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Kontakteinriehtung, insbesondere für Eisenbahnsieherungseinriehtungen.
Schienenkontakte, bestehend aus einem Druckraum, der mit einem System von mit einer Flüssigkeit gefüllten Röhren in Verbindung steht, bei denen durch Verringerung des Volumens im Druckraum ein Anstieg der Flüssigkeitssäule und damit verbunden eine Kontaktgabe stattfindet, sind bekannt. Bekannt ist ferner, dass man den Druckraum als flachen Hohlkörper ausbildet und ihn am Schienenfuss so befestigt, dass durch den Raddruck eines über die Schiene rollenden Fahrzeuges und die damit verbundene Durchbiegung der Schiene die gewünschte Volumenverminderung im Druckraum eintritt.
Da der Zustand des verringerten Volumens, der für die Kontaktgabe wirksam ist, von der Dauer der Belastung der Schiene abhängig und bei schnell fahrenden Zügen naturgemäss sehr kurz ist, kann die Flüssigkeit im Röhrensystem infolge ihrer Massenträgheit nicht in dem Masse folgen, dass ein ausreichender Kontaktschluss gewährleistet ist.
Gemäss der Erfindung wird dem Übelstand dadurch begegnet, dass man die Flüssigkeitssäule nicht durch das Zusammenpressen der Luft in Bewegung setzt, sondern durch den nach dem Zusammenpressen der Luft, also nach freigewordener Schiene auftretenden Unterdruck.
Der Erfindungsgegenstand ist in den Abbildungen beispielsweise näher erläutert.
Der in der Fig. 1 dargestellte Kontakt besteht aus zwei hauptsächlichen Teilen : dem Druckkörper 1 und dem Kontakteinsatz 2. Der Kontakteinsatz 2 ist beispielsweise so ausgebildet, dass in ihm zwei Bohrungen 5 und 6, die untereinander durch eine Querbohrung 7 Verbindung haben, bis zu einer bestimmten Höhe mit einer Fliissigkeit, z. B. Quecksilber 8 gefüllt sind. Nach dem Gesetz der kommunizierenden Röhren befinden sich die Quecksilberoberflächen in den beiden Bohrungen 5 und 6 in gleicher Höhe, da beide Quecksilbersäulen unter der Einwirkung des jeweiligen Luftdruckes stehen, u. zw. durch eine Bohrung 9 im Verschlussdeckel.
M bzw. eine Scheibe 11, die wenig luftdurchlässig ist und als Dichtung zwischen dem Deckel 10 und dem Druckkörper 1 liegt.
Beim Befahren der Schiene wird der Druckkörper 1 zusammengedrückt ; d. h. das Volumen des Druckraumes 3 verkleinert. Das darin befindliche Medium, z. B. Luft, wird entsprechend dem Mass der Zusammendrückung verdrängt und kann durch das Ventil 4, das als Rückschlagventil ausgebildet ist, entweichen. Nach dem Befahren der Schiene geht der Druckkörper 1 wieder in seine ursprüngliche Lage zurück, es tritt wieder eine Volumenvergrösserung des Druckraumes 3 ein, und da die beim Befahren durch das Ventil 4 abgeblasene Luft nicht wieder ersetzt werden kann, entsteht im Druckraum 3 ein Unterdruck, der sich auf die Bohrung 5 im Einsatzkörper 2 überträgt. Durch den Unterdruck wird ein Ansteigen der Quecksilbersäule in der Bohrung 5 und ein Absinken in der Bohrung 6 bewirkt.
Durch das Ansteigen des Quecksilbers in der Bohrung 5 wird die Berührung mit dem Stift 12 und damit der Kontaktschluss zwischen 12 und 13 herbeigeführt. Gleichzeitig kann man eine Stromunterbrechung zwischen den Stiften 13 und 14 herbeiführen. Um auch die weiteren Zusammenpressungen des Druckkörpers 1 für ein weiteres Steigen der Quecksilbersäule 15 nutzbar zu machen, wird am Grunde der Bohrung 5 eine Verengung 16 vorgesehen, die als Drossel wirkt, und auch durch ein Ventil ersetzt werden kann. Durch sie wird ein schnelles Zurückströmen des Quecksilbers verhindert, so dass also das erneute kurzzeitige Zusammenpressen des Druckkörpers 1 ein weiteres Entweichen.
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eindringt und so das Quecksilber langsam wieder in die Gleichgewichtslage zurücktritt.
Wie schon oben angedeutet, kann man mit diesem Schienenkontakt Stromunterbrechungen oder Stromschlüsse, oder beides gleichzeitig herbeiführen.
Man kann ferner anstatt der luftdurchlässigen Scheibe 11 eine verstellbare Drossel vorsehen, durch welche der Kontaktschluss bzw. die Kontaktunterbrechung beliebig verzögert wird.
Die Steuerung der Kontakte vermittels eines Vakuums ist nicht nur in den Fällen anwendbar, wo die Kontaktbetätigung durch Einwirkung eines Zuges erfolgt, sondern auch in andern Fällen, z. B. bei Motorschaltern, wo auch sehr oft die Einwirkungszeit zu kurz ist, um eine ausreichende Kontaktbetätigung zu sichern, oder wenn absichtlich eine verzögerte Kontaktschliessung oder Kontaktöffnung bewirkt werden soll.
Man kann den Erfindungsgedanken auch dadurch zur Ausführung bringen, dass man erst einen Unterdruck und dann eine Drucksteigerung herbeiführt. Diese Anordnung kann unter Umständen zweckmässiger sein. Ein besonderer Vorteil dieser Anordnung besteht schon darin, dass sich das Druckgefäss im vorliegenden Falle so ausführen lässt, dass es im Ruhezustand fast luftleer ist, während es im andern Falle wesentlich schwieriger ist, zu erreichen, dass bei der Durchbiegung der Druckraum annähernd luftleer wird.
Ein Beispiel ist hiefür in Fig. 2 dargestellt.
Hiebei wirkt die Schiene auf die Bodenplatte des Druckraumes. Bei Belastung der Schiene 21 wird durch den Stössel 22 die Bodenplatte 1 des Druckraumes 3 nach unten gedrückt, wodurch sich der Raum 3 vergrössert. Hiebei saugt er die Luft aus dem Kanal 5 an. Die Schwere des Quecksilbers in den Räumen 8 und 15 bewirkt jedoch, dass der Hauptteil der angesaugten Luft durch ein Rückschlagventil 4 einströmt. SobÅald die Schiene 21 wieder hochgeht, wird der Raum 3 verkleinert und es entsteht nun ein Überdruck, der über den Kanal 5 auf die'Quecksilbersäulen 15, 7, 8 einwirkt.
Hiedurch wird der Kontaktschluss an dem Stift 12 unterbrochen und der Stromkreis von dem Stift
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der Normalzustand wieder hergestellt. Zweckmässig ist es, den Zwischenraum zwischen Schiene 21 und der obigen Wandung des Druckraumes 3 abzudecken, z. B. durch Gummibelege 17, 18.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kontakteinrichtung, im besonderen für Eisenbahnsicherungseinrichtungen, bei welcher durch die Durchbiegung der Schiene in einem unter der Schiene angeordneten Hohlraum eine Volumenveränderung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rückschlagventil (4) vorgesehen ist, welches durch die erfolgte Volumenveränderung betätigt wird.