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Farbenkamera zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer Teilbilder.
Es ist üblich, bei Mehrfarbenkameras eine Anzahl von unter bestimmten Winkeln zueinander angeordneten Spiegeln als Lichtteilungskörper in dem Kameragehäuse vorzusehen. Diese Spiegel sind teils reflektierend, teils aber auch durchlässig für einen Teil der durch das Objektiv gelangenden Lichtstrahlen, um so ein gleichzeitiges Exponieren mehrerer Teilbilder zu ermöglichen. Die zu diesem Zwecke bisher verwendeten Glasspiegel haben Mängel ; durch dieselben treten merkliche Verzerrungen der Bilder sowie Unschärfen infolge des Durchgangs der Lichtstrahlen durch die Glasplatte auf. Die Grösse der Verzerrungen hängt unmittelbar von der Dicke des Glasspiegels ab.
Hinzu kommt, dass bei den Glasspiegeln infolge der Reflexion sowohl ihrer Vorder-als auch ihrer Rückfläche Doppelbilder auf dem von den reflektierten Strahlen getroffenen Negativ entstehen und dass das von der Rückseite des Glasspiegels reflektierte Licht einen Lichtverlust darstellt. Diese Nachteile dürften zur Genüge bekannt sein.
Man hat bereits, um die Nachteile der Glasspiegel zu beseitigen, an ihrer Stelle in Farbenkameras dünne Hautspiegel eingebaut. Solche Spiegel sind dünne, auf Rahmen gespannte Häutchen, die aus gehärteter Gelatine, Kollodium oder andern Zellulosepräparaten hergestellt werden. Bei diesen Hautspiegeln tritt nun praktisch ein Doppelbild infolge der Reflexion der Vor der- und Rückseite des Spiegels nicht mehr auf, denn durch die ausserordentlich geringe Stärke des Spiegels fallen beide Reflexionsbilder praktisch zusammen. Ferner entsteht auch infolge des Durchganges der Lichtstrahlen durch den dünnen Spiegel keine Verzerrung der Bilder mehr.
Die praktische Verwendbarkeit derartiger Hautspiegel für Farbenaufnahmekameras wurde aber bisher stark eingeschränkt, u. zw. dadurch, dass man den Durchlass und die Reflexion dieser Spiegel nicht beliebig gestalten konnte, wie solches bei Glasspiegeln durch Aufbringen eines Metallbelages in bekannter Weise - als durchsichtige Versilberung - möglich ist.
Man hat versucht, auch Hautspiegel durchsichtig zu versilbern, um die Reflexion abzustimmen.
Dieses gelang jedoch nicht einwandfrei, da die dünnen Häutchen den Versilberungsbädern zu wenig Widerstand bieten.
Bei der vorliegenden Erfindung gelangen nunmehr auch Hautspiegel für Farbenkameras zur Anwendung, die die Teilung der vom Objektiv kommenden Lichtstrahlen einwandfrei und besonders günstig gestalten. Die Erfindung betrifft sonach eine Farbenkamera zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer Teilbilder, bei welcher als Lichtteilungskörper auf Rahmen gespannte, dünne, durchsichtige Hautspiegel verwendet werden, wobei gemäss der Erfindung die Hautspiegel mit einem nicht oxydierenden Material belegt sind.
So können die Spiegel durch Elektroden-bzw. Kathodenzerstäubung oder mittels Verdampfungsverfahrens mit einem dünnen Metallbelag aus einem nicht oxydierenden Metall versehen werden ; man hat es dabei in der Hand, das Reflexions-und das Durchlass, ermögen dieser Hautspiegel in beliebiger Stärke zu bestimmen. Die einmal ermittelten Zeiten, z. B. bei der Elektrodenzerstäubung, brauchen nur eingehalten zu werden, und alle Spiegel werden von gleichmässiger Beschaffenheit bezüglich der Reflexion und des Durchlasses ausfallen.
Farbenkameras, die mit derartigen Hautspiegeln ausgerüstet sind, besitzen keine Nachteile mehr, wie sie die bekannten Glasspiegel aufweisen. Mit Hilfe solcher Hautspiegel ist es erstmalig möglich geworden, eine Kamera herzustellen, die mehrere Teilbilder für Farbenaufnahmen mit einer Exposition
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gestattet, wobei Fehler, wie Parallaxe, ungleich grosse Teilaufnahmen, Bildverzerrungen sowie doppelte Konturen einzelner Bilder, völlig beseitigt sind.
Zu einer Mehrfarbenkamera gemäss der Erfindung kann man schon unter Benutzung nur eines lichtteilenden Spiegels gelangen. So kann man z. B. bei einer Mehrlarbenkamera, die mehrere, z. B. zwei lichtteilende Spiegel besitzt, alle Spiegel oder auch nur einzelne bzw. auch nur einen dieser Spiegel nach der vorliegenden Erfindung als mit Metall belegten Hautspiegel ausbilden. Wenn nur einzelne bzw. nur ein Spiegel gemäss der Erfindung ausgebildet ist, so können die andern Spiegel bzw. der andere Spiegel auch von unbelegten Hautspiegeln oder sogar Spiegeln bzw. Lichtteilungskörpern anderer Art, z. B. Prisma od.-dgl., gebildet sein. Wesentlich ist nur, dass selbst bei Kameras mit mehreren Lichtteilungsspiegeln mindestens der eine Spiegel ein mit Metall belegter Hautspiegel gemäss der Erfindung ist.
Gemäss der Erfindung werden zweckmässig ausser Metallen mit gleichmässiger, spektraler Eigen-
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kurze Expositionszeiten der Aufnahme zu erreichen. Selektive Eigenschaften hat z. B. Gold. Ein Hautspiegel mit dünnem Goldbelag ist selektiv insofern, als er die blaugrünen Strahlen vorwiegend durchlässt und die gelbroten Strahlen vorwiegend reflektiert. Diese Strahlenteilung wird nun ausgenutzt, indem man dem rötlich reflektierten Bild des Spiegels die Rotfilteraufnahme und dem grünlich durchgelassenen Bild des Spiegels die Grünfilteraufnahme zuteilt. Gegenüber Silberspiegeln wird dadurch eine Verkürzung der Belichtungszeit um 50% erzielt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Farbenkamera zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer Teilbilder, bei welcher als Lichtteilungskörper auf Rahmen gespannte, dünne, durchsichtige Hautspiegel verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Hautspiegel mit einem nicht oxydierenden Material belegt sind.