AT14818U1 - Reinigungsmittel mit einem gehalt an carbamid und/oder mindestens einem derivat hiervon - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, umfassend (a) 10 bis 70 Gew.-% Carbamid; (b) 5 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Elektrlyte; (c) 0,1 bis 35 Gew.-% eines oder mehrerer Tenside; (d) 0,1 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer Enzyme und (e) 0,1 bis 20 Gew.-% eines oder mehrerer Komplexbildner.
Description
Beschreibung
REINIGUNGSMITTEL MIT EINEM GEHALT AN CARBAMID UND/ODER MINDESTENS EINEM DERIVAT HIERVON
[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, das 10 bis 70 Gew.-% Carbamid enthält, insbesondere als Reinigungsmittel für geschlossene Systeme, insbesondere als Geschirrspülmittel, als ein Waschmittel für Waschmaschinen (insbesondere zur Reinigung von Textilien), als ein Mittel zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren einer Einrichtung in der Lebensmittel-verarbeitenden Industrie und für eine medizinische Einrichtung, als Hand-Geschirrspül-mittel oder als Sanitärreiniger oder als Handreiniger (zum Händewaschen).
[0002] Gemäß der Erfindung beziehen sich geschlossene Systeme auf Einrichtungen, die entweder während des Betriebs vollständig gegenüber der Umwelt abgeschlossen sind, zum Beispiel Geschirrspüler, Waschmaschinen oder dergleichen, oder vor der Inbetriebnahme hermetisch gegenüber der Umwelt abgeschlossen sind und lediglich bei Inbetriebnahme geöffnet werden, beispielsweise eine Einrichtung zur Lebensmittelverarbeitung oder auch als medizinisches Gerät, wie Spüleinrichtungen für Operationsräume und Zahnarztstühle, Dialyseapparate, Herz-Lungen-Maschinen, Endoskope und ähnliches medizinisches Gerät. Während bei den erstgenannten Systemen das Reinigungsmittel in der Einrichtung bei Betrieb umgewälzt wird, wird bei den letztgenannten Systemen das System mit dem Reinigungsmittel gespült. Hier dient das Reinigungsmittel nicht nur zum Reinigen, sondern auch zum Hygienisieren und/oder gegebenenfalls Desinfizieren.
[0003] Reinigungsmittel für geschlossene Systeme, wie Geschirrspülmittel, Waschmittel für Waschmaschinen, Handgeschirrspülmittel und Sanitärreiniger sind Mittel, die in fast allen Haushalten verwendet werden. Moderne Geschirrspülmittel, wie sie in der WO 2007/141257 beschrieben werden, enthalten typischerweise Tenside, Reinigungsmittel-Gerüststoffe, Bleichmittel und Enzyme als wichtige Bestandteile.
[0004] Enzyme sind Moleküle, insbesondere Proteine, die eine bestimmte chemische Reaktion katalysieren können. Enzyme spielen im Stoffwechsel aller lebenden Organismen eine wichtige Rolle; sie katalysieren und steuern viele biochemische Reaktionen, zum Beispiel beim Kopieren (DNA-Polymerase) oder Transskribieren (RNA-Polymerase) der Erbinformation. Enzyme, die in Geschirrspülmitteln benutzt werden, sind zum Beispiel Proteasen, Amylasen, Katalasen, Peroxidasen, Cellulasen und/oder Lipasen. Bevorzugt ist die Verwendung von Proteasen und Amylasen.
[0005] Enzyme sind relativ teuer im Vergleich zu anderen Komponenten eines modernen Reinigungsmittels für geschlossene Systeme, Geschirrspülmittel oder Sanitärreiniger. Trotz der Verwendung teuerer Enzyme ist der Reinigungseffekt moderner Reinigungsmittel, wie Geschirrspülmittel, oft nur befriedigend. Zusätzlich bringt die Verwendung von Enzymen häufig Nachteile mit sich; zum Beispiel können Geschirrspülmittel lediglich innerhalb eines gewissen Temperatur- und pH-Wert-Bereichs eingesetzt werden. Und es können Stabilitätsprobleme auftreten, insbesondere bei längerer Lagerung. Schließlich ist es bei Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten problematisch, wenn unkontrollierte Enzymmengen in das Abwasser gelangt. Auch der Umgang mit Enzymen bei der Herstellung oder Verwendung enzymhaltiger Produkte ist nicht unproblematisch (z.B. Allgeriepotential).
[0006] Es war daher die Aufgabe der Erfindung, die vorstehend dargestellten Nachteile zu vermindern.
[0007] Es war insbesondere Aufgabe der Erfindung, ein Reinigungsmittel zum Beispiel für geschlossene Systeme, ein Handgeschirrspülmittel oder einen Sanitärreiniger bereitzustellen, das bzw. der eine hohe Reinigungswirkung zeigt. Trotz der hohen Reinigungswirkung soll das Reinigungsmittel bzw. das Geschirrspülmittel oder der Sanitärreiniger oberflächenschonend sein. Ferner sollte eine Anwendung über einen breiten pH-Wert-Bereich (neutral, alkaliseh, sauer) möglich sein.
[0008] Im Falle des Geschirrspülmittels war es eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Mittel bereitzustellen, das über einen weiten Temperaturbereich, insbesondere von 15 Ό bis 70 °C oder 15 bis 80 *C, anwendbar ist und das eine vorteilhafte Reinigungswirkung über einen möglichst weiten Temperaturbereich erzielt. Es soll sowohl für Haushaltsgeschirrspüler als auch für Gewerbegeschirrspüler einsetzbar sein. Das Mittel soll zudem zu einer gläserschonenden Reinigung führen.
[0009] Carbamid (Harnstoff) ist ein neutrales, geruchloses, sehr gut wasserlösliches, untoxisches Produkt, das vom menschlichen Organismus als Endprodukt des Stickstoff-Stoffwechsels in Mengen von 20 bis 30 g pro Tag ausgeschieden wird und zu den umweltfreundlichsten Stoffen in der Natur zählt. Hier kann es durch chemischen Abbau in seine Bausteine zerlegt bzw. in Form wasserlöslicher oder unlöslicher Salze (z.B. als Ca-Carbonat und/oder Mg-Carbonat) gespeichert werden.
[0010] Unter diesem Aspekt kann Carbamid - das chemisch als Diamid der Kohlensäure anzusehen ist - als gebundene Form der beiden gasförmigen Komponenten NH3 und CO2 (im Verhältnis 2:1) angesehen werden, aus denen es wegen seines Einsatzes im Bereich der Düngemittel und Kunstharze in riesigem Maßstab kommerziell großtechnisch hergestellt wird.
