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Einrichtung zur Regelung des Tonumfanges.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Tonwiedergabesysteme, insbesondere auf Mittel zur automatischen Veränderung des Klanges des wiedergegebenen Tones.
Gemäss vorliegender Erfindung wird der Klang des wiedergegebenen Tones, wie z. B. in einem automatisch leistungsgesteuerten ("automatic volume control") Radioempfänger, automatisch auf die Weise verändert, dass die hohen Frequenzen bei zunehmender Verstärkung in steigendem Masse unterdrückt werden.
In einem Radioempfänger werden bei maximaler Empfindlichkeit störende, zischende Töne höherer Hörfrequenzen vernommen. Bei einem automatisch leistungsgesteuerten Empfänger sind die zischenden Geräusche, wenn die Verstärkung automatisch gesteigert wird, wie z. B. beim Abstimmen auf einer Seite eines Rundfunkzeichens, beim Abstimmen von Station zu Station oder beim Empfang eines schwachen Zeichens, ziemlich unangenehm. Ausserdem sind die statischen Störungen und Geräusche hoher Hörfrequenzen, die wiedergegeben werden, wenn der Empfänger bei maximaler Empfindlichkeit arbeitet und nicht auf irgendein Zeichen abgestimmt ist, gleichfalls ziemlich unangenehm.
Bei Tonwiedergabe, z. B. von einer Sprechfilmtonaufzeichnung, erzeugt der Durchgang der Aufzeichnung durch den Wiedergabeapparat mit dem Verstärkersatz für Maximalverstärkung während der stummen Teile ein unangenehmes Hochfrequenzzischen oder Kratzgeräusche.
Ein Hauptgegenstand der Erfindung ist das Herabsetzen des Hörfrequenzansprechens auf die höheren Frequenzen, wenn die Empfindlichkeit der Verstärkereinrichtung diese hohen Hörfrequenzen in unangenehmen Grad hervorbringt.
Ein besonderer Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines Radioempfängers mit automatischer Leistungssteuerung und einer automatischen Tonsteuereinrichtung, von denen jede durch die Intensität der empfangenen Trägerwelle so gesteuert wird, dass, bei starkem Anstieg der Empfind- lichkeit des Empfängers infolge des Zeichenempfanges niederer Intensität, die hohen Frequenzen im Ausgang entsprechend reduziert werden oder, umgekehrt, dass bei Sinken der Empfindlichkeit des Empfängers infolge des Empfanges starker Zeichen, das Verhältnis der hohen Frequenzen zu den niedrigen Frequenzen steigt.
Diese und weitere Merkmale der Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung und die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Gemäss der Erfindung sind Mittel zur Gleichrichtung der empfangenen Trägerwelle vorgesehen, vorzugsweise nach ihrer Verstärkung, um eine Gleichstromspannungsquelle, die der empfangenen Trägerwelle proportional ist, zu erzeugen. Diese Spannung wird dann zur Steuerung der Charakteristiken einer Tonsteuerung (Klangsteuerung) benutzt, so dass die Dämpfung der höheren der detektierten Hörfrequenzen auf eine vorher bestimmte Art als eine Funktion der Steuerspannung ver- ändert wird.
Bei einem Superheterodyneempfänger wird die Gleichstromsteuerspannung vorzugsweise durch Gleichrichtung des Zwisehenfrequenzträgers statt des ursprünglichen Trägerfrequenzstromes erzeugt werden. In jedem Fall ist die erzielte Gleiehstromsteuerspannung der Amplitude der empfangenen Trägerwelle proportional ; ihre Proportionalität hängt von der Art der verwendeten Detektion ab. Z.
B. ist bei linearer Detektion, die die bevorzugte Art ist, die Gleichstromspannung beinahe direkt
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Es können getrennte Detektoren, um die verschiedenen Steuerspannungen zu schaffen, verwendet werden, es kann aber auch ein Einzeldetektor verwendet werden, der so arbeitet, dass er die
Hörfrequenzspannung, die Gleichstromspannung für die automatische Leistungsregelung und die
Gleichstromspannung für die automatische Tonsteuerung schafft.
