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Vorrichtung zum Mischen bzw. Granulieren von pulvrigen Stoffen und plastischem Gut aller Art.
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gesetzt werden kann, als es zur Herstellung eines gleichmässigen Granulates erforderlich ist, wobei die Zeitdauer der Behandlung mit dem flachen Teller beliebig verkürzt und verlängert werden kann. Infolge der ständig wechselnden Winkelstellung der Werkzeuge zur Mischerachse wird eine verhältnismässig schnelle Kugelbildung bei entsprechendem Feuchtigkeitszusatz eintreten.
Die Granulierung kann bei Tonen und sonstigen plastischen Massen mit und ohne Farbzusatz, Kunstdünger, schmelzflüssigem Gut, feuerfesten Massen u. dgl. mehr in beliebiger Zusammensetzung und entsprechend dem Feuchtigkeitsgehalt in einem einzigen Arbeitsgang unter gründlicher Mischung vorgenommen werden. Ferner kann das Gut zur Granulatbildung mit Zusatzstoffen, die verfestigend wirken, wie Wasserglaslösung, Klebstoffe, Sulfitablauge, hygroskopisch Salze, wie Chlorkalzium, Chlormagnesium, Zemente od. dgl., oder auch mit andern Flüssigkeiten als Wasser, z. B. Salzlösungen, Kohlenwasserstoffe, Öle, Teer od. dgl. gemischt werden, wobei die Mischung der Stoffe und Zusätze in der Mischvorrichtung, in der auch die Granulierung, erfolgt, vorgenommen wird.
Da die Mischung und Granulierung in ein und derselben Maschine in einem Arbeitsgang erfolgt, wird der Arbeitsprozess ganz erheblich verkürzt.
Die Verwendung einer einzigen Maschine für Mischen und Granulieren ist besonders wichtig für plastische Massen, die eine chemische Umsetzung erfahren und dabei durch chemische Bindung der darin enthaltenen Flüssigkeiten schnell trocknen. Bei solchen Massen darf die Mischarbeit in der kurzen Zeitspanne bei schnelleinsetzender Granulatbildung keine Unterbrechung erfahren, so dass eine besondere Maschine für die Mischung und eine andere für die Granulierung nicht in Frage kommen kann.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht auch schmelzflüssiges Gut, z. B. Leuna-Salpeter, der bei 1400 schmilzt, zu granulieren. Da die Erstarrung der Granulate schnell vor sich geht, ist es erforderlich, die Drehzahl der Mischwerkzeuge oder auch die des umlaufenden Tellers oder beide zusammen wesentlich erhöhen zu können.
Die Regelung der Korngrösse der Granulate erfolgt durch den Gang der Mischmaschine, nämlich durch Änderung der Umlaufgeschwindigkeit der Unterlage ins Langsame oder Schnelle bzw. durch Verkürzung oder Verlängerung der Behandlungsdauer bei gleicher Drehzahl. Die Regelung der Korngrösse ist auch durch Vornahme von Veränderungen in der Einstellung der Kämme oder Gabelzinken am Mischwerkzeug möglich, nämlich durch Höher-oder Tieferstellen der Gabelzinken oder Änderung der Winkelstellung der Zinken zueinander oder durch Änderung des Zwischenraumes zwischen den Gabelzinken. Ferner kann die Grösse der Granulatkugeln durch Veränderung des Feuchtigkeitsgehaltes oder der Klebkraft der zu granulierenden Mischung geregelt werden.
Die Zerkleinerung der bei der Granulation etwa entstehenden grösseren Kugeln, wird durch die kreisende Gabelzinken in Verbindung mit längerem Umlauf des Tellers erzielt, während bei Bildung von kleinen Kügelchen die Agglomerierung durch längere Bearbeitung, also längeren Lauf der Unterlage vergrössert wird.
Es kann mit verhältnismässig hoher Füllung gearbeitet werden, ohne dass sich vor den rechenartigen Werkzeugen nicht zu bewältigende Klumpen bilden, die Betriebsstörungen verursachen, weil die rechenartigen Werkzeuge das Gut nicht, wie die Vollflügel, vor sich herschieben, sondern durchqueren, durchschneiden und zerteilen und dabei wiederholt umwälzen.
In den Fig. 1-13 ist die Mis : hvorrichtung und Granulierung in mehreren Ausführungsformen dargestellt :
Fig. 1 und 2 zeigen schematisch einen Mischteller im Grundriss mit rechenartigen Werkzeugen, Fig. 3 stellt ein rechenartiges Werkzeug im Aufriss dar, Fig. 4 ist ein Grundriss zu dem Werkzeug nach Fig. 3, Fig. 5 ist eine Seitenansicht des Werkzeuges nach Fig. 3, Fig. 6 und 7 zeigen ein Werkzeug mit verstellbaren Stäben und Messern, Fig. 8 und 9 und 10 stellen andere Ausführungsformen des rechenartigen Werkzeuges dar, Fig. 11 zeigt die Querverstellung der Stäbe oder Messer in einer beispielsweisen Ausführungsform, Fig. 12 und 13 stellen einen Messerkorb dar.
