<Desc/Clms Page number 1>
Schäl- und Schleifmaschine.
Es sind Getreideschäl- und Schleifmaschinen bekannt, bei denen das zu schälende Gut zwischen aneinander vorbeilaufenden Schälwerkzeugen, nämlich einer Schleiffläche und dazu abstandsgleiehen
Staukörpern bearbeitet wird (österr. Patentschriften Nr. 113352 und Nr. 136888).
Von diesen Getreideschleifmaschinen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, dass sieh die Staukörper als starre Leisten oder Ringe bis nahe an die Schleiffläche erstrecken und an der der Schleiffläche zugewandten Unterseite mit Durchtrittsöffnungen von etwa der Grösse des zu schälenden Kornes versehen sind, durch welche das Schälgut einzeln hindurchgeführt und unter Drehung zwischen der
Schleiffläche und den Seitenflächen der Durchtrittsöffnungen von der Schale befreit wird. Der Abrieb wird sogleich durch ein über den Stauleisten bzw.-ringen angeordnetes Sieb abgeführt.
In der Zeichnung sind einige Hauptformen von Schäleinriehtungen nach der Erfindung dargestellt ; darüber hinaus lassen sich jedoch noch viele praktische Anordnungen zwischen Führungskörpern und Schleiffläche ausführen. Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf eine Schälschpibe mit acht verschiedenen Anordnungen der Stauleisten, Fig. 2 den dazu gehörigen senkrechten Mittelschnitt, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach A-A der Fig. 1, Fig. 4 den winkelrechten Schnitt dazu nach B-B der Fig. 1, Fig. 5 einen der Fig. 3 ähnlichen Vertikalschnitt mit Stauringen, Fig. 6 die Draufsicht auf ein Stück einer Schäleinrichtung mit strahlenförmigen Stauleisten, Fig. 7 den schematischen Vertikalschnitt durch eine Schälmaschine mit endlosem Schleifband, Fig.
8 eine walzenförmige Schleif trommel mit kreisförmig verlaufenden Stauleisten und Fig. 9 eine walzenförmige Schäleinrichtung, deren Stauleisten am Umfang in Richtung der Erzeugenden des Zylinders verlaufen.
Um die Schale von Kornfrucht oder sonstigem Schälgut im Sinne der Erfindung zu entfernen, wird das Gut von Stauleisten mit Durchgangsöffnungen über einer umlaufenden Schleifscheibe gehalten.
Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen in einfachster schematischer Weise einen solchen Schälvorgang.
Die zu schälende Kornfrucht ist mit a bezeichnet, die Stauleisten tragen die Bezeichnung b und der Schleifkörper heisst c. Alle Stauleisten b reichen mit ihrer Unterkante so nahe an die Schleifscheibe c, dass das Schälgut a jeweils in dem Raum zwischen zwei Stauleisten b gehalten ist (Fig. 3) und nur durch die vorgesehenen Öffnungen d von einem Raum in den nächsten gelangen kann. Diese Öffnungen d sind nur wenig grösser, als dem Durchmesser eines Kornes entspricht ; jedes einzelne Korn a muss also seinen Weg durch eine solche Öffnung d nehmen (Fig. 4), wobei es seitlich von den Rändern der Öffnung d gehalten und an der Unterseite von der mit der Geschwindigkeit C vorbeilaufenden Schleifscheibe c abgeschliffen und zugleich gedreht wird.
Alle Räume zwischen den einzelnen Stauleisten b sind oben mit einem feinmaschigen Sieb e abgeschlossen (Fig. 2-5), durch welche wohl der abgeschliffene Staub, nicht aber das Schälgut a abgesaugt werden kann. Es steht demnach den Körnern a kein anderer Weg offen, als durch die Aussparungen d einer jeden Stauleiste b. Es gelangt damit in den benachbarten Kanal und findet allein den Ausgang durch die Aussparung d der nächsten Leiste b, wobei es erneut der Wirkung der Schleifscheibe c unterworfen ist. Das wiederholt sich so oft, als Stauringe bzw. Stauleisten b den Weg des Kornes sperren. Die Zahl der Stauleisten b entspricht dem gewünschten Schälgrad.
Bei Maschinen mit ringförmigen Stauleisten b fällt das Korn beim Verlassen des letzten Ringes über die Schleifscheibe c in das Gehäuse.
Die Fig. 5 zeigt statt Stauleisten Stauringe mit sich ändernden Querschnitten, bei denen sich die Durchgangsöffnungen um das Mass der Schälung verringern. Auf den Ring bl von grossem, z. B.
<Desc/Clms Page number 2>
winkelförmigem Querschnitt mit der Durchlassöffnung d folgt der nächste Ring b2 mit etwas kleinerem Querschnitt. Der nächste Ring b3 hat keinen Querschenkel mehr und die folgenden Ringe b4 und b5 werden im Querschnitt immer kleiner, wie auch die stufenweise Verkleinerung der Durchtritts- öffnungen d an den Stauringen b1-b5 in der Darstellung ersichtlich ist.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Schäl- und Schleifmaschine mit einem waagrecht umlaufenden Schleifkörper c, der von der Achse t gehalten und in Umdrehung versetzt wird. Bei g wird von oben das Schälgut aufgeschüttet ; auf den Umfang des Trichters i verteilt, gelangt es auf die Schleifscheibe c, welche es durch die Aussparungen d an der Unterseite der Stauringe b hindurchtreibt und geschält in das Maschinengehäuse und zu dessen Auslauf k befördert.