Die Tonsteuerung kann aus irgendeiner einfachen oder zusammengesetzten Impedanzzusammenschaltung bestehen, vorausgesetzt, dass eines oder mehrere ihrer Elemente sich mit der
Spannung ändern kann, die zugeführt wird, um die gewünschte Steuerung zu ergeben. Die einfachste Anordnung ist die, in der nur der Widerstand verändert wird ; doch lassen sieh noch viele andere Schaltungen angeben, die mit der Spannung veränderlich sind, um die Frequenzimpedanz-Charak- teristiken der Tonsteuerung zu regeln.
Veränderliche Impedanzelemente, die in Reihe oder parallel zum Lautsprecher oder Fernhörer geschaltet sind, sind bereits bekannt geworden. Doch betreffen dieselben nicht das Abschneiden hoher Hörfrequenzen, sondern eine Lautstärkeregelung unter möglichster Beibehaltung der gleichen Frequenzcharakteristik. Diese vorbekannte Impedanzeinriehtung hat, da eine Beschneidung von Frequenzbändern, also eine Regelung der Güte der Tonwiedergabe nicht bewirkt wird, nur dann einen Sinn, wenn unverzerrt arbeitende Empfänger vorausgesetzt sind, die einen Ausgang liefern mit einer Beschaffenheit des Frequenzbandes, das schon maximale Güte der Wiedergabe gewährleistet, so dass nur notwendig ist, diese Frequenzcharakteristik für alle Lautstärkeeinstellungen beibehalten zu können.
Demgegenüber soll bei dem Gegenstand der Erfindung bei grosser Steigerung der Empfangsempfindlichkeit die unvollkommene Wiedergabe verbessert werden, u. zw. durch Beschneidung der hohen Frequenzen, die zu zischenden Geräuschen Anlass geben.
In ihrer bevorzugten Form sieht die Erfindung als das veränderliche Widerstandselement der Tonsteuerung eine Thermionen-Vakuumröhre vor, die so angeordnet ist, dass die Gleichstromsteuer- spannung zwischen dem Steuergitter und der Kathode verwendet werden kann, um den AnodenKathodenwiderstand zu verändern. Wenn die Steuerspannung so geschaltet ist, das Gitter bei steigender Steuerspannung in bezug auf die Kathode negativer zu machen, wird der Widerstand der Röhre steigen, wenn die Steuerspannung steigt. Eine feste Kapazität ist in Serie mit der Anode der Vakuumröhre als Nebenschluss zu dem Hörfrequenzübertragungssystem geschaltet.
Bei dieser Anordnung ist, wenn kein Zeichen oder ein sehr schwaches Zeichen empfangen wird, die Gleichstromsteuerspannung niedrig und der Widerstand der Vakuumröhre ebenfalls ; dadurch wird ein Neben- sehlussweg geschaffen, der aus Kapazität und Widerstand besteht und so proportioniert ist, dass die höheren Hörfrequenzen in jedem gewünschten Masse durchgelassen werden. Wenn ein starkes Zeichen empfangen wird, ist die Gleichstromsteuerspannung gross, erhöht den Widerstand der Vakuumröhre, beseitigt dadurch praktisch die Nebenschlusstonsteuerung und ergibt grösstmögliche Empfangs- zuverlässigkeit, die der Empfänger geben kann.
Auf diese Weise wird der Grad der Unterdrückung oder Beseitigung der hohen Frequenzen zwischen diesen Grenzen variieren, u. zw. proportional der Amplitude der empfangenen Trägerwelle.
In den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Radioempfärgers, der eine automatische Tonsteuerung gemäss der Erfindung verwendet, Fig. 2 a eine Darstellung einer Handtonsteuerungsanordnung, Fig. 2 b eine Darstellung einer einfachen Art einer automatischen Tonsteuerungsanordnung entsprechend der Art, die in Fig. 2 a gezeigt ist, Fig. 3 ein SuperheterodyneRadioempfänger, der sowohl eine automatische Leistungssteuerung als auch eine automatische Tonsteuerung enthält und der einen einzigen Detektor zur Erzeugung von Hörfrequenzen und Gleichstromsteuerspannungen benutzt, Fig. 4 eine Darstellung der Schaltung des Empfängers der Fig. 3 und Fig. 5 eine Schaltung eines. Superheterodyneempfängers, der einen getrennten Detektor zur Regelung der Tätigkeit der Tonsteuerung enthält.
