<Desc/Clms Page number 1>
Hornlautspreeher.
Die Erfindung betrifft Hornlautsprecher, insbesondere Grosslautspreeher mit stark gekrümmten Hörnern.
Bekanntlich ergeben gekrümmte Hörner eine schlechtere Tonwiedergabe als Hörner mit geradliniger Achse und gleicher Länge und Querschnitt. Die Verzerrung ist am geringsten, wenn das Horn an seiner schmalsten Stelle gekrümmt ist, wo die Tonwellen einen geringen Querschnitt zu passieren haben.
Am grössten ist die Verzerrung, wenn das Horn nahe der Öffnung gekrümmt ist, wo der Querschnitt am grössten ist. Trotzdem ist es erforderlich, die Krümmung an dieser Stelle anzuordnen, da man bei der Installation von Lautsprechern häufig nur beschränkte Unterbringungsmöglichkeiten hat.
In einem geradachsigen Horn breitet sich die Wellenfront aus, ohne irgendeinem Hindernis bzw. einer reflektierenden Fläche zu begegnen. Auch die verschiedenen Teile dieser Wellenfront breiten sich annähernd gleichmässig aus. Krümmt sich aber der Tonweg, dann ist der eine Rand der Wellenfront durch das Zurückweichen der Wand erleichtert, während der gegenüberliegende Rand der Front durch die schrägliegende Wandfläche behindert wird. Sind nun die beiden Wände dicht beieinander gelegen, weniger als etwa eine halbe Wellenlänge voneinander entfernt, dann heben sich die beiden Effekte grössten-' teils auf und die Wellenfront bewegt sich mit geringer Störung in die neue Richtung. Haben jedoch die Wände einen grösseren Abstand, dann werden die verschiedenen Teile der Wellenfront in verschiedenen Richtungen und Phasen reflektiert.
Die Wellen kreuzen den Hornquerschnitt in entgegengesetzten Richtungen, es entstehen Energieverluste und die Abstrahlung geht schliesslich in solchen Richtungen vor sich, dass eine falsche Tonverteilung an der Front des Lautsprechers entsteht.
Auf diese Weise werden im wesentlichen die kurzen Wellen abgeschnitten, während die langen Wellen durch eine nahe der Hornöffnung liegende Krümmung in verschiedener Weise ungünstig beeinflusst werden. Eine solche Krümmung dient dazu, den Ton anstatt am Ende seitlich abstrahlen zu lassen. Die Drucksenkung für lange Wellen tritt dann ein, wenn die Wellenfront den unteren Rand der Horn- oeffnung erreicht. Das erfolgt beträchtlich früher als das Durchwandern des Hornes auf seiner ganzen axialen Länge. Die Krümmung des Hornes verkürzt also seine effektive Länge, vermindert seine Wirksamkeit und erzeugt Resonanzen.
Durch die Erfindung werden diese Nachteile vermieden und die Vorteile eines geradachsigen Hornes gesichert, ohne dass man dabei auf Krümmungen verzichten muss, wie sie aus Gründen der Raumersparnis erwünscht sind. Man kann sogar ohne weiteres die Krümmung dicht an der Hornöffnung anbringen. Man hat bereits vorgeschlagen, den Tonweg an der Krümmungsstelle durch schmale Kanäle zu unterteilen. Bei diesen bekannten Konstruktionen trat aber trotzdem eine störende Verzerrung der Tonwellen auf. Die Anordnung war in der Fabrikation viel zu teuer. Ausserdem war es nicht möglich, die Krümmung in der Nähe der Hornöffnung anzubringen.
Die Erfindung, die auch diese Nachteile vermeidet, wird an Hand der beiliegenden Zeichnung erläutert. Dargestellt ist ein Lautsprecher 1 mit dem erfindungsgemässen Horn 2. 3 ist das beispielsweise elektrodynamische Antriebssystem, das die am schmalen Ende des Hornes angeordnete Konusmembran 4 antreibt. Die Wände 6 des Hornes 2 umschliessen den Luftweg 7 für die von der Membran ausgehenden Tonwellen. Die Krümmung des Hornes beträgt z. B. etwa 900 und ist verhältnismässig nahe der Öffnung 8 gelegen.
