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Einäugige Spiegelreflexkamera
Gegenstand der Erfindung ist eine einäugige Spiegelreflexkamera. Bei bekannten Spiegelreflexkameras ist es üblich, einen totalreflektierenden Spiegel aus dem Objektivstrahlengang ausschwenkbar anzuordnen, so dass vor und nach der Aufnahme das gesamte, durch das Objektiv auf den Spiegel fallende Licht in den Sucher zur Beobachtung gelenkt wird und während der Aufnahme das gesamte durch das Objektiv hindurchtretende Licht auf den Film auftrifft. Während der Aufnahme ist im Sucher nichts zu sehen.
Bei Kinokameras hat diese Art der Anordnung den Nachteil, dass das Sucherbild einen ständigen Flimmereffekt zeigt, der beim Auswählen des Bildausschnittes störend und für das betrachtende Auge sehr anstrengend ist. Eine andere bekannte Ausführungsform bei Spiegelreflexkameras besteht darin, dass im Objektivstrahlengang ein teildurchlässiger Spiegel fest angeordnet ist. Hiebei bleibt das Sucherbild zwar auch während der Aufnahme erhalten, ist aber immer gleichmässig schwach, da ja nur ein Teil des durch das Objektiv hindurchtretenden Lichtes in den Sucher gelangt. Zugleich ist bei dieser Anordnung auch der auf den Film gelangende Lichtanteil erheblich vermindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung für eine einäugige Spiegelreflexkamera, insbesondere eine Kinokamera zu schaffen, bei der vor und nach der Aufnahme das gesamte, durch das Objektiv hindurchtretende Licht in den Sucher gelangt, und bei welcher zugleich während der Aufnahme noch ein geringer Teil dieses Lichtes in den Sucher tritt. Dadurch verschwindet dann das Sucherbild während der Aufnahme nicht völlig, so dass das bei einäugigen Kinospiegelreflexkameras unangenehm in Erscheinung tretende Flimmern erheblich vermindert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, dass der im Objektivstrahlengang hin-und herbewegbare Spiegel doppelt so gross ist, als er zur Abbildung des aufzunehmenden Gegenstandes im Sucher bzw. auf dem Film sein müsste, und seine eine Hälfte voll verspiegelt und seine andere Hälfte teildurchlässig verspiegelt ist, wobei zur Verminderung von Flimmereffekten im Sucher vor und nach der Aufnahme der vollverspiegelte Teil des Spiegels und während der Aufnahme der teildurchlässige reil des Spiegels im Objektivstrahlengang angeordnet ist. Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der teildurchlässige Teil des spiegels derart ausgebildet, dass er 201o des auffallenden Lichtes reflektiert und 80% durchlässt.
Durch die erfindungsgemässe Spiegelanordnung wurde nicht nur die gestellte Aufgabe gelöst. Diese Anordnung bietet auch gegenüber solchen Anordnungen mit fest angeordnetem teildurchlässigem Spiegel Vorteile. Zur Vermeidung des Flimmereffektes kann nämlich der während der Aufnahme in den Sucher gelangende Lichtanteil dabei erheblich kleiner gehalten sein, als dies bei Spiegelreflexkameras mit fest angeordnetem Spiegel möglich ist, da zur Einstellung und Beobachtung ja der zwischen den Aufnahmen wesentlich stärkere Lichtstrom verwendet wird. Bei einer Anordnung nach der Erfindung treten daher auch keine die Belichtungszeiten oder Blendenwerte zu sehr beeinflussenden Schwächungen des während der Aufnahme auf den Film gelangenden Lichtes ein.
Die Vorteile und Einzelheiten der erfindungsgemässen Anordnung werden an Hand einer Zeichnung, die eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemässen Spiegelreflexkinokamera zeigt, näher erläutert.
Das Objektiv 1 einer Kinokamera besteht gemäss der Darstellung in der Zeichnung aus den Linsen la bis Id. Die Filmebene ist nur durch einen Filmstreifen 2 schematisch dargestellt. Zwischen dem Objektiv 1 und dem Filmstreifen 2 ist ein Umlenkspiegel 3 angeordnet, durch welchen die in das Objektiv 1 fallenden Lichtstrahlen auf ein 450-Prisma 4 abgelenkt und von dort durch die Sucherlinsen 5 bis 12 dem Auge sichtbar gemacht werden.