[0011] Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Venwendung von Carbamid in Reinigungsmitteln wird durch den vermehrten Einsatz großer Mengen Carbamid im Reinigungssektor durch die Bindung von C02-Gas bei der technischen Herstellung, der Verwendung als Reiniger und der Entsorgung in der Natur zu unschädlichen Salzen (insbesondere Carbonate und Hydrogen-carbonate) ein nicht unerheblicher Beitrag zum Umweltschutz geleistet.
[0012] Des Weiteren soll es aus Umwelt- und Kostengesichtspunkten möglich werden, die Menge an Enzymen und Bleichmitteln, die üblicherweise in herkömmlichen Reinigungsmitteln eingesetzt werden, herabzusetzen.
[0013] Es sollen bevorzugt nur bioabbaubare und/oder bioregenerierbare Substanzen verwendet werden, insbesondere solche, die gemäß EN ISO 14593: 199 (CO2 Headspace-Test) bioabbaubar sind.
[0014] Die Aufgaben der vorliegenden Erfindung konnten unerwartet durch die Verwendung eines Mittels mit einem hohen Gehalt an Carbamid (Harnstoff) gelöst werden.
[0015] Des Weiteren konnten die Aufgaben der vorliegenden Erfindung durch die Venwendung von Carbamid (Harnstoff) als Reinigungsmittel gelöst werden.
[0016] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Reinigungsmittel, das enthält 10 bis 70 Gew.-% Carbamid, das als Reinigungsmittel, zum Beispiel für geschlossene Systeme, insbesondere als Geschirrspülmittel, als Waschmittel für Waschmaschinen, als ein Mittel zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren einer Einrichtung in der Lebensmittel-verarbeitenden Industrie oder für eine medizintechnische Einrichtung, als Hand-Geschirrspülmittel oder als Sanitärreiniger, insbesondere als ein Toiletten-Sanitärreiniger.
[0017] Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Reinigungsmittel, umfassend [0018] (a) 10 bis 70 Gew.-% Carbamid; [0019] (b) 5 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Elektrolyte; [0020] (c) 0,1 bis 35 Gew.-% eines oder mehrerer Tenside; [0021] (d) 0,01 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer Enzyme; und [0022] (e) 0,01 bis 20 Gew.-% eines oder mehrerer Komplexbildner.
[0023] Im Hinblick auf die Verwendung des Mittels als Sanitärreiniger sollte enwähnt werden, dass der Sanitärreiniger nur während des eigentlichen Reinigungsvorgangs an der zu reinigenden Oberfläche verbleibt, beispielsweise an der Keramikoberfläche des WCs und nach Ende der Reinigung vollständig abgespült wird, so dass das Entstehen von Gerüchen, die zum Bei- spiel während des möglichen Zersetzens des Carbamids auftreten, verhindert wird.
[0024] Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel als Geschirrspülmittel, insbesondere für Geschirrspüler, herangezogen. Diese Reinigungsmittel können in fester oder flüssiger Form vorliegen. Vorzugsweise liegen die Reinigungsmittel in fester Form vor, insbesondere in Form eines Pulvers, von Granulaten oder von Tabletten (Geschirrspüler-Tabletten oder Tabs).
[0025] Darüber hinaus werden die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel als Sanitärreiniger (insbesondere als Toilettenreiniger) venwendet. Diese Reinigungsmittel können in fester (zum Beispiel als Pulver oder Granulate) oder flüssiger (zum Beispiel als Gel) Form vorliegen. Vorzugsweise liegen die Reinigungsmittel in fester Form, insbesondere in Form eines Pulvers vor.
[0026] Die nachfolgend gegebenen Erläuterungen/Definitionen beziehen sich auf Reinigungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung zum Beispiel für geschlossene Systeme (insbesondere als Mittel zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren), die erfindungsgemäßen Geschirrspülmittel und die erfindungsgemäßen Sanitärreiniger, sofern nichts anderes gesagt wird. Um die Klarheit zu verbessern, wird auf "Mittel gemäß der Erfindung" oder "Reinigungsmittel gemäß der Erfindung" Bezug genommen.
[0027] Das erfindungsgemäße Mittel enthält 10 bis 70 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 20 bis 70 Gew.-% und insbesondere 20 bis 60 Gew.-% Carbamid (Harnstoff), bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
[0028] Geschirrspülmittel enthalten vorzugsweise 15 bis 65 Gew.-%, insbesondere bei pulver-förmigen Geschirrspüimittein 30 bis 60 Gew.-% Carbamid.
[0029] Sanitärreiniger enthalten vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-%, insbesondere 10 bis 30 Gew.-%, Carbamid.
[0030] Im Gegensatz zu diesen hohen Mengen ist Carbamid in Geschirrspülmitteln und Sanitärreinigern des Standes der Technik lediglich als ein Additiv in geringfügigen Mengen verwendet worden. Beispielsweise offenbart die DE 199 23 943 AI einen Sanitärreiniger, in dem Carbamid als ein keimfördernder organischer Stoff in einer Menge von etwa 0,5 Gew.-% verwendet wurde. Jedoch wurde Carbamid in diesem Falle nicht zur Verbesserung des Reinigungseffekts oder zur Lösung der vorstehend genannten Aufgaben herangezogen.
[0031] Carbamid (auch als Harnstoff bekannt) weist die chemische Struktur der Formel (I) auf.
[0032] Gemäß der Erfindung kann das erfindungsgemäße Mittel als Reinigungsmittel für geschlossene Systeme, wie Geschirrspüler oder Waschmaschinen, als ein Mittel zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren einer Einrichtung in der Lebensmittelindustrie oder eines medizinischen Geräts, als Geschirrspülmittel oder als Sanitärreiniger, venwendet werden.
[0033] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann z.B. für geschlossene Systeme venwen-det werden. Bei entsprechender Dosierung des Carbamids kann es auch als Mittel zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren einer Einrichtung in der Lebensmittelindustrie oder von medizinischen Geräten verwendet werden.
[0034] Geschirrspülmittel werden im Allgemeinen als Mittel zum Reinigen von Geschirr verwendet. Das erfindungsgemäße Mittel kann sowohl als Maschinen-Geschirrspülmittel oder als Hand-Geschirrspülmittel verwendet werden. Bevorzugt wird es als Geschirrspülmittel verwendet, insbesondere sowohl für gewerbliche Geschirrspüler als auch für Haushalts-Geschirrspüler.
[0035] Sanitärreiniger werden im Allgemeinen zur Reinigung von sanitären Oberflächen verwendet. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Mittel zum Reinigen von Toilettenbecken oder in Urinbecken verwendet. Bei dem Sanitärreiniger handelt es sich somit bevorzugt um einen WC-Sanitärreiniger.