<Desc/Clms Page number 2>
Gegenstand. der Erfindung ist ein gekrümmter Lautsprecher mit mehreren voneinander getrennten, gleich langen Luftwegen, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Unterteilung des einheitlichen Trichterkörpers durch Einbringung von Zwischenwänden erfolgt. Hornlautsprecher mit mehreren voneinander getrennten, gleich langen Luftwegen sind bekannt. Bei diesen Lautsprechern ist aber die Kanalbreite verhältnismässig gross, so dass störende Reflexionen infolge Interferenzen zweier an gegenüberliegenden Wänden eines Kanals reflektierter Schallwellen auftreten können.
Derartige Reflexionen sind gemäss der Erfindung dadurch verhindert, dass die Kanalbreite entsprechend klein gemacht wird. Eine auf Grund dieser Regel angestellte einfache Überlegung zeigt, dass die Kanalbreite zweckmässig klein gegen die zu übertragende Wellenlänge gemacht werden muss.
Ausserdem werden bei der bekannten Anordnung mehrere fertige Trichter verwendet, die zusammengeschweisst werden, was nicht nur teuer ist und zu einem unschönen und raumerfordernden Gebilde führt, sondern es ist auch dadurch die Anzahl der Kanäle sehr beschränkt. Eine weitgehende. Unterteilung, wie sie der Erfindungsgedanke erfordert, ist nicht möglich. Man kann praktisch höchstens zwei oder drei fertige Trichter verbinden und an eine gemeinsame Öffnung anschliessen. Alle diese Nachteile werden gemäss der Erfindung vermieden und es wird durch einfachen Einbau von Zwischenwänden in ein fertiges Horn ein viel höherer Wirkungsgrad und eine bessere Tonwiedergabe erreicht.
Die Dimensionen der Kanäle normal zur Zeichenebene sind nicht unbedingt klein zu halten, da dort keine Krümmung des Luftweges stattfindet. Ausgenommen sind natürlich Ebenen parallel zur Zeichenebene. Bezüglich der Breite des Luftweges normal zur Zeichenebene ist prinzipiell darauf zu achten, dass die Luft sich stetig ausbreiten kann, dass keine rasche Ausdehnung durch eine langsame Ausdehnung abgelöst wird. Die Kanäle müssen in bezug auf die Wellenlänge hinreichend schmal sein, so dass an den Krümmungen des Luftweges keine Reflexionseffekte auftreten können. Um den parallelen Luftwegen 10 annähernd die gleiche Länge zu geben, sind Schleifen 11 vorgesehen. Andernfalls wären diese Luftwege viel zu kurz. Die Schleifen 11 können z.
B. dadurch gebildet sein, dass man die Wände 9 so lange verdickt und diese Verdickung an dem Teil des Tondurchganges 7 anordnet, an welchem die Schleifen erwünscht sind. Bei dem erfindungsgemässen Lautsprecher gehen die Tonwellen von der Membran 4 über die Luftwege 10 ohne Verzerrung ins Freie. Ausserdem liegen die am breiten Ende des Hornes ankommenden Luftsäulen der einzelnen Kanäle in Phase, weil sie mittels der Schleifen derart geführt sind, dass sie schliesslich die gleiche Länge haben. Die von den verschiedenen Kanälen ausgehenden Tonwellen vereinen sich zu einer einzigen Wellenfront, die in einer Richtung normal zur Öffnung 8 des Hornes vorwärts schreitet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gekrümmter Hornlautsprecher mit mehreren voneinander getrennten, gleich langen Luftwegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterteilung des einheitlichen Trichterkörpers durch Einbringung von Zwischenwänden erfolgt.