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Osterreichische PATENTSCHRIFT N 15469. MIECZYSLAS DE POKRZYWNICKI IN WARSCHAU.
DampfkesselmitÜberhitzer.
DenGegenstanddervorliegendenERfindungbildeteinDampfkesselmitÜberhitzer, welcher auch für stationäre Anlagen geeignet ist, besonders aber als Lokomotiv- und Lokomobilkessel Anwendung finden soll.
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Das wesentliche Kennzeichen des vorliegenden Dampfkessels besteht darin, dass der Überhitzer 1. welcher von irgend einer geeigneten Konstruktion sein kann, unmittelbar über der Feuerbüchse 2 in einem besonderen Dome 3 untergebracht ist, so dass die von der Feuerung aufsteigenden Flammen und Feuergase direkt nach dem Überhitzer 1 in den Dom. ? gelangen und den Überhitzer, ehe sie durch die Heizrohre 4 nach dem Schornstein 5 entweichen, umspülen können. Eine Scheidung des Überhitzers 1 von der Feuerung 2 tindet nur durch eine horizontal liegende, nahe dem unteren Ende des Überhitzers bexw. des Domes 3 angeordnete Platte oder Zunge 6 statt.
Jedoch ist diese Platte so angeordnet. dass zwischen dem unteren Ende des Überhitzers 1 und ihrer oberen Fläche ein ziemlich
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ziehenden Feuergase gezwungen sind, den Raum 3 in Richtung der Pfeile zu durchstreichen, ehe sie durch die beiden obersten Reihen der Flammrohre 4 nach dem Schornstein 5 entweichen.
Der Zwischenraum zwischen der Zunge (i und dem Überhitzer J'ist durch einen im Dome 3 in senkrechter Richtung beweglichen Hohlschieber 8 regelbar. Der Hohlschieber 8 steht mit Trichtern 9, 10 derart in Verbindung, dass infolge des beim Fahren der Lokomotive entstehenden Luftzuges ein Luftstrom durch den Hohlraum des Schiebers kontinuierlich hindurchniesst und dadurch eine Kühlung des Schiebers bewirkt, um ein Verbrennen des Schieberunterendes durch die von der Feuerung aufsteigenden Heizgase möglichst zu vormeiden. Soll daher die Wirkung der Heizgase bei dem Überhitzor 1 ver- mindert oder unterbrochen werden, so wird der Schieber S aus der in Fig. 1 ersichtlichen Stellung mehr oder weniger gesenkt.
In dem Ausgeblicke, wo das untere Ende des
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los Schiebers 8 in dem Augenblicke eintritt, wo das Hauptdampfabsperrorgan geschlossen @nd die Lokomotive angehalten wird, und umgekehrt.
Der Innenraum des Überhitzer 1 steht mit dem Dampfraum des Kessels durch ein Rohr 12 und mit den Arbeitszylindern der Maschine durch ein Rohr 18 in Verbindung. Der Zugang von nassem Dampf aus dem Dampfraum des Kessels nach dem Rohr 12 und
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und nach den Dampfzylindern durch eine gleich näher zu beschreibende Steuerung 15 (Fig. 2) geregelt wird.
Die Steuerung 15 dient als Hauptdampfabsperrorgan der Maschine, welches durch die vorhin erwähnte Bewegungsvorrichtung 11, behufs Anhaltens und Anlassens der Lokomotive,
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einem in der Senkrechten verschiebbaren Spiegel 17 gleitet. Der Spiegel 17 ist mit dem vorhin erwähnten Schieber 14 in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise zwangläufig verbunden, so zwar, dass eine Bewegung des Spiegels 17 auch unmittelbar eine Vorstellung des Schiebers 14 nach sich zieht. Die Verstellung des Spiegels 17 geschieht durch Drehen eines Handrades 18 (Fig. 5).
Die Fig. 6-10 der beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen, in mehreren senkrechten Schnitten, die eben beschriebene Steuerungsvorrichtung in mehreren charakteristischen Arbeitsstellungen, u. zw. sind die Schnitte Fig. 6-9 unter rechtem Winkel zu den Schnitten der Fig. 5 und 10 genommen.
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befindliche nasse Dampf, durch die Kanäle 24, 25 nach dem Rohr 12 strömend, in den Überhitzer J eintreten, denselben durchfliessen und durch das Rohr 13, in Richtung der in Fig. 5 und 6 gezeichneten Pfeile, nach den Zylindern der Maschine gelangen kann. Die Maschine arbeitet dann vollkommen mit trockenem, überhitzten Dampf.
Die Menge des nach den Arbeitszylindern strömenden trockenen, überhitzten Dampfes hängt von der Stellung des Muschelschiebers 16 ab bezw. es kann der überhitzte Dampf in voller Menge oder in beliebig geringerer Menge rach den Arheitszylindern gelangen oder von letzteren ganz abgesperrt werden (behufs Anhaltens der Lokomotive), sobald für den letzteren Fall der Schieber J6 durch die Vorrichtung 11 gesenkt, d. h. in die in Fig. 1 dargestellte Lage gebracht wird. Der Schieber 16 schliesst dann, wie ersichtlich, die Kanäle 20, M und. 22, 211 \öHig ab.
Soll dagegen die Lokomotive nur mit nassem Dampf arbeiten, so ist hiezu nur nötig,
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sie die Fig. 8, und und 10 veranschaulichen. Dieses Senken des Spiegels 17 bewirkt ein Schliessen der Kanäle 20 und 21 sowie der Kanäle 24 und 25, während die Kanäle 22 und 23 offen bleiben. Bewegt man sodann den Schieber 16 in seine höchste Stellung (Fig. 8), so kann der im Dampfraum des Kessels befindliche trockene Dampf in Richtung der in Fig. 8 gezeichneten Pfeile direkt, unter Vermittlung des Schiebers 16, in Richtung der Pfeile, nach der unteren Hälfte des Rohres 13 und damit nach den Zylindern gelangen,
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schlossen bleibt : die Maschine arbeitet also nunmehr lediglich mit nassem Dampfe.