[0036] Zusätzlich zu Carbamid enthält das erfindungsgemäße Mittel ein oder mehrere Tenside, wie anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere Tenside. Ebenfalls sind beliebige Gemische aller nachstehend erläuterten Tenside möglich.
[0037] Das Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung enthält 0,1 bis 35 Gew.-%, stärker bevorzugt 0,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% eines oder mehrerer Tenside, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten.
[0038] Als anionische Tenside bezeichnet man im Allgemeinen Tenside, die eine negativ geladene funktionelle Gruppe besitzen. Anionische Tenside sind üblicherweise aus einem polaren und einem unpolaren Teil aufgebaut. Als unpolarer Teil dient bevorzugt ein Ce-Cao-Alkylrest. Die polare funktionelle Gruppe ist bevorzugt -COO' (Carboxylat), -SOa^Sulfonat) oder -O-SOa' (Sulfat).
[0039] Beispiele hierfür sind: [0040] Alkylcarboxylate der Formel R-COO Na"", wobei R ein organischer Rest mit 6 bis 30, bevorzugt 8 bis 16 Kohlenstoffatomen ist; Alkylbenzolsulfonate (ABS) der Formel CnH2rH-i-C6H4-SOs Na"^, wobei n 6 bis 30, bevorzugt 8 ist 16 ist, (z. B. Natriumdodecylbenzolsulfonat); sekundäre Alkansulfonate (SAS) der Formel CnH2rH.i-S03‘Na'·, wobei n 6 bis 30, bevorzugt 8 ist 16 ist; und
Fettalkoholsulfate (FAS) der Formel H3C-(CH2)n-CH2-0-S03'Na'·, wobei n 6 bis 30, bevorzugt 8 ist 16 (zum Beispiel Natriumlaurylsulfat) ist.
[0041] Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise Cg-is-Alkylbenzolsulfonate und Olefinsulfonate in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus Ci2-2o-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Weiterhin sind auch die Ester von a-Sulfofettsäuren (Estersul-fonate), z.B. die a-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet. Ein spezielles Beispiel ist Ufaryl (z.B. Ufaryl DL 90 C), ein Alkylbenzolsulfonat.
[0042] Weitere geeignete anionische Tenside sind sulfonierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinester sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen. Bevorzugte sulfonierte Fettsäureglycerinester sind dabei die sulfonierten Produkte von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0043] Eine weitere Klasse von anionischen Tensiden ist die durch Umsetzung von Fettalkoho-lethoxylaten mit Natriumchloracetat in Gegenwart basischer Katalysatoren zugängliche Klasse der Ethercarbonsäuren. Geeignete anionische Tenside sind ferner auch die Partialester von Di-oder Polyhydroxyalkanen, Mono- und Disacchariden, Polyethylenglykolen mit den En-Addukten von Maleinsäureanhydrid an mindestens einfach ungesättigten Carbonsäuren mit einer Kettenlänge von 10 bis 25 Kohienstoffatomen und bevorzugt mit einer Säurezahl von 15 bis 130. Alternativ verwendbare anionische Tenside sind die Sulfosuccinate, Sulfosuccinamate und Sulfosuccinamide, insbesondere Sulfosuccinate und Sulfosuccinamate, äußerst bevorzugt Sulfosuccinate.
[0044] Als nichtionische Tenside bezeichnet man üblicherweise Tenside, die im Wesentlichen keine dissoziierbaren funktionellen Gruppen enthalten und sich daher in Wasser nicht in Ionen auftrennen. Wie jedes Tensid sind auch die nichtionischen Tenside aus einem unpoiaren und einem polaren Teil aufgebaut. Als unpolareren Teil enthalten die nichtionischen Tenside bevorzugt einen Fettalkohol (z.B. C12- Cis) oder z. B. einen Oktyl- oder Nonylphenolrest. Ais polaren Teil enthalten die nichtionischen Tenside bevorzugt Hydroxylgruppen oder Ethergruppen.
[0045] Beispiele für nichtionische Tenside sind: [0046] Polyalkylenglykolether; [0047] Fettalkoholethoxylate (FAEO), insbesondere der Formel CH3-(CH2)io-i6-(0-C2Fl4)i_25-OH; [0048] Fettalkoholpropoxylate (FAPO), insbesondere der Formel CFl3-(CH2)io-i6-(0-C3Fl6)i-25-OFI Alkylglucoside; [0049] Alkylpolyglucoside (APG), insbesondere der Formel CFl3-(CFl2)io-i6-(0-Glykosid)i-3 -OFI; [0050] Oktylphenolethoxylate, insbesondere der Formel C8Fli7-(C6Fl4)-(0-C2H4)i.25-0H; und/oder [0051] Nonylphenolethoxylate, insbesondere der Formel C9Hig-(C6Fl4)-(0-C2H4)i.25-0H.
[0052] Als kationische Tenside bezeichnet man Tenside, die eine positiv geladene funktionelle Gruppe besitzen. Bevorzugt handelt es sich um quartäre Ammoniumverbindungen der Formel RiaR2aR3aR4aN"^X, wobel Ria bls R4a olo organlscher Rest mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt Stearyl-, Palmityl-, Methyl-, Benzyl-, Butylreste sind und X ein Gegenion, bevorzugt ein Halogenid, ist.
[0053] Als amphotere Tenside bezeichnet man Tenside, die sowohl eine negativ als auch eine positiv geladene funktionelle Gruppe besitzen. Als unpolarer Teil dient bevorzugt eine Alkylgruppe, als polarer Teil bevorzugt eine Carboxylat-Gruppe (R- COO) und eine quartäre Ammonium-Gruppe.
[0054] Im Fall von Geschirrspülreinigern werden in einer bevorzugten Ausführungsform insbesondere Polyoxyethylensorbitanfettsäureester (z.B. erhältlich als Span® oder Tween® 80) und/oder ein Ci2-Ci4-Alkoholpolyethylenglykolether (erhältlich z. B. als Marlox® MO 154) als Tenside eingesetzt. Im Falle von flüssigen Geschirrspülreinigern hat sich hier eine vorteilhafte Stabilität gezeigt.
[0055] Weitere bevorzugte Tenside sind nichtionische niedrig-schäumende oder feste Tenside, die z.B. unter den Handelsmarken Genapol (z.B. Genapol EP 2584), Lutensol (z.B. Lutensol AT 25) und Plurafac (z.B. Plurafac LF 901) vertrieben werden und die zur Klasse der Alkylpolygly-colether bzw. Fettalkoholethoxylate gehören.
