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Sterilisiervorrichtung.
Es sind Vorrichtungen zum Sterilisieren, insbesondere von Verbandstoffen bekannt, bei welchen durch Einleiten von Dampf unter Druck aus einem Dampfbereiter in einen mit dem Behandlungsgut gefüllten Behälter, aus diesem anfänglich die Luft verdrängt, sodann darin ein bestimmter Dampfdruck geschaffen und während einer gewissen Zeit aufrechterhalten wird.
Während der ganzen Dauer der Austreibung der Luft und der Füllung des Sterilisierbehälters mit Dampf wird eine Strömung der Medien, Luft bzw. Dampf, dadurch aufrechterhalten, dass eine zum Abführen der verdrängten Luft bzw. des Dampfes aus dem Behälter dienende Leitung vermittels eines Ventils od. dgl. von Hand aus gesteuert wird, derart, dass die Leitung in der ersten Phase des Sterilisier- vorganges-nämlich während des Austreibens der Luft und der Füllung mit Dampf von 1000 C - ein durchaus ungehindertes Abströmen dieser Medien zulässt, während sie in der folgenden Phase-der Schaffung und Aufrechterhaltung eines Dampfdruckes im Behälter-durch Drosselung ihres Durchtrittsquerschnittes die Strömung der Medien einschränkt, nie aber gänzlich unterbindet.
Die Verhinderung einer Strömung kann nämlich dazu führen, dass im Sterilisierbehälter Luftenklaven verbleiben und das Sterilisiergut dortselbst nicht keimfrei wird.
Zur Durchführung der genannten Regelung des Abströmens ist die Abfuhrleitung durch ein Handventil verschlossen, dessen Teller entsprechend den vorerwähnten Phasen beträchtlich weit oder nur ganz wenig von seinem Sitz abgehoben wird, um einen verhältnismässig grossen bzw. nur einen geringen Durchtrittsquerschnitt freizugeben. Die Einstellung des Ventils von Hand aus schliesst aber die Möglichkeit nicht aus, dass die Abfuhrleitung unbeabsichtigterweise doch gänzlich geschlossen wird und die erwünschte Abströmung der Medien verhindert. Man ist dazu übergegangen, Anschläge für die Bewegung des Ventils vorzukehren, welche ein gänzliches Schliessen der Leitung verhindern und zuverlässig einen Durchtrittsquerschnitt geringer, aber bestimmter Grösse sicherstellen sollen, der niemals abgeschlossen werden kann.
Die unvermeidlichen Deformationen des Ventilsitzes und des-tellers bei den schwankenden Temperaturen und bei dem Kontakt mit den verschiedenen Medien, insbesondere aber die Veränderungen, welche die Dichtungen beim Ventilsitz in verhältnismässig kurzer Zeit erleiden, heben die Zuverlässigkeit der Funktion der erwähnten Anschläge auf, da z. B. schon geringfügige Deformationen der Dichtung ein gänzliches oder teilweises Abschliessen des bloss einige Hundertstel Millimeter betragenden Ringspaltes zwischen Dichtung und dem Teller des bis zu seinem Anschlag zugedrehten Ventils bewirken können.
Wegen des zur Erzielung einer kräftigen Abströmung in der ersten Sterilisierphase erforderlichen, verhältnismässig grossen Durchmessers des Ventiltellers darf für die spätere, schwächere Strömung der Teller nur wenig vom Sitz abgehoben werden, und der Ringspalt ist daher äusserst schmal. Infolgedessen vermögen durch die strömende Luft oder den Dampf mitgerissene Fremdkörper, z. B. Fasern des Verbandstoffes usw., ein Verstopfen des Ringspaltes zu bewirken, ebenso kann dadurch, dass die Dichtung mit dem gehobenen Ventilteller noch in Kontakt bleibt, jegliche Strömung unterbunden werden,
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handlungsgutes nach sich ziehen kann.
Um diesen Mängeln zu steuern, ist erfindungsgemäss die Abfuhrleitung aus dem Sterilisierbehälter mit mindestens zwei Austrittsöffnungen ausgestattet, von welchen die eine bei, vorzugsweise durch ein Nadelventil, regelbarem Lichtquerschnitt stets den Durchtritt der Medien gestattet, die andern aber, etwa mittels eines von aussen gesteuerten Ventils bzw, mittels eines Überdruckventils, abschliessbar sind.
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Es kann dadurch nach Beendigung der ersten Sterilisierphase das von aussen betätigte Ventil fest angezogen werden und trotzdem bleibt die Strömung durch den andern, offen verbliebenen Austritt erhalten, dessen erforderlicher Lichtquerschnitt durch Einstellung des Nadelventils entsprechend den jeweiligen Betriebsverhältnissen (Heizkapazität, Wärmestrahlung der Anlage usw. ) ein für allemal geregelt wird. Die Ausbildung des Nadelventils macht ein Verstopfen der Abströmöffnung praktisch unmöglich.
