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Grosslautsprecheranlage.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lautspreehetanordnung, durch welche eine grössere Menschenmenge unter freiem Himmel hinreichend mit Schall versorgt wird.
Bei grossen Lautsprecheranlagen, wie sie für Massenveranstaltungen erforderlich sind, bereitet es immer grosse Schwierigkeiten, Echoerscheinungen zu vermeiden. Die Echowirkungen rühren daher, dass die über die ganze Fläche verteilten Lautsprecher gleichzeitig den Schall abstrahlen, während der Zuhörer an einer bestimmten Stelle je nach den Laufzeiten des Schalles die Töne der einzelnen Lautsprecher nacheinander hört. Weiterhin ist bei Lautsprecheranlagen mit Grossflächenlautsprechern oder Trichterlauftsprechern infolge der Richtcharakteristik, die jeder dieser Lautsprecher besitzt, nicht möglich, das gesamte Frequenzband überallhin gleichmässig abzustrahlen.
Es sind bereits Lautsprecheranordnungen bekanntgeworden, bei denen eine gleichmässige radiale Strahlung dadurch erzielt wird, dass in den Trichter bzw. in die Tonführung pilzartige Leitflächen eingebaut sind, die die Strahlung in axialer Richtung unterbinden und eine radiale Strahlung herbeiführen. Es hat sich nun herausgestellt, dass derartige Lautsprecheranordnungen überraschenderweise die Wirkung herbeiführen, dass bei der Aufstellung einer Mehrzahl solcher Lautsprecher Echoeffekte sich nicht mehr bemerkbar machen. Selbstverständlich muss die Lautstärke der einzelnen Lautsprecher den Anforderungen entsprechend eingestellt sein. Der einzige Nachteil derartiger Leitflächen ist, dass unter Umständen eine schädliche Beeinflussung der hohen Frequenzen infolge Interferenzen in der gekrümmten Schalleitbahn auftritt.
Dies kann in einfacher Weise im Verstärkerzug berücksichtigt werden, indem man dem Verstärker eine Höhenentzerrung gibt. Auf diesem Wege ist es möglich geworden, grosse Flächen von beträchtlicher Ausdehnung derart mit Schall zu versehen, dass überall ein Frequenzband ausreichender Breite und Lautstärke vorhanden ist, ohne dass störende Echowirkungen die Wiedergabe beeinträchtigen.
Es hat sich als zweckmässig herausgestellt, dass bei einer abgestrahlten Leistung der Lautsprecher von etwa 20 Watt der Abstand der einzelnen Lautsprecher voneinander, die vorteilhaft in den Ecken von Rechtecke oder Quadraten aufgestellt sind, angenähert 60 m beträgt.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel für die Aufstellung der Lautsprecher sowie die Ausbildung der Lautsprecher selbst.
Nach Fig. 1 sind auf einer Rechteckfläche 1 von vorzugsweise quadratischer Gestalt an den Endpunkten oder in deren Nähe die Lautsprecher bzw. Lautsprechergruppen 2,3, 4 und 5 angeordnet. Die Entfernung der Lautsprecher, beispielsweise zwischen 2 und 3, soll etwa 60 m betragen, doch hängt die Entfernung selbstverständlich von der Leistung der einzelnen Lautsprecher ab. Je nach der Grösse des gesamten Feldes werden dann weitere Lautsprecher oder Lautspreehergruppen aufgestellt, die in der Figur durch Kreuze angedeutet sind.
In der Mitte des von den Lautsprechern 2,3, 4 und 5 gebildeten Rechtecks mit den Seitenlängen von etwa 60 m ist, wie durch Versuche ermittelt werden konnte, ein Raum von nur wenigen Metern vorhanden, in dem mehrere Lautsprecher gehört werden können. Die Laufzeitunterschiede des von den einzelnen Lautsprechern kommenden Schalles sind jedoch so geringfügig, dass keine Echowirkung bemerkbar wird.
In der Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel für die besondere Lautsprecherausbildung wiedergegeben.
Auf einem in der Erde errichteten Pfahl 6 ist ein Lautsprecher 7 in einem Bügel drehbar gelagert.
Als Lautsprecher 7 ist in der Figur ein Konuslautsprecher mit praktisch freistrahlender Grossflächen-
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membran dargestellt. Der Lautsprecher ist derart aufgestellt, dass die Membranachse lotrecht liegt.
Über dem Lautsprecher 7 sind kegelförmige Schalleitflächen 9 und 10 angebracht. Die Schalleitfläche 9 bildet die unmittelbare Fortsetzung der Membran. Über der Leitfläche 9 ist in einem bestimmten Abstand die zweite Leitfläche 10 angeordnet. Der Abstand zwischen ihnen wird durch die Stege 11 gewahrt. Die Krümmungen der Leitflächen 9 und 10 sind vorteilhaft derart gewählt, dass die Flächen. durch die der Schall hindurchtritt, nach einem Exponentialgesetz zunehmen. Die Riehtungsachse 12 der beiden Leitflächen 9 und 10 liegt vorzugsweise so, dass der Schall nach Verlassen der Leitflächen eine Fortpflanzungsrichtung in Richtung dieser Achse 12 hat. Die Menschenmenge auf der Erde absorbiert praktisch den gesamten Schall.
Die Menschen, die sich um die einzelnen Lautspreehergruppen angesammelt haben, werden von den andern Lautsprechergruppen nicht gestört.
An Stelle eines Grossflächenlautsprechers kann auch ein Exponential-Trichterlautsprecher mit entsprechendem System benutzt werden, der lotrecht aufgestellt ist. Der Trichter ist zu seiner Öffnung hin ähnlich gestaltet wie die Leitfläche 9 nach dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2. In diesem Trichter ist eine der Leitfläche 10 entsprechende Führung eingebaut, so dass dieselben Wirkungen erzielt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zur Verteilung von Schall ohne Beeinträchtigung durch Echowirkung dienende Gro sslautsprecher- anlage unter freiem Himmel, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Mehrzahl von an sich bekannten mit pilzartigen Einsätzen in der Tonführung versehenen Lautsprechern und durch eine derartige Ausbildung dieser pilzartigen Tonführungen, dass der von den Lautsprechern ausgesandte Schall sich radial zur Erde gerichtet ausbreitet.