[0056] Das erfindungsgemäße Mittel enthält 0,01 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter 0,5 bis 20 Gew.-%, und noch stärker bevorzugt 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 0,2 bis 15 Gew.-% eines oder mehrerer Komplexbildner, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
[0057] Komplexbildner sind Liganden, die zwei oder mehr Bindungsstellen aufweisen. Dadurch bilden sie besonders stabile Komplexe mit mehrwertigen Metallionen. Beispiele für Komplexbildner sind Nitrilotriacetat (NTA), Ethylendiamintriacetat (TED), Ethylendiamintetraacetat (EDTA), Methylglycindiacetat (MGDA) (z.B. Trilon M), Oxalat, Maleat, Tartrat und/oder Citrat, besonders bevorzugt sind Natriumsalze hiervon. Auch wenn im Falle von Citrat/Citronensäure diese als Elektrolyte (und/oder pH-Regler) herangezogen werden können, so ist es bevorzugt, dass die oben genannten Komplexbildner in den angegebenen Mengen vorliegen.
[0058] Weitere Beispiele von Komplexbildnern sind Polyacrylsäure und Salze davon (z.B. So-kalan PA 30 CL, eine Polyacrylsäure niedrigen Molekulargewichts, vollständig neutralisiert als Natriumsalz) sowie das natürliche Polysaccharidalginat und Salze davon.
[0059] Die meisten derartiger Komplexbildner werden oft in Reinigungsmitteln zusammen mit anderen Additiven vom Elektrolyttyp unter dem allgemeinen Begriff "Gerüststoffe" zusammengefasst.
[0060] Häufig können diese wasserlöslichen Substanzen oder nicht-wasserlöslichen Substanzen, wie Aluminosilikate und insbesondere Zeolithe, als Gerüststoffe verwendet werden.
[0061] Zeolithe, die als Gerüststoffe geeignet sind, umfassen zum Beispiel Zeolith A, Zeolith X, Zeolith Y und Zeolith P.
[0062] Andere geeignete Gerüststoffe sind zum Beispiel Polyacetale, die durch Umsetzung von
Dialdehyden unter Verwendung von Polyolcarboxylsäure, die vorzugsweise 5 bis 7 C-Atome und mindestens drei Hydroxylgruppen aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden mit Dialdehyden, wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie Mischungen hiervon und von Polyolcarboxylsäuren, wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure, erhalten.
[0063] Weitere geeignete organische Gerüststoffe sind Dextrine, d.h. Oligomere oder Polymere von Carbohydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärke erhalten werden können. Des Weiteren können Polyacrylate, Pectinate und Alginate als Gerüststoffe herangezogen werden, die im Kontext der vorliegenden Erfindung auch als "Komplexbildner" angesehen werden können.
[0064] Als Alternative können auch auf Phosphat beruhende Gerüststoffe verwendet werden. Jedoch sind diese aus Gründen des Umweltschutzes nicht bevorzugt. Beispiele sind Natriumtri-polyphosphate, Natriumpyrophosphat und Natriumorthophosphat.
[0065] Phosphonate, die auch als geeignete Gerüststoffe oder Komplexbildner angesehen werden können, werden lediglich als ein spezielles Beispiel erwähnt, die unter der Handelsmarke Bayhibit (z.B. Bayhibit S) vertrieben werden. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ist vorzugsweise phosphatfrei oder enthält lediglich kleine Mengen (z.B. bis zu 0,19 Gew.-% Phos-phonat).
[0066] Die vorstehend genannten Komplexbildner sowie die folgenden Mittel vom Elektrolyttyp können als geeignete Gerüststoffe angesehen werden, die im Stande sind, die beobachtete Reinigungswirkung des Carbamids zu unterstützen.
[0067] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel zudem einen oder mehrere Stabilisatoren. Stabilisatoren dienen hierbei üblicherweise als lösungs-und/oder dispersionsvermittelnde Komponente. Bevorzugt werden Polyalkohole als Stabilisatoren verwendet. Unter Polyalkohol werden Substanzen verstanden, die zwei oder mehr Alkoholgruppen umfassen. Beispiele für geeignete Stabilisatoren sind Glykol, Propylenglykol, Polyalkylenglykol, insbesondere Polyethylenglykol (z. B. Pluriol®), Polypropylen-glykol, Glycerol, Sorbitol, Mannitol oder Gemische daraus.
[0068] Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich Stabilisatoren in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.-%, enthalten, insbesondere wenn es sich um ein erfindungsgemäßes Mittel in flüssiger Form handelt.
[0069] Das erfindungsgemäße Mittel kann bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Weiteren ein oder mehrere antibakterielle und/oder antimykotische und/oder antimikrobielle Additive, insbesondere im Falle einer flüssigen Zubereitung, enthalten.
[0070] Das antibakterielle und/oder antimykotische und/oder antimikrobielle Additiv ist typischerweise in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-%, einbezogen, zum Beispiel lebensmittelchemisch zugelassene Konservierungsstoffe, wie Natriumformiat, Natriumsorbat oder PHB-Ester sowie geeignete Additive mit einem antimikrobiellen Wirkungsspektrum.
[0071] Im Falle eines Handgeschirrspülmittels oder eines Handreinigers, also eines Reinigers wie eine Waschpaste zum Reinigen der Hautoberflächen, insbesondere der Hand, ist es zudem bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Mittel eine oder mehrere hautpflegende Komponenten enthält. Diese ist üblicherweise in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 3 Gew.-%, enthalten. Als hautpflegende Komponente sind z. B. Aminosäuren oder Fruchtsäuren geeignet. Bevorzugt wird Prolin verwendet.
[0072] Das Reinigungsmittel gemäß der Erfindung enthält Enzyme. Diese Enzyme sind in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 5 Gew.-% (z.B. 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-%), besonders bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Mittels, einbezogen.
[0073] Beispiele geeigneter Enzyme sind Proteasen, Lipasen, Amylasen und Cellulasen. Spe- ziehe Beispiele kommerziell erhältlicher beschichteter Enzym-Zubereitungen in fester Form sind z.B. Savinase 6.0 T, Lipolase 100 T und Termamyl 120 T.
[0074] Weitere Beispiele von Enzymen umfassen: [0075] - Proteasen wie BLAP® 140 (Firma: Henkel), Optimase® -M-440, Optimase®-M-330,
Opticlean® -M-375, Opticlean® -M-250 (Firma: Solvay Enzymes); Maxacal® CX 450.000, Maxapem® (Firma: Ibis); Savinase® 4,0 T, 6,0 T, 8,0 T (Firma: Novo); Esperase®! (Firma: Ibis); [0076] - Amylasen wie Termamyl® 60 T, 90 T, Duramyl®(Firma: Novo); Amylase-LT® (Firma:
Solvay Enzymes); Purafect OxAm® (Firma: Genencor); Maxamyl® P 5000, CXT 5000 oder CXT 2900 (Firma: Ibis); insbesondere a-Amylasen wie Termamyl®, Termamyl®ultra, Duramyl® (Firma: Novozymes); Purastar®ST, Purastar®OxAm (Firma: Genencor); Keistase® (Firma: Daiwa Seiko); [0077] - Lipasen wie Lipolase® 30 T (Firma: Novo).