In der Zeichnung stellt Fig. 1 schematisch eine Sterilisiervorrichtung nach der Erfindung dar ; Fig. 2 zeigt schematisch die Einrichtung des Steuerventils der Abfuhrleitung des Sterilisierbehälters, während die Fig. 3 und 4 in einem lotrechten Axialschnitt bzw. in einer Draufsicht und in einem teilweisen Schnitt eine beispielsweise konstruktive Durchbildung des Ventils veranschaulichen.
Die Vorrichtung besteht im Wesen aus einem Dampfbereiter 1 mit Heizung 2, der mittels einer Leitung 3 mit dem mit Gut zu füllenden, dicht verschliessbaren Sterilisierbehälter 4 verbunden ist, von welchem eine Abfuhrleitung 5 für Dampf und Luft abgeht, welche vom Ventil 6 gesteuert wird. Dieses Ventil steht in Verbindung mit einem Ableitungsrohr 7.
Fig. 2 stellt schematisch die Ventileinrichtung dar, u. zw. ist 5 die Abfuhrleitung aus dem Sterilisierbehälter, die eine Stirnöffnung 8 aufweist, welche von einem Nadelventil 9 in ihrem freien Querschnitt regelbar ist. Auf der Oberseite der Abfuhrleitung ist eine Öffnung 10 angebracht, welche von einem federbelasteten Überdruckventil 11 geschlossen erhalten wird. Eine weitere Öffnung 12, die, etwa senkrecht zur früher genannten, in der Wand der Abfuhrleitung vorgesehen ist, kann durch das von Hand aus zu betätigende Ventil 13 geöffnet und geschlossen werden.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, mündet die Abfuhrleitung in ein etwa kugelförmiges, geschlossenes Ventilgehäuse 14, welches das erwähnte Nadelventil 9 sowie das Ableitungsrohr 7 und den Schutzdom 15 für das Überdruckventil 11 trägt. Das Nadelventil 9 ist etwa mittels eines Sehraub- bolzens 16 einstellbar, so dass die von ihm gesteuerte Öffnung 8 den jeweiligen Betriebsverhältnissen der Vorrichtung angepasst ist. Nach der Einstellung kann dieses Ventil plombiert werden. Das Ventil 13, dessen Teller 17 die Öffnung der Abfuhrleitung 5 abzuschliessen vermag, wird mittels des Handrades 18 betätigt.
Die Sterilisierung wird wie folgt durchgeführt : Nach Füllung des Behälters 4 mit Gut wird das Ventil 13 der Abfuhrleitung 5 gänzlich geöffnet und Dampf aus dem Kessel 1 in den Behälter 4 überströmen gelassen. Derselbe verdrängt aus letzterem die Luft, die durch die Leitung 5, zum Grossteil durch die Öffnung 12 und zu einem kleinen Teil durch die Öffnung 8 in das Ventilgehäuse 14 gelangt und durch das Ableitungsrohr 7 weggeführt wird. Im Masse des Nachströmens des Dampfes zieht Luft mit immer reichlicher werdenden Mengen an Dampf durch das Ableitungsrohr ab, ohne in den Raum überzutreten, in welchem die Vorrichtung aufgestellt ist.
Ist der Sterilisierbehälter schliesslich mit Dampf von 100 C gefüllt, wird das Ventil. M abgeschlossen, so dass nur mehr geringe Mengen durch die Öffnung 8 abströmen können und der Dampfdruck im Behälter 4 auf die gewünschte Höhe ansteigt. Ist dieser Druck erreicht, wird automatisch die Heizung des Kessels so weit gedrosselt, dass eben der Druck während einer gewünschten Zeit aufrecht bleibt. Allfälliger Überdruck wird durch das Ventil 11 abblasen, und der freigewordene Dampf wird durch das Rohr 7 ebenfalls abgeführt.
Bei grösster Zuverlässigkeit der Vorrichtung ist ihre Bedienung äusserst einfach, indem ausschliesslich nach Erreichung der Temperatur von 1000 C. das Ventil13 abzuschliessen ist und alsdann die erwünschte Strömung selbsttätig erhalten bleibt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sterilisiervorrichtung, insbesondere für Verbandstoffe, mit Dampfbereiter und daran angeschlossenem Sterilisierbehälter, in dessen zur Erzielung einer kontinuierlichen Strömung der Medien stets etwas geöffnet erhaltenen Abfuhrleitung ein Steuerventil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Abfuhrleitung (5) mit mindestens zwei Austrittsöffnungen (8, 12) ausgestattet ist, von welchen die eine (8) bei regelbarem Lichtquerschnitt stets den Durchtritt der Medien gestattet, die andern aber gänzlich abschliessbar sind.