In Fig. 1, die eine schematische Darstellung eines Radioempfängers gemäss dieser Erfindung ist, sind die Antenne 10 und Erde 11 mit dem Hochfrequenzverstärker 12 verbunden, dessen Ausgang mit dem Detektor 13 verbunden ist. Der detektierte Ausgang ist über den Tonsteuerkreis 17, der später beschrieben wird, mit dem Hörfrequenzverstärker 14, durch den die detektierten Zeichen, die der Lautsprecher 15 wiedergibt, verstärkt werden, verbunden. Ein zweiter Detektor 16 zur Steuerung der automatischen Tonsteuerung 17 ist zu dem ersten Detektor 13 parallel geschaltet.
Im Betrieb werden die modulierten Hoehfrequenzzeichenströme durch das Antennen-Erdsystem 10-11 empfangen und dem Hochfrequenzverstärker zugeleitet. Der Ausgang des Verstärkers 12 ist mit den beiden Detektoren 13 und 16 verbunden. Der Detektor 13 bringt die Hörfrequenzströme hervor und leitet sie über die Tonsteuerung 17 dem Hörfrequenzverstärker 14 zu. Der Ausgang des Hörfrequenzverstärkers 14 ist mit dem Lautsprecher 15 verbunden.
Die Tonsteuerung 17 regelt die getreue Wiedergabe der Hörfrequenzen, die auf 15 wirken, und hat eine Frequenzdämpfungscharak- teristik, die, wie später erklärt wird, von dem Wert eines Gleichstrompotentials abhängig ist, das als Steuerspannung dem Detektor 16 entnommen wird. Der Detektor 16 wird mit Hochfrequenzenergie von dem Hochfrequenzverstärker 12 gespeist. Dieser Detektor ist so eingestellt, dass er einen dauernden Gleichstromspannungswert erzeugt, der der Amplitude der Trägerwelle, die auf seinen Eingang wirkt,
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des Detektors 16 klein ist.
Auf diese Weise ist durch die Elemente 16 und 17 die Qualität der Zeichen, die dem Lautsprecher 15 zugeführt werden, von der Stärke der empfangenen Zeichen abhängig gemacht.
In Fig. 2 a führen die Leitungen 22-24 und 23-25 einen Hörfrequenzstrom, ähnlich dem- jenigen, der durch die Leitungen zwischen dem Detektor 1.'J und dem Hörfrequenzverstärker 14 der
Fig. 1 geht. Diese Zeichnung zeigt eine Schaltung, die der Handtonsteuerung, die allgemein im modernen Radioempfänger zur variablen Dämpfung der hohen Hörfrequenzen gebraucht wird, ähnlich ist. Diese Schaltung zwischen den Leitungen 22-24 und 23-2, 5 enthält einen Kondensator 26 und einen angezapften Widerstand 27. Der Teil des angezapften Widerstandes 27, der in Serie mit dem
Kondensator 26 zwischen den Leitungen 22-24 und 2. 3-25 liegen soll, wird durch den Abgriffs- schalter 28 ausgewählt.
Wenn der Schalter 28 so eingestellt ist, dass der ganze Widerstand 27 in Serie mit dem Kondensator 26 eingeschaltet ist, hat der Nebenschlussweg, der den Kondensator 26 und den
Widerstand 27 enthält, praktisch keine Wirkung, und die Zeichen, die an den Klemmen 22 und 2. 3 ankommen, werden den Klemmen 24 und 25 frei ohne Dämpfung übermittelt. Wenn indessen der
Schalter 28 so eingestellt ist, dass er nur einen kleinen Teil des Widerstandes 27 einschaltet, wird ein
Nebenschlussweg geschaffen, der die Spannung bei den höheren Hörfrequenzen, die den Klemmen 22 und 28 zugeführt werden, dämpft, u. zw. stärker als bei den niederen Frequenzen, und in Abhängig- keit von den Werten des Kondensators 26 und dem Teil des Widerstandes 27, der dann in dem Neben- schlussweg liegt.