[0078] Zusätzlich zu den vorgenannten Komponenten kann das Mittel gemäß der Erfindung auch ein oder mehrere Geruchsstoffe enthalten. Geruchsstoffe sind natürliche oder synthetische Substanzen, die einen Geruch haben, insbesondere einen angenehmen Geruch. Beispiele von Geruchsstoffen sind: [0079] Ambrettolid, [alphaj-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol, Anisol, Anth-ranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester, Benzophenon, Benzylakohol, Borneol, Bornylacetat, [alpha]- Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd, Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat, Geranylformiat, Heliotropin, Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hyd-rochinon-Dimethylether, Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimt-alkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether, Isosafrol, Jasmin, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxy-acetophenon, Methyl-n-amylketon, Methyl- anthranilsäuremethylester, p-Methylacetophenon, Methylchavikol, p- Methylchinolin, Methyl-ss-naphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon, Muskon, ss-Naphthol-ethylether, ss-Naphthol-methyl-ether, Nerol, Nitrobenzol, n-Nonylaldehyd, Nonylakohol, n-Octylaldehyd, p-Oxyacetophenon, Pentadekanolid, ss-Phenylethylakohol, Phenylacetaldehyd-Dimethylacetal, Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester, Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Skatol, Terpineol, Thymen, Thymol, [gamma]- Undelac-ton, Vanilin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zimtsäurebenzylester, Alkyisothiocyanate (Alkylsenföle), Butandion, Limonen, Linalool, Li-naylacetat und -propionat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon, Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral und/oder Zitronellal.
[0080] Ebenfalls können ätherische Öle wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennadelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbal-samöl, Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Ka-nagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopa[iota]vabalsamöl, Korianderöl, Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lemongrasöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl, Olibanumöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Sternanisöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl, Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang-Ylang-Öl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl und/oder Zypressenöl ven/vendet werden.
[0081] Besonders bevorzugt werden als Geruchsstoffe Limonenterpene und/oder Orangenterpene venwendet.
[0082] Geruchsstoffe werden üblicherweise in einer Menge von 0,01 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, eingesetzt. Wenn gewünscht, wird eine Kombination von 2 oder mehr Geruchsstoffen, z.B. 2 bis 10, eingesetzt.
Eine Kombination von Geruchsstoffen kann zur Überdeckung eines möglicherweise auftretenden Harnstoffgeruchs vorteilhaft sein.
[0083] Neben den Geruchsstoffen kann das Mittel gemäß der Erfindung auch Farbstoffe enthalten (z.B. Kiwifrucht-Grün oderTAED-Grün).
[0084] Wenn das Reinigungsmittel gemäß der Erfindung in flüssiger Form vorliegt, kann es Wasser und/oder ein oder mehrere nichtwässrige Lösungsmittel enthalten.
[0085] Geeignete nichtwässrige Lösungsmittel stammen beispielsweise aus der Gruppe der ein- oder mehrwertigen Alkohole, Alkanolamine oder Glykolether, sofern sie mit Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt unter Ethanol, n- oder i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propan- oder Butandiol, Glycerol, Diglykol, Propyl- oder Butyldiglykol, Hexy-lenglykol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethyl-englykolmono-n- butylether, Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykol-ethylether, Propylenglykolmethyl-, -ethyl- oder -propylether, Dipropylenglykolmonomethyl- oder - ethylether, Di-isopropylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy- oder Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3- Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Nichtwässrige Lösungsmittel können in das flüssige Geschirrspülmittel oder den Sanitärreiniger üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.- %, bezogen auf das Gesamtgewicht, eingesetzt werden.
[0086] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung liegt das erfindungsgemäße Mittel als festes Mittel vor, das in Teilchenform oder in Form gepresster Tabs oder Tabletten vorliegt. Das Mittel gemäß der Erfindung enthält 5 bis 70 Gew.-%, und ganz besonders bevorzugt 5 bis 60 Gew.-% Elektrolyte, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
[0087] Abhängig von der pulverigen oder flüssigen Form, enthält das Geschirrspülmittel vorzugsweise 5 bis 60 Gew.-% Elektrolyte.
[0088] Salze, wie Natriumsulfat oder Natriumchlorid, beeinflussen physikochemische Parameter, wie z.B. lonenstärke, die für die Reinigungsaktivität des Mittels vorteilhaft sein kann, das gemäß der Fähigkeit des Brechens inter- und intramolekularer Bindungen (z.B. in Proteinen oder Kohlenhydraten) verwendet wird.
[0089] Bevorzugte Elektrolyte sind Alkali- oder Erdalkalisalze, mehr bevorzugt Alkalisalze, insbesondere Natriumsalze. Beispiele sind Natriumsulfat oder Natriumchlorid, Natriumbicarbo-nat, Natriumcarbonat, Trinatriumcitrat, Natriumphosphat, Natriumphosphonat, Natriumacetat, Natriumalginat, Natriummaleat etc. Entsprechend der Komplexier- und/oder pH-regelnden Fähigkeit der Anionen werden vorzugsweise Trinatriumcitrat und Natriumcarbonat zusätzlich zu pH-regelnden Puffersystemen herangezogen (z.B. Citronensäure/Natriumhydroxid und/oder Natriumcarbonat/Natriumbicarbonat). Daher ist es eine bevorzugte Ausgestaltung, dass minde-steins ein Teil der Elektrolyte eine oder mehrere Substanzen sein können, die im Stande sind, den pH-Wert (pH-Regler) einzustellen. Derartige pH-Regler werden zur Einstellung eines geeigneten pH-Werts des Reinigungsmittels herangezogen (oder, wenn ein Mittel in fester Form vorliegt, zur Einstellung des pH-Werts bei einer 1-molaren Lösung des Mittels in Wasser).
[0090] Vorzugsweise wird ein pH-Wert von 7 bis 12, insbesondere von 8 bis 11, bei Geschirrspülmitteln eingestellt.
