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Abfeuerungsvorrichtung für Minenwerfer und Geschütze.
Abfeuerungsvorrichtungen, welche die im Rohr des Minenwerfers oder des Geschützes befindliche
Schussladung durch Stichflammen zünden, sind bekannt.
Weiters ist bekannt, dass Geschosse, in deren hinteren Teil Patronen mit Aufschlagzündhütchen eingesetzt sind, dadurch abgefeuert werden können, dass das Aufschlagzündhütchen beim Einfallenlassen des Geschosses in das Rohr gegen einen im Rohrhinterstück eingebauten Zündstift schlägt.
Die Erfindung betrifft eine Abfeuerungsvorrichtung, welche derart eingerichtet ist, dass nach Belieben die Zündung entweder durch Anschlagen des Aufsehlagzündhütehens gegen den dauernd unbeweglich stehenden Zündstift oder durch eine Stichflamme bewirkt werden kann. Die Erfindung ermöglicht, auch einen solchen Schuss abfeuern zu können, dessen Zündung durch Anschlag gegen den Zündstift erfolgen hätte sollen, bei welchem jedoch diese Zündart versagte. Solche Versager können dadurch entstehen, dass das Rohr des Minenwerfers oder Geschützes innen verschmutzt war, wodurch das Geschoss beim Hineingleiten gebremst wird und das Anschlagen gegen den Zündstift zu langsam erfolgt.
Es ist auch einleuchtend, dass bei Rohren, welche mit kleinen Erhöhungen (unter 40 ) schiessen sollen, das Gleiten des geladenen Geschosses zu langsam erfolgt. In solchen Fällen versagt die Zündart durch Anschlag des Aufschlagzündhütchens dauernd und kann daher überhaupt nicht angewendet werden. Hat jedoch der Minenwerfer oder das Geschütz eine zusätzlich angeordnete erfindungsgemässe Abfeuerungsvorrichtung, so ist das Schiessen auch bei ganz kleinen Schusswinkeln, ja sogar bei negativen Sehusswinkeln möglich.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass der feststehende Schlagbolzen mit parallel zu seiner Achse angeordneten Kanälen versehen ist, die über einen Ringraum im Sehlagbolzen und daran ansehliessen- den Zündkanal mit einer zusätzlichen, eine Stichflamme erzeugenden Anfeuerung verbunden sind zu dem Zwecke, die Treibladung nach Wunsch entweder durch Schlag zündung oder durch Stichflammen zur Zündung zu bringen.
Im Zündrohr ist in einem Patronenlager eine Zündpatrone einbringbar, die mittels einer im Verschluss eingesetzten Abzugvorrichtung abfeuerbar ist. Durch den Zündkanal, der Ringkammer und die Zündstiftkanäle wird die Stichflamme bis zum Zündhütchen der Treibladung geleitet. Die Zündvorrichtung (Zündkapsel) für die Treibladung kann sowohl durch Schlag als auch durch die Stichflamme gezündet werden.
Bei Verwendung der Aufschlagzündung allein wird zur Abdichtung des Zündrohres in sein Patronen- lager eine Liderung eingesetzt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die ganze Vorrichtung, Fig. 2 zeigt den Zündstift allein.
Das Minenwerfer- oder Geschützrohr 1 ist an seinem Hinterende mit dem aufgeschraubten Rohr- hinterstück 2 abgeschlossen. In diesem sitzt der Zündstift 3, gegen dessen Spitze 4 bei Verwendung der Aufschlagzündung das Aufschlagzündhütchen 10 der Patrone 12 des zurückgleitenden Geschosses 13 aufschlägt. Bei Verwendung der erfindungsgemässen Stichflammenzündung wird im Rohrhinterstück 2 ein Zündstift 3 mit Zündkanälen 11 eingesetzt, dessen mittlerer Schaft eine Eindrehung aufweist, wodurch eine ringförmige Zündstiftkammer 5 gebildet ist, in die der Zündkanal 7 des knieförmig abgebogenen Zündrohres 6 mündet.
In diesem ist hinter dem Zündkanal 7 ein Patronenlager 8 für eine Zündpatrone und ein bei Gewehren üblicher Verschluss 9 mit Schlagbolzen und Repetiervorrichtung zur Betätigung des Anzünders eingebracht.
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Die mit dem Zündrohre ausgerüstete Abfeuerungsvorrichtung ermöglicht, auch abwechselnd das Aufschlagzündhütehen durch eine Stichflamme oder durch Aufschlagenlassen der Patrone auf den Zündstift zur Explosion zu bringen.