Die nach den Arbeitszylindern strömende Menge nassen Dampfes kann wiederum wie vorhin der trockene Dampf durch Verstellung des Schiebers 16 geregelt bezw. auch abgeschlossen werden, wie dies aus der Fig. 9 verständlich wird.
Aus vorstehendem erhellt, dass eine Mittelstellung der Teile 14 und 17 ermöglicht, die Maschine mit gemischtem Dampf arbeiten zu lassen.
Eine andere Ausführungsform des neuen Dampfkessels, welche die Fig. 11 in einem teilweisen senkrechten Längenschnitt und
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senkrecht, in horizontaler Lage angeordnet und es ; verbinden die Rohre B6 den Raum unterhalb der Scheidewand 7 mit dem Feuerraum, während der Raum oberhalb der Scheidewand 7 des Überhitzers durch Heizrohre. 27 mit der Rauchkammer der Lokomotive verbunden ist. Ausserdem sind die Räume oberhalb und unterhalb der Scheidewand 7 durch eine Wandung 28 mit darin befindlicher Klappe 29 voneinander getrennt. Die Klappe 29 entspricht hinsichtlich ihrer Wirkung und Einrichtung dem eingangs beschriebenen Schieber
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zu Hiessen.
Fig. 13-19 zeigen drei weitere vervollkommnete Ausführungsformen des neuen Dampfkessels mit Überhitzer, u. zw. für einen J... okomotivkesse1.
Die Vervollkommnung besteht darin, dass in der Rauchkammer des Dampfkessels ein Ejektor derart angebracht ist, dass in den Heizrohren 4, welche den den Überhitzer enthaltenden Dom mit der Rauchkammer dos Kessels verbinden, ein stärkerer Zug erzielt werden kann als in den übrigen Heizrohren des Kessels, um so ein kräftigeres Umspülen des Überhitzers durch die in der Feuerung gebildeten Heizgase und damit eine stärkere Wirkung des Überhitzers zu erzielen.
Fig. 13-15 geben einen Querschnitt durch die Rauchkammer, einen Horizontalschnitt nach Linie A-A der Fig. 13 und einen Längsschnitt nach Linie A-A der Fig. 13 eines solchen Lokomotivkossels.
Fig. 16 und 17 stellen einen mit der zweiten Ausführungsform der Vorrichtung vorsehenen Lokomotivkessel in einem Querschnitt durch die Rauchkammer und einem Längsschnitt durch den vorderen Teil des Kessels nach Linie C-C der Fig. 16 dar, während
Fig. 18 und 19 einen mit der dritten Ausführungsform der neuen Vorrichtung aus- gerüsteten Kessel, ebenfalls in einem Querschnitt durch die Rauchkammer und einem
Längsschnitt nach Linie D-D der Fig. 18 geben. l ! ei der durch Fig. 13-15 dergestellten Ausführungsform der Vorrichtung sind die
Heizrohre 4, welche den den Überhitzer enthaltenden Dom des Kessels mit der Rauch- kammer verbinden, untereinander durch einen Kasten a vereinigt, welcher von oben ge- sehen, die in Fig.
14 dargestellte U-förmige Gestalt hat. Unten mündet in diesen Rastel)
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gesetzt ist, dessen Mittelachse in der Verlängerung der Längsachse des Rohres b liegt (Fig. I. ; i). Auf diese Weise ist in dem Kasten a eine Art Düsenanordnung geschahen, wie sie bei den bekanntne Dampfejektoren üblich ist, und welche daher, sobald Dampf aus dem Rohre b ausströmt, in dem Kasten a ein Vakuum schafft, welches ein stärkeres An- saugen der Heizgase durch die Heizrohre und damit durch den den Überhitzer ent- haltenden Dom zur Folge hat.
Man ist auf diese Weise imstande, durch entsprechendes
Anstellen des Dampfauspuffrohres b ein beliebig starkes Umspülen der in der Feuerung erzeugten Heizgase des Kessels um den im Dome eingebauten Überhitzer und damit eine beliebig starke Wirkung des Überhitzers selbst zu erzielen.
Der Kasten a ist mit Türen d ausgerüstet, um von Zeit zu Zeit ein Reinigen des
Kastens von Flugasche. Russ u. s. w. bequem vornehmen zu können.
Bei der Ausführungsform der neuen Einrichtung nach Fig K) und 1 i ist an Stelle desebenbeschriebenenKastensaineinfachererWeiseeineScheidewandeangebracht, durch welche die Rauchkammer des Kessels in zwei Teile geteilt wird. Oberhalb der
Scheidewand e mündet das Dampfauspuffrohr b, so dass beim Ausströmen von Dampf aus b in der oberen Abteilung der Rauchkammer wiederum eine Luftverdünnung und damit nach
Belieben ein stärkerer Zug durch die Rohre 4 erzielbar ist.
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kammer des Kessels in üblicher Weise angeordnet und erzeugt durch den ausströmenden Dampfstrahl in bekannter Weise eine Luft Verdünnung innerhalb des Schornsteines.
Da nun aber die Kasten. f in der aus Fig. 19 ersichtlichen Weise in den Schom-
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hergestellte Verbindung kürzer ist, als die Verbindung durch die unteren Heizrohre des Kessels zwischen dem Schornstein und der Feuerung, so wird durch den aus dem Auspuffrohr b ausströmenden Dampfstrahl in den Rohren 4 ein stärkeres Yaknum erzielL als in
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