[0091] In diesem Fall ist der pH-Regler vorzugsweise ein alkalisches Mittel. Vorzugsweise ist das alkalische Mittel in Form eines basischen Alkalisalzes und/oder eines Erdalkalisalzes und/oder eines Alkali- und/oder Erdalkalihydroxids vorhanden. Unter diesen Verbindungen ist Natrium das bevorzugte Alkalimetall. Es wird besonders bevorzugt, wenn das alkalisch wirksame Mittel eine Mischung von Natriumhydrogencarbonat (Natriumbicarbonat) und Natriumcarbonat enthält. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden erreicht, wenn Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat (Natriumbicarbonat) so gemischt werden, so dass etwa 2 bis 4, insbesondere 2,8 bis 3,3 Gewichtsteile Natriumhydrogencarbonat (Natriumbicarbonat) zu zwei Gewichtsteilen Natriumcarbonat gegeben werden. Diese Mischung ist dann im Stande, den pH-
Bereich auf etwa 8 bis 11, insbesondere etwa 9 bis 10, einzuregeln.
[0092] Vorzugsweise wird der saure pH-Wert von 1 bis 6, insbesondere von 2 bis 4, bei Sanitärreinigern eingestellt, um Kalkablagerungen aufzulösen.
[0093] In diesem Fall ist der pH-Regler vorzugsweise ein ansäuerndes Mittel. Vorzugsweise werden sowohl anorganische als auch organische wasserlösliche freie Säuren sowie Anhydride und deren saure Salze herangezogen. Neben dem Natrium- oder Kaliumhydrogensulfat und/oder Carbamidphosphat können mit Vorteil insbesondere organische a-Hydroxycarbon-säuren (Fruchtsäuren), wie Citronensäure, Bernsteinsäure, etc., beispielsweise, und/oder deren Anhydrid mit Vorteil verwendet werden. Diese sind auch bevorzugt in Mischungen mit Amidosul-fonsäuren (z.B. Citronensäure und Amidosulfonsäure im Verhältnis von 3 zu 1) einsetzbar.
[0094] Es ist auch möglich, dass eine angehobene Viskosität des erfindungsgemäßen Mittels zweckmäßig ist. Zum Beispiel kann das Mittel gemäß der Erfindung als Gel vorliegen. In diesem Fall wird Wasser oder eine organische Flüssigkeit, z.B. Alkohol, als Füller und zusätzlich als Verdickungsmittel hinzugegeben.
[0095] Die Viskosität des erfindungsgemäßen Mittels kann mit üblichen Standardmethoden (zum Beispiel Brookfield-Viskosimeter RVD-VII bei 20 U/min und 20°C, Spindel 3) bestimmt werden. Bevorzugte flüssige Gel-förmige Mittel können Viskositäten von 20 bis 4000 mPa.s aufweisen, wobei Werte zwischen 40 und 2000 mPa.s besonders bevorzugt sind.
[0096] Geeignete Verdicker sind anorganische oder polymere organische Verbindungen. Mischungen unterschiedlicher Verdicker können ebenfalls eingesetzt werden.
[0097] Zu den anorganischen Verdickern zählen beispielsweise Polykieselsäuren, Tonmineralien, wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren, Schichtsilikate und Bentonite. Die organischen Verdicker stammen aus den Gruppen der natürlichen Polymeren, der abgewandelten natürlichen Polymeren und der vollsynthetischen Polymeren. Aus der Natur stammende Polymere, die als Verdicker Verwendung finden, sind beispielsweise Xanthan, Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guarkernmehl, Gellan-Gum, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine und Casein. Im Falle von flüssigen WC-Sanitärreinigern wird bevorzugt Xanthan als Verdicker venwendet. Im Falle von flüssigen Geschirrspülreinigern wird bevorzugt Alginat, insbesondere Natriumalginat, als Verdicker herangezogen.
[0098] Abgewandelte Naturstoffe stammen vor allem aus der Gruppe der modifizierten Stärken und Cellulosen, beispielhaft seien hier Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylcellulose sowie Methylhydroxyethylcellulose genannt.
[0099] Sofern das erfindungsgemäße Mittel in fester partikulärer Form vorliegt, beträgt die volumenmittlere Teilchengröße (D50) bevorzugt 50 bis 800 pm, mehr bevorzugt 100 bis 600 pm, insbesondere 150 bis 450 pm. Die Teilchengröße wird hierbei wie vorstehend beschrieben bestimmt. Ebenso ist es bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Mittel in partikulärer Form einen "Hausner-Faktor" von 1,03 bis 1,3, mehr bevorzugt von 1,04 bis 1,20 und insbesondere von 1,04 bis 1,15 aufweist. Unter "Hausner-Faktor" wird hierbei das Verhältnis von Stampfdichte zu Schüttdichte verstanden. Eine entsprechende Teilchengröße und ein entsprechender Hausner-Faktor führen z. B. zu einem vorteilhaften Auflöseverhalten und entsprechend zu einem besseren Reinigungsergebnis. (Eine Information über den "Hausner-Faktor" kann z.B. gefunden werden in: "Arzneiformenlehre II, Arbeitsanleitung zum Praktikum; Pharmazeutische Technologie", Eberhard Karls Universität, Tübingen, Deutschland).
[00100] In vorstehenden Ausführungen wurden die möglichen Bestandteile des erfindungsgemäßen Mittels detailliert erläutert. Die einzelnen Bestandteile können grundsätzlich im Rahmen der angegebenen Mengenverhältnisse beliebig kombiniert werden und auf breiter Basis der Entwicklung effektiver Reinigungsmittel dienen. Insbesondere können die bevorzugten Bereiche der einen Komponente mit den bevorzugten Bereichen der anderen Komponente kombiniert werden. Exemplarisch wurden daher für die drei Anwendungsbereiche Maschinen- Geschirrspülreiniger, Hand-Geschirrspülreiniger und WC-Sanitärreiniger nähere Untersuchungen durch geführt und überraschend gute Reinigungsergebnisse erzielt. Diese werden im Folgenden sowohl allgemein als auch an Hand spezieller Beispiele mit Testergebnissen beschrieben.
[00101] Gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt die Verwendung von Carbamid (Harnstoff) allein (100%) eine überraschend gute Reinigungsleistung und Glanz des Glases und des Geschirrs.
[00102] Der Reinigungseffekt des Carbamids wird bedeutsam durch die Zugabe von Elektrolyten angehoben. Insbesondere die Verwendung von neutralen Salzen, wie Natriumsulfat und/oder Natriumchlorid oder die Verwendung von Trinatriumcitrat und/oder die Verwendung einer basischen Puffermischung von Natriumcarbonat und Natriumbicarbonat ist von Vorteil.
[00103] Die Zugabe von Tensiden erhöht die Reinigungsaktivität insbesondere im Hinblick auf die gesteigerte Entfernung von Fett und Öl vom Geschirr.
[00104] Die Zugabe von z.B. 1 bis 2% Enzymen (insbesondere von Enzymen mit einer hohen Hydrolaseaktivität bei pH 8 bis 10 und 40 bis 50 Ό) erhöht des Weiteren die Reinigungsleistung in Geschirrspülern. Unter den kommerziell erhältlichen Enzymen (Firma: NOVOZYMES) sind Enzympräparationen mit Amylase-, Lipase- und Proteaseaktivität, gebunden an einen Träger, erfolgreich in Geschirrspülpulvern eingesetzt worden.
