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Die Erfindung betrifft Empfangsapparate für drahtlose Telegraphie und insbesondere selbsttätige Lautstärkeregelungseinrichtungen hiefür.
In selbsttätigen Lautstärkeregelungssystemen, wie sie gewöhnlich in Empfängern für drahtlose Telegraphie verwendet werden, ist die Geschwindigkeit, mit weleher die Verstärkung des Empfängers bei Empfang eines Zeichens fällt, die gleiche wie die Geschwindigkeit, mit welcher die Verstärkung erhöht wird, wenn das Zeichen aufhört. Dies ist unwiehtig und nur dann erwünscht, wenn modulierte Trägerwellen empfangen werden, da die selbsttätige Lautstärkeregelung, um den Ausgangspegel konstant zu halten, wenn das Zeichen anschwillt, schnell und mit gleicher Geschwindigkeit bei ansteigender und fallender Trägerwelle arbeiten muss.
Es wurden auch schon selbsttätige Verstärkungsregelungsschaltungen vorgeschlagen, in welchen ein Strom zum Durchfliessen eines unsymmetrischen Leiters in einer oder der andern Richtung, je nach der Stärke des Gleichstromes im Ausgangskreis des Detektors, gebracht wird. Der Potentialunterschied an dem unsymmetrischen Leiter wird hiebei als Verstärkungsregelungsspannung benutzt.
Werden die Empfänger zum Empfang unterbrochener ungedämpfter Wellen verwendet, dann hat jedoch eine solche selbsttätige Lautstärkeschnellregelung die unerwünschte Wirkung, dass zwischen die Punkte und Striche des Telegramms Geräusehblöcke eingeschoben werden. Die Empfindlichkeit oder Verstärkung wird nämlich zwischen jedem Element eines Zeichens sehr rasch bis zur Erreiehung des"Störspiegels"steigen.
Um diesen Nachteil zu beheben, pflegt man bei den Empfängern die Wirkung der selbsttätigen Lautstärkeregulierung durch Einschaltung eines Verzögerungsstromkreises zu verlangsamen. Dies verhindert zwar, dass sich die Verstärkung sehr rasch ändert und Geräusche bringt, hat aber notwendigerweise den Nachteil, dass sich die Ausgangsleistung des Empfängers nur langsam ändert, so dass z. B. die Lautstärke eines "Striches" während der Dauer des Zeichens nicht gleich bleibt. In ähnlicher Weise wird, wenn ein derartiger Empfänger auf eine starke Trägerwelle abgestimmt wird, kurzzeitig Über- lastung und übermässige Ausgangssleistung auftreten, bis die selbsttätige Lautstärkeregelung wirksam zu arbeiten beginnt.
Erfindungsgemäss ist in einer selbsttätigen Lautstärkeregelungseinrichtung für einen Trägerstromempfänger der Verzögerungsstromkreis, welcher die Ansprechgeschwindigkeit der selbsttätigen Lautstärkeregelung bestimmt, so gebaut, dass die Arbeitsgeschwindigkeit beim Erhöhen und Senken der Verstärkung des Empfängers ungleich ist.
Gemäss einem andern Erfindungsmerkmal enthält eine Impedanz des Verzögerungsstromkreises ein Glied mit einer asymmetrischen Widerstandscharakteristik.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass in einem Radioempfänger zum Empfang unterbrochener ungedämpfter Wellen eine selbsttätige Lautstärkeregeleinrichtung mit einem Verzögerungsstromkreis vorgesehen ist, welcher die Ansprechgeschwindigkeit der selbsttätigen Lautstärkeregelung bestimmt und so gebaut ist, dass er beim Erhöhen und Senken der Verstärkung des Empfängers ungleich wirkt und im besonderen so arbeitet, dass die selbsttätige Lautstärkeregelung die Verstärkung langsam erhöht und schnell verringert.
Die erfindungsgemässe Anordnung ist für den Empfang unterbrochener ungedämpfter Wellen sehr erwünscht, da, wenn z. B. ein Strich beginnt, die Verstärkung blitzschnell sinkt und damit die Lautstärke während der Dauer des Striches im wesentlichen gleich bleibt. Ist jedoch die Sendung des
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bis z. B. der nächste Strich empfangen wird, womit die Verstärkung in dem Empfänger wieder sehr rasch fällt. Auf diese Art wird die Verständlichkeit der Sendung sehr erhöht.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung näher beschrieben, die eine auf einen Uberlagerungsempfänger angewandte Ausführungsform zeigt, wobei der Einfachheit halber nur so viel von dem Stromkreis dargestellt wird, als notwendig ist, um die Erfindung verständlich zu machen.
