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Verfahren und Vorrichtung zum künstlichen Temperieren von in Sehaum-od. dgl. Massen umzu- wandelnden Stoffen.
Schaum-od. dgl. Massen, insbesondere Konditoreimassen, werden bekanntlich dadurch erzeugt, dass die umzuwandelnden Stoffe mit einer Rute geschlagen werden, oder dass man einen fein verteilten Luftstrom durch die umzuwandelnden Stoffe hindurchschickt. Je nach Art der umzuwandelnden Stoffe müssen diese beispielsweise zum Herstellen von Schlagsahne aus Sahne künstlich gekühlt und beim Herstellen z. B. von Wiener Massen künstlich erwärmt werden. Dies geschah seither in der Weise, dass man den Umwandlungsbehälter von aussen mit Eis kühlte oder ihm durch eine künstliche Wärmequelle, beispielsweise eine Gasflamme, Hitze zuführte.
In beiden Fällen besteht aber der Missstand, dass die Kälteoder Wärmeübertragung von der Leitfähigkeit des Behälterstoffes und dem spezifischen Leitvermëgen der zu verarbeitenden Stoffe selbst abhängig ist. Ausserdem wird die ganze im Behälter befindliche Masse nicht gleichzeitig und auch nicht gleichmässig erwärmt.
Bei Kältezufuhr durch Kühlen des Umwandlungsbehälters wird die am tiefsten lagernde, also die unmittelbar auf dem Behälterboden lagernde Masse eher gekühlt, als die etwa in halber Höhe des Behälters befindliche Masse. Da Kälte nun bekanntlich nicht nach oben steigt, wird die höher lagernde Masse nur durch das spezifische Leitvermögen der zu kühlenden Masse selbst geküllt.
Bei der bekannten Massnahme des künstlichen Erwärmens wird die grösste Hitze ebenfalls zuerst an die am Behälterboden befindliche Masse abgegeben. Hiebei kann es aber vorkommen, dass die am Behälterboden befindliche Masse bereits überhitzt und dadurch für die weitere Verarbeitung unbrauchbar wird, während die mit Abstand vom Boden lagernde Masse noch nicht genügend erwärmt ist.
Das alles sind Missstände, die durch das Verfahren der Erfindung in einfacher Weise dadurch beseitigt werden, dass die für die Verarbeitung der Stoffe zu Sclaum-od. dgl. Massen erforderliche Temperatur durch einen künstlich temperierten Luftstrom erzeugt wird, durch den die für die Verarbeitung erforderliche Temperatur unmittelbar in den Stoffen und gleichmässig verteilt über die Stoffe erhalten wird.
Gemäss der Erfindung wird die zum Verarbeiten dienende Druckluft von einer Pumpe aus zunächst einem Temperaturregler zugeführt und durch diesen auf die jeweils erforderliche Temperaturgebracht, also gekühlt oder angewärmt, um dann in diesem Zustand fein verteilt durch die in dem Umwandlungsbehälter befindlichen Massen hindurch geleitet zu werden.
Diese Massnahme der künstlichen Temperierung der in dem Umwandlungsbehälter befindlichen Stoffe bietet den Vorteil, dass die Kälte-oder Wärmeübertragung unabl. ängig von der Leitfäl igkeit des Behälterstoffes und auch unabhängig von dem spezifischen Leitvermcgen der zu verarbeitenden Stoffe erfolgt, letztere in ihrer gesamten Menge gleichmässig und gleichzeitig gekül lt bzw. erwärmt und dabei durch den Luftstrom gleichzeitig mit dem Abkühlen bzw. Erwärmen in Scr. aum- od. dgl. Massen umgewandelt werden.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung zum Ausüben des neuen Verfahrens an zwei Ausführung- beispielen schematisch erläutert, u. zw. zeigt : Fig. 1 die eine Ausführungsform, mit welcher sowohl gekühlte als auch erwärmte Pressluft erzeugt werden kann, während Fig. 2 die andere Ausführungsform zeigt, mit welcher vorzugsweise Warmluft erzeugt wird, Fig. 3 zeigt die gleiche Darstellung wie Fig. 2, jedoch mit in eine Druekluftkammer des Umwandlungsgeräts eingebautem Heizkörper.