[00105] Weitere Verbesserungen, z.B. bei der Entfernung von Tee-, Kaffee- oder Reis-Verschmutzungen, können durch die Zugabe kleiner Mengen (1 bis 2%) Trilon M, ein Komplexbildner, der leicht bioabbaubar ist, Polycarboxylat (Sokalan) und Phosphonat (Bayhibit, vorzugsweise in Mengen von lediglich bis zu 0,19%), erreicht werden.
[00106] Insbesondere können die bevorzugten Bereiche der einen Komponenten mit den bevorzugten Bereichen der anderen Komponenten kombiniert werden.
[00107] Es ist des Weiteren gezeigt worden, dass die Verwendung eines klaren Spülmittels nicht erforderlich ist. Des Weiteren ist die Zugabe eines Bleichmittels nicht notwendig, das besonders umweltfreundlich ist.
[00108] Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Reinigungsmittel gemäß der Erfindung eine ideale Reinigungsaktivität zwischen 35 und 45°C zeigt. Dies führt zu einer signifikanten Herabsetzung des Energieverbrauchs.
[00109] Schließlich zeigt das Reinigungsmittel gemäß der Erfindung eine hohe Lagerstabilität.
[00110] Ein bevorzugtes Reinigungsmittel, insbesondere zur Verwendung als pulveriger Geschirrspülreiniger, insbesondere als Geschirrspülreiniger, enthält die folgenden Bestandteile: [00111] Carbamid: 25 bis 70 Gew.-%; [00112] Elektrolyt: 10 bis 50 Gew.-%; [00113] Tensid (insbesondere nichtionisch): 1 bis 5 Gew.-%; [00114] Enzyme: 1 bis 5 Gew.-%; [00115] Komplexbildner: 1 bis 15 Gew.-%; [00116] Geruchssubstanzen: bis zu 0,1 Gew.-%.
[00117] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Fachmann im Stande, den Enzymgehalt des enzymhaltigen Reinigungsmittels für geschlossene Systeme (insbesondere eines enzymhaltigen Mittels zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren), eines enzymhaltigen Geschirrspülmittels oder eines enzymhaltigen Sanitärreinigers teilweise zu ersetzen. Wenn das enzymhaltige Ausgangsmittel zum Beispiel 10 g Enzym enthält, dann wird beim vollständigen Ersatz diese Menge vorzugsweise durch 50 g bis 500 g Carbamid ersetzt. Aufgrund des geänderten Volumens des ausgetauschten Materials könnte die Einregelung der weiteren Bestandteile erforderlich werden, z.B. eine Verminderung des Füllstoffgehalts.
[00118] Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einem Reinigungsmittel, einem Sanitärrelnl- ger oder einem Geschirrspülmittel mit vermindertem Enzymgehalt oder zu einem enzymfreien Reinigungsmittel.
[00119] Somit ist Aufgabe der Erfindung auch ein enzymhaltiges Reinigungsmittel für geschlossene Systeme, insbesondere ein enzymhaltiges Mittel zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren, mit einem Gehalt an 10 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 70 Gew.-% und insbesondere 20 bis 60 Gew.-% Carbamid, bezogen auf das Gesamtgewicht des enzymhaltigen Reinigungsmittels für geschlossene Systeme.
[00120] Zusammenfassend soll angemerkt werden, dass das Mittel gemäß der Erfindung eine vielseitige Quelle für zahllose Anwendungen aufgrund der unerwartet vorteilhaften Eigenschaften ist. Das Mittel der Erfindung zeigt für zahlreiche Stoffe ein ausgezeichnetes Lösungs- und Einschlussvermögen. Der Hauptbestandteil des erfindungsgemäßen Mittels ist als neutraler, toxikologisch unbedenklicher Naturstoff sehr gut hautverträglich und biologisch schnell abbaubar. Es wurde gefunden, dass Carbamid, insbesondere in Reinigungsmitteln für geschlossene Systeme (insbesondere in Mitteln zum Reinigen, Hygienisieren und/oder Desinfizieren), sowie in Geschirrspülmitteln und Sanitärreinigern, ein unerwartet guter Löslichkeitsvermittler ist. Das erfindungsgemäße Mittel zeigt sich trotz der hohen Carbamidmenge unerwartet verträglich mit den zu reinigenden Oberflächen, beispielsweise Geschirr und insbesondere mit Gläsern. Es ist keinerlei unerwünschte Ätzwirkung an den Oberflächen zu erkennen. Zudem weist das erfindungsgemäße Mittel unerwartet keinen unangenehmen Geruch auf.
[00121] Auf der Basis des toxikologisch und ökologisch unbedenklichen Carbamids erfüllt die Kombination mit weiteren vorstehend genannten, biologisch ebenfalls unbedenklichen Zusatzstoffen, z.B. auch Rezepturen mit dem Anspruch „Bio-Reiniger".
[00122] Die Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele erläutert werden.
[00123] BEISPIELE: [00124] Es wurde ein Versuch in Anlehnung an die Qualitätsempfehlungen des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e.V. durchgeführt. Versuchsreihe A zeigt die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Mittels als Geschirrspülreiniger.
[00125] Versuchsreihe A: Geschirrspülmittel [00126] AI: Methoden [00127] Die Geschirrspülmittel wurden entsprechend den Methoden zur Bestimmung der Reinigungsleistung von maschinellen Geschirrspülmitteln, IKW (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.), Frankfurt a.M.; Sonderdruck aus SÖFW- Journal, 124. Band 11/98) getestet.
[00128] Es wurde die Reinigungsleistung von erfindungsgemäßen Formulierungen in folgendem Gerät getestet: [00129] Geschirrspülmaschine: Bemann Tisch-Geschirrspüler TSG 704 [00130] Es wurden folgende Parameter gewählt: [00131] Programm: Schnell
[00132] Wassertemperatur: Waschen 49'C / Spülen 55'C
[00133] Programm Dauer + Haltezeit: 60 Minuten [00134] Wasserverbrauch: 9,6 Liter [00135] Dosierung Reinigungsmittel: 10 g pro Spülgang [00136] Dosierung Klarspüler: kein Klarspüler verwendet [00137] Dosierung Ballastschmutz: 15 g pro Spülgang [00138] Um eine bessere Differenzierung einzelner Testprodukte zu erzielen, wurde im Test zusätzlich zu den beschriebenen Einzelanschmutzungen noch eine Ballastanschmutzung in den Reinigungsgang gegeben. Diese Ballastanschmutzung in Form eines tiefgefrorenen Schmutzwürfels besteht vornehmlich aus fettartigen Bestandteilen sowie protein- und stärkehaltigen Lebensmitteln. Dieser Zusatzschmutz sollte einen Schmutzeintrag über leicht zu entfernende Speisereste simulieren und damit die Geschirrspülmaschine zusätzlich belasten.