Fig. 2 b veranschaulicht die Schaltung der Tonsteuerung 17 der Fig. 1. In diesem Kreis ist ein
Nebenschlussweg vorgesehen, der den Kondensator 26 und die Impedanz der Röhre 29 zwischen den Leitungen 22 und 24 und 2. 3 und 25 enthält, die den Ausgang des Detektors 18 mit dem Eingang des Hörfrequenzverstärkers 14 verbinden. Die Frequenzdämpfungsebarakteristik dieses Nebenschlussweges wird durch Veränderung der Gitterspannung der Röhre 29 gesteuert. Die Gitterspannung wird, wie später erklärt wird, durch die Leistungen des Detektors 16 (Fig. 1) bestimmt. Wenn das Potential, das an den Klemmen. 37 und. 32 liegt, hoch ist und von geeigneter Polarität, um. 31 negativ in bezug auf 32 zu machen, ist der Röhrenwiderstand gross und der Dämpfungseffekt der Tonsteuerung vernaehlässigbar.
Wenn diese Potentialdifferenz zwischen. 31 und 32 niedrig ist, ist der Widerstand des Anoden-Kathodenweges niedrig und die höheren Frequenzen werden entsprechend gedämpft.
Die Anode und Kathode der Röhre 29 werden mit geeigneten Arbeitspotentialen von nicht gezeigten Quellen beliefert. Die Impedanz 30 ist zwischen der Anoden-Potentialquelle und der Anode der Röhre 29 eingeschaltet, um die Impedanz dieses Parallelweges von dem Kondensator 26 zur Leitung 2. 3-25 über die Anodenspannungszuführung höher zu machen als die Impedanz des AnodenKathodenweges der Vakuumröhre, damit der Anoden-Kathodenwiderstand den Nebenschluss der hohen Hörfrequenzströme steuern kann. Eine Drossel oder irgendein anderer Filter, der eine hohe Impedanz für alle Hörfrequenzen bietet, kann an die Stelle des Widerstandes 30 gesetzt werden.
Wenn die Tonsteuerung, die in Fig. 2 b gezeigt ist, in den Kreis 17 der Fig. 1 eingeschaltet ist, wird die Gleichstromspannungsleistung des Detektors 16 den Klemmen 31-32 zugeführt und so gepolt, dass die Klemme 31 gegenüber Klemme 32 negativ ist. Auf diese Weise ist, wenn ein starkes Zeichen empfangen wird und eine grosse Gleichstromspannung in dem Ausgang des Detektors 16 entstanden ist, der Widerstand der Röhre 29 hoch und die Hörfrequenzzeichen im Ausgang des Detektors 13 gehen ohne Dämpfung zum Hörfrequenzverstärker 14. Wenn indessen die ankommenden Zeichen schwach sind, ist die Potentialdifferenz im Tonsteuereingang so niedrig, dass die Tonsteuerung tatsächlich die höheren Hörfrequenzströme dämpfen wird.
Wenn auch andere Formen der Tonsteuerung, die die Hörfrequenzen in einer andern Art relativ zur Stärke der ankommenden Zeichen dämpft, behandelt werden und in dem Bereich dieser Erfindung liegen, so ist es doch klar, dass die beschriebene Form, die die höheren Hörfrequenzen entsprechend dem Schwächerwerden der empfangenen Zeichen zunehmend dämpft, eine bevorzugte Form ist. Der Grund dieser Bevorzugung ist der, dass beim Empfang schwacher Zeichen der Empfänger im allgemeinen mit maximaler Empfindlichkeit arbeitet und mehr statische und fremde Geräusche vorhanden sind, deren störender Ton durch Dämpfung der höheren Hörfrequenzen stärker als der niederen Hörfrequenzen reduziert werden kann.
Dies ist insbesondere richtig, wenn der Empfänger auch mit einer automatischen Leistungssteuerung ausgerüstet ist und die Empfindlichkeit infolgedessen, wenn schwache oder überhaupt keine Zeichen empfangen werden, automatisch vergrössert ist.
