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Vorrichtung zum Übertragen von Kraft oder Bewegungen mittels eines biegsamen Kabels.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Übertragen von Kraft oder Bewegungen mittels eines biegsamen Kabels, welches auf seiner Oberfläche Vorsprünge zur Kraft- übertragung trägt. Die Bewegungen können in beiden Richtungen übertragen werden, u. zw. infolge von Zug- und Druckkräften und bezieht sieh die Erfindung auf die besondere Ausbildung des Kabels und auf ihre Anwendung auf Vorrichtungen, welche solche Übertragungen von Kraft und Bewegungen bewerkstelligen sollen. Die bisher bekannten Ausführungsarten solcher Kabel sind mit einer schnecken- förmigen Rippe ausgestattet, die dadurch entsteht, dass einer der Drähte, welche die äussere Lage bilden, von grösserem Durchmesser ist, als die andern.
Das Wesen vorliegender Erfindung besteht vor allem darin, dass diese Vorsprünge durch ein schneckenförmig aufgewundenes Band gebildet werden, welches auf seiner Aussenseite mit einer Rippe, auf der Innenseite jedoch mit gegen die Kabelseele gerichteten Vorsprünge versehen ist. Die einzelnen
Windungen werden durch Zwisch'enstücke voneinander gehalten, bzw. greifen die nach innen gerichteten
Vorsprünge in ein trogförmig ausgebildetes Band ein, so dass eine Überbrückung der inneren Windungen durch die äusseren Windungen entsteht. Die gegeneinander gerichteten Vorsprünge der beiden Bänder bilden eine Verankerung für den äusseren Kabelteil und werden durch zwischengewundene Drähte von rundem oder anderem Querschnitt in entsprechender Distanz voneinander gehalten.
Das rippenförmige Band kann auch unmittelbar auf der Kabelseele aufgewunden sein, wobei die Distanzierung durch in mehreren Schichten aufgewundene Drähte erfolgt. Die schraubenförmig überragende Rippe hat normalerweise einen kreisförmigen Umfang, kann jedoch an mehreren Stellen abgeflacht werden, so dass der Umfang der Rippe viereckig oder polygonal mit abgerundeten Ecken wird.
Infolge dieser Anordnung ist es möglich, dass das biegsame Kabel, welches in einem starren oder biegsamen Führungsglied gelagert ist, eine leicht bewegliche Führung erhält. Diese Führung kann leicht geschmiert werden, wobei die Reibung im Führungsglied sich vermindert, da die Lagerungs- fläche des Kabels auf der inneren Oberfläche des Führungsgliedes klein ist. Das mit der schraubenförmig angeordneten Rippe versehene Kabel kann mit einem oder mehreren Zahnrädern in Eingriff gebracht werden bzw. kann auf. dasselbe eine Schraubenmutter aufgeschraubt werden, wobei die Verdrehung des Kabels eine Längsbewegung einer solchen Schraubenmutter zur Folge hat. In einer andern Ausführungsform wird die Schraubenmutter festgehalten und die Verdrehung des Kabels verursacht eine Längsbewegung desselben durch die Schraubenmutter.
Verschiedene andere Vorrichtungen können mittels diesen Elementen ausgeführt werden.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einigen Ausführungsbeispielen in den Fig. 1 bis 6 dargestellt. Fig. 1 stellt in teilweiser Ansieht und im teilweisen Schnitt eine Ausführungsform des Kabels gemäss der Erfindung dar ; Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform gemäss der Erfindung, wobei die Fig. 3 die zugehörige Seitenansicht bildet ; die Fig. 4 und 5 stellen ebenfalls eine Ausführungsform des biegsamen Kabels dar und Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform dieses Kabels in einer Führtings- rinne in Verbindung mit Zahnrädern.
Gemäss den Fig. 1 bis 5 ist eine Kabelseele 1 angeordnet, die aus einem Drahtbündel von verhältnismässig grosser Steigung besteht, auf welche die weiteren Lagen aufgewunden werden. Die äussere Oberfläche des Kabels ist mit einer schraubenförmig gewundenen Rippe 2 versehen, wobei die Windungen derselben in gesicherter Lage voneinander gehalten werden.
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nach unten gegen die Kabelseele gebogen sind. Unter diesem Streifen 3 befindet sich ein trogförmiges Band 5, welches auf die Seele 1 aufgewunden ist, wobei die nach unten ragenden Vorsprünge 4 des
Streifens 3 in die Vorsprünge des trogförmigen Bandes 5 eingreifen. Falls notwendig, kann noch eine Drahtlage auf die Seele 1 aufgewunden werden, bevor das trogförmige Band 5 aufgelegt wird.
Ein Draht 6 von rundem oder anderm Querschnitt wird auf die Seele 1 zwischen die Windungen des Bandes 5 und ein Draht 7 zwischen die Windungen des Streifens 3 gelegt. Diese Drähte 6 und 7 dienen zur Verbesserung der Biegsamkeit des fertigen Kabels und gleichzeitig zur sicheren Distanzierung der Bänder 3 und 5.