[00139] Bevor mit dem Aufbringen der einzelnen Anschmutzungen begonnen werden konnte, mussten die verschiedenen Geschirrteile einer Grundreinigung unterzogen werden. Dies ist insbesondere deswegen erforderlich, da aufgrund der großen Hartnäckigkeit einiger Anschmutzungen noch Rückstände von vorherigen Versuchen auf den Geschirrteilen vorhanden sein könnten. Auch sollten neu eingesetzte Geschirrteile vor der erstmaligen Benutzung im Test einer dreimaligen Grundreinigung unterzogen werden. Die Testanschmutzungen wurden wie folgt hergestellt: [00140] 1. Hackfleisch auf Porzellantellern [00141] - 225g Hackfleisch (halb/halb) und 75g Vollei vermengen [00142] - Hackfleisch/Ei-Gemisch (300 g) mit 80 ml Wasser verrühren und anschließend mit einem Küchen-Mixstab 2 min homogenisieren [00143] - je Teller 3 g ± 0,1 g dieser Mischung einwiegen und gleichmäßig verteilen [00144] - 2h Eintrocknen bei 70 im Trockenschrank [00145] Auswertung: visuell gemäß IKW-Fotokatalog nach Anfärben mit Carbolgentiana-Violett [00146] 2. Stärkemischung [00147] Zubereitung für 6 Teller: [00148] - 2,6 g Stärkemix (Kartoffel- und Maisstärke) in 200 ml Wasser lösen [00149] - diese 1,3%ige Stärkelösung 10 min bei 95°C erhitzen (Becherglas mit Alufolie abdecken) [00150] - je Teller 29,5 g ± 0,1 g dieser Lösung einwiegen [00151] - 4h Eintrocknen bei 70'C im Trockenschrank [00152] - nach Trocknung Teller wiegen [00153] Auswertung:
[00154] Zur besseren visuellen Kontrolle wurde mit Jod (2,5 mM) angefärbt.
[00155] 3. Haferflocken [00156] Zubereitung für 6 Teller: [00157] - 25 ml Milch (1,5 % Fett), 75 ml Wasser und 5 g Haferflocken 10 min aufkochen [00158] - 3 g heiße Haferflockensuppe auf Tellerinnenfläche gleichmäßig verteilen [00159] - 2h Eintrocknen bei 70'Ό im Trockenschrank [00160] Auswertung: visuell gemäß IKW-Fotokatalog nach Anfärben mit Jod (2,5 mM) [00161] 4. Eigelb [00162] - Eigelb aus rohen Eiern abtrennen [00163] - je Edelstahlschale 1,0 g ± 0,1 g Eigelb-Masse einwiegen und gleichmäßig vertei len [00164] - 30 min Eintrocknen bei 70°C im Trockenschrank [00165] - nach Trocknung Teller wiegen [00166] Auswertung:
[00167] A2: Bewertung [00168] Die Reinigungsleistung unterschiedlicher Formulierungen wurde bewertet. Je höher die Punktzahl, desto besser die Reinigungsleistung.
[00169] A3: Formulierung [00170] Folgende feste Reinigungsformulierung wurde hergestellt:
[00171] Herangezogen wurde als Standard ein kommerziell verfügbares pulveriges Geschirrspülmittel eines führenden Herstellers (Gehalt > 30% Phosphate, 5 - 15% Säure-basierte Bleichmittel, weniger als 5% nichtionische Tenside, Polycarboxylate, Enzyme (Proteasen, Amylasen)).
[00172] A4: Ergebnisse [00173] Die unter A3 beschriebene Formulierung wurde gemäß der in AI beschriebenen Methode getestet und gemäß A2 bewertet. Hierbei wurde festgestellt, dass die vorgeschlagene Formulierung die Anforderungen an ein kommerzielles Geschirrspülmittel erfüllt.
[00174] Die Reinigungsleistung der besonders bevorzugten Formulierung A3-1 wurde exempla- risch bewertet:_
[00175] Es konnte gezeigt werden, dass die Reinigungsleistung der Formulierung A3-5 in allen Kategorien (Hackfleisch, Haferflocken, Stärkemix und Eigelb) deutlich über dem Vergleichsstandard lag.
[00176] A5: Diskussion [00177] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Reinigungsleistung der erfindungsgemäßen Formulierung dem Vergleichsstandard entspricht und häufig sogar übertrifft. Es zeigte sich zudem, dass aufgrund der vorliegenden Erfindung Enzyme stark reduziert werden können.
[00178] B. Weitere Beispiele: [00179] B1: Geschirrspülmittel
Claims (13)
- Ansprüche1. Reinigungsmittel, umfassend (a) 10 bis 70 Gew.-% Carbamid; (b) 5 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Elektrolyte; (c) 0,1 bis 35 Gew.-% eines oder mehrerer Tenside; (d) 0,01 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer Enzyme; und (e) 0,01 bis 20 Gew.-% eines oder mehrerer Komplexbildner.
- 2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, umfassend 20 bis 60 Gew.-% Carbamid.
- 3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, umfassend Proteasen, Lipasen, Amylasen und/oder Cellulasen.
- 4. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend nicht-ionische Tenside.
- 5. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, umfassend 5 bis 60 Gew.- % Elektrolyte.
- 6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolyte Alkali- oder Erdalkalisalze, insbesondere Natriumsalze, sind.
- 7. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Komplexmittel vorliegen als Nitrilotriacetat (NTA), Ethylendiamintriacetat (TED), Ethylendi-amintetraacetat (EDTA), Methylglycindiacetat (MGDA), und/oder Citrate, insbesondere Natriumsalze hiervon.
- 8. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend einen oder mehrere Stabi-lisator/en, insbesondere in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%.
- 9. Reinigungsmittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisatoren Glykol, Propylenglykol, Polyalkylenglykol, insbesondere Polyethylenglykol, Polyethylenglykol und Polypropylenglykol, Glycerol, Sorbitol, Mannitol oder Gemische hiervon darstellen.
- 10. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Pulver, Granulaten oder von Tabletten vorliegt.
- 11. Reinigungsmittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabletten als gepresste Tabletten vorliegen.
- 12. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es pH-Regler zur Einstellung eines geeigneten pH-Wertes des Reinigungsmittels enthält.
- 13. Verwendung des Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für geschlossene Systeme, insbesondere als Geschirrspülmittel oder als Waschmittel für Waschmaschinen.
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