Die in Fig. 3 gezeigte Anordnung stellt einen Superheterodyneempfänger dar, der eine automaische Lautstärkeregelung anwendet. In dieser Figur sind gleiche Teile wie in Fig. 1 und 2 gleichbezeichnet. Die Leistung des Hochfrequenzverstärkers 12 wird einem Modulator oder ersten Detektor 19 zugeführt, dem ferner Hoehfrequenzschwingungen, erzeugt durch den Oscillator 21, zur Kombinierung (Überlagerung) mit den empfangenen Hoehfrequenzzeichen und zur Erzeugung der Zwischen- frequenzzeichenströme geliefert worden sind ;
letztere Ströme werden weiterhin durch einen Zwischen-
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Leistung wird der Tonsteuerung 17, die jener der Fig. 1 entspricht, und dem Filter 18 zugeleitet, dessen Leistung die Charakteristiken der automatischen Tonsteuerung 17 sowie die Verstärkung des Radiofrequenzverstärkers 12 und des Zwischenfrequenzverstärkers 20 steuert. Die Ströme, die durch die automatische Tonsteuerung gehen, werden durch den Hörfrequenzverstärker 14 verstärkt und durch den Lautsprecher 15 wiedergegeben. Der Oscillator 21 liefert dem Modulator 19 Energie von einer Frequenz, die von den ankommenden Zeichen der Trägerfrequenz um die Zwischenfrequenz, auf die der Zwischenfrequenzverstärker abgestimmt ist, differiert.
Auf diese Weise führt der Modulator 19 dem Zwischenfrequenzverstärker 20 die umgeformten Zwischenfrequenzträger und Zeichenseitenbänder zu, die die übermittelten Hörfrequenzen darstellen. Die spezielle Anordnung der Teile der beschriebenen Schaltung entspricht der gebräuchlichen Superheterodyneanordnung und braucht daher nicht näher beschrieben zu werden.
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dem Hörfrequenzverstärker 14 zugeführt werden.
Ebenso schafft er eine der empfangenen Trägerwelle proportionale Gleichstromspannung und führt sie dem Filter M zu. Das Filter 18 hat den Zweck, irgendwelche Hör-oder andere Frequenzkomponenten aus der Leistung des Detektors zu beseitigen, damit die variable Gleichstromspannung proportional der Amplitude der empfangenen Trägerwelle wird. Wie in der Technik der automatischen Leistungssteuerung bekannt, wird die verstärkende Aktion der Vakuumröhren, die den Hochfrequenz-und Zwisehenfrequenzverstärkungsstufen angehören, leicht durch eine Gleichstromspannung oder-Vorspannung, die an die Steuergitter der Ver- stärkerröhren angelegt wird, gesteuert.
Diese Spannung oder Vorspannung wird im allgemeinen durch Gleichrichtung der Leistung des Zwischenfrequenzverstärkers und durch Anlegung der resultierenden Gleiehstromspannung oder einer davon erhaltenen proportional veränderlichen Spannung an die Steuergitter entstehen. Diese Spannung wird so gepolt, dass die Gitter der gesteuerten Verstärkungs- röhren in bezug auf deren Kathoden im Verhältnis zur Amplitude des empfangenen Zeichens negativ werden. Die Empfindlichkeit des Empfängers wird geringer, wenn die ankommenden Zeichen stark sind, steigt jedoch, wenn die ankommenden Zeichen schwach sind.
Nach dieser bekannten Methode ist es also verständlich, wie die Gleiehstromspannungsleistung des Filters 18 dem Hochfrequenzverstärker 12 und dem Zwischenfrequenzverstärker 20 zugeführt werden muss, um die Leistung dieser Verstärker zu steuern und so automatische Leistungssteuerung zu bewirken. Im vorliegenden Falle wird jedoch überdies die Gleichstromleistung des Filters 18 der Tonsteuerungseinriehtung 17 zugeleitet, um ihre Dämpfungscharakteristiken zu regeln, so dass, wenn schwache Zeichen empfangen werden, die höheren Hörfrequenzen entsprechend gedämpft
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gebildet ist.
Die resultierende Dämpfung der höheren Hörfrequenzen ist beim Empfang schwacher ankommender Trägerfrequenzströme besonders da wünschenswert, wo der Empfänger die dargestellte automatische Leistungsregelung hat. Wie bekannt, steigt die Empfindlichkeit eines mit dieser Regelung ausgerüsteten Empfängers, die beim Empfang von Zeichen einer starken lokalen Station gering ist, schnell an, wenn der Empfänger aus der Resonanz mit der Frequenz dieser Station herausgebracht wird ; ein unerwünschter zischender Laut wird an einer Seite des Resonanzpunktes eines jeden Zeichens vernommen, wenn der Empfänger über einen Bereich betätigt wird.