Wie solche Stauleisten bzw.-ringe oberhalb der Schleifscheibe c angeordnet sein können, zeigen acht Beispiele in den verschiedenen Feldern der Kreisscheibe in Fig. 1.
Das Ausführungsbeispiel E zeigt konzentrisch verlaufende Stauringe b. Beim Beispiel F ist dieser radiale Schälweg schon in zwei Teile zerlegt, indem sowohl bei i als auch bei il Schälgut zugeführt wird. Die Abnahme des geschälten Gutes aus der inneren Abteilung (zwischen i und i') erfolgt durch Absaugen nach aufwärts, wie nachstehend erläutert wird. Über allen Staukörpern b ist an der Oberseite ein Staubsieb e (Fig. 2-5) vorgesehen, durch welches wohl der Abrieb, nicht aber das Schälgut treten kann. An jenen Stellen jedoch, wo an der Scheibenmitte ein Wechsel des Arbeitsgutes zu erfolgen hat, z. B. bei i', wo frisches Schälgut aufgeschüttet wird, wird vorher durch einen besonderen Saugkanal das schon bearbeitete Gut nach oben abgesaugt, indem an der notwendigen Stelle das Ende eines Kanales mündet.
Bei der Ausführung G verlaufen die Stauleisten in radialer Richtung, wobei an der einen Radialseite die Beschickung und am andern Ende die Abnahme des geschälten Gutes durch Absaugen nach aufwärts erfolgt. Die Bewegung des Kornes erfolgt immer etwa senkrecht zu den Stauleisten, hier also im Kreisbogen, wie später erläutert wird.
Bei H ist die Breite der radialen Schälbahn durch eine konzentrisch verlaufende Trennwand h' geteilt ; beide Arbeitswege werden durch getrennte Trichter h"und h"'beschickt und am Ende des bogenförmigen Schälweges durch Absaugen nach aufwärts vom Gut wieder befreit.
Bei J verlaufen die Stauleisten in einem sanften Bogen, von innen nach aussen steiler werdend.
Die Ausführungsform K zeigt die Stauleisten in kurzen Wellenlinien gebogen, bei L sind sie zackig und bei M in doppelt geschwungenen Linien geformt.
Bei strahlenförmig oder ähnlich radial verlaufenden Stauleisten b (Beispiele G, H, J, K, L und M) kann die Schleifscheibe c mit konzentrisch verlaufenden Riefen versehen sein, mit deren Richtung die Durchtrittsöffnungen in den Stauleisten b genau übereinstimmen müssen. Halbrunden Querschnitt der Riefen angenommen, werden die Körner sich der Länge nach in die Riefen legen, einerseits also beschleunigt den Durchtrittsöffnungen d zugeführt, anderseits eine erheblich grössere Berührungsfläche mit der Schleifscheibe c haben und dadurch eine erhöhte Schälwirkung erzielen lassen, wenn der Querschnitt der Durchtrittsöffnungen d entsprechend verkleinert wird.
In Fig. 6 ist eine Anordnung der Stauleisten b mit etwas gegen die Umlaufrichtung geneigten
Radialstrahlen gezeigt. Die ganze Breite der Schälfläche ist in drei Zonen N, 0 und P durch konzentrisch
EMI2.1
förmig durch feste, nicht mit Durchgangsöffnungen versehene Wände q, q'unterteilt, bilden also eine Vielzahl von Schälabteilungen, die jede mit einem besonderen Einlauftrichter N', 0', P'versehen sind. Das Schälgut durchwandert demnach im Bogen diese getrennten Schälabteilungen und wird beim Erreichen der folgenden Abteilung durch einen nicht weiter dargestellten Saugtrichter nach oben abgeführt, da es durch die Trennwände q, q'nicht hindurch kann.
Von den Stauleisten ist die eine b' nach der Mitte zu verlängert gezeichnet ; Q stellt einen Radialstrahl des Kreises dar, um den Winkel or darzustellen, den die Stauleisten (b') mit Q einschliessen. Die Fig. 6 zeigt demnach auch den Unterschied gegenüber den Ausführungen G und H der Fig. 1, wo die Stauleisten b radial gerichtet sind.
Fig. 7 zeigt eine Ausführung, bei welcher das Schleifmittel auf ein auf Rollen R, R'gespanntes endloses Band r aufgebracht ist, das sich unter den Stauleisten s fortbewegt. S sind die Fülltrichter, e ein Sieb, das wohl den Abrieb, nicht aber die Körner durchlässt.
In Fig. 8 sind die Stauringe t konzentrisch um die Aussenseite des Schleifzylinders T als schwach ansteigende Schraubenlinie zwecks Förderung des Schälgutes angeordnet. T'ist der Fülltrichter, e ist ein Siebmantel zum Ausscheiden des Ab riebes.
In Fig. 9 verlaufen die Stauleisten u parallel oder, wie gezeigt, leicht geneigt zur Erzeugenden des Schleifzylinders U. Der Fülltrichter U', an höchster Stelle der Zylindermitte, führt das Schälgut über die ganze Länge des Zylinders zu. Auch hier umschliesst ein Siebmantel e die Stauleisten M. Die Abnahme des geschälten Gutes kann an tiefster Stelle der Zylinderunterseite oder durch Absaugung an sonst einer günstigen Stelle erfolgen.
Stärkere oder geringere Schälwirkung lässt sich noch dadurch erzielen, dass man im ersteren Falle Führungskörper und Schleifkörper gegeneinander, im zweiten Falle mit Voreilung des Schleifkörpers gegen die Stauleisten in gleicher Richtung sich bewegen lässt, wenn es sich um empfindliches
Schälgut handelt,