Gemäss Fig. 1 sind auf dem Mischteller n, der in der Mitte mit einer Entleerungsöffnung versehen sein kann, exzentrisch zur Mitte des Tellers n angeordnete Wellen : vorgesehen, an welchen die rechenoder kamm-oder messerartigen Werkzeuge 1n sitzen.
In Fig. 2 sind ausser den rechenartigen Werkzeugen m noch Knet-und Mischwerkzeuge s mit vollen Flügeln vorgesehen, wenn gegebenenfalls noch besondere Knetarbeit und weitergehende Verdichtung erforderlich sein sollte, wie bei Schamottemassen. Ausser dem Werkzeug m können auch noch Arme mit Schaufeln oder Schaber % vorgesehen werden.
In den Fig. 3-5 ist ein Werkzeug dargestellt, bei welchem der Halter b an dem beweglichen, gegebenenfalls federnd gelagerten Trägerarm c sitzt. Der Halter b, sowie die aufsehraubbare Klemmlasche b1 sind je mit einer runden Vertiefung versehen, in die der Arm c hineinfasst. Am Halter b sitzen schmale Stäbe oder Messer a, die mit ihm fest oder auch in der Querrichtung bzw. in der senkrechten Richtung verstellbar verbunden sind. Auch können die Zinken a in sägeförmigen Ausschnitten a, schrägstehend angeordnet werden.
Die Querverstellbarkeit der Messer a ist aus der Fig. 11 ersichtlich. Der Halter b kann mit einem Langloch w versehen werden, in dem die Messer a mit einem Knaggen z verschiebbar gelagert und durch Bolzen festklemmbar angebracht sind.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen eine derartige Einrichtung, bei welcher jedoch die Einstellung der Stäbe oder Messer a durch Verdrehung um ihre Längsachse möglich ist, um sie in jedem beliebigen Winkel zum Behandlungsgut einstellen zu können und die Angriffsfläche der Stäbe oder Messer zu verändern.
In dem Halter b sind Bohrungen vorgesehen, in welche die zylindrischen Endender Stäbe a hineinfassen. Durch Druckschrauben e erfolgt die Festklemmung der Stäbe a, nachdem sie eingestellt sind.
Fig. 8 zeigt ein Werkzeug, bei welchem die Enden der Stäbe a durch eine Querschiene e, verbunden sind, die das Behandlungsgut vom Boden des Behälters losschabt, wobei es durch die Öffnungen zwischen den Stäben a hindurchtritt und gelockert wird, so dass es, wenn erforderlich, mit Luft durchsetzt wird.
Fig. 9 und 10 zeigen einen Rechen mit aufrecht stehenden Zinken oder Stäben a, die leicht gebogen sind. Der eigentliche Gabelhalter b, der als Schaber den Mischtellerboden bestreicht und das Gut loslöst und hochhebt, so dass es durch die Spalten zwischen den Zinken a gelockert hindurchtritt, ist unten angeordnet.
In den Fig. 12 und 13 ist eine Ausführungsform des Messerkorbes dargestellt. Er besteht aus einem ring-oder rahmenartigen Körper t mit Speichen ti und einer Nabe, mit welcher er auf dem Trägerarm c befestigt wird. Die Messer a, welche in beliebiger Zahl mit kleinerem oder grösserem Abstande voneinander angeordnet sein können, sind verstellbar an dem Rahmen t und auch an den Speichen tu angebracht, so dass die Lage der Messer a je nach Bedarf geändert werden kann, um die Schnittfläche der Messer so einstellen zu können, dass das Behandlungsgut durchschnitten wird oder die Messer mehr oder weniger mit der Breitseite wirken und schmale Streifen lösen und lockern.
Der Messerkorb kann mit hoher Geschwindigkeit umlaufen und gibt dann eine ausserordentlich grosse Schnittweglänge. Der Messerkorb ist auch für Durcharbeitungen von Flüssigkeiten, also zum Emulgieren geeignet. Statt des rahmenartigen Gebildes können auch volle oder vieleckige Scheiben oder Platten verwendet werden, an denen die Messer befestigt sind. Die Scheiben haben den Vorteil, dass sie einen Schutz gegen Herausspritzen des Gutes gewährleisten. Diese Ausführungsform ist nicht besonders dargestellt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mischmaschine mit stillstehendem oder bewegtem Mischteller zum Mischen von Stoffen, die breiig bis zähplastisch sind bzw. während der Behandlung diesen Zustand annehmen, mit exzentrisch zur Mischtellerachse angeordneten, besonders angetriebenen Mischwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die rasch umlaufenden Werkzeuge aus einer Mehrzahl von Stäben oder als Messer ausgebildeten Zinken bestehen in einer solchen Anordnung, dass sie auf dem Tellerboden streichen und das Gut unter vielfacher Zerschneidung in schmale Streifen oder Bänder trennen, aufteilen, umlegen und mischen.