In der Zeichnung stellt D. ET 2 die zweite Detektorröhre in der normalen Empfangskette dar, während V eine Pentode für die selbsttätige Lautstärkeregelung ist.
Die über den Leiter IF an das Gitter der zweiten Detektorröhre DET 2 gelegte Zwischenfrequenzspannung wird auch dem Gitter der selbsttätigen Lautstärkeregelungsrohre F aufgedrückt. Die Kath ode der Pentode liegt am Spannungsteiler Ra, R4, damit wird eine solche Vorspannung gegeben, dass, wenn keine Zeichen empfangen werden, kein Anodenstrom in der Röhre V fliesst (d. h. das Rohr arbeitet als Richtverstärker).
Wird dem Steuergitter der Röhre V über die Leitung IF eine Zwischenfrequenzzeichenspannung aufgedrückt, dann fliesst über den Widerstand RI Anodenstrom. Die Anodenspannung für die Röhre V gibt der Spannungsabfall über einen Vorspannungswiderstand R2, der den Kathodenstromkreisen aller geregelten Röhren und dem Kathodenstromkreis der Ausgangsröhre gemeinsam ist. Der in der Zeichnung dargestellte Leiter C soll zu den Kathoden dieser Röhren führen, die nicht dargestellt wurden, um die schematische Darstellung nicht zu verwirren.
Der Kathodenstromkreis der Ausgangsröhre ist mit dem Widerstand R2 verbunden, um einen für das richtige Arbeiten des selbsttätigen Lautstärkeregelungsstromkreises genügenden Spannungsabfall am Widerstand auch dann aufrechtzuerhalten, wenn die in dem Widerstand R2 fliessenden Kathodenströme der geregelten Röhren durch die selbsttätige Lautstärkeregelungsspannung fast bis auf Null heruntergedrückt wurden.
Die Anordnung ist, so weit sie bis hierher beschrieben wurde, ein normaler Lautstärkeregelungsstromkreis.
Der Spannungsabfall am Widerstand des Anodenstromes der Röhre V wird über die Leitung A. va Über einen Metalltrockengleichrichter Y oder ein anderes Sehaltelement mit asymmetrischer Widerstandscharakteristik als Vorspannung für die Gitter der geregelten Röhren angelegt.
Der Gleichrichter Y und der Bloekkondensator C. ¯, welcher zwischen der Leitung AVC und Erde geschaltet ist, bildet einen Verzögerungsstromkreis. Der Widerstand des Gleichriehters Y bestimmt die Geschwindigkeit der Ladung des Kondensators Q. und damit wieder die Geschwindigkeit der Änderung der Gittervorspannung der geregelten Röhren.
Der Gleichrichter Y ist so angeschlossen, dass sein Widerstand gegen den Strom über den Kondensator gering ist, wenn die Gitter der gesteuerten Röhren negativer werden (d. i. wenn die Verstärkung fällt und der Kondensator C2 geladen wird) und hoch ist, wenn die Gitter der gesteuerten Röhren weniger negativ werden (d. i. wenn die Verstärkung steigt und der Kondensator C2 entladen wird). Auf diese Art wird die benötigte asymmetrische selbsttätige Lautstärkereglung verwirklicht.
Das Verhältnis des Durchgangs zum Sperrwiderstand des Gleichrichters bestimmt den erreichten Grad der Asymmetrie.
Die Erfindung ist natürlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt und es können Abänderungen dieser Ausführungsform vorgenommen werden, ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu fallen.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Selbsttätige Lautstärkeregelungseinriehtung für Empfangsapparate für drahtlose Telegraphie, dadurch gekennzeichnet, dass der Verzögerungsstromkreis, der die Ansprechgeschwindigkeit der selbsttätigen Lautstärkeregelung bestimmt, so gebaut ist, dass seine Arbeitsgeschwindigkeit bei Erhöhung und bei Senkung der Verstärkung ungleich gross ist.