Die Kabelseele 1 dient vor allem zur Übertragung von Zugkräften von einem Punkt des Kabels zum andern, während die äusseren Lagen, welche die Bänder 3 und 5 und die zwischengewundenen Drähte 6 und 7 enthalten, zur Übertragung von Druckkräften dienen. Die genannten Kräfte können vom und zum Kabel mittels Zahnräder oder mittels anderer Mittel, welche in die Rippe des Kabels eingreifen, bewerkstelligt werden, wobei Schubbewegungen zur Anwendung gelangen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 wird die Rippe 2 durch den Vorsprung eines auf die Seele 1 hochkantig gewundenen Bandes 8 gebildet, wobei die Windungen dieses Bandes durch eine Anzahl von Drahtlagen 9 voneinander gehalten werden. Der Umfang der Rippe 2 kann an den Stellen 10 abgeflacht werden, wie die Fig. 2 und 3 veranschaulichen. Dies geschieht zu dem Zwecke, um die Reibung im Führungsglied zu vermindern und um einen Antrieb mittels flach profilierter Zahnräder zu gestatten. Mit Vorteil, wie in der Abbildung gezeigt, können z. B. vier solche Abflaehungen 10 angewendet werden.
In dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 wird auf die Seele 1 eine Drahtlage von verhältnismässig geringer Steigung aufgewunden, während die Rippe 2 durch Drähte von rundem Querschnitt gebildet wird, zwischen deren Windungen eine Anzahl von Drähten 12 von geringerem Querschnitt als dem der Rippe 2 liegt. Die Zwischenlage 11 wird in vorteilhafter Weise in entgegengesetzter Richtung
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die Seele 1 vor allem zur Übertragung von Zugkräften dient.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 unterscheidet sich von jenem nach Fig. 4 dadurch, dass über die Lage 11 eine weitere Lage 13 gewunden wird, welche eine verhältnismässig grosse Steigung hat. Die Drähte, welche die Rippe 2 als auch die zwischengewundenen Drähte 12 bilden, stellen dann die äussere Lage dar. Durch Anwendung der Lage 13 wird die Beanspruchung des Kabels, insbesondere
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Das beschriebene Kabel wird in einem Fühnmgsgliede von festem oder halbfestem Material gelagert, so dass das Übertragungsglied von einer Stelle zu der andern geführt werden kann. Die Kräfte werden durch entsprechende mit dem Kabel verbundene Elemente oder durch Zahnräder, welche mit der Rippe 2 in Eingriff stehen, übertragen. Infolge der schneckenförmigen Anordnung der Rippe ist auch eine Funktion als Schraube und Mutter unter Anwendung entsprechender Elemente möglich.
So wird z. B., wenn ein Element zwischen zwei Windungen der Rippe eingreift, eine Längsbewegung derselben verhindert, während bei Drehung des Kabels entweder dieses Element in der Längsrichtung sich bewegt, oder, falls das Element festgehalten ist, das Kabel selbst sich relativ zu diesem Element verschiebt.
Gemäss Fig. 6 ist das Kabel in einem Rohr 14 gelagert. Das Rohr ist an entsprechender Stelle mit einer Ausnehmung versehen, damit ein Umfangsteil des Zahnrades 15 in dem Rohr Platz findet, wobei die Zähne desselben flach profiliert sind und mit der Rippe 2 in Eingriff stehen. Falls das Kabel, wie in Fig. 2 und 3 angedeutet ist, abgeflacht ist, werden, wie erwähnt, flach profilierte Zahnräder angewendet, während bei gewöhnlichem rundem Querschnitt der Umfang des Zahnrades eine konkave Form haben muss, welehe der Form der Kabelrippe entspricht. Eine Rotationsbewegung des Zahnrades 15 wird durch die Längsbewegung des Kabels hervorgerufen.
Das Kabel kann auch in ein anderes ähnliches Zahnrad 16 eingreifen, welches durch das Kabel synchron mit dem Zahnrad 15 betätigt wird. Die Zahnräder 15 und 16 können auf Wellen 17, 18 angeordnet werden, welche mit entsprechenden Vorrichtungen in Verbindung stehen, je nach dem es die Bedingungen der Übertragung verlangen.
Zwecks Verhütung einer ungewünschten Drehbewegung des Kabels ist das Rohr 14 durch eine Schelle mit dem feststehenden Lager 19 verbunden. Eine am Ende des Kabels angeordnete Stange 22 mit einem Handgriff 24 dient dazu, um Längsbewegungen des Kabels hervorzurufen. Die Stange 22 kann in einer Führung 21 gleiten und sich drehen und geht durch ein aufklemmbares Führungsstück 2. 3, das im Lager gleiten aber sich nicht drehen kann. Wenn man die Klemme 23 anzieht, so ist die Drehung des Übertragungsbügels verhindert, aber dessen Längsbewegung möglich, während beim Lösen der Klemme das Glied sich drehen kann. Wird die Klemme angezogen, dann ist die Längsbewegung des Übertragungsgliedes durch Betätigung des Handgriffes 24 möglich, wodurch dann die Zahnräder 15, 16 gedreht werden.
Wird anderseits das eine Zahnrad 15 oder 16 mit der Hand gedreht, so findet eine Längsbewegung des Kabels statt. Wenn die Klemme gelöst ist, kann sich das Übertragungsglied drehen
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und längs bewegen. Wenn es gegen Längsbewegungen angehalten und gedreht wird, so drehen die Rippen des Kabels die Zahnräder 15 und 16.
Die Erfindung ist nicht nur auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt und kann in verschiedener Weise ausgebildet werden, ohne vom grundsätzlichen Erfindungsgedanken abzuweichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Übertragung von Kraft oder Bewegungen mittels eines biegsamen Kabels, welches auf seiner Oberfläche Vorsprünge zur Kraft-und Bewegungsübertragung trägt, dadurch gekennzeichnet, dass diese Vorsprünge durch ein schneckenförmig aufgewundenes Band (3) gebildet werden, welches auf seiner Aussenseite mit einer Rippe (2) und auf der Innenseite mit gegen die Kabelseele gerichteten Vorsprüngen (4) versehen ist (Fig. 1).