Wenn indessen eine automatische Tonsteuerung gemäss dieser Erfindung, entsprechend Fig. 3, angewandt wird, werden diese Hochfrequenzzischlaute, die entstehen, wenn keine starke Trägerfrequenz in dem Empfänger vorhanden ist, durch die automatische Dämpfung der höheren Hörfrequenzen unterdrückt.
Auf diese Weise vergrössert und vervollkommnet die automatische Tonsteuerung nicht nur die Leistung eines einfachen Empfängers wie in Fig. 1, sondern auch die Wirkung eines Empfängers mit automatischer Leistungsregelung. Da die Tonsteuerung gemäss dieser Erfindung ein potential-
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automatischer Leistungsregelung ausgerüstet sind, vorhanden ist, so ist, um die automatische Tonsteuerung vorzusehen, wenig mehr erforderlich als die in Fig. 2 b dargestellte Einheit.
In den beiden Figuren 1 und 2 befindet sich das Tonsteuerungsgerät 17 in der Leitungsführung zwischen dem Detektor und dem Hörfrequenzverstärker. Es ist indessen klar, dass die Tonsteuerung ebenso gut zwischen dem Hörfrequenzverstärker. 14 und dem Lautsprecher 15 oder an irgendeinem sonst geeigneten Punkt in einem Verstärkungssystem eingesetzt werden kann.
Fig. 4 zeigt schematisch einen Superheterodyne-Radioempfänger, ähnlich dem der Fig. 3 ; entsprechend Teile sind mit demselben Bezugszeichen versehen. Indessen sind in dieser Zeichnung der zweite Detektor, die automatische Leistungssteuerung, das Tonsteuersystem und der erste Hörfrequenzverstärker mit ihren Einzelheiten dargestellt.
Das durch das Antennen-Erdesystem 10-11 empfangene und durch den Hochfrequenzver- stärker 12 verstärkte Zeichen wird in dem Modulator 19 durch die Überlagerungsenergie, die durch den Oscillator 21 erzeugt wird, in Zwischenfrequenzströme umgeformt. Die Zwisehenfrequenzströme werden durch den Zwischenfrequenzverstärker 20 verstärkt und werden der Vakuumröhre 36 des
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Detektorsystems 13'durch den Transformator J. 3-. 34, dessen Sekundärteil. 3 mit dem Kondensator 35 abgestimmt ist, zugeführt.
Der Detektor 13'arbeitet wie ein Spitzen-Diodendetektor. Aus dem Detektor entstehen die Hörfrequenz- und Gleichstromkomponenten an den Widerständen. 39 und 38, während Hoch-oder Zwischenfrequenzströme durch den Kondensator. 37 zur Erde abgeleitet werden. Die Verbindungen 40 und 41 liefern ein der empfangenen Trägerwelle proportionales Gleichstrompotential zu den Steuergittern der Vakuumröhren in den entsprechenden Verstärkern 12 und 20.
Hiedurch kann die Verstärkung dieser Verstärker automatisch gesteuert werden und gibt somit eine tatsächlich gleichförmige Leistung ohne Rücksicht auf die Zeicheneingangsintensität. Die Widerstände 44 und 45 dienen als isolierende Widerstände dazu, eine Rückführung von Hör- und Hochfrequenzkomponenten in die Kreise der Geräte 12 und 20 zu verhindern.
Die Verbindung 42 führt die durch den Detektor 13' erzeugten Hörfrequenzspannungen zum Hörfrequenzverstärker 14, wo sie verstärkt und dem Lautsprecher 15 zugeführt werden. Die erste Vakuumröhrenstufe des Verstärkers 14 ist im einzelnen gezeigt und enthält die Vakuumröhre 50 mit ihren Eingangskreiselementen. Diese bestehen aus dem isolierenden Widerstand 46 und dem Kondensator 48, die von dem Eingang der Verstärkerröhre 50 Hochfrequenz und Gleichstrom fernhalten, aus dem Leitungssteuerungswiderstand 49 und der Vorspannungsbatterie. 3. 8. Zur Vorspannungsbatterie 52 liegt der zwischen das Ende des Widerstandes 49 und die Kathode der Röhre 50 geschaltete Kondensator 51 parallel.