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Die Vorrichtung gemäss Fig. 1 besteht aus einem Behälter 1 zur Aufnahme der umzuwandelnden Stoffe. Der Boden 2 des Behälters 1 ist so ausgebildet, dass Luft von einer unter ihm angeordneten Druckluftkammer 3 her in fein verteiltem Zustand durch ihn hindurchtreten kann. Die Druckluftkammer 3 steht durch eine Rohrleitung mit einer durch einen Motor 4 getriebenen Pumpe 5 in Verbindung. Von der Pumpe 5 aus gelangt die zum Verarbeiten der jeweiligen Massen dienende Luft zunächst durch einen Temperaturregler 6, in welchem sie je nach Bedarf künstlich gekühlt oder angewärmt wird. Der Temperaturregler kann beliebig ausgebildet sein. Er kann beispielsweise aus einer Rohrschlange bestehen, die entweder gekühlt oder auf elektrischem Wege durch Gas, Dampf oder durch eine sonstige Wärmquelle angewärmt wird.
Zweckmässig ist kurz nach dem Temperaturregler ss ein Kondenstopf 7 in einer zur Luftkammer 3 führenden Leitung 8 eingebaut, damit etwa sich bildendes Kondenswasser nicht mitgerissen und in die zu verarbeitenden Stoffe gelangt, sondern vorher abgeschieden wird. In die zur Druckluftkammer 3 führenden Leitung ist ein Absperrorgan 9 eingebaut, damit aus dem Umwandlungsbehälter 1 keine Flüssigkeit unbeabsichtigt in die Rohrleitung 8 gelangen kann.
Wird die neue Vorrichtung in Betrieb genommen, dann wird zunächst das Absperrorgan 9 ge- öffnet, dann der Motor 4und damit die Pumpe 5in Betrieb gesetzt, so dass Druckluft in den Umwandlungsbehälter 1 einströmen kann, bevor er mit den zu verarbeitenden Stoffen beschickt wird. Der Temperaturregler 6 ist vorher so eingestellt, wie es die zu verarbeitenden Stoffe verlangen, d. h. dass er die Luft auf eine Temperatur bringt, die der Arbeitstemperatur des zu verarbeitenden Stoffes entspricht. Erforderlichenfalls kann gleichzeitig mit dem Durehblasen von Druckluft ein Schlagen der zu verarbeitenden Stoffe vorgenommen werden. Zu diesem Zweck kann der Umwandlungsbehälter unter einer an sich bekannten Anschlagmaschine 10 angeordnet werden.
Gemäss der Ausführung nach Fig. 2 ist der Temperaturregler 6 in Form eines bandförmig ausgebildten elektrischen Heizwiderstandes um die Druckluftkammer 3 herum angeordnet, so dass die Erwärmung der Luft in der Kammer 3 erfolgt. In der Kammer 3 befindet sich ständig ein Luftpolster, so dass die nachströmende Luft genügend Zeit zum Erwärmen hat, ehe sie in den Umwandlungsbehälter gelangt. Damit alle Wärme an die Kammer 3 abgegeben wird, ist der Heizkörper 6 gegen die an die Aussen- luft grenzenden Vbrrichtungsteile und gegen den Behälter 1 isoliert, beispielsweise durch Glaswolle.
Kieselgur od. dgl. Stoffe.
Der Heizkörper 6 kann auch wie in Fig. 3 dargestellt, unmittelbar in die Druckluftkammer 3 eingebaut sein. In diesem Falle wird er ringförmig ausgebildet, so dass die Befestigungsschraube des Bodens 2 ihn durchdringen kann. Der Heizkörper wird mit einem elektrischen Anschlussgerät, z. B. einem Stecker, an der Vorrichtung herausnehmbar befestigt.
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1. Verfahren zum künstlichen Temperieren von in Schaum-od. dgl. Massen umzuwandelnden Stoffen unter Anwendung von in die Masse einzublasender Druckluft, dadurch gekennzeichnet, dass die erforderliche Temperatur durch0 Vorwärmung oder Abkühlung des die Masse durchströmenden Luftstromes hergestellt wird.