigt dies noch deutlicher und bringt die Übergangskurve 14d vom Dorn 14a zur vollen Stärke der Stichplatte 14 in vergrössertem Massstabe zur Darstellung.
Die Draufsicht in Fig. 5 sowie der dazugehörige teilweise Querschnitt der Stichplatte 14 lässt in Verbindung mit den Fig. 3 und 3 b den Steg 14b und die Ausnehmungen in der Stichplatte erkennen, in denen sich der Stoffsehieber 13 mit seinen gezahnten Teilen 13a und 13b bewegt.
In Fig. 3b ist in gestrichelten Linien über dem Stoffschieber die Fussplatte des Stoff drückers mit ihren Teilen 15a und 15b schematisch dargestellt, während die Fig. 6 diesen Stoffdrücker in drei
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ohne dass der Stoffdrücker gelüftet werden muss. Aus den Fig. 3 und 3a ist weiter ersichtlich, wie auf diese Weise unterhalb der Stichplatte in einem verhältnismässig eng begrenzten Raume und ganz in der Nähe der freien Stichplattenkante, die Bewegung der für die Nahtbildung erforderlichen Organe dicht beieinander ermöglicht wird, ohne dass sie sich gegenseitig stören.
Zur weiteren Unterstützung des Nähvorganges ist, wie bereits erwähnt, am Maschinenständer mit Hilfe einer Schraube 16d ein Führungsorgan 16 (Fig. 3, 3a und 3b) befestigt, welches sich gegen einen durch eine Schraube j & am Maschinenständer gehaltenen Anschlag 17, 17a anlegt. Dieses Führungsorgan16 dient verschiedenen Zwecken, u. zw. der guten Führung des Nähgutes, der Begrenzung und Abstützung der Stichplatte, insbesondere des Dornteils. 14a, und im Bedarfsfalle als Fingeranlage
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und Fingerschutz beim Nähen.
An seinem unteren gegen die Stichplatte sich anlehnenden und ab- stützenden Teil ist das Führungsorgan 16 mit einer Abschrägung 16ain der Nähe des Stichloehes versehen, um das Wenden des Nähgutes beim Nähen von Krümmungen zu erleichtern und auch den Raum für die Nahtbildung möglichst freizugeben. Die von obenher wirkende Führung des Nähgutes durch das Führungsorgan 16 hat auch den Vorteil, dass das Nähgut nicht abrutschen kann und die schwachen Teile der Stichplatte eine Stützung erfahren, ohne dass das Arbeiten der schlingen-und nahtbildenden Organe (insbesondere Hakengreifer) behindert wird.
Dass dieses Führungsorgan 16 weiterhin eine Stütze für die Finger, besonders der rechten Hand, beim Nähen bildet und diese gleichzeitig schützt, ist aus den Fig. 3 und 3a ohne weiteres ersichtlich, besonders, wenn in Betracht gezogen wird, dass auf der Oberseite des Tisehgehäuses dieses mit einer Auswülbung versehen ist, welche namentlich den Hakengreifer 11a überdeckt und auch die Bewegung des Hakengreifers 12 a teilweise abdeckt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Dreifaden-Flachtisch-Überwendlichnähmasehine zur Erzeugung einer schmalen Kantennaht, insbesondere zum Nähen von Handschuhen, dadurch gekennzeichnet, dass das Stichloch, die Führung (16) für das Nähgut, die fadenführenden und nahtbildenden Organe (9, 11 und 12), der Stoffdrücker (15) und Stoffschieber (13) möglichst nahe an die freie, nach der Antriebsseite der Maschine gelegene Kante der Stichplatte (14) herangerückt und die zusammenwirkenden Teile, wie Stoffschieber (13), Stichplatte (14) mit der Stichzunge (14a) und Stoffdrücker (15), mit entsprechenden Ausnehmungen bzw.
Abschrägungen versehen sind, um Platz für die nahtbildenden Organe zu schaffen und eine ordnungsgemässe Verschlingung der Fäden dicht bei der freien Aussenkante der Stichplatte (14) in möglichster Nähe des Stichloehes zu gewährleisten.