Irgendein geeigneter Betrag der Spannungsschwankungen, die am Leistungssteuerungswiderstand 49 auftreten, kann dem Gitter der Verstärkerröhre 50 durch den veränderlichen Kontakt 49'aufgedrückt werden. Der Ausgang der Verstärkerröhre 50 enthält den Primärteil des Ausgangstransformators 5. 3, den Widerstand 56 und die Hochspannungsquelle 54. Der Widerstand 56 und die Hochspannungsbatterie 54 sind für Hörfrequenzströme durch den Kondensator 57 kurzgeschlossen.
Die Hörfrequenzleistung der Verstärkerröhre 50 wird dem durch 58 dargestellten restlichen Teil des Hörfrequenzverstärkers durch den Transformator 5. 3 übermittelt. Die Leistung des Verstärkers 58 wird durch den Lautsprecher 15 wiedergegeben.
Im Nebenschluss mit dem gerade beschriebenen Leitungsweg befindet sieh die Tonsteuerröhre 29 und der Kondensator 26, die einen Nebenschluss zwischen der Anode und der Kathode der Verstärkerröhre 50 bilden. Die Tonsteuerröhre 29 entspricht der gleiebbezeichneten Röhre der Fig. 2 b ; ihr Gitter ist mit den Gitterenden der Widerstände. 38 und. 39 durch die Verbindung 4 : 3, die den Widerstand 47 enthält, verbunden. Dies schafft eine veränderliche Tonsteuereinrichtung gemäss vorliegender Erfindung.
Die Batterie 54 liefert für die Röhren 29 und 50 die Anodenpotentiale. Die Verbindung zwischen der Anode der Röhre 50 und der Batterie 54 geht über den Primärteil des Ausgangstransformators 53 und den Widerstand 56. Der Nebenschlusskondensator 57 ist mit dem Anschluss des Primärteiles des Transformators 5. 3 an den Widerstand 56 und mit der Erde verbunden, um Hochfrequenzströme kurzzusehliessen. Die Anodenspeisung zur Röhre 29 geht über den Widerstand. 30 und der Teil der Batterie 54, der im Anodenkreis der Röhre 29 liegt, ist durch den Kondensator 5. 3 für Hochfrequenzströme kurzgeschlossen. Der Widerstand. 30, der in dem Anodenkreis der Tonsteuerröhre 29 liegt, hat im Vergleich zu dem Anoden-Kathodenwiderstand der Röhre 29 einen hohen Impedanzwert.
Es ist klar, dass, wenn das Gitter der Röhre 29 gegenüber ihrer Kathode zunehmend negativ wird, also, wenn das über den Widerstand. 39 entwickelte und dem Gitter von 29 durch die Verbindung 43 und den Widerstand 47 zugeführte Gleichstrompotential ansteigt, der Widerstand des AnodenKathodenweges der Röhre 29 grösser wird und die Hörfrequenzen im Ausgang der Röhre 50 dem Ver-
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geführt wird, ist der Anoden-Kathodenwiderstand der Röhre 29 klein und die höheren Hörfrequenzen werden im Ausgang der Verstärkerröhre 50 über den Kondensator 26 und die Tonsteuerröhre 29 kurzgeschlossen.
Nach vorstehender Beschreibung enthält die beschriebene Schaltung sowohl eine automaische Tonsteuerung als auch eine automatische Leistungsregelung ; wenn also kein oder ein sehr schwaches Zeichen empfangen wird, gibt es kleine oder gar keine Hörfrequenzspannungen an den Widerständen 38 und 39 und ein kleines oder gar kein Gleiehstrompotential wird dort entstehen. Infolgedessen werden die Verstärkereinheiten 12 und 20 nicht vorgespannt, sie arbeiten also mit maximaler Empfindlichkeit. Ebenso wird keine Vorspannung zur Tonsteuerröhre 29 geliefert, so dass die hohen Frequenzen durch den Tonsteuer-Nebenschlusskreis leicht durchgelassen werden ; das Hochfrequenzgeräusch und das andauernde Geräusch, das im Ausgang vorhanden ist und durch den Lautsprecher 15 wiedergegeben wird, werden unterdrückt.
Bei einem starken ankommenden Zeichen vermindern Gleichstrompotentiale, die an den Widerständen 38 und. 39 entstanden sind, wenn sie den Verstärkereinheiten 12 und 20 zugeführt werden, die Empfindlichkeit des Empfängers und gleichzeitig wird das Gitter der Tonsteuerröhre 29 hinsichtlich deren Kathode negativer vorgespannt, erhöht dadurch die Impedanz des Tonsteuerweges und lässt die ganzen Hörfrequenzströme von dem Hörverstärker 50
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verlässigkeit wiedergegeben.