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Gemäss der Erfindung ist nun der Spiegel 3 doppelt so gross, als er zur Abbildung des aufzunehmenden Gegenstandes im Sucher bzw. auf dem Film 2 sein müsste. Seine eine Hälfte 3a ist teildurchlässig verspiegelt, u. zw. vorzugsweise so, dass er 20% der auffallenden Lichtstrahlen reflektiert und 80% hindurchlässt. Seine andere Hälfte 3b ist totalreflektierend ausgebildet. Der Spiegel 3 ist durch einen nicht näher dargestellten Mechanismus in Richtung der Pfeile 13, 14 auf- und abbewegbar.
Der Steuermechanismus für den Spiegel 3 ist so ausgebildet, dass vor und nach jeder Aufnahme der verspiegelte Teil 3b im Objektivstrahlengang steht, so dass der gesamte vom Objektiv 3 kommende Lichtstrom in den Sucher 4 - 12 gelenkt wird. Dadurch erscheint das Sucherbild hell und klar, so dass der gewünschte Bildausschnitt gut ausgewählt werden kann. Während der Aufnahme dagegen befindet sich der Spiegelteil 3a im Objektivstrahlengang, dadurch werden nur etwa 20% der vom Objektiv durchgelassenenlichtmenge in den Sucher 4-12 abgelenkt, 801o fallen auf den Film und dienen zur Erzeugung des Bildes.
Diese 8010 der durch das Objektiv hindurchtretenden Lichtmenge sind noch so ausreichend, dass normalerweise keine Beeinträchtigung der Bildwirkung durch die Verminderung der Lichtmenge um 2010 auftritt, zumal eine Änderung der Blende um nur einen Bruchteil einer Blendenstufs ausreicht, um diese Differenz zwischen der vollen durch das Objektiv hindurchtretendenLichtmenge und der auf den Film fallenden Lichtmenge auszugleichen. Sehr erheblich dagegen ist die Wirkung im Sucher. Während der Aufnahme erscheint der Sucher nun nicht mehr einfach schwarz, sondern das Sucherbild bleibt erhalten, wenn auch in stark verminderter Intensität.
Vor allem bei Spiegelreflexkinokameras, bei denen im Sucher der ständige Wechsel zwischen hell und dunkel ein unangenehmes Flimmern verursacht, wirkt sich die erfindungsgemässe Anordnung sehr vorteilhaft aus, da ja auch hier nicht mehr ein Wechsel zwischen hell und dunkel, sondern nur mehr zwischen hell und weniger hell stattfindet. Das für die Augen sehr anstrengende, schädliche Flimmern wird daher bei einäugigenSpiegelreflexkinokameras durch die erfindungsgemÅasse Anordnung auf ein kaum mehr fühlbares Mass herabgesetzt.
Selbstverständlich ist die erfindungsgemässe Anordnung nicht auf Kinokameras oder auf Kleinbildspiegelreflexkameras beschränkt. Vielmehr kann sie bei allen Arten von einäugigen Spiegelreflexkameras mit Erfolg Anwendung finden. Insbesondere muss der teildurchlässige Teil des Spiegels auch nicht unbe-
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flektierte Lichtanteil immer erheblich kleiner sein als der durchgelassene Anteil.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einäugige Spiegelreflexkamera, insbesondere Laufbildkamera, dadurch gekennzeichnet, dass der im Objektivstrahlengang hin-und herbewegbare Spiegel doppelt so gross ist, als er zur Abbildung des aufzunehmenden Gegenstandes im Sucher bzw. auf dem Film sein müsste, und seine eine Hälfte voll verspiegelt und seine andere Hälfte teildurchlässig verspiegelt ist, wobei zur Verminderung von Flimmereffekten im Sucher vor und nach der Aufnahme der vollverspiegelte Teil des Spiegels und während der Aufnahme der teildurchlässige Teil des Spiegels im Objektivstrahlengang angeordnet ist.