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Ausschankhahn.
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf zum Ausschenken von Bier od. dgl. dienende Ausschankhähne jener bekannten Art, bei welcher im Hahn ein anhebbarer Ventilkörper angeordnet ist, der durch einen zwischen ihm und dem Ventilgehäuse gebildeten Spalt die Schaumbildung verhindert, wobei im Innern dieses Ventilkörpers noch ein zweiter, zum Ausschenken schäumenden Bieres dienender Ventilkörper vorgesehen ist.
Bei den bekannten derartigen Ausschankhähnen wird das Anheben der beiden Ventilkörper durch getrennte Organe bewirkt. Der Nachteil dieser Bauarten liegt insbesondere darin, dass das mit dem Bier zu füllende Glas od. dgl. in verschiedenen Winkellagen gehalten werden muss, je nachdem das Organ zum Ausschenken schäumenden oder jenes zum Ausschenken sehaumlosen Bieres betätigt bzw. verschwenkt werden soll.
Gemäss der Erfindung wird dieser Übelstand derart behoben, dass die beiden Ventilkörper wechselweise dadurch betätigbar sind, dass ein am Ventilgehäuse mittels Tragbolzens aufgehängter, durch Andrucken des zu füllenden Gefässes schwenkbarer Trichter od. dgl. mit dem eine Anstossnase aufweisenden Tragbolzen in dessen Achsrichtung in den Lagern des Auslaufrohres verschiebbar ist, wodurch das freie Ende der Anstossnase in der einen Stellung des Trichters unter dem einen Ventilkörper und in der andern, axial verschobenen Lage des Trichters unter dem zweiten Ventilkörper zu liegen kommt, somit beim Versehwenken des Trichters das Anheben eines der beiden Ventilkörper erfolgt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 den Aussehankhahn im Vertikalschnitt. Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen den unteren Hahnteil in verschiedenen Stellungen im Schnitt nach E-F der Fig. 1. In Fig. 4 ist der Hahn in Aussenansicht in kleinerem Massstabe dargestellt.
Auf das Hahngehäuse 1, welches mit dem Stutzen 2 an die Bierleitung angeschlossen wird, ist oben der Kopf 4 aufgeschraubt, der Ausnehmungen 5 aufweist und das Sehauglas 6 umgibt. In den Kopf ist oben eine Entlüftungsschraube 10 eingesetzt. Unten ist an das Hahngehäuse 1 ein Ventilgehäuse 13 mittels Überwurfmutter 14 angeschlossen. Die Innenoberfläche des Ventilgehäuses ist in bekannter Weise als Hohlkonus 17 ausgebildet, auf welchem der Konus 18 eines Ventilkörpers aufsitzt.
Der obere Teil 19 des Ventilkörpers ist zylindrisch ausgebildet, u. zw. derart, dass zwischen der Aussenoberfläche desselben und der Innenoberfläche des ebenfalls zylindrisch ausgebildeten oberen Teiles des Ventilgehäuses ein Raum 20 freibleibt. Der Ventilkörper 18, 19 führt sieh hiebei in dem Ventilgehäuse mittels zahnartiger Ansätze 21 und 22, von denen beim Ausführungsbeispiel je acht vorgesehen sind. In einen Ansatz 22 des Ventilkörpers 18, 19 ist ein Stift 23 eingesetzt, der sich in einem Schlitz 24 des Ventilgehäuses 13 führt. Weiters ist in dem Ventilkörper oben eine einschraubbare Spritzdüse 25 mit Düsenlöehern 26 eingesetzt.
Der Ventilkörper ist unten mit einer konischen Fläche 2'7 und einer ringförmigen Ausnehmung 28 zu einem Sitz für den kleineren Ventilkörper 29 ausgebildet, dessen Stössel 30 mit beispielsweise je vier zahnartigen Ansätzen 31 und. 32 versehen ist, wobei zwischen dem Stössel 30 und der Innenwandung des Ventilkörpers ein Raum 33 freibleibt.
In Bohrungen 34 des Ventilgehäuses 13, deren Achse die Achse des Ventilgehäuses im Raume senkrecht kreuzt, ist der Bolzen 36 und damit auch der mit diesem fest verbundene Schwenktrichter 36
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in der Achsrichtung des Bolzens 35 verschiebbar gelagert. An dem Bolzen 35 ist weiters ein Hebel 37 befestigt, der durch Verschieben des Schwenktrichters 36 bzw. des Bolzens 35 entweder unter den in Fig. 2 rechts liegenden Fortsatz 38 des Ventilkörpers 18, 19 (Fig. 2) oder unter den Ventilkörper 29 gebracht werden kann (Fig. 3). An den Schwenktrichter 36 ist ein Rohr 39 angeschlossen, welches unten mit einer Abschrägung 40 versehen ist.
Ist der Ausschankhahn an die Bierleitung angeschlossen, so tritt das Bier durch den Stutzen 2 in den Raum 20 und von dort sowohl zwischen den Ansätzen 22 hindurch in den Raum oberhalb der Spritzdüse 25 als auch in das Schauglas 6.
Befindet sich der Schwenktrichter 36 in der Stellung, in welcher der Hebel 37 unter dem einen Fortsatz 38 des Ventilkörpers zu liegen kommt (Fig. 2), so wird, wenn man mit der Innenwand des Glases 41 an das Rohr 39 drückt (Fig. 1 und 4), der Trichter 36 um die Achse des Bolzens 35 verschwenkt, wodurch auch der Hebel 37 mitverschwenkt wird. Dieser hebt dann den Ventilkörper 18, 19 an, so dass sich zwischen dem Konus 18 und dem Hohlkonus 17 des Ventilgehäuses 13 ein Spalt 42 (Fig. 2) bildet Das Bier tritt dann aus dem Raum 20 durch den Spalt 42 hindurch in den Trichter 36 und von dort durch das Rohr 39 in das Glas 41.
Je nachdem man mit dem Glas einen grösseren oder kleineren Druck auf das Rohr 39 ausübt, wird der Trichter 36 mehr oder weniger verschwenkt und hiedurch auch vermittels des Hebels 37 der Ventilkörper 18,. 19 mehr oder weniger angehoben bzw. von seinem Sitz abgehoben. Entsprechend der Spaltgrösse und der von dieser abhängigen Durchflussmenge pro Zeiteinheit wird hiebei die Schaumbildung ganz bzw. zu einem grösseren oder kleineren Teil verhindert.
Wird der Schwenktrichter derart verschoben, dass der Hebel 37 unter dem Ventilkörper 29 liegt (Fig. 3), so wird beim Verschwenken des Rohres 39 mittels des Glases 41 der Ventilkörper 29 durch den Hebel 37 angehoben. Die Folge davon ist, dass das durch den Stutzen 2 und den Raum 20 in den Raum oberhalb der Spritzdüse 25 und innerhalb des Schauglases 6 eingetretene und diese Räume erfüllende Bier durch die Löcher 26 der Spritzdüse 25 in den Innenraum des Ventilkörpers 18, 19 tritt, wobei die Kohlensäure expandiert. Das Bier gelangt dann durch den Raum 33 an dem Ventilkörper 29 vorbei in den Trichter 36, das Rohr 39 und das Glas 41. Auf diese Weise wird schäumendes Bier zum Ausschank gebracht.
Durch die Abschrägung 40 des Rohres 39 wird erzielt, dass das Bier langsam am Glase herunterfliesst, was die Qualität des Schaumes verbessert.