Im Nebenschluss mit dem Ausgang und dem Röhrengesteuerten Tonsteuerungsweg des Ver- stärkers Jss liegt ein Handtonsteuerungskreis, der den Kondensator 26'und den veränderlichen Widerstand 29'enthält. Durch den Widerstand 29'kann die Impedanz dieses Weges so eingestellt sein, dass das Verhältnis der im Ausgang der Verstärkerröhre 50 nebengeschlossenen hohen Frequenzen vergrössert oder verkleinert werden kann, so dass der Ton, der durch den Lautsprecher 15 wiedergegebenen Zeichen dem Geschmack des Hörers ohne Rücksicht auf die Empfindlichkeit des Empfängers anzupassen ist.
In Verbindung mit der Schaltung der Fig. 4 ist zu beachten, dass die verschiedenen isolierenden Widerstände 44, 45, 46 und 47, zusammen mit Kurzschlusskondensatoren, die normalerweise, wie es dem Fachmann geläufig ist, in den Verstärkereinheiten 12 und 20 enthalten sein würden, der Filtereinheit 18 in Fig. 3 entsprechen.
In der Zeichnung sind als Quelle der Anoden-und Gitterpotentiale für die verschiedenen Röhren, die in diesem Empfänger vorhanden sind, Batterien 52 und 54 dargestellt worden. Es ist selbstverständlich, dass diese Potentiale in einem handelsüblichen Radioempfänger durch das gebräuchliche allgemeine Kraftnetz geliefert werden können.
Fig. 5 stellt einen Empfänger ähnlich jenem nach Fig. 4 dar. Ähnliche Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Es sind in dieser Figur zwei Detektoren 13'und 16'vorgesehen. Der Detektor 13'dient zur Detektierung der Hörfrequenzzeichen und zur Erzielung der automatischen Leistungsregelung und ist ähnlich wie Detektor 13'in Fig. 4 geschaltet, mit der Ausnahme, dass die Potentiale für die automatische Leistungsregelung von dem einzigen Gitteiwiderstand. 38 erhalten werden, während die Vorspannungspotentiale für die beiden Verstärker 12 und 20 an den entsprechenden Widerständen 44 und 45 entstehen. Auch in dieser Schaltung wird die Hörfrequenz, die zum Hörfrequenzverstärker 50 geliefert wird, von einem Zwischenpunkt an dem Widerstand 38 abgenommen.
Der automatische Hilfstonsteuerdetektor 16'ist von der gebräuchlichen Diodentype, der seine Eingangsleistung über die Verbindung 59 zu dem Primärteil des Ausgangstransformators des Zwischenfrequenzverstärkers 20 empfängt. Diese Verbindung enthält den Kopplungskondensator 60. Ein Widerstand 38'ist im Diodenkreis eingeschaltet, dessen Niederpotentialende mit dem Gitter der Tonsteuerröhre 29 verbunden ist. Die Tonsteuerröhre 29 und ihre Schaltung ist die gleiche wie in Fig. 4.
Fig. 5 hat keine Handtonregelung, aber kann, wenn es gewünscht wird, eine haben, die der in Fig. 4 gezeigten ähnlich ist.
Die gebräuchlichen Kathodenheizungsschaltungen sind selbstverständlich für die Röhren vorgesehen, jedoch machen deren Einzelheiten keinen wesentlichen Teil der vorliegenden Erfindung aus.
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'l. Einrichtung zur Regelung des Tonumfanges der Wiedergabe bei der Aufnahme von durch Zeichen modulierten Trägerwellen, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zum Hörfrequenzverstärker oder zur Tonwiedergabevorrichtung (Lautsprecher), oder zu einer sonst geeigneten Stelle der Schaltung, eine Impedanz geschaltet ist, die ihren Widerstand in Abhängigkeit von einer Gleichspannung die dem die Trägerwelle gleichrichtenden Detektor entnommen wird, so ändert, dass die bei zunehmender Empfindlichkeit des Empfängers auftretenden,
die Tongüte störenden Frequenzen selbsttätig beseitigt oder auf das gewünschte Mass geschwächt werden.